Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Defektes Bauteil auf einer Festplatte
Hi,
ich habe heute zum zweiten Mal eine Festplatte kaputt gemacht. Ich denke, ich weis jetzt zumindest warum: Die Festplatte war in einem Wechselschacht eingebaut, der zur Spannungsregelung eines Lüfters über eine kleine Elektronik verfügt. Da der Lüfter zu viel Krach gemacht hat, habe ich ihn abgeklemmt. Danach hat ein Bauteil auf der Festplatte das Qualmen angefangen (siehe Foto).
Das gleich Problem war schonmal, damals war es ein kleiner Dämpfungskondensator parallel zu Plus/Minus. Ich hatte das Teil rausgezupft und die Platte ging nochmal zwecks Datenrettung. Da das Bauteil hier diesmal tiefer verbaut ist, denkt ihr ich kann auf die gleiche unfeine Art verfahren?
Auf dem Bauteil steht: QE RUU
https://www.roboternetz.de/phpBB2/download.php?id=15362
Besserwessi
02.12.2008, 21:47
Wenn klar ist welches Teil defekt ist, sollte das Einfach sein. Zum Auslöten derartiger Teile kann man einfach 2 Lötkolben nehmen. Vielleicht vorher an einer anderen Platine mal üben, sollte aber eher einfach sein.
Das Teil sieht nicht unbedingt nach Kondensator aus. Es könnte ein Ta Elko sein, eher aber eine Diode oder ein Überspannungsableiter. Sieht sogar so aus als könnte man noch die Beschriftung lesen.
Moin!
Nur ein Tipp, falls Deine Rettungsstrategie nicht von Erfolg gekrönt ist: Ein Kumpel von mir ist in so einem Fall mal so vorgegangen, dass er sich exakt die gleiche Platte wie seine defekte bei ebay ersteigert hat und dann die komplette Platine getauscht hat. Ich kann Dir keine Details dazu sagen, ich weiss aber, dass es funktioniert hat.
Gruß,
Malte
bb_stefan
03.12.2008, 08:12
Bauform und die Bezeichnung "QE" deuten auf eine Suppressordiode hin (1SMA5.0AT3 z.B. On-Semi). Wenn die abgeraucht ist, bedeutet das nix gutes! Massive Überspannung oder Spannungsverpolung dürften vermutlich andere Bauteile in Mitleidenschaft gezogen haben!
Aber probieren kannst es ja trotzdem, raus mit dem Ding. Dazu braucht es übrigens keine zwei Lötkolben. Erstmal ordentlich Lötzinn drauf und dann einen Pin vorsichtig mit der Lötspitze hochhebeln, der andere Pin geht dann leicht zum rauslöten!
Das mit dem Elektroniktausch hab ich auch schon mal versucht. Hat zwar 3 Anläufe gebraucht*, bis ich mal die richtige Platte hatte, aber mit der 3. war dann genug Zeit, die Daten zu retten, bevor die dann auch Indianerkommunikation (=Rauchzeichen) betrieben hat.
*Benötigt wurde damals eine IBM mit 4,3GB...
Versuch 1: Platte mit exakt gleicher Typenbezeichnung, aber total anderer C/H/S-Konfiguration: ging nicht
Platte 2: wurde auf dem Postweg von nem vermeintlich "schlauen" Postmitarbeiter gegen ne defekte 20er Maxtor ausgetauscht (da diese in ner Schachtel einer 80GB-platte verschickt wurde)... der hatte dann statt der erhofften 80er ne mechanisch defekte Platte ohne Garantie = Briefbeschwerer, ich hatte ne 20er, auf der noch Garantie war; zum Hersteller geschickt und ne komplett neue bekommen... für den Postler: Nelson.wav!
Bauform und die Bezeichnung "QE" deuten auf eine Suppressordiode hin (1SMA5.0AT3 z.B. On-Semi). Wenn die abgeraucht ist, bedeutet das nix gutes! Massive Überspannung oder Spannungsverpolung dürften vermutlich andere Bauteile in Mitleidenschaft gezogen haben!
Aber probieren kannst es ja trotzdem, raus mit dem Ding. Dazu braucht es übrigens keine zwei Lötkolben. Erstmal ordentlich Lötzinn drauf und dann einen Pin vorsichtig mit der Lötspitze hochhebeln, der andere Pin geht dann leicht zum rauslöten!
Danke, genau so habe ich es gemacht. Die Daten laufen gerade rüber auf eine neue Festplatte, die wichtigsten konnten bereits gerettet werden.
der hatte dann statt der erhofften 80er ne mechanisch defekte Platte ohne Garantie = Briefbeschwerer, ich hatte ne 20er, auf der noch Garantie war; zum Hersteller geschickt und ne komplett neue bekommen... für den Postler: Nelson.wav!
Wie Geil ist das denn? Ich brech echt zusammen! HARHARHAR!
Ich suche gerade eine neue Supressordiode. Woher weis ich was "1SMA5.0AT3" im Reichelt Katalog sein soll?
Hallo Bapf!
Du kannst aus dem u.g. Datenblatt die Daten deiner Supressordiode entnehmen und im Reichelt Katalog etwas änliches suchen.
http://www.datasheetcatalog.org/datasheet2/7/0yyiz34r3q1tl7qcu368oldjywfy.pdf
MfG
Ich würde mir sorgen machen, wenn das öfters vorkommt - eine Surpressordiode sollte imho doch nicht abrauchen, weil der Lüfter aus ist, oder?
Möglicherweise stimmt mit deinem Netzteil was nicht - auf jeden Fall solltest du eine gute Backup-Strategie haben ;)
mfG
Markus
bb_stefan
31.12.2008, 16:44
Ich suche gerade eine neue Supressordiode. Woher weis ich was "1SMA5.0AT3" im Reichelt Katalog sein soll?
Einen echten 1:1 Ersatz gibt es bei Reichelt nicht.
Die P6SMB6.8A SMD (nicht P6SMB6.8CA !) entspricht aber in etwa den gesuchten Daten.
Kann mehr Power ab (600W statt 400W), hat dafür aber einen höheren Leckstrom (1000µA statt 400µA), das sollte aber nichts ausmachen!
Ich würde mir sorgen machen, wenn das öfters vorkommt - eine Surpressordiode sollte imho doch nicht abrauchen, weil der Lüfter aus ist, oder?
Das Problem ist der Wechsellaufwerksschacht gewesen. Da an dem ein billiger und nervig surrender Lüfter angebaut ist, hab ich dem Teil die Leitung gekappt. Dadurch erhielt die Festplatte mehr Spannung vom Laufwerksschacht als sie verkraftet.
Guten Rutsch an alle!
Besserwessi
31.12.2008, 19:13
Wenn ich das richtig sehe ist die Diode als Schutz für die +5V Spannung. Die sollte mit oder ohne den extra Lüfter gleich sein. Das spricht wirklich für ein Problem mit dem Netzteil. Ein paar mal öfter ein backup ist sicher nicht verkehrt, nur eine externe Wechselplatte ist da auch riskant, denn es ist auch schon vorgekommen das ein defektes Netzteil auch externe USB Laufwerke mit zerstört.
Ich würde mir sorgen machen, wenn das öfters vorkommt - eine Surpressordiode sollte imho doch nicht abrauchen, weil der Lüfter aus ist, oder?
Das Problem ist der Wechsellaufwerksschacht gewesen. Da an dem ein billiger und nervig surrender Lüfter angebaut ist, hab ich dem Teil die Leitung gekappt. Dadurch erhielt die Festplatte mehr Spannung vom Laufwerksschacht als sie verkraftet.
Wie schon erwähnt hat der Lüfter keinen einfluß auf die Spannungen die an der Festplatte anliegen. (+5V/12V)
Die Festplatte ist schon eher verreckt weil es ihr auf die Dauer zu warm geworden ist. Der Lüfter ist dazu da, dies zu verhindern.
Wenn ein Lüfter nervt sollte man schon versuchen einen zu bekommen der nicht nervt. Die Teile werden nicht zum Spaß verbaut, vor allem bei Billigware nicht. Da zählt jeder ct!
Besserwessi
01.01.2009, 11:39
Es wäre schon komisch wenn durch die zu hohe Temperatur ausgerechent die Suppressordiode ausfällt. Im normalen Betreib hat die ja praktisch keine Verlustleistung und damit lokale Temperaturerhöhung. Wenn der Lüfter fehlt sollte teile ausfallen, die ohnehin schon an der Grenze betrieben werden: ICs mit viel Verlustleistung oder Elkos.
i_make_it
01.01.2009, 12:27
Moin,
wenn das schon die zweite HDD am selben Rechner ist die abraucht (in welchem Zeitrahmen) wäre mal interessant zu wissen ob es noch interne HDD's gibt (ohne Wechselrahmen) die nicht betroffen sind. Wenn nicht ma einen kleinen Deatenlogger mit nem MC bauen der Spannungsspitzen und Stromschwankungen in der HDD Versorgung Quantitativ und Qualitativ festhält. Bei ausreichenden Kenntnissen für 240 VAC dort ebenfalls loggen.
Den extremsten Fall den ich bisher hatte war in den 90ern ein Atari ST bei dem der NE556 (Doppel 555) im Resetkreis abrauchte.
Beim ersten mal Fehler gefunden, Sockel rein und 48 Stunden Dauertest.
Zwei Wochen später gabs wieder Rauchzeichen.
OK, Suche nach der Ursache im Rechner, nichts gefunden.
Kunde war wärend des Dauertests (diesmal sieben Tage lang) jeden Tag einmal da und hat sich überzeugt daß der Kasten richtig schwitzt.
Eine Woche Später: RIP.
Bei einer Langzeitmessung Des Versorgunsnetzes vor Ort stellte sich raus das nebendrann ein Industriebetrieb einen Asbach Uralt Kompressor jedesmal Samstags um 13:00 ausschaltete. Blindleistungskompensation kannten die anscheinend noch nicht.
Die konsruktion hatte einen E-Motor mit Reichsadler drauf der mit Schwungmasse im Dauerbetrieb war und den Verdichter bei bedarf eingekuppelt hat.
Beim Ausschalten gingen die Spannungsspitzen auf allen drei Leitern und auf N über die 1000V die mein Rekorder darstellen konnte.
Alle zwei Wochen war der Kunde halt Samstags vor 13:00 an seinem Rechner und hat halt eine übergebraten bekommen.
Fazit: ggf. auch mal schauen was dein PC Netzteil so Verfüttert bekommt.
Also der Festplattenlüfter vom Wechsellaufwerksschacht WLS wird nicht unbedingt benötigt, da mach ich mir keine Gedanken wegen Überhitzung. Ich nehme an, dass die 12 V am WLS durch die WLS Elektronik auf 5 V für die Festplatte runtergeregelt werden. Durch den fehlenden Widerstand des Lüfters waren die 5 V dann höher...
Hätte ich gewusst, dass durch den WLS die erste Festplatte abgeschossen wurde, hätte ich die zweite an dem manipulierten WLS nicht angeschlossen. Jetzt weis ich wo das Problem war und kann den WLS entsorgen und die beiden Festplatten mit defekter Supressordiode reparieren.
Es wäre ein bombastischer Murks, wenn der WLS irgend etwas an der Stromversorgung herumpfuschen würde.
Normalerweise bekommt die Festplatte vom Netzteil +12, +5 und Gnd.
Ich würde mir evtl. eher sorgen um das Netzteil machen, ob das evtl. nen Schuss weg hat.
mfG
Markus
Das Netzteil kann man wirklich ausschließen, da es sogar schon das zweite Netzteil ist. Nachdem an der ersten Platte die Supressordiode abgeschossen wurde entstand dabei ein Kurzschluss der das erste Netzteil zerstörte. Erst als die Diode rausgezupft wurde konnte man weitermachen doch da musste erstmal ein neues Netzteil eingebaut werden
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