Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : L200 / LM723 Netzteil
Hallo,
mir ist bekannt, dass das Thema oft durchgekaut wurde und es im Web sehr viele Seiten gibt.
Also:
In Kürze bekomme ich ein sehr altes Netzteil (ähnlich dem hier:
http://forum.h0slot.de/forum/index.php?showtopic=2409).
Das gute dabei, man kann mit Wechselspannung experimentieren und hat einen ordentlichen Trafo (Stelltrafo). An einen Selbstbau eines solchen Trafo's und Gleichrichter will ich mich noch nicht heranwagen (dafür habe ich zu wenig Ahnung bzgl. der Sicherheit).
Nun stehen für ein Netzteil ja 2 Möglichkeiten parat:
Lineare Regler
Schaltregler
Ziel ist ein Ausgangsstrom von max. 10A und eine regelbare Strom- und Spannungsbegrenzung.
Mit dem Stelltarfo kann man die Spannungsdifferenz zw. Ein- und Ausgang auf 3-5V reduzieren, so müssten "nur" 30-50W bei 10A abgeführt werden.
Im Netz gibt es sehr viele Schaltpläne für den L200 und auch den LM723, jedoch meist für erheblich geringere Ströme (ist ja auch alles andere als ideal für höhere Ströme ...).
Im Datenblatt vom L200 (http://www.datasheetcatalog.com/datasheets_pdf/L/2/0/0/L200.shtml) ist ja die bakannte Möglichkeit mit dem PNP Leistungstransistor (Figure 21) enthalten.
Anstatt dem BDW52 kann man ja auch ein MJ2955 benutzen.
So, nun meine Frage:
Kann man ohne Komplikationen 2 solcher PNP MJ2955 Leistungstransistoren parallel zusammenschließen?
Gibt es evtl. noch einen geeigneten Transistor dafür.
Ich habe da ein Problem bei der suche nach einem geeigneten Transistor, denn wie hoch ist eigentlich der Basisstrom zum Transistor? (Frage nur so nebenbei).
Könnt ihr mir dabei helfen.
Wenn das klappt, so soll ein Atmega die Regelung übernehmen.
Danke, Gruß Stefan
Soweit ich weiß, kann man mehrer BJT parallel verwenden, wenn man die selben Beschränkungen wie bei Dioden beachtet. D.h.
- Ausgleichwiderstände verwenden
- gute thermische Kopplung
- möglichst gleiche Exemplare
Besserwessi
09.08.2008, 19:05
Wenn man die Strombegrenzung wie üblich so aufbaut, das bei einem Kurzschluß weiter der maximale Strom fließt, dann muß man trotz Regeltrafo die volle Verlustleistung (ca. 20 V*10 A = 200 W) vorsehen. Notfall könnte man den Kühlkörper etwas kleiner auslegen und dann je nach Temperatur ganz abschalten. Die Transistoren müssen aber die volle Leistung abkönnen.
Durch die Gleichrichtung und wirkung der Elkos wird man ohne weiteres auch keine 20 V 10 A rauskriegen, sondern mehr 28 V 5 A.
@ avion23,
Danke, werde - wenn kein geeigneter Transistor vorhanden ist - mal mit Ausgleichswiderständen testen.
@ Besserwessi,
Das Netzteil müsste 10A für 0-20VDC bringen können (wenn ich es richtig verstanden habe).
Werde mir doch eine Stromregelung für nis zu 10A abschminken müssen (zu aufwendig).
Oder hat jemand den Schaltplan dazu:
http://www.stegem.de/Elektronik/Labornetzgeraet/
Ein LT1038 wäre super, doch ein Preis von ca. 65€ ist zuviel =P~
Jedoch brauche ich eine Spannungsregelung für bis zu 10A.
Dies übernehmen bestimmt 2 parallel geschaltete MJ2955 oder wenn ihr einen besseren wisst ...
Des Weiteren kommen einige Netzteile vom Schlage:
http://www.seewetter-kiel.de/elektronik/projekte/netzteil_lm723.htm
dazu.
Eine Frage zur Parallelschaltung:
Wie wird dies in einem Labornetzteil (linear geregelt) vorgenommen?
Ein einfache Parallelschaltung ist bestimmt schwierig (ala Festpannungsregler -> einer hat mehr Spannung und muss alles übernehmen). Oder kann man dies minimieren, indem man sehr genau die Spannungswerte (und Stromwerte) synchronisiert und mit die selbstgebauten Netzteile (LM723) ebenfalls mit Ausgleichswiderständen bestückt.
Was macht man mit den Ausgleichswiderständen bei nicht parallel geschalteten LM723?
Könnt ihr mir helfen?
Danke und Gruß, Stefan
du brauchst da nicht groß irgendwas parallel schalten...
hab mal eine bauanleitung für ein LM723 Netzteil gehabt, ein paar wiederstände etwas anders gewählt und schon hatte ich ein netzteil 1,5-30 V und 0-6 A ((war auf jeden fall deutlich über 5 A und mehr gab der Trafo nich her, hab aber keine ahnung mehr wie die schaltung genau aufgebaut war, war aber auf jeden fall mit nem 2n3055)
Besserwessi
09.08.2008, 23:47
Die eigentliche Regelung (z.B. LM723 oder mit OPs oder TL431,..) braucht man nur 1 mal aufbauen. Was man Parallelschalten muß, sind die Endstufentransistoren. Dabei werden in der Regel besser NPN Typen eingesetzt, das macht bei einem Positiv-regler die Stabilität etwas einfacher. Außerdem haben NPN transitoren meistens etwas bessere Eigenschaften. Typische Kandidaten sind 2N3055, TIP142 .
Für 200 W Verlustleistung sollte man da aber besser 4-6 Stück von nehmen, sonst bräuchte man einen extrem guten Kühlkörper.
Mit diesem Tafo wird man so einfach keine geregelten 10 A bekommen. Die 10 A des Trafos sind sehr wahrscheinlich der Effektivwert. Ein Gleichrichter mit Elkos dahinter macht aus den 20V Wechselspannung etwa 27 V Gelichspannung. Dabei fleißt der Strom dann nur noch in eher kurzen Pulsen, sodaß man nur noch etwa maximal 5 A an Gleichstrom herrauskriegen kann um unter 10 A Effectivstrom am Trafo zu bleiben. Das genaue Stromverhältnis hängt vom Trafo, dem Gleichrichter und den Elkos ab, mehr als etwa 7 A können es aber schon wegen der Energieerhaltung nicht sein.
Für den Anfang würde ich ein deutlich kleineres Netzteil (etwa 1-2A) empfehlen. Wenn da was schief geht, stinkt es nicht ganz so doll, und die Teile sind auch günstiger. Die Schaltung dann hochzuskalieren ist dann eher einfach.
Hallo,
danke für eure Bemühungen.
Das mit der Parallelschaltung ging in die Richtung von mehrfach Netzteilen. Denn neben dem Netzteil mit höherem Strom, werden wahrscheinlich ein paar 0-3A Einzelnetzteile kommen.
Ich weiß aber immer nicht, was du mit den 20VAC meinst.
Das Netzteil hat die gleichen Daten wie das verlinkte: Ausgangsspannung: 0...20V DC, 0..25V AC , 6V AC
In dem Fall kann man 25VAC mit 10A gleichrichten und mit Siebelko's versehen.
Hier ist evtl. noch ein ordentlicher Schaltplan:
http://www.mucl.de/~hharm/afu-kurs/pdffiles/netzteil.pdf
(nur halt zuwenig Spannung, Transistoren kann man ja wählen).
Vor allem steht dort:
Sollte es trotz Abblockens der Reglereingänge zu "Regelstörungen" kommen, oder sollten die
Leistungstransistoren "durchbrechen" - engl. >2nd Break-Down< ∗) - so ist die Spannungsregelung
ebenfalls nicht mehr wirksam. In letzterem Falle würde die volle, ungeregelte Spannung U0
(>Oberspannung<) am Ausgang anliegen.
Folge:
nicht selten fatal !
Abhilfe:
Eine sog. "Crowbar-Schaltung". Diese Schaltung besteht aus einem Thyristor, der parallel zum
Ausgang geschaltet wird. Bei Überschreiten der zulässigen Ausgangsspannung wird der Thyristor
über eine Steuerschaltung (aus Z-Diode und einem Trimmer-R) "gezündet" und schließt den
Ausgang kurz. (siehe Bild auf nächster Seite)
Achtung: Der Thyristor muß so dimensioniert werden, daß er den (bei Kurzschluß) maximal
fließenden Strom leicht aushält (→ Gut überdimensionieren !).
Im Grunde genommen muss ich ja auch überhaupt nicht gleichrichten, sondern kann die 20VDC mit 10A nehmen und zum LM723 schicken (zudem ein paar ordentliche Elko's in dem Eingangspfad, nicht im Ausgangsfad des).
Gruß Stefan
EDIT:
gerade noch gefunden:
http://www.mydarc.de/dl5dbm/20a_d.pdf
(sieht für ein Leistungsnetzteil vielversprechend aus, wenn ich es eh nur mit <10A belaste, werden die Transistoren nicht so am Limit belastet...
Verstehe jedoch nicht, warum an PIN 5 ebenfalls ein Poti ist (noch dazu mit 100Ohm))
Was passiert mit der Strombegrenzung bei so einem geboostetem L200?
Kann ich evtl. den oben verlinkten Schaltplan mit dem L200 und dem mit dem Lm723 (http://www.seewetter-kiel.de/elektronik/projekte/netzteil_lm723.htm) verschmelzen?
Eigentlich habe ich bisher nur gesagt, dass es ein Netzteil werden soll, jedoch noch garnicht wofür.
Zum einen natürlich zum basteln, als Labornetzteil. Zum anderen jedoch auch zum Aufladen von Lifepo4 Akku's (3,6V Ladespannung im CCCV Ladeverfahren). Diese Akku's haben 2300mAh (Rundzelle) und können mit 4-10C geladen werden.
Dazu benötige ich ein regelbares Netzteil (Spannung) mit ordentlich Strom. Was passiert, wenn ein geboosteter L200 zwar 20A bringt, das eigentliche Netzteil jedoch nur 10A schafft?
Kommt dann die Sicherung vom Netzteiloder zieht der Akku nur weniger (aber woher soll dieser das wissen)?
Demnach wäre auch bei dem "Leistungsnetzteil" min. eine Strombegrenzung von Vorteil.
Oder bin ich in dieser Richtung total auf dem Holzweg?
Die Akku's sind noch nicht bestellt, erstmal will ich das Netzteil bauen und testen.
Mit einer Strombegrenzung (quasi eine voll aufgedrehte Stromregelung) müsste es doch eine Konstantstromquelle mit höchstens der max. eingestellten Spannung ergeben.
Quasi wie in diesem Thread von uwegw:
https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=41970
Nur halt nicht mit einer so emfindlichen Art von Lithium Akku's
Besserwessi
10.08.2008, 10:26
So ein geboosteter L200 ist für viel Leistung eigentlich nicht optimal, denn da nützt einem die interne Strombegrenzung nur relativ wenig und außerdem hat man relativ viel mindest Spannungsverlust, die maximale Spannung wird als eher etwas kleiner.
Bei der Schaltung mit dem L200 wirkt die Strombegrenzung auf den Basisstrom der Transistoren. Das gibt dann eine relativ stark temperaturabhängige Stromregelung, die mehr als Kurzschlußschutz als als Stromregelung taugt.
Das mit dem geringeren Strom stimmt schon. Der Netzteil gibt keinen echten Gleichstrom aus, sondern nur den Gleichgerichteten Wechelstrom (ohne Kondensatoren). Die 10 A sind dann wieder der Effektivwert und auch nur mit einer ohmschen Last zu erreichen. Die Elkos sind aber eine nicht ohmsche Last. Erfahrungsgemäß hat man hinter den Elkos nur etwa die Hälfte an Gleichstrom, von dem was man vorne als gepulstem Strom (effektivwert) reinsteckt. Als gewissen ausgleich ist die Spannung dann aber etwa um den Faktir 1,3-1,4 höher.
Als Netzteil zum Basteln usw. sollten aber 5 A völlig ausreichen, kurzzeitig kann man aus dem Trafo auch mehr ziehen, muß dann aber damit rechen das die Sicherung auslöst, das ist dann aber auch gut.
Zum laden von LiPo Akkus ist so ein Netzteil nicht geeignet. Die Ladeschlußspannung der Akkus darf auf keinen Fall überschritten werden. Da reicht insbesondere die Zuverlässigkeit der hier gezeigten Schaltungen nicht aus. Schon das einstellen mit einem Poti ist problematisch.
Hallo Besserwessi,
das mit der Gleichrichtung und dem geringeren Strom haben ich nun verstanden. Daher auch die Schaltung mit 24VAC und dahinter ein LM723 der mit 0-30VDC getrieben werden kann (hühere Spannung). Da wird jedoch öfter ein Trafo mit z.B. 4A vorgeschlagen, wenn die Regelung des LM723 bis 3A funktionieren soll. Besser ist da wohl ein Trafo mit erheblich mehr Strom?
Wie ist das nun mit 0-20VDC des Netzteils. Dieses ist ja ebenfalls mit 10A abgesichert. Nun müsste es doch aber an diesen Klemmen (gleichgerichtet, jedoch bestimmt ohne Siebelko's) 10A bringen, sonst würde bei einem Test am Limit vorher schon der Trafo schmoren (wenn dieser auch an diesen Klemmen weniger Strom als 10A bringt)?
Ihr seht, bei so etwas bin ich ein Anfänger (doch solangsam verstehe ich es...), dass ict auch der Grund, warum ich nicht gleich mit einem komplett selbstgebauten Netzteil starten will (inkl. Trafo-Auswahl).
Ich hoffe, dass der Stelltrafo in diesem Netzteil ein Trennstelltrafo ist.
Denn bei einem Ringkerntrafo ist es ja auch besser, ein Trenntrafo davor zu schalten.
Ein solches Ladenetzteil für Lifepo4 Akku's ist bei weitem nicht so kritisch wie bei Lipo's. Damit dürfte es keine Probleme geben (benötigen sogar noch nicht mal ein Balancer).
Die Spannung und was sonst noch funktioniert, soll von einem Atmega gemessen und an ein LCD ausgegeben werden (relativ gut einstellbar).
Zur Not könnte ich auch einen Akku mit 4s2p beim Laden in je 4s1p auftrennen und diese jeweils an ein LM723 0-3A Netzteil klemmen. dabei die Stromregelung auf das Maximum von 3A und gut.
Somit müsste der Trafo je 3A, also 6A bringen (hoffe, dass funktioniert).
Natürlich ist auch ein Lastnetzteil für z.B. Motortest ganz gut, hierbei bietet sich ein geboosteter L200 doch an (oder gleich direkt an die Klemmen des Netzteils).
(Werde mich nochmal mit Schalt-IC's beschäftigen, welche man evtl. vor einem LM723 oder L200 schalten kann.)
Besserwessi
10.08.2008, 14:03
Bei dem Netzteil ist nur eine Sicherung drin. Daher wird vermutlich der AC und DC Ausgang nicht unabhängig sein. Die Sicherung wird immer am Wechslestrom hängen und für den DC Ausgang einfach nur der Gleichrichter dazwschenhängen. Die Sicherung wird also immer den Strom direkt am Trafo messen. Wenn man hinter den DC Ausgang Elkos hängt um eine Gleichspannung ohne die Spannungseinbrüche dazwischen zu bekommen, geht die Spannung in Richtung der Spitzenspannung (1,4 faches) und der Strom fließt dann nicht mehr sinusförmig, sondern mehr gepulst. Wenn man dann etwa 5 A an gesiebtem Gleichstrom entnimmt, wird die Sicherung und der Trafo etwa 10 A effectiv sehen.
Für Motortests kann man das Netzteil oft so verwenden. Auch die L200 Schaltung würde da gehen. Als normales Netzteil reicht schon die normale Beschaltung des L200.
Bisher sieht mein Masterplan so aus:
Abgriff von 25VAC aus dem Netzteil, somit habe ich wie du gesagt hast ca. 25V*2^(1/2). Davon gehen wiederum 3-4V als Differenzspannung für die Spannungsregler drauf. Am Ende also etwas über 30V.
Nun sollen 2 0-30V, 0-3A Netzteile
(http://www1.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/100000-124999/116661-in-01-de-Universal-Netzgeraet.pdf)
und ein L338 (5V, 5A) Festspannungsregler rein.
Eine ordentliche Lösung für die Verlustwärme muss ich mir noch überlegen, denn einen Schaltregler werd ich nun doch nicht nehmen wollen (zuviel negatives bzgl. der Störanfälligkeit gelesen).
Verluste:
Kurzschluss bzw. 1V --> 90W bei einem 0-30V, 0-3A Netzteil
LM338 --> 120W, 150W bei Kurzschluss
Beides ist übel....(mal schauen)
/Edit:
Damit würde sich bei 150° max. Sperrschichttemperatur des Halbleiters (´meist jedenfalls) und 40° Raumtemperatur (Hochsommer, erhöhte Temperatur um Netzteil herum) dies ergeben:
(150-40) K / 90 W = 1,22 K/W
(150-40) K / 150 W = 0,73 K/W
Ohne Aktivkühlung wird das wohl knapp:-b , oder Prozessorkühler.
/
Damit hätte ich 3 Netzteile. Das i-Tüpfelchen wäre ein weiteres als Latsnetzteil mit 5-6A und einer festen Strombegrenzung (evtl. auch nur Kurzschlusssicherheit). Nur soll nicht jedesmal die Sicherung kommen, wenn ich ausversehen zuviel ziehen lasse.
Oder anstatt eines 4. Netzteils, beide 0-30V, 0-3A Netzteile parallel schalten. Darum die Frage im 1. Post, wie das bei den Labornetzteilen normal gelöst ist, oder ob eine ordentliche Synchronisation reicht...
@ Besserwessi,
das mit der erhöhten Spannung nach einem Gleichrichter (werde Brückengleichrichter verwenden) + Elko ist nun klar, mit welcher Rechnung kommst du auf 5A?
Das ist nun doch schon weniger als ich erwartet hätte.
Damit verbunden: Im Internet schwankt die Faustformel für die Kapazität pro Ampere von 1000 - 2500 µF. Was würdet ihr oder du empfehlen?
Danke, Stefan
Du willst zwei 30V/3A Regelbausteine parallel an einer 25V AC Quelle betreiben? Sicher?
Ein 30V/3A-Netzteil hat übrigens nicht 90W Verlustleistung, sondern 3A mal das, was am Siebelko anliegt - und das sind zwangsläufig etwas mehr als 30V.
Dass bei einem 10A-Trafo nicht auch 10A hinter dem Gleichrichter mit Siebung entnommen werden können ist klar, oder? Erstmal erhöht sich die Spannung um fen Faktor 1,4, also kann der Strom nur maximal 70% des zulässigen Wechselstromes des Trafos betragen. Da die Dioden nur für einen Teil der Zeit leiten, in dieser aber die gesamte Energie in den Elko geschaufelt werden muss, ist der Effektivwert des Stromes noch eine Ecke höher als der Gleichstrom hinter dem Elko.
Hallo Shaun,
danke für die Erklärung, wie du siehst, bin ich wie schon geschrieben in dieser Richtung ein absoluter Anfänger. Beschäftige mich mit diesem Thema erst seit ein paar Tagen und deshalb wollte ich schon ein fertig aufgebautes Netzteil in Hinblick des Trafo's und der Absicherung.
Frage 1
Das mit dem parallel schalten ist gleichzeitig auch eine Frage (sehe gerade, dass dies nicht im 1. Post steht, sondern in der Mitte dieser Seite).
Zur Not reichen mir diese auch erstmal, doch wieviel Ampere kann ich dann wohl maximal herausziehen (für den Fall, dass ich beide Netzteile getrennt voneinander belasten will)?
Frage 2
Wie steht es denn mit der Spannung vor dem Spannungsregler unter Last (ist es immernoch um den Faktor 1,4 höher, oder fällt diese wieder wie bei einem unstabilisiertem Netzteil (wäre es dann ja auch, oder))?
Frage 3
Der entnehmbare Strom ist für DC nun geringer. Warum sind die Klemmen an so einem Netzteil für den Gleichstrom dann auch mit 10A abgesichert. Würde es da nicht schon zu spät sein?
Also quasi lieber eine 6-7A Sicherung?
Danke für eure Mühe und Geduld.
Besserwessi
10.08.2008, 19:01
Die 5 A maximalstrom sind halt nur eine Faustformel, wobei wegen der höherne Spannung ja gut 7 A als maximum schon ohne hin einleuchten sollte. Ob man da jetzt 4,5 A oder vielleicht doch 6 A rauskriegen kann hängt vom Trafo udn den Elkos ab. Bei einem eher weichen Trafo wäre es eher mehr, bei einem steifen Trafo und großen Elkos eher weniger. Dabei muß man auch beachten, das die Belastbarkeit des Trafos keine scharfe Grenze ist, das häng z.B auch von der Lüftung ab ob der Trfao 250 oder 300 VA verträgt. Wenn man unbedingt mehr strom haben will könnte man noch eine Drossel hinter den Gleichrichter schalten, aber die müßte schon ziehmlich groß (etwa hälfte vom Trafo) sein.
Auch wenn der Trafo im Dauerbetrib vielleicht nur für 5 A Gleichstrom gut ist, kann man über ein paar minuten durchaus 2 mal 3-4 Ziehen, ein Trafo ist ziehmlich träge. Nach den Bildern vom Trafo scheint der sogar für 12 A zu sein, also schon mit 20% Reserve.
Die Elkos sollten gut 1000µF / A sein. Wenn man wirklich die maximale Spannung braucht, dann halt bis etwa 2200µF /A. Bei den Elkos lieber ein paar kleinere (z.B. 4700 µF oder 2200 µF) als einen großen, das gibt meistens eine bessere Strombelastbarkeit. Mehr Elkos helfen da auch etwas. Zusammen sollten das dann etwa 10000-15000µF sein.
Den 5 V Regler (bei mehr als 1 A) sollte man nicht aus den 30 V speisen. Ich wüßte auch nicht wo man heute noch mehr als 1-2A bei 5 V braucht (außer im PC). Wenn man wirklich da 5 A haben will sollte man eine Schaltregler von 30 V auf 7-8 V vorschalten. Sonst war da ja auch noch eine 6 V AC Ausgang. Mit einem Low drop Regler sollte das auch noch für 5 V Spannung reichen.
Beim zusammenschalten der beiden Teile, würde ich nur die Endstufen Transitoren zusammenschalten. Dabei wäre es bei den heute relativ niedrigen Preisen der Transistoren eventuell auch einfacher gleich einen der Regler größer auszulegen mit Endstufen- Transitoren auf beiden Kühlkörpern. Dann müßte man nur die Strombegrenzung umschalten: Sinvoll wäre da etwa entweder 3A / 3A oder 5 A / 1 A
Ah, danke.
Mal schauen, was dann auf den Trafo steht (falls man es noch lesen kann).
An den Elko's soll es nicht hapern, da kann ich großzügig sein.
Werde mal nach so einem Low Drop Regler umschauen, die Idee mit den 6VAC ist natürlich ideal.
Die Dimensionierung von solchen Netzteilen (Längstransistoren und Strombegrenzung) ist mir alles andere als geläufig. Ich bin froh, wenn ein Schaltplan vorhanden ist.
Hallo,
nun weiß ich langsam, wie man ein Trafo dimensionieren sollte und was für Faktoren man beachten muss.
Auch der entnehmbare Strom wird hier näher beleuchtet:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9
Hier nun 2 Bilder vom Netzteil:
http://realreeper.deviantart.com/art/Netzteil1-94619029
http://realreeper.deviantart.com/art/Netzteil2-94619081
@ shaun, besserwessi
Danke für eure Hilfe, werde in Kürze mir die benötigten Teile für die Netzteile bestellen.
Werde evtl. 3 Netzteile aufbauen:
0-30V 0-6,5A
0-30V 0-3A
5V 5A linearer Regler oder den Schaltregler LM2576 5V 3A
Das Problem an den 5V ist nur, dass man stets eine Spannung von min. 8V am Regler benötigt wird und man den Stelltrafo stets ordentlich darüber halten muss. Für den Motortest ungünstig, da die Strom und Spannungsüberwachung ausfallen kann.
Die andere Möglichkeit sind die 6VAC und ein LM2940 damit den AVR, LCD usw. betreiben (wird es wahrscheinlich auch werden). Die Spannung evtl. nur bis 25V nutzen (Trafodimensionierung) und den Strom standard 5-6A.
Somit hätte ich ein Netzteil, welches die volle Leistung (ohne Paralleschaltung) bringt, ein weiteres, falls ich 2* bis 3A benötige und 5V für TTL Schaltungen.
Daneben erfolgt wahrscheinlich ein weiterer Abgriff direkt hinter dem Gleichrichter und den Glättungskondensatoren für Motortests.
Die Verlustleistung kann man mit dem Stelltrafo vermindern (einfach weniger Wechselspannung drauf, wenn man nur z.B. 12V benötigt).
Gruß Stefan
Ich habe noch eine Frage:
Bei einem Glättungselko von 15mF (werde 4 davon benutzen), ist es doch best. besser, diesen am Anfang mit einem zuschaltbaren Ladewiderstand auszurüsten, oder ist dies gerade so machbar?
Bei 15mF habe ich so meine Bedenken.
Für eine Antwort diesbezüglich wäre ich dankbar.
Gruß Stefan
Besserwessi
14.08.2008, 18:07
4 mal 15 mF als Ladeelko ist schon eine ganze Menge. Bei einem niederohmige Trafo und Grichrichter könnte das den Einschaltstrom schon ganz schön in die Höhe treiben. Ob da ein Widerstand zum langsamen Einschalten wirklich schon nötig ist weiss ich aber auch nicht. Verstellbare Trafos sind eher ein Sonderfall. Wie die Sich jetzt im Vergleich zu normeln oder Ringkerntrafos verhalten ist daher weniger geläufig.
Auf jeden Fall wird der sehr große Ladeelko für einen sehr pulsweisen Strom sorgen. Eventuell sollte man da dann auch eine extra Induktivität zwischen Gleichrichter und Elko vorsehen um den Strom schon etwas zu glätten. Wenn man die neueren Vorschriften zu Oberwellen / Leistungsfaktor ernst nimmt, müßte man da was machen. Das hängt aber auch davon ab ob man eine passende Induktivität findet, bei 10 A Belastbarkeit ist die Auswahl nicht so sehr groß.
Von mir aus hänge ich nur 2 rein (30mF), kein Problem. Hatte nur bedenken, ob es den Elko beschädigen könnte.
Weist du ab welche Kapazität ein Ladewiderstand genommen werden soll?
Von welcher Induktivität der Spule reden wir hier?
0,8 mm (für 10A wohl zunknapp) Lackdraht und Ferritkerne hätte ich.
Besserwessi
14.08.2008, 22:41
Die Induktivität sollte eher einen nicht ganz geschlossenen Eisenkern haben, so wie ein schlechter Trafo. Der Draht sollte auch ähnlich dick wie der im Trafo sein, also eher was um die 2-3mm. Eventuell würde auch noch ein Eisenpulverkern gehen, der wird aber eher wenig bringen. Von der Induktivität her wären wohl um die 10 mH sinnvoll. Der Weg mit der Induktivität ist die alte methode um einen guten Leistungsfaktor und eine Spannungsglättung mit relativ wenig Elkos zu erreichen. Die Methode wurde vor allem früher benutzt als Elkos noch teuer waren, denn mit passender Spule kann man die Elkos kleiner wählen. Da Spulen mit zunehmender Größe effektiver werden, wird die extra Spule auch bei großen Leistungen ( > 1 kW) zum Teil immer noch benutzt, wenn es nicht aufs Gewicht ankommt.
Hallo Besserwessi,
werde nur 1-2 x 15mF verwenden (bei Pollin je 2,95€) und diesen hier:
http://www.sicsafco.com/pdf/ci-frs.pdf
Da habe ich noch zwei 4700µF / 63V rumliegen.
Mich wundern nur die 2 Pins (2 und 3), die laut Datenblatt nur für die Stabilität (irgendwo festlöten) dienen.
Wozu dann soviele Pin's, hast du darauf evtl. eine Antwort?
Ach ja:
Bei Reihenschaltung soll man hochohmige Parallelwiderstände einsetzen. Gibt es da einen Richtwert?
Gruß Stefan
Besserwessi
15.08.2008, 11:55
Wenn möglich sollte man die Reihenschaltung von Elkos vermeiden, und gleich die richtige Spannungsfestigkeit nehmen. Sinn macht die Reihenschaltung damit nur bei sehr hohen Sapnnungen und da muß man sowieso Widerstände Parallel zu jedem größeren Elko haben, damit sich die Elkos wieder entladen, schon aus Sicherheitsgründen.
Die 63 V sollten hier aber ausreichen.
Die extra pins sind eventuell nur für die Stabilität. Zum Teil wird auch eine Gehäuseform für verschiedene Ausführugen benutzt und dann bleiben einfach ein paar Pins ungenutzt.
Ah, dankeschön O:).
Reichelt Bestellung ist heute gekommen, Pollin wird sicherlich länger dauern.
Werde auf alle Teile warten und mich dann in meine Bastelkammer verkriechen :cheesy: .
Gruß Stefan
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