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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Symmetrische und unsymmetrische Leitungen - Aufbau?



Pille456
07.08.2008, 13:15
Hio,
Ich suche gerade nach Informationen zum Aufbau/Funktionsweise von unsymmetrischen und symmetrischen Leitungen. Bis auf einen ziemlich Stichwortartigen Wikipedia Artikel fand ich da jedoch nicht viel. Könnt ihr mir bitte die Funktionsweise bzw. den Aufbau solcher Kabel erklären?

Also das symmetrische Kabel schonmal störungsunanfälliger sind als die unsymmetrischen ist mir klar. Das in jedem Fall zwischen zwei Kabeln eine Spannung aufgebaut wird, die dann das Signal bildet ist auch klar. Aber wie sind die Aufgebaut und vorallendingen wie funktioniert das dann?

Danke!

williwilli
07.08.2008, 15:10
Ist relativ einfach erklärt:

Kabel und Leitung sind in diesem Zusammehang nicht (!!!) dasselbe!

Eine symmetrische Leitung hast Du, wenn es sowohl für den Hin- als auch den Rückweg ein eigenes "Kabel" gibt. Sowohl ein normales Stromkabel, als auch STP und UTP sind symmetrische Leitungen.
Unsymmetrisch ist die Leitung, wenn es keinen expliziten Rückweg gibt. Fast alle Leiterbahnen auf einer Platine sind unsymmetrisch... Im HiFi-Selbstbau gab's/gibt's durch dieses Verfahren oft das gefürchtete Netzbrummen.
Ein Koax-Kabel kann eine symmetrische Leitung sein, wird aber meistens als unsymmetrische Leitung (mit der Schirmung gegen Masse) verwendet.

Wenn Du ein "echtes" Kabel brauchst, würde ich mir um unsymmetrische Leitungen keine Gedanken machen. Die Nachteile überwiegen deutlich!

Wenn Du die Theorie brauchst: Hatte ich im Studium im 6. Semester in "Nachrichtentechnik". Dann muß es schon ein gutes Fachbuch sein...

Pille456
07.08.2008, 16:38
Danke, das hat mir schonmal geholfen!
Ich brauche leider die Theorie in einer ähnlichen Vorlesung (Elektro und Nachrichtentechnik für Informatiker), wo ich demnächst Klausur drin schreibe. Aber glaube mit Skript verstehe ich das nun...

uwegw
07.08.2008, 17:02
Unsymmetrisch: eine Signalader, einmal Masse. Das Signal wird als Spannung gegenüber Masse übertragen. Wenn nun Störungen von außen auf das Kabel einwirken, ergeben sich Spannungsimpulse, die das Signal verfälschen (50Hz-Brummen etc.)

Symmetrisch: zwei Signaladern, plus Masse. Das Signal wird hier als Differenzspannung zwischen den beiden Signaladern übertragen. Wenn nun Störungen kommen, wirken sie sich auf beide Leitungen in etwa gleich aus, da diese nahe beieinander liegen. Beträgt das Signal zb gerade 100mV, liegt auf der einen Leitung +50mv und auf der anderen -50mV an. Eine Störung von +5mV führt nun dazu, dass die eine Leitung nun auf 55mV und die andere auf -45mV ist. Die Differenz ist aber weiterhin 100mV. Daher kann man mit einem Differenzverstärker am Ende wieder das Signal rekonstruieren. Vorteil: weniger Störungen. Nachteil: eine Ader mehr nötig, größerer Schaltungsaufwand.