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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suche Magnetspulen für Experiment



Telefisch
30.03.2008, 13:59
Hallo Ihr Wissenden ...
Für ein Experiment mit "schwebenden" Magneten suche ich verschiedenste Formen von Magnetspulen.
Sicher gibt es Hersteller die einem die Wunschspule wickeln aber da ich noch nicht einmal weiß, wie man Magnetismus berechnet fällt es mir doch ziemlich schwer sowas zu definieren. Ausserdem weiß ich noch gar nicht, wie ich überhaupt das gewünschte Ergebnis erzielen kann.
Um also erst zu testen was geht und mich dem Ergebnis anzunähern möchte ich erstmal experimentieren.
Hat jemand von Euch Erfahrungen und vielleicht ne Adresse, wo man mal einige Muster bestellen kann?

Besten Dank im Voraus...
Gruss Carsten.

the_Ghost666
30.03.2008, 15:44
Naja, also selberwickeln geht immer. Und in einigen Experimenten ala Transrapid kommen Spulen aus Relais zum Einsatz, einfach mal schauen, wo du welche z.B. aus Schaltschränken findest.

KlaRaw
30.03.2008, 22:37
Hallo Carsten,
Spule ist gut, aber ein starker Elektromagnet hat auch einen Eisenkern. erst dadurch bekommst Du hohe Anziehungkräfte.
Gruss Klaus.

Telefisch
31.03.2008, 07:21
Jo, das stimmt zwar... ABER

Ich hab natürlich schon etwas mit selbst gewickeltem experimentiert und hatte folgendes Phänomen....

Eine Schraube als Kern und jede Menge Lackdraht drumrum...
Diese Neodym-Magnete, die ich eigentlich abstoßen wollte haben so extreme Anziehungskraft, dass ich die nicht vom "Kern" weg bekam.
Ohne Kern hingegen gabs keine Probleme.

Ich hab auch gelernt, dass der Kern magnetisch wird und demnach abgestoßen werden müsste, die Praxis hat mich jedoch Anderes gelehrt.

Vielleicht kann mir ja auch jemand dieses Phänomen erklären... ????

Mit Relaisspulen hab ich auch etwas experimentiert, hatte jedoch zu wenig Kraft....
Gibts hier irgendwo ein Projekt vom Transrapid? Das ist bestimmt auch interessant...
LG Carsten

Telefisch
31.03.2008, 07:47
...schade, das mit dem Längs-Motor wäre ein Ansatz gewesen aber der Threat ist nicht wirklich effektiv gewesen :(

KlaRaw
31.03.2008, 07:54
Hallo Carsten,

> Eine Schraube als Kern und jede Menge Lackdraht drumrum...
> Diese Neodym-Magnete, die ich eigentlich abstoßen wollte haben so
> extreme Anziehungskraft, dass ich die nicht vom "Kern" weg bekam.
> Ohne Kern hingegen gabs keine Probleme.

Das zeigt nur, Dein Elektromagnet ist zu schwach.
Gruss Klaus.

Telefisch
31.03.2008, 07:59
...offensichtlich...
Da hilft nur mehr Strom oder mehr Wicklungen.
Ich hab nun einige Spulen gewickelt, komme aber mangels Präzision beim Wickeln auf riesige Klumpen mit viel zu wenig Draht :( .
Was mich beid er Geschichte verwirrt...
Wie kann ein Magnetfeld im "Kern" schwächer sein als der Kern ?
Wenn ich in Physik richtig aufgepasst habe baut sich im Kern ein Magnetfeld auf.
Wenn das Magnetfeld dem Permanentmagneten entgegen gesetzt ist müsste es immer zur Abstoßung, in keinem Falle jedoch zum Anziehen kommen.

Hab ich richtig aufgepasst?

Gruss, Carsten

KlaRaw
31.03.2008, 08:30
Hallo Carsten,

> Wie kann ein Magnetfeld im "Kern" schwächer sein als der Kern ?
> Wenn ich in Physik richtig aufgepasst habe baut sich im Kern ein
> Magnetfeld auf.
> Wenn das Magnetfeld dem Permanentmagneten entgegen gesetzt ist
> müsste es immer zur Abstoßung, in keinem Falle jedoch zum Anziehen > kommen.

Dein erzeugtes Magnetfeld und das vom Dauermagneten werden je nach Polung addiert, dann ziehen Sie sich an oder Sie stossen sich ab. Nur dazu muss Dein Elektromagnet ein Feld aufbauen, dass dem des Dauermagneten entspricht.

Welche Abmessungen hat Deine Schraube? Wie dick ist Dein Draht und welche Stromstärke setzt Du ein?.

Gruss Klaus.

Telefisch
31.03.2008, 09:25
Also der Lackdraht hatte glaub ich 0,2mm², die Schraube ist M6.
Der Neody hat ca 5mm Durchmesser.
Den Strom kann ich im Augenblick nicht sagen, das müsste ich nochmal nachmessen.
Ich hab am Netzteil immer so hoch gedreht, dass die Spule gut warm wurde.
Sehe ich es denn richtig, dass der Kern magnetisiert wird? dann hätte der Kern auf jeden Fall ein entgegen gesetztes Magnetfeld.
Kann es sein, dass die magnetische Anziehungskraft zwischen Eisen und Neodym trotzdem da ist und dann natürlich höher als das entgegengerichtete elektromagnetfeld?
Ich dachte immer, dass der Kern tatsächlich dann zum Magneten wird.

Gruss Carsten

KlaRaw
31.03.2008, 13:37
Hallo Carsten,
schau Dir mal dies an:

http://www.conrad.de/goto.php?artikel=502290
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=503538

Neodym hat bessere magnetische Eigenschaften als Eisen. Für die gleichen magnetischen Kräfte müsstest Du bei Eisen einen grösseren Querschnitt nehmen.
Wenn Du mal die Magneten bei Conrad ansiehst kannst Du Dir vorstellen, dass die sehr viel mehr Lagen haben als Du auf Deiner Schraube.
Wie gesagt, in Deinem Fall ist der Neodym so stark, dass er locker den Elektromagneten überlagert.
Im Kern sammeln sich die Magnetfeldlinien. Deshalb sollte man gewisse Proportionen einhalten. Viele Lagen und ein zu kleiner Kern sind schlecht. Ebenso ein zu langer Kern. Die Magnetfeldlinien sind in sich geschlossen. Wenn sie weite Strecken durch die Luft haben nimmt der Fluss stark ab. Deshalb hat man hier http://www.conrad.de/goto.php?artikel=502290 so etwas wie ein U.
Gruss Klaus.

Besserwessi
31.03.2008, 16:50
Damit der Kern den Magneten Abstößt, müßte das Feld des Elektromagneten (ohne Kern) größer sein als das des Permanentmagneten. Bei einem Noedymmagneten wird das recht schwierig und wohl nur mit Wasserkühlung der Spule zu Schaffen sein. Außerdem wäre das Feld dann schon so stark, das es den Permanentmagneten schädigen kann. Die Abstoßung wäre aber möglich, wenn immer etwas Abstand zwischen Kern und Permanentmagnet ist. Für eine Abstoßung ist es aber oft besser ohne Eisenkern in der Nähe des Permanentmagneten zu arbeiten.

Wenn man größere magenten wickelt, kann es sinnvoll sein Außen einen dicken Draht zu nehmen als innen. Interessant wird es wenn die Spule außen mehr als den doppelten durchmesser von innen hat. Ideal nimmt der Drahtquerschnitt proportional zum Durchmesser zu.

Telefisch
31.03.2008, 17:14
*lach*
jo ideal halt...
Das mit dem Drahtdurchmesser bekomm ich glaube nicht hin... (feilen?)...
Naja, ok, dann hat sich meine Überlegung bezüglich der Stärke des Permanentmagneten ja wohl bewahrheitet :(
Nun gut, also brauch ich Luftspulen.
Wo wir wieder beim Thema wären. Woher bekomme ich die?
Das was ich so zusammengewickelt hab ist alles nicht so pralle.
Hab zufällig im Keller eine alte Spule gefunden mit rechteckigem Kern.
Die hat ganz gut funktioniert, weil ich so vielleicht zwei Permanentmagnete nebeneinander platzieren könnte. Hmm...
Kennt zufällig jemand Quellen für Bastelmuster oder Spulenkerne (rechteckig) ?
Oder muss ich mir doch noch nen Wickelautomat bauen?

the_Ghost666
31.03.2008, 20:07
Naja, der Wickelautomat ist einfach ne Akkubohrmaschine, ein Rundstab und ein Schraubstock, damit kannst du mit recht geringen Drehzahlen einfach die Spule auf den Stab wickeln lassen. Ich bekomm nur immer das blanke Entsetzen, wenn ich diesen Kupferlackdraht als Ringware im Tütchen sehe, denn den kann man selten richtig abrollen, ohne dass er Knoten bildet...
Achja, und um die Lagen zu fixieren tränke ich sie immer mit einigen Tropfen Sekundenkleber, ist aber ne Riesenschweinerei an den Fingern.

Telefisch
01.04.2008, 07:17
jo, die ersten Spulen hab ich auch mit nem Akkuschrauber gewickelt. Mir fehlt nur immer die Präzision beim Wickeln. Meistens gehts am Anfang noch ganz gut und dann so ab der zweiten Lage fängts langsam an, dass der Draht ungleichmäßig läuft.
Irgendwann hab ich dann immer in der Mitte jede Menge Draht und am Rand wird die Spule immer dünner.
Als "Wickelautomat" hatte ich mir zwei Schrittmotoren gedacht.
Einen zum Wickeln und einen der den Draht, vielleicht geführt aus einer Spritzenkanüle, über die Spule verteilt.
Damit könnte man vielleicht andere Formen auch ganz vernünftig hinbekommen.

Besserwessi
01.04.2008, 14:26
Für das Wickeln ist es von Vorteil, wenn der Motor sehr wenig Kraft hat. Ich nutze dazu einen alten Motor von Fischertechnik und ein Labornetzgerät mit Strombegrenzung.

Telefisch
01.04.2008, 14:30
...Ist das so?
Ich hab mir auch ne kleine Wickelstation aus Fischertechnik gebaut.
Da hatte ich immer das Gefühl, dass der Draht präziser nebeneinander liegt, wenn er einigermaßen stramm ist. Dann fädelt er sich selbst schön auf.
Nur am Ende der Spule, wenn die Laufrichtung sich ändert, gibts entweder übereinanderliegende Wicklungen oder sie laufen die ersten Umdrehungen unkontrolliert richtung Spulenmitte.
Man glaubt ja nicht, wieviele Lagen nebeneinander auf ne 10mm breite Spule passen :D

Ich werde das aber auch nochmal ausprobieren.
Danke für den Tipp

the_Ghost666
01.04.2008, 20:55
Wie gesagt, ich hab mir 2 Luftspulen manuell gewickelt, indem ich sie eine Lage auf den Träger gewickelt habe (stramm), dann mit Sekundenkleber getränkt und die zweite Lage drüber gewickelt habe. Wenn du den Kleber härten lässt (was aber schon Minuten dauern kann) oder den Wickelkörper nach oben und unten begrenzt (wie ne Garnspule), sollte sich das recht regelmäßig verteilen. Wieviele Meter willst du denn verwickeln?

Telefisch
01.04.2008, 21:09
hmm...
naja, so viele Meters wie drauf gehen...
Ich hab kleine Spulenkörper aber bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden und wenn ich mir industrielle Spulen so anschaue sind die immer mit deutlich dünnerem Draht als ich zmindest bei Reichelt bestellen kann.

Telefisch
05.04.2008, 14:24
Also...
ich hab nochmal etwas experimentiert...
Hab mir 0,08mm² CU-Draht besorgt und mal ne neue Spule gewickelt.
Das magnetische Ergebnis ist einigermaßen ok, bei nur 50mA.
Was ich jetzt besser gebrauchen könnte wäre ein ovaler bzw. rechteckiger Spulenkörper mit ca 4mm Innendurchmesser.
Habt Ihr vielleicht ne Idee, wie ich sowas herstellen könnte?
Ne CNC-Fräse oder Drehbank hab ich leider nicht.
Gießen stelle ich mir schwer vor, da das ganze bei der Größe kaum aus irgend einer Form wieder raus zu bekommen ist.
Da ich zum "spielen" mehrere Spulen (ich denke für den Anfang 20-30 Stück brauche ist feilen wohl auch nicht die erste Wahl.
Kann man sowas irgendwo machen lassen? Was würde sowas kosten? Oder habt Ihr vielleicht ne geniale Idee?
Beim Material dürfte ja so ziemlich jedes Plastik magnetisch unproblematisch sein. Ich hatte da an Acryl oder sowas gedacht.

Hat vielleicht jemand ne Idee?

the_Ghost666
06.04.2008, 09:14
Also mit ner Dekupiersäge aus Plexi ausschneiden und für die Dicke einfach aufeinander kleben. CNC kannste vielleicht in einer Berufsschule/FH/Uniwerkstatt über bekannte machen, ich würde einfach mal rumfragen.
Ansonsten kannst du je nach größe ein Kabelrohr aus dem Baumarkt nehmen und zusammendrücken. Mit etwas Wärme bleibts auch in der Form. Ist natürlich hohl, sollte aber nicht groß stören, oder? Mechanisch stabil wirds erst nach dem Aufwinkeln