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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Faustregeln-Thread



Crock
05.03.2008, 11:37
Hi,

ich weiss nicht, ob das gut ist, aber ich dachte mir, ich ergreife jetzt einfach mal die Initative.
Ich bin, wie ein paar andere User in diesem Forum auf dem Bereich Elektronik eher Anfaenger. Man versteht zwar schon so ein wenig dies und das, aber manche Fragen hat man von Anfang an und sie kommen einem aber zu klein vor, um dafuer einen ganzen Thread aufzumachen.
Auch ist die Elektronik ja (auf dem Anfaengerniveau) keine genaue Wissenschaft, so dass man viel mit Faustregeln arbeiten kann.
Und genau um die geht es mir, auf welche Regeln greift ein routinierter (Hobby-)Elektroniker waehrend dem Entwerfen einer Schaltung zurueck.
Eine Regel, die ich hier z.B aufgegriffen hab' ist folgende:

Pufferkondensatoren sollten eine Kapazitaet (in µF) gleich der maximalen Stromstaerke haben (in mA). Also bei 300mA Peak, 300µF-Elko zum Puffern nutzen.\

Vielleicht kann sich dieser Thread ja nach und nach ausbauen.

Gock
05.03.2008, 13:05
Gute Idee!
Wenn Du am Ende aus allen Faustregeln noch ein RN Wissen Beitrag machst, wäre es perfekt.

Die Zeitkonstante am Kondensator ist: tau=RxC
Nach 5 tau ist er ge- bzw. entladen (zu ca. 99%).

Gruß

nikolaus10
05.03.2008, 13:10
Ha, da hab ich auch noch eine Faustregel aus dem Mechanikbereich.

Ein Durchnschnittsdaumen ist ca 1 Zoll breit und ein Durchschnittsfingernagel ist ca. 1mm stark

:-)

Crock
05.03.2008, 16:26
Okay, auf das Wiki haett' ich natuerlich auch selbst kommen koennen.
Ich hab' das bisher genannte mal uebertragen, aber leider scheint der TeX-er nicht so ganz zu funktionieren: https://www.roboternetz.de/wissen/index.php/Faustregeln
Also, ich kann euch nur bitten, erweitert das mit allen kleinen Tipps, die ich so einfallen/ueber den Weg laufen.

Delfin
05.03.2008, 16:32
hi
Coole idee! Das sollte man weiter verfolgen, besonders als Einstiegshilfe.
Was ist denn mit dem eintrag in der wiki passiert? Sieh ja...
Das kann man doch schlecht so lassen. :?
Kennt sich da jemand aus?
mfg rob

Crock
05.03.2008, 16:36
Ja, also wenn man Formeln benutzt, die schonmal in einem anderen Artikel benutzt wurden, geht es (die werden anscheinend serverseitig gecached). Sobald man neue LaTeX-Code schreibt, muesste wohl das "texvc"-Programm aufgerufen werden, um den Code in ein Bild zu convertieren. Das Programm scheint es aber nicht zu geben.
Da muss wohl mal der Herr Admin ran ;)

Besserwessi
05.03.2008, 17:33
Faustregeln zur Auslegung von Leistungstransistoren:
- die Hälfte der Angegebnen maximalen Verlustleistung kann man nutzen (es ist nicht wirtschaftlich bis auf 25 Grad Gehäusetemperatur zu kühlen)
- bis zum etwa halben maximalen Strom kann man etwa gehen, darüber werden die Parameter schlechter


Faustregel (leicht zu merkender Wert) zum Rauschen: 10 KOhm geben etwa 10 nV/Sqrt(Hz) Rauschen.


1 cm Kabel hat ca. 1 pF Kapatzität (ziehmlich egal ob Koaxkabel oder Netzkabel oder Datenkabel)


Vieles verdoppelt sich ungefähr bei 10 Grad mehr an Temperatur:
Leckstrom von Dioden / Transitoren, Leckstrom vom CMOS OPs, CMOS Schaltern, Selbstentladung von Akkus, Dampfdruck von Wasser


Viele Zeiten halbieren sich sich etwa alle 10 Grad:
Lebensdauer von Halbleitern/Elkos, Zeit zum Entwickeln / Atzen, Haltbarkeit von Paltinenmaterial, Batterien oder von einigen Lebensmitteln


Ein kleiner Netztrafo (1-10 VA) hat knapp 1 W an Leerlaufverlust.


Ein gut gemeinter Verstärker wird leicht zum Oszillator.

Crock
05.03.2008, 18:19
Den ersten und den letzten Tipp versteh' ich zwar nicht ganz, aber ich hab' sie erstmal so uebernommen ;) Danke :D

Manf
05.03.2008, 19:12
Die Widerstände in analogen Schaltungen nicht zu klein (Strombegrenzung von Ausgängen ist oft 20mA) und nicht zu groß, Eingangsströme von OPs oder Leckströme.
Startwert für nähere Betrachtung und Optimierung 10V / 1mA = 10kOhm.

Kondensatoren für Zeitkonstanten und Schwingkreise deutlich über der Streukapazität von 10pF halten. Genaue Werte sind ab 1 nF sehr gut realisierbar, bis 100nF sehr gut realisierbar, bis 10µF machbar.

(Abgesehen von allen so oft vorkommenden Aushahmen.)

corone
05.03.2008, 19:23
Mal noch die wohl wichtigste, die mir in letzter Zeit häufig unterkommt:

Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen! (Murphys Gesetz...)

nikolaus10
05.03.2008, 19:33
Alles was du installierst ist zu klein.

Neutro
05.03.2008, 19:34
Den Vorwiderstand für eine LED kann man immer folgendermaßen berechnen: angelegte Spannung minus 2,5V geteilt durch 15mA.

Ein Transistor ist bei einem Basisstrom von 1mA und UBE 0,7V voll durchgesteuert. (Transistor als Schalter)

Spion
05.03.2008, 20:31
Faustregeln im mechanischen Bereich:


Wenn Bohrungsdurchmesser D grösser als 10mm, mit 1/3 D vorbohren.
(bsp. Bohrung D = 15mm, vorbohren mit d = 5mm)


Drehzahl für Automatenstahl errechnet sich aus 8000 / Bohrerdurchmesser in mm.
(bsp. Bohrer D = 8;n= 8000/8 = 1000/min)


Vorbohren bei Gewinden: Nenndurchmesser - Steigung
(bsp. Gewinde M6x1; Vorbohren mit D = 5mm)


Gewindebohrungen mit Nenndurchmesser x 1.05 Senken
(bsp. Gewinde M6; 6 x 1.05 = 6.3mm)


mfg Luca

Spion
05.03.2008, 20:55
Den Vorwiderstand für eine LED kann man immer folgendermaßen berechnen: angelegte Spannung minus 2,5V geteilt durch 15mA.


Also immer ist da falsch. Bei einer Standard Led stimmt das in etwa, wenn man aber ein low current Led hat ändert sich das, bei einer luxeon o.ä. auch.

Da ist (Versorgungsspannung - Diodenspannung) / Strom (in A) besser.
(bsp. (12V - 2.5V)/0.02A = 475 Ohm)

mfg Luca

Crock
05.03.2008, 21:13
Da faellt mir gerade ein Gedanke ein: Ab welchen Stromstaerken kann man die Umgebungstemperatur (davon ausgehend, dass wird uns nur zwischen normalen Aussen- und Raumtemperaturen bewegen) vernachlaessigen?

//edit: So, die neuen Sachen sind auch drin. Wenn muesste ich den wegen dem TeX-Problem kontaktieren? oder hat das schon einer gemacht?

beppo
06.03.2008, 02:28
Schaltung mit Integrierten Bausteinen:

Alle ICs kriegen einen Pufferkondensator von 100nF verpasst. Der sollte möglichst nah an den Versorgungspins liegen.

Neutro
06.03.2008, 19:05
@LUCA: Hast natürlich recht, Low current typen muss man mit 2mA berechnen....

multimeter
06.03.2008, 23:03
hallo,


@LUCA: Hast natürlich recht, Low current typen muss man mit 2mA berechnen....
ja, fast richtig, aber die 0,02A in der Gleichung sind 20mA und nicht 2mA.
Also bei 12V nicht 475 Ohm, sondern ca. 4,7k

Gruß
multimeter

Spion
07.03.2008, 16:41
Hallo

Das 0.02A 20mA sind bin ich mir schon bewusst, ich bin nicht speziell auf ne Low current Led eingegangen.

mfg Luca

multimeter
07.03.2008, 18:53
Sorry, stimmt, ich habs irgendwie übersehen.


Das 0.02A 20mA sind bin ich mir schon bewusst, ich bin nicht speziell auf ne Low current Led eingegangen.

Gruß
multimeter

kolisson
08.03.2008, 01:47
hallo leute..
diser tage bin ich auf diesen interessanten thread gestossen
und eigentlich wollte eigentlich mal was fragen....

nun ist alles anders.. eben bin ich über einen anderen thread gestolpert:

https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?p=358184#358184

daraus resultierend habe ich mir also ne faustregel augedacht:

betrifft : integrierte quarzoszillatoren im dil-format

grund : wenn man nicht weiss, wie die anschlüsse einer metallenen oszillatorkapsel zu verwenden sind.

hier also die regel:
ein quarzoscillator von unten betrachtet "also in der toter käfer stellung"
streckt 4 pins hoch.
wenn man die nun genau betrachtet, ist einer von den pins anders als die anderen... er ist nämlich mit dem geäuse direkt verbunden und nicht isoliert, wie die anderen!
nun kann man ... auch wenn ecken zu scharf oder zu rund sind... oder wenn manche hersteller den punkt in die mitte des chip setzen etwas entscheiden.

... also man kann klar entscheiden--> der, der nicht vom gehäuse isoliert (also mit selbigem verbunden ist) ist masse. also wohl die 7.

diagonal gegenüber befindet sich dann wohl +vcc.

jetzt bleiben noch zwei übrig:
einer ist NC (not connected) der andere ist der ausgang.

wenn man keine messmöglichkeit hätte, könnte man ja jetzt, die zu letzt genannten einfach beide verbinden.. (einer ist doch eh nicht angeschlossen)

manchmal sieht man es aber nicht genau, ob einer der pins mit dem gehäuse verbunden ist.
hier hilft das ohm-meter.. .. ein pin ist eben mit dem gehäuse verbunden.
und der ist halt die 7.

gruss


p.s.
das muss noch mal jemand prüfen.... vielleicht gibts ausnahmen.


und nun noch die frage: "gibt es das denn jetzt schon in irgendeiner sammlung zu sehen ? wenn ja , wo ?"

und noch grossen dank an die mechaniker mit den fausregeln.
das sind ja für böhmisch-mechanische regeln... jetzt muss ich nur noch den grund der regel verstehen.. ich denke mal nach .

Klingon77
08.03.2008, 02:37
hi,

noch was aus der Mechanik was uns (fast) alle betrifft:

Um bei Verschraubungen die volle Festigkeit zu erreichen muß die Gewindeeinschraubtiefe in Stahl 1xGewindeaußendurchmesser (z.B: bei M3 --> 3mm Gewindetiefe) und in Alu 2,5x Gewindeaußendurchmesser (z.B: bei M3 --> 7,5mm) betragen.

Ist natürlich nur eine Faustregel. Es gibt sowohl bei Stahl, wie auch bei Alu harte und weiche Legierungen.
Für den Hobbybereich aber vollkommen ausreichend!

liebe Grüße,
Klingon77

Spion
08.03.2008, 10:15
Hallo

Die Sammlung findest du hier (https://www.roboternetz.de/wissen/index.php/Faustregeln). Leider hat das RN-Wissen im Moment einen Bug. (Frank ist informiert)

@Crock: Ich habe mir mal erlaubt den Mechanikbereich zu ergänzen und das ganze ein bisschen zu Strukturieren.


mfg Luca

Crock
09.03.2008, 21:10
@Spion: Vielen Dank! War die letzten Tage krank, deshalb konnte ich das ganze nicht mehr aktualisieren.
Super, da ist ja schon einiges zusammengekommen :)
Weiter weiter! Ich will meeeeeeehr!

Spion
14.03.2008, 16:56
Hallo

Kennt einer sonst noch Faustregeln?

mfg Luca

PsiQ
15.03.2008, 16:19
An eine (Relais-)Spule sollte immer eine Spannungs+Stromangepasste Freilaufdiode
-Ausnahmen:
R-C-Glied,
nicht nötig,
Schaltzeiten auf "ohne diode" ausgelegt