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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : pc-Lüfter umpolen



Ozzy
23.02.2008, 14:47
Hi,

für ein Projekt möchte ich Motoren irgendwie wasserdicht bekommen. Am liebsten ohne Wellendurchführung / Stevenrohr. Deshalb wollte ich mal zu testzwecken einen Brushless-Motor aus einem PC-Lüfter in Harz eingießen. Beim Testen vor dem Eingießen habe ich festgestellt, dass der sich wohl nur in eine Richtung betreiben lässt. Oder lässt der sich vielleicht doch umpolen? Kennt Ihr da eine Möglichkeit???

MfG, Ozzy

Feratu
23.02.2008, 16:19
Also die drehrichtung entscheidet der eingebaute chip
Generell könntst du umpolen indem du die Wicklungen umdrehst also so umschalten (relai oder was weis ich ) das sie von der einen auf die andere seite "wandern"
Ne andere Möglichkeit seh ich grad nicht.
Natrülich könntest du auch den Motor an sich nehmen und eine Steuerung selber machen hätte den vorteil das du selbst alles regeln kannst wie du es möchtest und nciht wie es der lüfter möchte ^^.

Was ist das für ein Projekt wenn ich fragen darf ^^
Ich tippe mal auf ein kleines U-Boot

Achtung flach Witz:
Was ist braun riecht nach ner weile und Schwimmt unter wasser ?

Ein U-Brot ;P

Ozzy
24.02.2008, 15:27
Jo,

also es war jetzt nur ein IC drauf, der hat wohl das umpolen verhindert... Ich habe ihn jetzt trotzdem erst einmal eingegossen, um morgen erste Tests zu machen, wie er sich so unter Wasser schlägt. Wenn ich diese Idee wirklich einmal umsetzen sollte, dann werde ich wohl wirklich die Elektrokik selber machen. Aber an sich kann man so einen Motor doch auch ganz normal über ein PWM-Signal antreiben, oder?

MfG, Ozzy

avion23
24.02.2008, 17:29
Nein Ozzy,
so einen Lüfter kann man nicht einfach über eine PWM betreiben.

Informier dich mal über brushless dc motoren. So einer ist das nämlich, nur dass der brushless controller direkt integriert ist. Du wirst auch keine richtige Leistung mit dem Ding übertragen können, weil die Spulen einen viel zu hohen Innenwiderstand haben. Dazu ist es ein 2-Phasen Motor, der läuft quasi nur im Leerlauf schön rund.

Leider sind auch die Schaufelflächen für das Wasser in keiner Weise geeignet. Den Versuch habe ich schon hinter mir. Bei angepassten Schrauben für Rennboote sank der Strom von ~8A auf ~4A, die Leistung, d.h. die bewegte Wassermasse, war jedoch höher als mit den Lüfterrotorblättern.

Ozzy
24.02.2008, 18:20
@avion23: Danke für Deine Antwort. War ja auch eben nur mein erster Test mit einem Brusless-Motor, und ob/wie man ihn eingießen kann. Klar, später sollte ein richtiger Motor folgen. Aber erst einmal den Versuch fertig kriegen...

MfG, Ozzy

Ozzy
24.02.2008, 18:46
Hi,

könnt Ihr mir denn noch gute (kleine Controller) empfehlen?

MfG, Ozzy

the_Ghost666
24.02.2008, 19:01
Moin,
bei Mikrokopter.de findest du auch einen selbstbau Brushless-Regler, die nutzen einen Atmega88 für die Steuerung und haben sich auch eine Endstufe selbst gebaut. Feine Sache für Motoren bis ~14V und ~10A.

Ozzy
24.02.2008, 19:41
Vielen Dank, der seiht ja echt ganz cool aus. Schade, dass es wohl keine eagle-Dateien dazu gibt...

MfG, Ozzy

the_Ghost666
25.02.2008, 16:22
Nein, aber du kannst die Doppelseitige Platine in deren Shop kaufen, den Schaltplan gibts auf der Projektseite und die Software ebenso als Opensource

alter Mann
25.02.2008, 21:45
Zum Thema eingiessen:

das sollte bei Brushless Motoren nicht all zu schwer sein. Wenn es sich um nen herkömmlichen Motor mit innenlaufendem Anker handelt, nimmt man diesen raus und ersetzt ihn durch ein PVC-Rohr das mit darum gewickelter Acetatfolie stramm sitzt und giesst dann die Wicklungen ordentlich und am besten unter Vakuum in Harz. Dabei aufpassen, das die Lager nichts abbekommen und der Anker nachher ohne anzuecken läuft.
Wen das Harz durchgehärtet ist, nimmt man das Rohr mitsamt der Acetatfolie wieder raus und baut den Motor wieder zusammen und hat, sofern man nicht vergessen hat, die Anschlussleitungen ebenfalls mit ein zu giessen, einen Wasserdichten Motor.

Die Probleme, die sich dabei ergeben (können) :
- die Lager sind nicht Wasserfest und das Fett wird ausgewaschen. Das kann man umgehen, indem man Kugellager durch Gleitlager ersetzt oder gleich einen Motor mit eben solchen als Basis verwendet.
- die Wärmeabfuhr von den Wicklungen ist durch das Harz nicht mehr gegeben. Das bessert sich in wenig dadurch, das der Motor jetzt in Wasser laufen kann und auch sollte, aber wahrscheinlich reicht selbst unter Wasser die Wärmeabfuhr nicht mehr aus, um ihn unter Vollast laufen zu lassen.
- der Anker verquirlt das Wasser, welches sich im Motor befindet, ineffektiv im Kreis rum. Dagegen sollte man den Anker auch eingiessen und am besten überdrehen, damit sich daran keine Kanten befinden, an denen das Wasser sich "festhalten" kann. Ausserdem wird dieser dadurch auch noch gegen Korrosion geschützt.

Soviel zu meinen Gedanken zum Thema Wasserdichter Motor ;-)

Florian

Ozzy
26.02.2008, 07:44
@alter Mann: Also die Anker habe ich gleich mit eingegossen, der Motor läuft auch ohne Probleme unter Wasser, wie erwartet. Wie avion23 schon sagte, habe ich natürlich auch bemerkt, dass ein Lüfter völlig ungeeignet dafür ist.
Dass das Fett herausgewaschen wird, stimmt natürlich. Ich dachte da vielleicht an Kugellager hinter Simmerringen, das wäre dann auch vor kleinen Schmutzpartikeln geschützt.

Nur wovon ich gar keine Ahnung habe, ist die Dimensionierung der Motoren. Also mir schweben so 6 Motoren vor; vier waagerecht, 2 senkrecht, das U-Boot wird so ca. 4-5 Kilo wiegen. Habt Ihr da eine Empfehlung was die Stärke betrifft für mich?

MfG, Ozzy

avion23
26.02.2008, 09:35
Zur Stärke:
Immer stärker als man denkt :( Wasser hat einen enormen Widerstand, das senkt die Drehzahl extrem. Denk also auch daran, dass der Motor bei dieser Drehzahl effektiv sein muss.

Im Prinzip wird die Stärke deiner Motoren auch von der Energiequelle limitiert. Geh da also in die vollen, dann ergibt sich deine Motorstärke von alleine.

the_Ghost666
26.02.2008, 15:06
Die Motoren müssen keine große Leistung haben, wenn du darauf achtest, dass der Rumpf mit dem Druckkörper genau soviel Auftrieb erzeugt, wie das Ding wiegt. Damit schwebt es unter Wasser und die Motoren müssen es nurnoch anschuppsen um die Lage vertikal zu verändern. Wenn du an statisches Tauchen mit Luftkammern denkst, bin ich mir nicht sicher, wie man den Auftrieb einstellen muss.
Für den Vortrieb sollte der Rumpf natürlich möglichst Stromlinienförmig sein, um dem Wasser möglichst wenig Angriffsfläche zur Verfügung zu stellen. Sei dir auf jeden Fall im klaren, dass du auch mit starken Motoren kein Unter-Wasser-Speedboat bauen wirst.
Zum Einstellen des Auftriebs eignet sich Sand (habe ich hier schonmal in den Kufen gesehen, sodass der Schwerpunkt auch sehr tief lag und das Gefährt ausserdem vor dem Untergrund geschützt war) in einem festen Behältnis, Blei oder Stahlstücke. Die Luft im inneren sollte für genug Auftrieb sorgen, alternativ könnte man noch in geschlossenen Kammern Styropor-/Kügelchen einfüllen. Das hätte den Vorteil, dass selbst bei geflutetem Innenraum der Auftrieb nicht zu stark absinkt.