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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Problem mit L298 Schaltung



jonemo
12.02.2008, 01:19
Hallo,

ich bin neu hier im Sinne, dass ich erstmals eine Frage stelle, aber schon eine ganze Weile mitlese. Umso peinlicher ist es mir zu einem schon vielfach diskutierten Thema eine Frage stellen zu müssen.

Ich versuche derzeit ein paar Motoren mittels des im Wiki beschriebenen L298 Motor Drivers (https://www.roboternetz.de/wissen/index.php/Getriebemotoren_Ansteuerung#Ansteuerung_mit_dem_Sc haltkreis_L298) zum laufen zu bringen. Dazu habe ich meinen neu erworbenen L298N in ein Protoyping Board gesteckt und folgendermaßen verkabelt:

- zwischen GND und Vs und Vss ist jeweils ein 100nF
- Vss und PIN1 und ENABLE A verbunden mit 5V
- PIN 2 direkt verbunden mit Ground
- Vs verbunden mit 24V
- zwischen GND und OUTPUT 1 und OUTPUT 2 jeweils eine 1A Schottky Barrier Rectifier Diode (http://www.maplin.co.uk/Search.aspx?criteria=JA49D&source=15&SD=Y) mit Kathodenende zu den Outputs
- zwischen OUTPUT 1 und OUTPUT 2 und Vs jeweils eine weitere solche Diode
- Alle Grounds zusammengeschlossen
- Beide SENSE Pins mit Ground verbunden

Wenn ich das ganze anschalte bekomme ich zwischen OUTPUT A und OUTPUT B anstatt der erwarteten 24V Differenz nur 10V Spannungsdifferenz. Woran kann das liegen?

Gruß,
Jonemo

Gock
12.02.2008, 14:07
An die Sensepins gehören eigentlich Widerstände zur Strombegrenzung. Sind die nicht da, musst Du die Begrenzung anderweitig ausführen. Hast Du das nicht gemacht, könnte es das IC zerstört haben.
Was ist Output A und B? Warum misst Du dazwischen? Warum erwartest Du 24V?
Gruß

jonemo
12.02.2008, 14:51
Mir ist die genaue Funktion der Sense-Ausgaenge nicht klar, daher habe ich diese nicht genutzt und mich an den Hinweis im Wiki-Artikel zum Thema gehalten der da sagt


Benötigt man keine Strommessung, so müssen die Sense-Ausgänge immer direkt mit GND verbunden werden.

Ist das falsch?

Mit Output A und Ouput B meine ich Output 1 und Output 2, bitte entschuldige diese Verwechslung.

Gock
12.02.2008, 17:45
Das ist nicht falsch, aber es setzt eben vorraus, dass Schaltungsbedingt nicht zu viel Strom fließen kann. Da ich die Schaltung nicht sehe, kann ich Dir das nicht sagen.
Auf Deutsch heißt das, dass Du 24V Verbraucher brauchst, wenn DU Vs=24V anschließt. Du kannst den Baustein aber auch benutzen, wenn Du nur 12V Verbraucher hättest, denn dann könnte man die SenseEingänge zur Strombegrenzung nutzen.
Ohne Schaltplan macht diese Diskussion aber leider wenig Sinn.
GrußVerstehe aber trotzdem nicht, warum Du zwischen den Ausgängen misst.
Gruß

Tido
12.02.2008, 21:36
Hallo,

-PIN2 ist ein Ausgang, d.h. dieser kommt nicht auf Masse, sondern an eine Seite der Last, die andere Seite an PIN3.
-PIN1 ist einer der Sense-Anschlüsse und gehört direkt oder über einen Sense-Widerstand an GND.

Bau die Schaltung doch mal original nach WIKI oder Datenblatt auf, dann klappt's auch...

EDIT: Oder hast du die SO20-Version des IC, dann vergiss das eben Geschriebene...

jonemo
12.02.2008, 21:45
Ok, ich glaube ein Schaltplan hilft hier wirklich weiter. Ich werd den aufmalen und einscannen weil ich kein Programm kenne, mit dem man sowas macht, daher gibts den erst morgen. Danke schonmal für die Hilfe bisher.

jonemo
19.02.2008, 14:56
So, hier bin ich wieder. Ich beziehe mich auf den Chip hier: http://www.datasheetcatalog.com/datasheets_pdf/L/2/9/8/L298.shtml in der Ausfuehrung L298N.

Und im Anhang ist was ich zusammengesteckt habe. Das Voltmeter gibt mir einen Wert von 1.8V. Es wuerde mich freuen wenn mich jemand aus meiner Doofheit befreien kann denn ich bin in einer Woche Druebernachdenken immer noch nicht weiter.

Danke,
Jonemo

mare_crisium
20.02.2008, 14:01
jonemo,

in der Schaltkreisskizze sehe ich keinen Fehler. Ein gutes, preiswertes Programm zum Zeichnen von Schaltkreisen ist übrigens "sPlan 6.0" von der Firma ABACOM.

Da Du den Kanal B augenblicklich nicht verwendest, schlage ich vor, den Anschluss "Current Sensing B" offen zu lassen. Anschliessend miss' doch, bitte, mal die Spannung an "Out1" und "Out2" jeweils separat gegen Masse.

Sicherheitshalber würde ich auch dem Vorschlag von Tido folgen und einen kleinen Widerstand (in der Grössenordnung von 10 bis 56 Ohm) zwischen den Anschluss "Current Sensing A" und Masse schalten. Dadurch kann der Strom durch die Transistoren der Brücke nicht auf lethale Werte ansteigen.

Das letzte Mal, als wir hier jemandem beim Inbetriebnehmen des L298 geholfen haben, lag es daran, dass er Pin 15 für Pin 1 gehalten hatte. - Das solltest Du auch vorsichtshalber nochmal kontrollieren. Wenn Du von den Chip so hältst, dass das schwarze Kistchen Dich anguckt und Pins nach unten zeigen, dann ist Pin 1 ("Current Sensing A") vorne links.

Sag' mal was bei der Messung herauskommt.

Ciao,

mare_crisium

Borki90
20.02.2008, 21:33
Hallo

Bei den CurentSense Widerständen würde ich den Wert 0.45Ohm (2W) Wählen, das begrenzt den Strom auf die 2A Pro Kanal. Ich hatte ein ähnliches Problem, und dabei 2 L298 Gegrillt..

mfg Borki90

@mare_crisium:
Bei solch hohen Widerständen wird viel zu viel Leistung verbraten..

jonemo
21.02.2008, 01:39
Ah, OK. Danke fuer die detailierten Antworten. Dann werde ich als erstes mal ein paar Wiederstaende einbauen. Eine Frage noch, sind die Dioden, die ich gewaehlt habe richtig? Ich habe nur gelesen, die sollten ein Current Rating von dem Strom, der durch die Motoren geht haben und vom Schottky Typ sein. Meine Motoren ziehen 1A maximal pro Motor. Die Dioden die ich habe sind 3A Schottky (siehe http://www.maplin.co.uk/module.aspx?ModuleNo=46409&doy=21m2).

mare_crisium
21.02.2008, 09:09
@Borki90,

jo, jo hast schon recht. Die Widerstandswerte waren nur für den Test mit dem Messgerät gedacht.

@jonemo,

der Spezifikation nach sind die Dioden reichlich bemessen, sowohl bezüglich des zulässigen Durchlassstroms als auch der Durchbruchspannung. Solange Du keine Induktivität (z.B. Motor) an die Ausgänge anschliesst, sondern nur das Messgerät, spielen die Dioden auch keine Rolle, wenn sie intakt und richtig gepolt eingebaut sind.

Ciao,

mare_crisium

jonemo
27.02.2008, 15:41
Hi,

vielen dank für die ganzen Tipps. Ich habe dann nach viel rumherprobieren gemerkt, dass ich tatsächlich das Datenblatt falsch gelesen habe und das ganze spiegelverkehrt angeschlossen habe. Jetzt ist alles richtigrum und die Brücke funktioniert soweit. Danke nochmals für die guten Hinweise bezüglich Widerstandsbemessung, Dioden, etc, auch die haben mir sehr geholfen!

Eine letzte Frage noch: Mit welchen PWM Frequenzen sollte ich denn die Brücke denn ansteuern? Gibt es da maxima bezülich was sie verkraftet?

Jonemo