Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EWB: Zuverlässigkeit
oratus sum
28.01.2008, 20:41
Hallo liebe Community,
Ich habe seit kurzem das Programm Electronics Workbench. Ich muss sagen, das ich vom Programm sehr beeindruckt bin. Allerdings stelle ich mir eine Frage:
Wie zuverlässig ist dieses Programm?
Also jetzt mal abgesehen von den Idealen Bauteilen, wenn ich dort z.b. ein Voltmeter einbaue, das gleiche dann in echt realisiere, wie sicher ist es, dass das gleiche angezeigt wird?
Michael 123
05.02.2008, 11:00
Hallo,
sehr gering. Ich habe es schon öfter versucht. Am PC ging es nicht und in der Realität hat es einwandfrei geklappt. Aber auch andersrum ist es möglich.
Und man muss aufpassen, es sind nicht alle Transen/IC's drin. Und die die drin sind, sind nicht immer richtig eingegeben.
Zum spielen und experimentieren (Flip-Flop, Kleine Verstärker usw.) sollte es reichen. Auch mal eine Funktion der Bauteile zu erhalten müsste es reichen.
Ich zeichene damit auch meine Schaltpläne.
mfg
Michael
EWB ist nicht so gut, wir benutzen es in der Berufsschule, es stürzt oft ab und ist unzuverlässig.
Jemand aus meiner Klasse hat B2 Spice (www.beigebag.com), er meint das ist viel besser und zuverlässiger, mit Eagle-Import/Export.
Hatte leider noch keine Zeit es testen.
Es gibt auch eine kostenlose Lite Version, die hat aber keinen Eagle-Import/Export.
LG
Teri
Volker-01
05.02.2008, 14:29
Die Simulationsprogramme simulieren natürlich auch immer nur so gut, wie du ihnen das Problem bekannt gibst. Das soll heisen: Wenn du deine Schaltung nur unzureichend modellierst und einige Parameter, die in Wirklichkeit großen Einfluss haben weglässt, dann wirst du auch kein gutes Ergebniss erzielen. Zudem muss man sich mit der Funktionsweise der Simulatoren schon ein wenig genauer befassen, um zu wissen was dieser kann und was eben gar nicht geht.
Kleines Beispiel anhand LT-Spice und dem Educational example file colpits2.asc:
Wenn in diesem Beispiel bei den Simulationsparametern vergessen wird anzugeben, das die Betriebsspannung für die Transientenanalyse bei 0 Beginnen soll und dann auf ihren eigentlichen Wert hochgefahren wird, wird der Oszillator unter umständen nie mals anschwingen. Hier kann nun z.B. eine Startbedingung gesetzt werden, welche z.B. wie folgt aussehen könnte ".ic I(L1) = 1E-9". Durch diese Angabe wird zum Startzeitpunkt ein Stromfluss von 1 nA durch die Spule L1 festgelegt, was hier für einen Start vollkommen ausreichend ist. Alternativ kann man auch die Betriebsspannung bei 0V beginnen lassen, was zwar einen anderen Effekt nutzt, aber die gleiche Auswirkung hat (schwingender Oszillator). Warum da ganze nun ohne diese "Tricks" nicht funktioniert ist eigentlich ganz einfach: Vor der Transientenanalyse wird eine Gleichstrom-Analyse durchgeführt, bei der sich für diese Schaltung ein stabiler Arbeitspunkt ergibt. In diesem wird nun mit der Transientenanalyse gestartet, was zur Folge hat, das sich das System ohne eine Anregung von Außen in seinem stabilen Zustand verharrt und somit niemals zu schwingen beginnt. Hab ich zwar jetzt nicht explizit ausprobiert, aber das abschalten der suche nach dem Arbeitspunkt müsste den gleichen Effekt haben (war glaub ich ".tran ...... uic").
Du siehst also, das schon ein wenig Grundwissen über die Funktionsweise der Simulatoren nötig ist, wenn man nicht alle paar Minuten in irgend welche Probleme tappen möchte. Wenn das wissen dann da ist, kann man mit Simulationsprogrammen auch relativ realitätsnahe Ergebnisse erzielen. Ist dann nur eine Frage der Detailliertheit/Qualität deiner Schaltungsbeschreibung und der Rechenleistung, die du reinsteckst.
Kleine Anmerkung noch am Rande: Zu genaue Schaltungsbeschreibungen machen auch meistens keinen Sinn, da man selbst ja meist nicht alle Parameter kennt, da diese ja später auch häufig noch durch den Aufbau variieren.
Ich nutze im übrigen fast ausschließlich das LT-Spice, welches von Linear Technology jedermann kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Nur die Bedienung ist nicht gerade der Hit, aber man kann ja notfalls auch die Schaltung in Form von Netzlisten eingeben, für den der's liber HardCore mag.
Gruß, Volker
EWB ist nicht so gut, wir benutzen es in der Berufsschule, es stürzt oft ab und ist unzuverlässig.
Jemand aus meiner Klasse hat B2 Spice (www.beigebag.com), er meint das ist viel besser und zuverlässiger, mit Eagle-Import/Export.
Hatte leider noch keine Zeit es testen.
Es gibt auch eine kostenlose Lite Version, die hat aber keinen Eagle-Import/Export.
LG
Teri
EWB baut auf SPICE auf, von daher kann ich deine Argumente nicht nachvollziehen. Über Abstürze kann ich mich nicht beklagen, muss also an den Computern liegen. Was meinst du mit unzuverlässig? Nenn mal eine Schaltung wo EWB unzuverlässig ist.
EWB ist ein sehr mächtiges Programm, mit welchem man durchaus sehr realistische Ergebnisse erzielen kann. Die Ergebnisse hängen halt wie Volker schon gesagt hat davon ab, wie genau man die Angaben macht.
Beim Voltmeter kannst du z.B. auch den Eingangswiderstand festlegen, somit kannst du das virtuelle Voltmeter mit deinem echten abgleichen. Die Ergebnisse sollten dann ziemlich genau übereinstimmen.
Hier eine kleine Einführung in Multisim(englisch):
http://cnx.org/content/col10369/1.3
Ein einfacher Wechselblinker z.B. geht nicht.
LG
Teri
Ein einfacher Wechselblinker z.B. geht nicht.
LG
Teri
Wechselblinker hab ich schon ohne Probleme gemacht, sowohl als Kippstufe mit Transistoren als auch mit dem IC NE555.
Wie schaut denn der genau Schaltungsaufbau dazu aus?
Der ganz einfache mit Transistoren.
Wir habe auch verschiedene Werte ausprobiert.
Ging einfach nicht.
LG
Teri
Wenn der astabile Multivibrator nicht zu schwingen beginnt kannst du probieren bei den Simulation Setting "Set to zero" einstellen. Virtuelle Bauteile gegen "reale" Bauteile ersetzen bringt auch manchmal was.
Anbei ein Screenshot eines astabilen Multivibrators, im Oszi Fenster siehst du schön wie er schwingt.
Du kannst dem Lehrer ja mal vertraulich(vor der ganzen Klasse kommt nicht so gut:-)) sagen was er da falsch gemacht hat!
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