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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schrittmotor mit unbekanntem Strom/Spannung!



papuadive
03.12.2007, 18:28
hallo, brauche wieder einmal hilfe!
weiß jemand, wie ich den strom bzw. spannung eines schrittmotors herausbekommen?
hab vom motor folgende daten: 4mm achse , bipolar 7,5° schrittwinkel, 10,7 OHM, 4 anschlußkabel, P=7,5 watt;
mich würde interessieren, an wie viel Volt bzw. Strom er betrieben werden darf!
danke
papua

Besserwessi
03.12.2007, 19:10
Einen Anhaltspunkt für den Strom liefern die Leistung und der Wiederstand. Aus P= I^2 * R und den 2 Spulen kriege ich einen maximalen Strom von ca. 600 mA pro Spule. Bei 10,7Ohm braucht man dann mindestens 6.5 V an Spannung. Es geht natürlich auch etwas weniger, wenn man nicht die volle Leistung braucht. Ganz sicher ist diese Ableitung aber nicht, denn es ist nicht klar welche Leistung mit den 7,5 W gemeint ist.

Wenn höhere Drehzahlen erreicht werden sollen, sollte die Spannung deutlich höher (z.B. 30 V) sein und der Strom vom Motortreiber begrenzt werden. Mehr als 40 V würde ich schon aus Sicherheitsgründen nicht empfehlen.

Wenn man die Typenbezeichung hat, findet man vielleicht auch ein vollständiges Datenblatt.

Manf
03.12.2007, 22:18
Die ganz elementaren Schritte zur eigenen Ermittlung von Schrittmotordaten gibt es hier.
https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=13162

papuadive
04.12.2007, 08:37
Super danke, dass ist schon Mal etwas!
Was ich noch nicht ganz verstehe ist: wenn ich den schrittmotor ansteuere (Spule 1 und Spule 2) werden die Spulen abwechselnd kurz unter Strom gesetzt) damit sich der Motor dreht. Muss man den Spulestrom bei Stillstand komplett wegschalten, oder kann eine Spule ständig unter Strom gesetzt sein?
Wie schnell kann sich so ein Schrittmotor überhaupt drehen, bei dementsprechender Ansteuerung und das ganz einfach über einen Transistor mit einer Leerlaufdiode als Schutz für den Transistor
Danke
Papua

ManuelB
04.12.2007, 14:38
Normalerweise werden bei den bipolaren Motoren im Vollschritt beide Spulen bestromt. Pro Spule wird dann eine H-Brücke benötigt, da der Spulenstrom auch in der Polarität gewechselt werden muss. Ist keine Spule bestromt hat der Motor kein Haltemoment und verliert bei Belastung seine Position. Mit über einen Transistor angesteuert wird man wohl nicht alzuweit kommen.
Wie schnell sich der Motor drehen kann hängt auch z.B. mit seiner Induktivität zusammen. Je höher die Schrittfrequenz desto höher muss auch die Spannung am Motor sein um den benötigten Strom durch den Motor zu treiben, daher werden bei höheren angestrebten Drehzahlen die stromgeregelten Treiber verwendet. Diese können mit einer deutlich höheren Spannung betrieben werden (z.B. L297/L298 Kombi) als es bei einfachen mit fester Spannung arbeitenden Treibern möglich ist.
Wenn ich mir das Datenblatt des Vexta PK 268-E2.0B anschaue (hab ich gerade rumliegen) ist bei 60V mit 3000 1/min im Vollschritt definitiv Schluss, da hier das Moment fast auf Null ist.

MfG
Manu

Besserwessi
04.12.2007, 17:11
Im Stillstand kann man den reduzieren, wenn man nicht ganze Haltemoment braucht. Normal ist die Ansteuerung mit einer H Brücke je Spule. Bei Bipolarer Spannungsversorgung ist es auch mit nur 2 Transistoren möglich. 3000 U/min kommen mir schon sehr hoch vor, ich reche normalerweise mit maximal 500-1000 Schritten/ s, was bei einem 7,5 Grad Winkel etwa 600-1200 U/min entspricht. Ohne Stromgeregelten Treiber noch deutlich weniger.

ManuelB
04.12.2007, 19:53
Hallo,

nach der Drehmoment-Drehzahlkurve des Vexta ist das Moment bei 1 kHz Schrittfrequenz noch bei ca. 85% bei 30V bei 60V ist der Punkt bei ca. 1,8 kHz erreicht, wobei der Vexta ein Motor mit 1,8° Schrittwinkel ist. Und wie ich schon geschrieben hab ei 3000 1/min ist das Moment fast Null (14% des Haltemomentes bei 60V)

Hängt somit auch davon ab welches Moment man benötigt.

MfG
Manu