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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einstieg in die Robotik



mio
12.11.2007, 17:46
Hallo,
ich bin neu hier im Forum und finde das Thema Robotik sehr faszinierend, so dass ich mich nun endlich entschlossen habe ein Forum aufzufinden, um mehr darüber zu erfahren - und dieses scheint mir genau das richtige zu sein ;)

Ich würde gerne anfangen kleine Robotermodelle zu bauen und wollte euch fragen, was man für den Einstieg alles an Wissen und Erfahrung mitbringen muss.

Ich bin momentan an einem Beruflichen Gymnasium (letztes Jahr) mit dem Schwerpunkt "Datenverarbeitung" und beherrsche mehr oder weniger die Programmiersprache Java. Als Kind hatte ich viel mit Modellbau zu tun und kenne mich somit einbisschen mit der Elektronik aus. Mit Mikrochips und Schaltreisen hatten wir in der Schule eher weniger zu tun, beschäftigen uns aber momentan mit dem Thema "Automatisierung" und werden auch in Kürze anfangen LEGO-Roboter zu programmieren.

Zudem würde ich gerne Wissen wollen, ob es viele Informationen, Erklärungen und Tutorials - am besten in deutsch - dazu im Netz gibt und wie teuer das Hobby eigentlich ist ;)

...und könntet ihr mir bitte vllt. noch ein Roboterbausatz oder sowas für Anfänger empfehlen?

Wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mich da etwas in das Thema einführen könntet.

mio.

Klingon77
13.11.2007, 07:09
hi,

willkommen im Forum.

Hier bist Du genau richtig! :mrgreen:

Die letzte Frage zuerst:
Der Asuro wird hier von vielen als Einsteigermodell genommen.
Es gibt hier im Forum auch jede Menge Info darüber zu lesen.

Und schon sind wir bei der Eingangsfrage:
So ein Robby setzt sich ja (meistens) aus drei "Schwerpunktbereichen" zusammen:

1) Informatik (bist Du ja wohl gut gerüstet)
2) Elektronik
3) Mechanik

Was Du für den Einstig alles wissen mußt, kann Dir beim besten Willen keiner beschreiben. Das füllt ganze Bücher! O:)

Tip:
Nimm Dir ein paar Wochen Zeit und lies hier im Forum mit.
Benutze die Suchfunktion.
Der Wiki-Teil ist auch sehr gut.

Also: Einfach mal einlesen (Deine Frage wurde schon sehr oft gestellt)
Es gibt hier zahlreiche Verweise! :cheesy:

Wenn Du dann einen konkreten Entschluß gefasst hast, was Du (bauen) möchtest - einfach vorstellen und die speziellen Fragen stellen.

Gruß, Klingon77

Andun
13.11.2007, 08:24
Da ich ungern Datenmüll produzieren will, wiederhole ich Klingons Beitrag nicht, aber ich bin genau seiner Meinung.

Zusätzlich noch ne Anmerkung zum Mindstorms System von Lego. Benutzt ihr das alte oder das neue System von Lego?
Ich hab letztes Jahr, als ich noch an der Schule war, mit nem Kumpel ne Robo AG damit geleitet.

Der Einstieg ist damit schon ganz nett, aber wenn du tatsächlich tiefer in die Materie einsteigen willst, wirst du früher oder später feststellen, dass du selbst den Lötkolben schwingen willst.

Achja, und dann wirds auch irgendwann teurer. :D

mfg

Andun

mio
13.11.2007, 14:10
Hallo,
danke für die Antowrten.

Bei mir könnte momentan die Sache mit dem Geld ein Problem darstellen, aber egal... ;)

Ich habe hier bereits etwas rumgestöbert und gemerkt, dass ihr euch die Steuerelemente selbst zusammenlötet und auch die Spache C benutzt. Ich denke, dass ich dafür lange brauchen würde, bis ich sowas kann.

Deswegen wollte ich fragen, ob es nicht möglich wäre mit einem alten PDA oder einem Java-Handy solch einen Roboter auch zu steuern? Hat jemand von euch sowas schonmal gemacht? Und wenn ja, wie lange dauert es sich sowas beizubringen - sprich programmieren des PDAs bzw. Java-Handys und deren Inputs sowie Outputs?

@Andun:

Zu den Lego-Robotern kann ich dir nichts sagen, weil das bei uns nur kurz angesprochen wurde.

mio.

radbruch
13.11.2007, 15:59
Hallo mio

Prinzipiell kann man einen Roboter mit so ziemlich allem steueren, was einen programmierbaren Prozessor mit Ein- und Ausgabemöglichkeit hat. ABER, wenn du bei deiner "Insellösung" dann ein Problem hast, wirst du niemanden finden, der dich unterstützen kann. Verwende besser Standartbauteile und verbreitete Controller. Fertige Bausätze (oder Lego) sind zwar nicht so flexibel wie ein Selbstbau (und meist auch teurer als die Summe der Teile), dafür sind sie komplett und gut dokumentiert.

Ich würde mich an deiner Stelle noch etwas etwas ins Thema einlesen und vor allem abwarten wie sich das Lego-Projekt in deiner Schule entwickelt. Ich kenne mich allerdings mit Lego auch nicht aus, bin aber immer wieder beeindruckt, was für pfiffige Roboter oder Funktionsmodelle damit gebaut werden können.

Gruß

mic

mio
13.11.2007, 19:51
Ich werde mich wahrscheinlich erstmal für den ASURO-Bausatz entscheiden.

Wie ist das eigentlich bei diesem ASURO-Roboter mit der Technik? Kann man ihm ein Programm auf den Chip übertragen, so dass er dann ohne Kabelverbindung selbstständig funktioniert? Kann man eigentlich mehr Sensoren an ihm anbringen, oder muss man das ganze System dann umlöten?

EDIT: Ich habe gelesen, dass der ASURO einen 8 kB Flash-Speicher hat. Kann man den eigentlich durch einen größeren ersetzen?

{DerSimon}
13.11.2007, 19:57
Huhu, bin zwar selbst Neuling, aber eine Frage kann ich dir beantworten:
Über den Transceiver kannst ein Programm auf den Chip flashen/übertragen,
und dann macht der Asuro das :)

Bei den Sensoren, hm, hab da n paar Threads gelesen, aber hab da nur Halb-
wissen, das sollte eher ein Fachmann beantworten :D

Grüße, Simon

Murdoc_mm
13.11.2007, 22:59
Hi,

ich habe zwar keinen Asuro (leider :cry: ) aber ich glaube ich kann dir etwas helfen.

Befor ich loslege möchte ich dir auch noch mal das Wiki ans Herz legen. Da sind super Artikel die mir am Anfang sehr geholfen haben und die man einfach mal gelesen haben sollte. \:D/


Ich werde mich wahrscheinlich erstmal für den ASURO-Bausatz entscheiden.


Sehr gute Idee.


Wie ist das eigentlich bei diesem ASURO-Roboter mit der Technik? Kann man ihm ein Programm auf den Chip übertragen, so dass er dann ohne Kabelverbindung selbstständig funktioniert? Kann man eigentlich mehr Sensoren an ihm anbringen, oder muss man das ganze System dann umlöten?


Ja, man überträgt ein Programm per Kabel auf den Controller des Asuros und dann kann man das Kabel abmachen und der Asuro macht was du ihm in dem Programm mitgeteilt hast (z.B. Linien nachfahren). Und so lang die Battrien halten, fährt dein Bot munter drauf los.

Und Ja, man kann noch mehr Sensoren anbringen. Und man muss nicht das ganze System umlöten sondern nur einen kleinen Teil (manchmal nur ein Kabel anlöten und dat wars).


EDIT: Ich habe gelesen, dass der ASURO einen 8 kB Flash-Speicher hat. Kann man den eigentlich durch einen größeren ersetzen?

Nein, das geht in dem Sinne nicht. Stell dir den Controller im Asuro zwar wie ein PC vor aber alles auf kleiner-Zehen-Nagel-größe. Da kann man nichts austauschen wie beim Home-PC. Das ist der Nachteil. Der Vorteil ist das man alles (vom Programmspeicher bis zu Timern und wat weiß ich) auf kleinsten Raum hat und damit sofort funktionsfähig. Einfach nur (geregelte) Spannung ran und der funktioniert. Eine PC-CPU allein kann gar nichts. Du brauchst noch ne Northbridge, ne Festplatte, Arbeitsspeicher und haufen anderen kram um einen PC zum laufen zu bekommen.

Wenn du mehr Speicher brauchst musst du entweder einen Pinkompatiblen Controller mit mehr Speicher suchen (ist leichter als es sich anhört ](*,) ) oder du benutzt von anfang an einen größeren Controller (der hat dann meistens aber mehr Pins und du musst deine Platine etwas anders planen (ist aber auch leichter als es sich anhört ](*,) )).

So, ich hoffe ich konnte etwas helfen.

Gruß

vklaffehn
13.11.2007, 23:58
Moin!
Ich würde übrigens sagen, es ist vom Schwierigkeitsgrad eher leichter, einen z.B. AtMega Programmieren zu lernen,als mit einem PDA irgendwelche Elektronik zu steuern. Ich hatte ganz am Anfang mit einem alten Notebook angefangen und habe Dinge über den Parallelport gesteuert, habe dann aber schnell einen Schwenk in Richtung µC gemacht. Außerdem sollten einen die 8KB Flash nicht abschrecken, das klingt zwar im Vergleich zu den Gigabyte in heutigen PC's wenig, allerdings wenn man in Assembler oder C programmiert und kein grafisches Betriebssystem mit sich rumschleppt, kommt man damit erstaunlich weit. Außerdem hat es sogar ein alter Commodore 64 mit 64 Kilobyte RAM geschafft, eine grafische Oberfläche mit Maussteuerung und Textverarbeitung und Malprogramm auszuführen. Mein Robbi hat einen Mega32, und von den 32 KB Flash benutzt der eben inklusiver aller dusseligen Testroutinen grad mal knapp 7KB. Und wenn man sowieso schon ein wenig programmieren kann, kommt man in Sachen Input/Output mit einem µC deutlich schneller voran, als wenn man versucht, das irgendwie über einen PC/PDA/Handy zu versuchen, denke ich....
Daher halte ich den Asuro auch für einen super Einsteig, und wenn man sich mit dem Lötkolben rantraut, kann man den bestimmt auch erweitern (ich hab selbst leider keinen, kommt aber vielleicht noch).
MfG Volker

thewulf00
14.11.2007, 08:31
Ich kann den Post von vklaffehn nur unterstreichen! Mit den µC kommt man weit besser an solche Dinge ran, als mit jedem PC.
Wenn Dir 8K Flash zu wenig sind, dann bau einfach eine verteilte Lösung, indem Du ein paar mehr µC dazubaust und diese Teile der Arbeit übernehmen lässt.

mio
14.11.2007, 12:35
Hallo,
danke für die Antworten.

Eine Frage habe ich jedoch noch:



Und Ja, man kann noch mehr Sensoren anbringen. Und man muss nicht das ganze System umlöten sondern nur einen kleinen Teil (manchmal nur ein Kabel anlöten und dat wars).


...heißt das auch, dass wenn ich z.B. mehrere Motoren an nur einen Output anbringe, ich diese auch seperat ansteuern kann, so dass sie gleichzeitig verschiedene Funktionen durchführen, obwohl sie am gleichen Output angeschlossen sind?

mio.

squelver
14.11.2007, 12:45
Nein, das funktioniert nicht, mehere Motoren über einen Output steuert, das wird nix ;)

mio
14.11.2007, 12:55
Nein, das funktioniert nicht, mehere Motoren über einen Output steuert, das wird nix ;)

...schade, aber kann man dann einen weiteren Output bzw. Input für den ASURO anlöten und ist das kompliziert für einen Anfänger?

Andun
15.11.2007, 08:19
Hehe, ja, das ist kompliziert, da du - um mal die Analogie von oben aufzugreifen - in den PC von Zehnagel-Größe noch ne PCI Karte mit USB-Steckplätzen anschließen müsstest.

Das geht aber halt leider nicht. Es gibt höchstens die Möglichkeit, dass du eine art USB-Hub einsetzt, der die USB Ports vervielfacht. (Als bei den AVRs: Du nutzt den I2C Bus und schließt dort einen Port-Expander an, der dir mehrere IO-Leitungen zur Verfügung steht. Dort kannst du dann alles dran bauen was du willst. (Und natürlich auch erstmal die Funktion wieder herstellen, die du durch die nutzung der I2C Pins verloren hast))

Aber das ist wirklich etwas zu kompliziert für den Anfang. Glaub uns mal, dass der Asuro fürs erste wirklich reicht. Wenn der grade aus fährt, kannst du dir ja mal die Erweiterungsplatine holen und mit Ultraschall den Abstand zu nem Hinderniss bestimmen.

An Ostern kannst du dir dann nen i2C Portexpander vielleicht überlegen. So lange hast du schon genug zu tun.

mfg

Andun

(Das sollte nicht entmutigend klingen!!!)