Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie überzeuge ich meine Eltern?
Juraj Gagary
26.10.2007, 22:42
Hi,
ich möchte mir den Robby rp5 zulegen, doch meine Eltern sind von sowas
unbeeindruckt [-X .
Was ist das Überzeugende an einen solchen Roboter?
Naja, der Lerneffekt steht da wohl an erster Stelle...
ich finde es ehrlich gesagt erschreckend, daß deine Eltern davon nichts halten. Viele wären froh, wenn sich ihre Kinder mit so sinnvollen Dingen beschäftigen würden wie dem Bau bzw. der Programmierung von Robotern.
Vielleicht haben sie aber auch nur eine falsche Vorstellung davon, und sehen den Roboter nur als sinnloses Spielzeug
Christopher1
26.10.2007, 22:55
Ja du willst ja sicher Programmierer werden ;-) und du brauchst natürlich Vorkenntnisse die du dir damit aneignen kannst.
Musst du vielleicht irgendwann mal eine Facharbeit schreiben ?
Solche Argumente sind auch gut :-)
Viel Erfolg!
Stichworte für kritische Eltern:
1. Man lernt etwas von Elektronik, Robotik und Programmierung, also "fürs Leben".
2. Es ist völlig ungefährlich (naja, manchmal verliert man einen Finger in den Ketten des CCRP5 und der Haushamster kommt auch oft in Lebensgefahr)
3. Man gammelt nicht mit üblen Kumpels auf der Straße herum, sondern versucht, dem RP5 die Geradeausfahrt beizubringen
4. Man tauscht sich hier im klasse Forum mit anderen Verrückten aus,- ist für Eltern aber nur bei Flatrate wirklich ein Argument
Ich hoffe, das überzeugt deine Eltern! Sonst sollen sie sich an mich wenden! O:) O:)
Gruß Dirk
radbruch
26.10.2007, 23:46
Hallo Juraj Gagary
Als Roboterfan und Elter würde ich gerne noch ein paar Infos über dich haben, bevor ich Partei ergreife. Robotik ist teuer, kompliziert, schwierig und extrem zeitraubend. Für absolute Neulinge empfehle ich den asuro.
Gruß
mic
oberallgeier
27.10.2007, 01:41
Hi mic,
... teuer, kompliziert ... extrem zeitraubend ... Für absolute Neulinge empfehle ich den asuro.
Bestimmt wäre es gut, wenn Du (oder jemand anderer) mal schreiben könntest - wieviel UNGEFÄHR eine Art Minimalausrüstung kostet. Also wieviel der Aufbau von so einem einfach(st)en robot kostet. Ok, der asuro, um bei Deiner Empfehlung zu bleiben, steht in der Preisliste, dazu kommt aber noch ein compiler, ein Programmierprogramm, ein Dongel, einige Ersatzbauteile (die mal durchgebrannt sind), das eine oder andere Buch, Netzteil, Lötkolben . . . auch mal ne Experimentierplatine, wenn man ein Bauteil in der komplexen Umgebung nicht zum Laufen kriegt . . . Ach ich bin sicher, Du weisst welchen Umfang ich meine. Und Du hast wohl ausreichend Wissen über was - und wieviel ...
Die Zeit - ok, ob man nachts bis zwei oder länger ICQ-t oder Roboter programmiert ...
Also meiner Ansicht nach sieht die minimal-Ausstattung etwa so aus:
1. ein Roboter, z.B. der Asuro
2. ein einfacher Lötkolben (ungeregelt, mit 25W oder weniger)
3. Software
4. Programmieradapter
Bei 1 sollte, sofern es sich um einen fertigen Roboter oder einen Roboterbausatz handelt auch 4 schon dabei sein, und falls nicht kann man sich sowas für ein paar Cent selber basteln. Der Lötkolben ist auch nicht sehr teuer, mehr als 30 Euro muss man dafür keinesfalls ausgeben.
und was die Software angeht...
naja, wenn der Roboter einen AVR verwendet (was beim Asuro der Fall ist wenn ich mich nicht sehr irre), kann man WinAVR benutzen, und das ist kostenlos.
Also schlimmstenfalls kostet das nötige Zubehör insgesamt 50€, und da sind ein paar eventuell benötigte Ersatzteile schon mit eingerechnet.
Das mit der Minimalausstattung seh ich etwas anders ;-)
Für mich zählt da dazu:
- Asuro
- Lötkolben wie oben genannt + Zubehör: Lot, Entlötpumpe, Ersatzspitzen!!
- Software (BASCOM wäre kostenlos)
- Programmieradapter (viele für ein paar € zu haben)
- Halbleiter + Experimentierboard
- Messgeräte (einfaches Hand-Multimeter)
- Netzteil oder Batterie. Irgendwie musst du ja (geregelte) Spannungen bereitstellen können
- Zubehör wie Litzen, Leitungen, Schrauben, Abstandshalter, Pinzetten,...
Robotik ist extrem geldfressend. Darüber musst du dir (und auch deine Eltern) gleich im Klaren sein. Meiner Ansicht nach bringt es nichts deinen Eltern anfangs etwas von "Maximal 80€" vorzuschwärmen und dann alle 2 Tage zu versuchen noch einen Fuffi locker zu machen.
Das ist ja auch wirklich die Minimalausstattung. Und die kostet denke ich locker mal 150€ Wenn man sich dauerhaft mt dem Thema beschäftigen will ist ein Labornetzteil, Lötstation, Platinenhalter, professionellere Messgeräte, etc. unerlässlich.
Übrigens kannst du immer noch damit argumentieren, dass du ja dann öfters mal anstatt Party zu machen daheim sitzt und bastelst (-> was nützliches tust). Ist meiner Ansicht nach schon ein Argument ob man nun sein Geld für nützliches ausgibt oder sich davon die Kante gibt ;-)
HannoHupmann
27.10.2007, 11:07
Hier die Zehnt gründe warum man Roboter bauen sollte da ist sicher was dabei:
1) Simulationen zählen nicht
2) Du machst aus Science -Fiction Wirklichkeit
3) Du musst eine herausfordernde Vielzahl von Fähigkeiten beherrschen
4) Du arbeitest mit tollen Leuten zusammen
5) An jeder Ecke warten Überraschungen
6) Es beeindruckt deine Freunde
7) Du hast Spaß mit deinen Kindern
8) Du verwirklichst deine Träume
9) Es ist besser als arbeiten
10) Sie brauchen dich, um auf die Welt zu kommen
allerdings schliesse ich mich Radbruch an, ich würder gerne mehr über dich wissen bevor wir dir Tipps geben können wie man die Eltern überzeugt.
In jungen Jahren tendiert man leicht dazu sich 2 Wochen für eine Sache zu begeistern und dann doch wieder was anderes zu machen. Robotik ist aber kein Gebiet für 2 Wochen.
Persönlich würde ich sagen, ich hab metatechnisch am meisten gelernt im Bereich: "mich in unbekannte und neue Themengebiete einzuarbeiten, dran zu bleiben und sie irgendwann auch zu beherrschen"
EDIT: Kurzer Bericht von mir noch: ich hab mit 17 überlegt meine Facharbeit im Bereich Robotik zu schreiben und dann bei meinen Eltern angefragt ob sie mir einen Roboter finanzieren. Erstaunlicherweise wurde der vom "Geldgeber" :-D sofort bewilligt (hat damals knapp 800DM gekostet). Seit dem bin ich bei dem Hobby geblieben. Warum es meinen Eltern leicht gefallen ist, mir das Geld zu geben? Vielleicht weil ich mich schon mit 14 dafür interessiert hab und es absehbar war, dass ich dran bleib. (Kleiner Hinweis für die etwas Jüngeren, das war um 1996 da gabs noch kein Internet und auch nicht so viele Möglichkeiten wie heute)
jungen menschen wird oft vorgeworfen, dass ihre begeisterung genauso schnell verflogen ist, wie sie geweckt wurde (ich sehe mich noch in spielzeugläden zum regal rennen und "haben will!" schreien - bemerkenswerterweise klappte das mit beinahe jedem spielzeug im regal.. ^^).
eigentlich ist der vorwurf unangebracht, denn ohne erfahrungen kann man weder die positiven noch die negativen seiten eines neuen hobbies abschätzen, kein wunder, dass da vieles auf der strecke bleibt, bis man herausgefunden hat, was einem persönlich am meisten liegt und freude macht.
ein asuro wäre meiner meinung nach ein ganz guter kompromiss. kostet weniger, löten lernen schadet auch sicherlich nicht, und: hat der rp5 nicht diesen unbrauchbaren conrad-basic-dialekt und einen völlig veralteten controller?
gruesse
- Lötkolben wie oben genannt + Zubehör: Lot, Entlötpumpe, Ersatzspitzen!!Ok, ohne Lot geht nichts... aber statt der Pumpe würde ich Entlötlitze verwenden, und Ersatzsspitzen braucht man als Anfänger sicherlich noch nicht.
- Halbleiter + Experimentierboardkann sicherlich nicht schaden, ist aber auch nicht zwingend notwendig. Einen Roboterbausatz zusammenlöten, und den resultierenden Roboter Programmieren kann man auch ohne.
- Messgeräte (einfaches Hand-Multimeter)stimmt, ein Multimeter wäre nicht verkehrt (da kann man als Anfänger ja auch was ganz günstiges nehmen)
Robotik ist extrem geldfressend. Darüber musst du dir (und auch deine Eltern) gleich im Klaren sein. Meiner Ansicht nach bringt es nichts deinen Eltern anfangs etwas von "Maximal 80€" vorzuschwärmen und dann alle 2 Tage zu versuchen noch einen Fuffi locker zu machen.Naja, ich denke doch mal daß man als Anfänger schon eine ganze Weile mit der Minimalausstattung zurecht kommt. Klar, irgendwann wird er vielleicht mehr in dieses Hobby investieren wollen (sofern es ihm dann überhaupt noch gefällt), aber bis dahin haben seine Eltern vielleicht auch etwas mehr Verständnis dafür.
Christopher1
27.10.2007, 14:24
Warum soll er Entlötlitze statt einer Pumpe nehmen ?
Ich find eine Entlötpumpe praktischer, geht schneller und ist weitgehend verschleißfrei ;-)
Entlötlitze ist nicht so teuer...
außerdem hatte ich mal eine billige Entlötpumpe und die war nicht zu gebrauchen (mit der Litze ging es grundsätzlich besser)
Moin, nochmal zur Überzeugung der Eltern, was ja eigentlich thema ist:
ein derart komplexes gebilde wie einen Roboter dazu zu bringem dass er das tut, was man möchte, wirkt sich zweifelsfrei auf das persönliche Fähigkeitsselbstkonzept von Schülerinnen und Schülern aus,
neuere Studien haben gezeigt, dass das FSK und Schulische Leistungen positiv korrelieren, mit anderen Worten: steigt dein Selbstvertrauen, steigen auch deine Schulischen Leistungen,umgekehrt kannst du vorwerfen, dass nicht entsprochende Wünsche eines Menschen ebenfalls das Selbstkonzept schwächen, also im Umkehrschluss sich auch negativ auf die Schulischen Leistungen auswirken.
Nu weiss ich nicht, wie alt du bist, aber das FSK und die wahren Schulischen Leistungen sind mit steigendem Alter immer mehr positiv korreliert.
Ausserdem ist bald Weihnachten
radbruch
27.10.2007, 15:10
Hallo
Für alle, die den Asuro nicht kennen, sei noch gesagt, dass der für 50€ alles hat, was man für den Einstieg braucht:
- Kompletter Miniroboter mit Kontroller, Tastern, LEDs, Sensoren, IR-Kommunikation, Motoren mit Ansteuerung + Getriebe und "Fahrwerk". Nur die Akkus muss man noch zusätzlich kaufen.
- Moderner ATMega8L-Mikrokontroller mit Bootloader, IR-Programmierschnittstelle und IR-Sende und Empfangsplatine für einen PC oder Mac (mit seriellem Kabel, alternativ für 20€ ein USB-Adapter).
- Programmiert wird vorrangig in C, das komplette Entwicklungspaket (Kompiler gcc, Entwicklungsumgebung WinAVR und eine spezielle Asuro-Library) wird mitgeliefert. Updates für die teilweise etwas älteren CD-Versionen erhält man u.a. bei arexx.com (http://www.arexx.com/arexx.php?cmd=goto&cparam=p_asuro_downloads.dat). Außerdem steht eine umfangreiche Erweiterung der Library zur Verfügung, die hier im RN-Forum entwickelte wurde. Die Software ist für verschiedene Betriebssysteme verfügbar (windows, linux..).
Der Zusammenbau, speziell das Löten ist für ungeübte schwierig, aber machbar. Je nach Fertigkeiten benötigt man dafür ein paar Stunden (bis ca. 2 Tage), hat also vergleichsweise schnell das erste Erfolgserlebniss. (Die asuro-(Bau-) Anleitung (http://www.arexx.com/downloads/asuro/asuro_manual_de.pdf) als PDF-Datei)
Trotz der recht einfachen Hardware erhält man mit dem asuro Einblick in die grundlegenden Techniken von Kleinrobotern. Eingaben auswerten, Ausgaben berechnen, Motoren ansteuern und regeln, Wegmessung, Kommunikation und vieles mehr.
Der ATMega8 ist ein AVR-Risk-Kontroller. Das sind kleine komplette Computer in einem Chip, es gibt sie in verschiedenen Bau- und Leistungsgrößen. Programme können ohne Aufwand auf verschiedenen AVR-Typen übertragen werden(, es genügt die Angabe des Zielkontrollers im Makefile), denn die AVRs sind alle fast identisch aufgebaut und unterscheiden sich hauptsächlich durch die Speichergrößen und die Anzahl der Anschlußmöglichkeiten. Viele fertige Robotersteuerungen verwenden AVRs, z.B. der RP6 (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewforum.php?f=49), der nibo (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=31963) oder die RN-Boards (http://www.shop.robotikhardware.de/shop/catalog/index.php?cPath=64). Bei Interesse kann man nach dem asuro (https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewforum.php?f=44) nahtlos zu einem anderen Fertigmodel wechseln oder einen eigenen Roboter komplett selbst oder aus Komponenten zusammenbauen.
Übrigens würde ich den RP5 wegen seiner veralteten C-Control-Steuerung auch nicht kaufen.
Gruß
mic
Murdoc_mm
27.10.2007, 15:54
Hallo,
In jungen Jahren tendiert man leicht dazu sich 2 Wochen für eine Sache zu begeistern und dann doch wieder was anderes zu machen. Robotik ist aber kein Gebiet für 2 Wochen.
Allerdings wie soll man denn je ein Hobby finden, was einem gefällt wenn man nie mehrere Sachen ausprobiert hat? Ich z.B. hab schon viele (relativ) Hobbys ausprobiert und bin dann hier (unter anderem) gelandet.
(Kleiner Hinweis für die etwas Jüngeren, das war um 1996 da gabs noch kein Internet und auch nicht so viele Möglichkeiten wie heute)
Da halte ich immer dagegen: Hätte man 1996 (oder früher) die Möglichkeiten von heute gehappt, hättet man die genauso genutzt wie wir heute. Soll aber nicht heißen das ich nicht (<-- siehe Edit) nen riesen Respekt vor jedem habe der ohne Internet in ein so umfassendes Thema eingestiegen ist. :D
Gruß
Edit: Tschuldigung ich hab ein ganz wichtiges Wort vergessen zu schreiben und der Sinn wurde schwer entstellt. #-o
HannoHupmann
27.10.2007, 22:24
Also Roboter ausprobieren kann man sehr billig in dem man sich über Bücher oder Internet informiert und dann was wirklich kleines baut. Das geht sogar mit weniger als nem Asuro. Spätestens dann sollte man aber wissen ob man dabei bleiben will oder nicht.
@Murdoc_mm ich wollte das nicht bewerten sondern nur darauf hinweisen, dass die Umstände damals etwas widriger als heute sind. Somit kann man heute wesentlich leichter in die Robotik einsteigen bzw. es sich mal ansehen als früher.
Sieht man auch deutlich daran, wieviele Leute heute Roboter bauen und wieviele damals.
Christopher1
27.10.2007, 22:32
Roboter schon, aber Bastler gabs zu den Zeiten bestimmt auch, aber wohl eher mit Röhren :-)
Murdoc_mm
27.10.2007, 22:37
Hi,
ich hatte leider nen Hänger in meinem Text und habs jetzt geändert. Tschuldigung noch mal. Aber ist schon erstaunlich das ein Wort den ganzen Sinn des Satzes umdreht.
Gruß
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