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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lötspitze gesucht



pmaler
21.09.2007, 09:41
Hallo .

Ich weiß nicht in welche Sektion ich schreiben soll... Sollte ich hier falsch sein, bitte bescheid geben.

Seit Jahren (mehr als 10) besitze ich eine Rothenberger Lötstation 3.5960
Ist Elektronisch geregelt und hat einen 30W/12 Volt Lötkolben 3.5962

Das Dingens ist schon so alt, dass ich nichts mehr darüber im Inet finde.
Mir gehts um die Lötspitze. Ohne zu wissen, wie man richtig lötet und wie man damit umgeht, habe ich langsam aber sicher die Spitze total ruiniert.

Jetzt suche ich nach Ersatz. Das Problem dabei ist, dass die Spitze maximal 4,5 mm dick sein darf. Sie soll ja noch reinzustecken sein.

Die 4.5 ist ein Maß, wo noch etwas Luft ist. (Was für die Qualität wohl nicht gerade spricht)

Kann mir jemand helfen? Weiß jemand, welche Spitze ich dafür kaufen kann?

Und vielleicht gleich noch dazu... Wie kann man eventuell eine schon mal blank-gefeilte Spitze wieder zum Leben erwecken? Gibts da etwas? Mit Blankscheuern, Löthonig und Fittingpaste habe ich schon alles versucht. Die Spitze vorne wird schwarz und nimmt irgendwann kein Zinn mehr an.

Danke

Klingon77
21.09.2007, 12:19
hi,

wenn Du gar nichts mehr findest..

könntest Du bei dem Elektriker deines Vertrauens mal nachfragen ob er
nicht ein wenig dicken Kupferdraht übrig hat.

Der Durchmesser sollte natürlich leidlich passend sein.

Die Spitze kannst Du dann anfeilen wie Du möchtest und auch damit löten.
Allerdings ist der Verschleiß wesentlich höher als bei vernickelten Spitzen.

Gruß, Klingon77

pmaler
21.09.2007, 13:56
Puhh. Jetzt muss ich rausfinden, wer mir eine Pfitze vernickelt :-)

Ich habe mir auf Verdacht heute eine 4,8 mm dicke Spitze bestellt. Mal sehen. Wenn es nicht passt... 2 Euro im A... :-)

Gock
21.09.2007, 15:14
Die Sache mit dem Feilen kannst Du Dir sparen, das funktioniert nicht oder zumindest nicht lange. Lötspitzen werden gehämmert! Wenn Du also ein passendes Kupferstück gefunden hast, klopfst Du die Spitze in die Form Deiner Wahl.
Das kannst Du auch mit Deiner verbrauchten versuchen. Zu erst mit feinem Schleifpapier reinigen und dann hämmern, bis die Oberfläche frei von jeglichem Grat ist.
Gruß

pmaler
21.09.2007, 15:19
Cooler Tip. Danke.

Klingon77
21.09.2007, 15:20
hi,

haben denn gehämmerte Spitzen eine länger Lebensdauer als gefeilte?

Die Oberfläche ist glatter und das Material in seiner Faser nicht gebrochen.

Macht das wirklich so viel aus?

Habe nämlich das gleiche Problem und ich feile immer vor mich hin.
Könnte aber auch hämmern. Beides ist vorhanden.

Gruß, Klingon77

PS: Nachtrag - erst lesen, dann schreiben...

Wenn die Spitze, die Du dir bestellt hast nur 0,3mm zu dick ist, dann:

Metaller mögen es mir vergeben:

Spann sie in die Bohrmaschine, so daß der Schaft heraussteht und richte
sie im Bohrfutter so aus, daß sie einigermaßen rund läuft.

Dann kannst du sie bei drehender Maschine mit der Feile bearbeiten.
Die Feile dabei so bewegen, als ob Du an einem eingespannten Werksück feilen würdest. Also nicht einfach nur draufhalten.
Mit etwas Vorsicht und Übung solltest Du die 0,3mm herunterbekommen.

Sinnvoll wäre es, wenn die Bohrmaschine dabei waagerecht gehalten wird.

Evtl. würde es Sinn machen bei Deiner Autowerkstatt oder auch Heizungsbauer etwas Kupferpaste zu besorgen.
Damit kannst du die Spitze beim einsetzen in den Lötkolben bestreichen.
Dann sollte die Spitze im Lötkolben nicht verzundern und du kannst sie später leichter entnehmen. Die Kupferpaste hilft auch bestimmt bei der Wärmeübertragung vom Kolben zur Spitze.

Firmen, welche Schmuck (auch Modeschmuck) herstellen können oftmals auch vernickeln.

Gruß, Klingon77

Gock
21.09.2007, 15:41
Also alle Spitzen, an denen ich auch nur geringfügig und mit noch so hoher Kornzahl geschliffen habe waren absolut unbrauchtbar für meine Zwecke, weil sie das Lot nicht aufnehmen. Es perlt förmlich ab, als wären sie imprägniert.
Zum Erhitzen von Lot gehen sie zwar aber für elektronische Arbeiten nicht. Die gehämmerten Spitzen sind ein Unterschied wie Tag und Nacht, wenngleich sie nicht so gut sind, wie gekaufte.
Gruß

tobimc
21.09.2007, 15:47
Hi

@Gock: Das ist mir schon klar, warum da das Lot abgeperlt ist. Lötspitzen haben eine Nickelschicht aufgedampft, auf der das Lot verteilt wird.
Wenn du eine bestehende Lötspitze feilst, geht diese Schicht verloren, und das Lot verteilt sich nichtmehr gleichmäßig.

VLG Tobi

Klingon77
21.09.2007, 15:54
hi,

meine gefeilten Lötspitzen aus Leitungskupfer funzen bis dato einwandfrei...?

Der Verschleiß war halt nur sehr hoch. Eine neue zu fertigen allerdings
nur "Minutenarbeit".

Keine Ahnung, was ich falch gemacht habe... #-o :mrgreen:

Gruß, Klingon77

Yossarian
21.09.2007, 16:20
Hallo
Wenn Du feilst, entfernst Du Material, während beim dengeln das Material an der Spitze bleibt.
Mit Sandpapier geschliffene Spitzen nehmen Zinn nicht mehr vernünftig an, ich denke, daß das an den Bindemitteln des Schleifpapiers liegt(ist nur eine Vermutung).
Die Lötspitzen sind verchromt und an der "Lötspitze" mit Eisen beaufschlagt.
Die beste Oberfläche wäre eine reine Kupferoberfläche, welche aber eine sehr schlechte Standzeit hat und sehr schnell verzundert.Deswegen wird die Spitze mit Eisen beschichtet.
Mit freundlichen Grüßen
Benno

Gock
21.09.2007, 18:14
Ne, glaube ich nicht. Das liegt weder an der Nickelschicht, die nämlich nicht jede Lötspitze hat (vor allem nicht, wenn sie schon "verbraucht" ist) und auch nicht an einem Bindemittel. Was überhaupt für'n Bindemittel? Und eine verchromte oder eiserne Lötspitze hab ich auch noch nie gesehen.
Ich will das Thema nicht unnötig breit hämmern, aber wie gesagt: Kupfer geht super, solange es eine wirklich glatte Oberfläche hat.
Was Klingon richtig macht, würde mich auch mal interessieren. Aber vielleicht lötest Du eher großflächige Dinge?
Gruß

pmaler
21.09.2007, 18:14
Spann sie in die Bohrmaschine, so daß der Schaft heraussteht und richte
sie im Bohrfutter so aus, daß sie einigermaßen rund läuft. ----


Ich habe eine große Oberfräse (die Drehbank habe ich verschenkt) und darauf kann ich dann ordentlich "abnehmen"

Der Hammer-Trick ist es wert, heute noch in den Keller zu wandern...

Yossarian
21.09.2007, 18:40
Hallo
Das Bindemittel 'klebt' das Schleifkorn an das Papier.
Sooo glatt muß die Kupferspitze auch nicht sein, sie muß nur verzinnt werden, bevor das Kupfer oxidiert.
Lötspitzen haben an der Lötfläche eine mehrere zehntel Millimeter dicke Eisenschicht (natürlich nicht alle).
Bei Ersa nennt sich die Beschichtung Ersadur.
Auch bei einer "Eisenspitze" gilt: immer verzinnt halten!
Verchromt werden Lötspitzen, damit nicht die gesamte Spitze Lötzinn annimmt.

Mit freundlichen Grüßen
Benno

Klingon77
21.09.2007, 18:55
hi,

ich löte schon Elektronikteile und meine Spitze hat eine Breite von ca. 1mm.

Wenn Du Kupferdraht lötest nimmt das Kupfer dort ja auch Lot an.

Mit der Oberfräse wäre ich vorsichtig. Die Drehzahl würde ich nicht zu hoch wählen und eine Schutzbrille anziehen.

Wenn Du zu fest drückst und das Teil sich verbiegt kann es auch leicht rausfliegen.

Bei 30.000 Umdrehungen kein Vergnügen.

Gruß, Klingon77

PS: Eine Drehmaschine verschenkt man nicht - man ist froh, wenn man eine hat... [-X :cry:

pmaler
21.09.2007, 19:25
Eine Drehmaschine verschenkt man nicht - man ist froh, wenn man eine hat


Hab dafür eine Schreinerarbeit kostenlos bekommen und einem Freund eine riesen Freude zum Geburtstag gemacht. Also hatte sie wieder eine Bestimmung und rostete nicht im Keller



Mit der Oberfräse wäre ich vorsichtig


Was schreib ich... Ja Oberfräse habe ich auch, aber die steckt in der CNC drin. Nein. Ich meine "große Standbohrmaschine". Mit der kann man auch Fräsen, weil ein XY-Schlitten dabei ist. Hatte sogar Digitalanzeige angebaut um auf 10tel große Teile Fräsen zu können.

Also keine Angst. Habe mich schon zu oft an den Maschinen verletzt, als dass ich unvorsichtig werden würde. Ich sag nur "3 mm Fräser bricht ab und steckt links neben mir in der Wand"

pmaler
21.09.2007, 19:44
Lötspitzen werden gehämmert!


@Gock:
Der Tip war echt wertvoll. Die ganze Spitze nimmt wieder Lötzinn an.

Zur Erklärung was ich machte:

1. Ich versuchte mich an einer Spitze aus einem alten Lötkolben, der bereits defekt rumlag und darauf wartete, dass ich die Spitze rausnehme.
2. Ich hämmerte das Anfangs fast stumpfe Kupferstück bis es a: mir zu heiß in den Händen wurde. b: eine Spitze entstand.
3.Habe Fittinglötpaste drauf gemacht und dann (ohne es vorher abzustreichen) aufgeheizt und Lötzinn mit Flussmittelseele drauf. Habe da ein echt dickes rumliegen.
4. Als die ganze Spitze glänzte mit einem Feuerfesten Pad abgestreift und sauber gemacht. Wunderbar
5. die "normale" Spitze auch mit dem Hammer bearbeitet
6. Im heißen Zustand Fittinglötpaste und dann das Lötzinn drauf
7. Abputzen und WoW, wie in der Werbung :-)

Danke für den Tip.

Manf
21.09.2007, 20:15
Schön dass es mit dem Hämmern so gut geht.
Wenn die Nachbearbeitung von Kupferspitzen zu viel werden sollte dann sollte man doch auch eine Dauerlötspitze deren Spitze lange hält für den Kolben passend machen können.
Ich sage das weil ich schon über 25Jahre mit einem mittlerweile alten Wellerlötkolben löte und die Spitze einfach nicht aufgibt.
Manfred

recycle
21.09.2007, 20:58
Wellerlötkolben löte und die Spitze einfach nicht aufgibt.

Weller? 25 Jahre? Das ist nicht zufällig ein alter Weller Magnastat?

So ein Ding habe ich vor über 25 Jahren geschenkt bekommen, wurde damals bei irgendeiner Firma ausrangiert.

Ich suche immer noch irgendeine dünne Lötspitze die ich dafür passend machen könnte.
Die Originalspitze funktioniert noch prima, ist aber für feinere Sachen manchmal etwas zu breit.

Manf
22.09.2007, 06:34
Bei meinem handelt es sich nicht um Magnastat sondern um einen EC2002. Dabei ist die Zahl in der Typenbezeichnung nicht das Baujahr und wohl auch nicht das Haltbarkeitsdatum.

Wieso ist es schwierig eine Spitze für Magnastat zu finden, oder gibt es spezielle Anforderungen an den Preis?

http://search.ebay.de/Magnastat_W0QQ_trksidZm37QQfromZR40