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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alles rund um Relais



Testus2K
19.09.2007, 17:37
Hallo
Ich würde mit meinem Mega8 gerne ein Relais steuern, hab auch zwei hier die allerdings mit 1,5V gesteuert werden und 5 Ohm haben, ich habe gehört das ich die mit einer 5 Volt Leitung nicht gut anschließen kann.
Ich werde mir also neue bestellen und würde gerne wissen, worauf ich da achten muss.
Ich habe Transistoren (BC548C) und natürlich den Controller. Ich brauche also ein Relais für 5V und die zwei verschiedenen Dioden, die man Laut Roboternetz anschließen soll, damit das Relais lange hält.
Hat jemand Erfahrung mit Relais und kann mir sagen, welche Teile die passenden wären?
Ich weiß auch nicht was für verschiedene Arten von Relais es gibt, am besten wäre eins, das zwei Steuerleitungen hat, damit ich immer nur kurz ein Signal zum öffnen oder schließen geben muss und nicht die ganze zeit spanung halten muss, damit der kontakt geschlossen ist. Steuern muss ich nur ein Gerät, ich brauche dafür also nur eine Leitung.

Danke für's lesen und schonmal extra Danke für's antworten.
(p.s.: am besten wäre es, wenn ich die Teile von Pollin bekähme, schlechte auswahl aber günstig. bin aber für jeden Hinweis Dankbar.)

Hubert.G
19.09.2007, 19:50
Was hast du für eine Spannung vor deinem 5V Spannungsregler. Du könntest das Relais für diese Spannung auslegen und störst dadurch die Stromversorgung des µC nicht.
So ein bistabiles Relais gibt es auch Nr.: 340 381 bei Pollin, du brauchst vom µC zwei Steuerleitungen, Transistor und Strombegrenzung. Ob es den erhöhten Aufwand rechtfertigt glaube ich nicht.

Gock
19.09.2007, 19:54
Du kannst:
1. einen Transistor benutzen um das Relais zu schalten
2. mehrere Ausgänge des µC nutzen um den nötigen Strom zusammen zu bekommen.
3. im ersten Fall fast jedes Relais benutzen, dass eine Spulenspannung hat, die kleiner als die Versorgungsspannung ist und einen geeigneten Vorwiderstand nutzen.
Die Wahl des Relais hängt mehr von dem zu schaltenden Verbraucher (induktiv, Stromstärke), als vom µC oder Transistor ab.
Es gibt bistabile Relais (ein Signal für auf, eines für Zu), aber vergiss' die gleich, die sind selten und nicht leicht zu bekommen.
Also musst Du das Relais schon in einer Stellung halten, besser ist das. Oder aber Du benutzt das Prinzip der Selbsthaltung --> Google!
Ohne Infos keine Bauteile aus dem Stehgreif.
Gruß

EDIT:
Spezialteile bei Pollin kaufen bedeutet im Falle eines Schadens oft "Röhrensehen" ;-)

Testus2K
08.10.2007, 01:11
Hallo, ich habe mir 2 Relais rausgesucht die ich bestellen könnte um meine Schaltung zu realisieren, brauche dafür nur noch etwas hilfe.


5 V-/25 ohm, 1 Schließer

5 V-/36 ohm. 2 Schließer

Zum einen haben beide den Zusatz "schließer", bedeutet es das der Stromkreis bei geschlossen wird, wenn Spannung an der Spule anliegt? und warum steht bei einem eine 1 und bei dem anderen eine 2 davor?

Ich denke mal das der unterschied zwischen 25 und 36 Ohm nicht so groß ist, daher dürfte das für mich irrelevant sein. Ich brauche aber natürlich eine passende Diode und Zenerdiode und weiß nicht, wie ich das zu berechnen habe.

Und brauche ich dann zwischen dem Relais und der Stromquelle zusätzlich noch ein Widerstand?

Danke schonmal,MfG

user529
08.10.2007, 07:30
der1er wird heißen dass es einen schließer hat und das zweite wird eben 2 davon haben. nein, du brauchst keinen widerstand wenn die spulenspannung gleich der steuerspannung ist (du sollst kein 5V relai an 24V hängen)

die dioden sind nicht ewig tragisch, zu klein sollten sie allerdings nicht sein (ich nehme immer eine 1n5393 weil ich die zumm saufuttern hab).

mfg clemens

Testus2K
09.10.2007, 01:26
Na dann Danke erstmal, hab alles bestellt und guck dann mal ob ich das so ans kaufen bekomme.cu

Dolfo
09.10.2007, 06:43
Relais sind ein Thema für sich. Aber durchschaubar.

Relais:
Ein Relais ist ein elektronisches oder elektromechanisches Bauteil zur Schaltung eines oder mehrerer Lastkreise über einen Steuerkreis

Zweck:
- Schließen oder Öffnen eines oder mehrerer Schaltkreise mittels eines getrennten Steuerkreises
- galvanische Trennung von Schaltkreisen

Relaisarten:
Relais werden in folgende Produktgruppen unterteilt:
- Signalrelais
- Standardrelais
- Automobilrelais
- Leistungsrelais
- Standardrelais
wobei diese Begriffe nicht eindeitig sind und überlappen. So versteht man unter Automobilrelais oft nichts anderes als Leistungsrelais mit 12 oder 24 VDC Spulenspannung.

Weitere Unterscheidungen sind:
1. Art, wie die Schaltung erreicht wird
- elektromechanische Relais
- elektronische Relais (Solid State Relais = SSR)
2. Schalt-Eigenschaften:
- normal schaltend
- monostabil
- bistabil
3. Gehäuse
- offen
- geschlossen
- versiegelt
4. Strom zur Ansteuerung
- normal
- sensitiv (minimale Schaltspannung der Spule)

Aufbau:
Ein Relais bestezt aus zwei Einheiten:
- dem Steuerkreis (der Spule)
- dem Schaltkreis (dem oder den Kontakten)
Wenn von Funkenlöschung die Rede ist muß also gesagt werden, ob es sich dabei um die Spule oder den Kontakt handelt

SSR vs klassisch
- SSR: teuer, hohe Schaltfrequenz, sehr schnell, Verlustwärme, lautlos, nicht wirkliche Trennung der Schaltkreise
- klassisch: günstig, robust, unkompliziert, durchschaubar, kaum Verlustwärme, "klackern", galvanische Trennung

Spule:
Die Spule ist charakterisiert durch
- Spulenspannung nominal
- Spulenstrom nominal
- Spulenwiderstand nominal
Ideal: Spulenspannung und Versorgungsspannung (Vss) der Schaltung sind identisch.
Wenn Spulenspannung<Vss: Widerstand vorschalten.
Wenn Spulenspannung>Vss: anderes Relais nehmen


Kontakte (besser: Schaltkontakte):
Schließer: Strom im Steuerkreis schließt den Lastkreis
Öffner: Strom im Steuerkreis öffnet den Lastkreis
Wechsler: Strom im Steuerkreis öffnet einen Lastkreis, ohne Strom ist ein anderer Lastkreis geschlossen

In Datenblättern finden sich i.d.R. diese Bezeichnungen:
FormA = Schließer
FormB = Öffner
FormC = Wechsler

Beispiel: 3FormC = Relais mit 3 Wechslern

Kontaktmaterialien:
Nicht jedes Relais ist für alles geeignet. Neben Art und Anzahl der Kontakte ist auch deren Material wichtig:
- Hartvergoldung: ohmsche Lasten bis max. 1 A
- AgNi: kleine bis mittlere Lasten (10mA ... 20 A)
- AgCdO: mittlere bis hohe Lasten (0,5A ... 50A
- AgSnO2: mittlere bis hohe Lasten (0,5 ... >100A)
Achtung: die Grenzwerte sind ca Angaben, die Eignungsbereiche beginnen fließend und hören fließend auf.
=> Induktive Lasten schaltet man am besten mit AgCdO / AgSnO2
=> kleine, insbesondere auch analoge Signale: AgNi

Hinweis: bei Goldkontakten ist zu unterscheiden:
- Vergoldung zur Konservierung der Kontakte während der Lagerzeit (dünne Schicht, brennt bei den ersten Schaltvorgängen ab)
- Goldkontakte: Kontaktmaterial beinhaltet Gold, ideal für kleinste Lasten z.B. für Messströme

Funkenlöschung
Funkenlöschung heißt, dass schädliche Spannungsspitzen minimiert werden:
- an der Spule des Relais zum Schutz des Steuerkreises
- an den Kontaten des Relais zum Schutz der Kontakte
Kontaktschutz ist insbesondere wichtig beim Schalten induktiver Lasten

Möglichkeiten der Funkenlöschung sind u.a.:
- per Diode (parallel zum Erzeuger der induktiven Last)
- per Kondensator
- per Widerstand (ohm'sch)
- per Widerstand (Varistor)
- sowie Kombinationen daraus

Tipp: Hier kann man sich verkünsteln. Einfach mit einer Standarddiode (1N400......) oder einem Elko anfangen. Reicht i.d.R. - und im Zweifelsfalle kann man immer noch mit dem Oszi nachmessen. Oder z.B. über einen ULN2001..3A ansteuern.


Hoffe, da ist was brauchbares dabei für Dich.
Gruß.