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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie ungefaire Laufzeit eines Akkus berechnen?



M@tes
04.09.2007, 08:55
Also angenommen ich habe ein Akku 12V 3600mAh.
Ist meine Überlegung richtig wenn ich sage:
12V * 3,6Ah = 43,2W/h? Also 43,2W eine Stunde lang (theoretisch)
Wenn ich jetzt 20W hätte, würde es dann für rund 2h halten?

Kennt ihr kleine leistungsstarke Akkus mit 12V?

Ich frag lieber nach, bevor ich was bestelle und baue und dann feststellen muss, das es doch nicht funktioniert,

PS: Findet ihr die Nachrichtenicons nicht irgendwie daneben? Die sagen ja überhaupt nix aus.. ](*,)

JanB
04.09.2007, 09:26
Wenn ich jetzt 20W hätte, würde es dann für rund 2h halten?
Ja.
Deine Überlegung ist richtig,
solange du unterhalb des maximal
zulässigen Dauerstromes des Akkus bleibst.

Gruß Jan

MeckPommER
04.09.2007, 09:29
Jupp, deine Überlegungen zur Laufzeit sind schon ganz richtig.

Klein und sehr leistungsstark - da fallen mit momentan nur LiPos ein. Leider liegen die nicht bei 12V sondern bei 11.1V. Aus nem guten LiPo kann man z.b. das 20fache seiner Kapazität ziehen ohne das er schlapp macht, also z.B. aus einem 3200mAh 20C Akku wären das 64A.
Die Akkus mit hohen Kapazitäten sind allerdings auch nicht so ganz billig.

Gruß MeckPommER

Gock
04.09.2007, 11:12
Fast richtig:
[V*Ah]=[Wh], nicht [W/h]
Allerdings ist auch zu beachten, dass Dein Akku die 12V nur am Anfang hat und sich dann langsam auf 10V entlädt! An einem ohmschen R sinkt die Leistungsabgabe also auf ca 4/5 ab.
Gruß

M@tes
04.09.2007, 12:10
Was ist jetzt der Unterschied zwischen Wh und W/h? oO
Oder hab ich einfach die falsche Schreibweise verwendet?
Mit dem Spannungsverlustg war mir klar, deswegen der "theoretisch" vermerk.

ZAG
04.09.2007, 12:18
Du meinst schon das Gleiche, jedoch ist die mathematische Schreibweise falsch.

zb.: Deine 43,2 Wh / 20 W = ca 2h
Wenn du aber 43,2 W/h schreibst, dann müßtest du einheitenmäßig 20 W / 43,5 W/h = ca 0,5 h rechnen, was falsch wäre.

PsiQ
04.09.2007, 12:27
dazu noch am Rande:

In guten Datenblättern von Akkus (Einzelzellen) sind immer verschiedene
Lade und Entladekurven angegeben,
Auch diejenige bei der die aufgedruckte kapazität erreicht wird.
Ebenso wenn mehr oder weniger Strom bezogen wird.

Anhand von sonem Schaubild und eigener Gegenmessung kann man dann auch gut feststellen, um wieviel der Akku schon gealtert ist.

Gock
04.09.2007, 12:31
Energie hat die Einheit Wh oder Ws.
W/h wäre die "Änderung einer Leistung".

M@tes
04.09.2007, 12:33
Werd wahrscheinlich aus dem Grund ein 14,1V Akku nehmen und einen 12V Spannungsregler vorschalten.
W/h - Watt pro Stunde, tönt eigentlich passend :-k

/edit:
Ahh ok, kappiert. Watt pro stunde und Wattstunden sind 2 verschiedene Sachen... Mein Fehler O:)

ZAG
04.09.2007, 12:39
Nein, tönt es nicht. ;)

Wenn du Watt pro Stunde sagst, dann tust du so, als ob deine Batterie in einer Stunde x Watt liefern kann und das "unendlich" lang.


EDIT: Zu deinem 14,4 V + Spannungsregler. Der Spannungsregler erzeugt auch einen Spannungsabfall. In Verbindung mit einem Accu, der ja auch leicht in die Knie geht, bist du mit 14,4 V denke ich noch zu nah an deiner Ausgangsspannung als dass das noch stabil funktionieren wird. Jedenfalls auf Dauer.

PsiQ
04.09.2007, 12:44
Dann nimm aber unbedingt einen low-drop regler,
Gibts mit 3 A und 1,5V unterschied..
Sonst haste nicht viel Raum indem der überhaupt stabil regeln kann.

Noch ein Denkanstoß:

Brauchst du überhaupt 12V ?
Motoren und Leistungsteil (Mosfets,Transistoren) brauchen eigentlich keine geregelte Spannung, höchstens eine entstörte (Verpolschutz,Überspannung, Freilaufdioden,Kondensatoren)..

Der Steuerteil mit den 5V braucht eigentlich als einziges ne stabile+entstörte Spannung.
Bei den meisten Sachen reicht es völlig die Steuerung hinter einen Regler zu setzen, und den Rest direkt an den Akku..
Spart Bauteile+Verluste im Regler.

nikolaus10
04.09.2007, 12:56
Wenn du jedoch einen 12Volt lin. Regler einsetzt kannst du die Battkapazitaet gar nicht voll ausnutzen.
Je nach Regler hoechstens 1/3 bis 2/3 der Kapazitaet.

Excalibur
04.09.2007, 13:12
Die Rechnung zur Kapazität stimmt, aber nur in der Theorie! In der Praxis ist es deutlich bis extrem weniger. Die angegebene Kapazitätsangabe bezieht sich immer auch eine gleichmäßige Belastung über einen Zeitraum von 10 oder 20 Stunden. Je nach Hersteller(siehe entsprechendes Datenblatt). Jede Belastung des Akkus jede Belastung des Akkus über diese C/10 bzw. C/20 verringert die Kapazität
Ich habe gerade mal für einen Panasonic 12Volt 28Ah Akku nach gesehen.

1/20C =28 Ah ->100 % entnehmbare Kapazität
1/10C =26,5 Ah -> 95 % entnehmbare Kapazität
1/5C =25 Ah ->89 % entnehmbare Kapazität
1C =21Ah ->75 % entnehmbare Kapazität

Auf Angaben mit noch höheren Entladeströmen hat der Hersteller gnädigerweise verzichtet.

MfG

Michael

M@tes
04.09.2007, 13:14
Nikolaus10: Wieso, wegen dem Eigenverbrauch? oO
Ich stoss irgendwie von eine Unmöglichkeit zur nächsten :(
Ist wohl das leidige Problem, wenn man praktisch nur Theorieerfahrung besitzt.

Die Idee war es, für mein Projekt eine Funk-Console mit LCD und Touchscreen zu bauen.
Da die Funkübertragungen anscheinend nicht reichen, um ein volles VGA-Signal zu verschicken, musste eine Zwischenlösung mit einem Kleinstcomputer mit WLAN her. Und Computer brauchen normal 5 und 12V.
Als Referenzpunkt hab ich die Leistung des VIA Pico Boards mit 13W genommen. Mit kleinem LCD hab ich mal 20W gerechnet. Dann kommen aber noch ne kleine Festplatte, welche auch noch Saft braucht, vorallem beim anfahren. Ob dann die Stabilität der Spannungsversorgung ausreicht ist fraglich.
Die Idee mit dem Computer gefällt mir immer weniger oO
Da müsste effektiv ein OneChip Computer her, wenn überhaupt.
Soviel dazu, wofür ich die 12V benötige. Passt jetzt nicht so ganz zum Thema, werd mich aber diesbezüglich mal weiter auf die Suche machen.

avion23
04.09.2007, 13:29
Alle Akkus haben einen Innenwiderstand, R_i genannt. An diesem fällt eine Spannung ab wenn ein Strom durch den Akku fließt, ähnlich dem ESR eines Kondensators. Je höher der Strom ist, destso höher ist die am Akku abfallende Spannung. Der Akku wird auch warm ( P = U * I), was den maximalstrom begrenzt. Zusätzlich ist dann weniger Spannung für den Verbraucher übrig, weil durch R_i und R_Last ein Spannungsteiler entsteht.

Wenn der Strom sehr niedrig ist, z.B. C/20, dann ist die abfallende Spannung vernachlässigbar und die volle Kapazität ist verfügbar. Je nach Strom und Innenwiderstand sinkt dann die entnehmbare Kapazität, genau wie Excalibur es aufgeführt hat. Zu dem Einfluss des R_i kommen noch weitere Faktoren wie Übergangswiderstände an den Polen und Beschränkungen der Zellchemie.

Grundsätzlich ist ein niedriger Innenwiderstand wünschenswert. Leider ist dieser meist antiproportional zur Selbstentladungsrate, d.h. niedriger Innenwiderstand hat einen entladenen Akku zur Folge wenn man ihn braucht (z.B. Fotoakkus). Der Innenwiderstand beschränkt auch den maximal fließenden Strom im Kurzschlussfall. Je nach Anwendung sollte man doch eine Sicherung verwenden. Es gibt ja die Geschichte mit dem Autoakku und dem Schraubenschlüssel ;)
Ich wollte nur mal zusammenfassen und noch meine Senf dazugeben. Sorry wenn's langweilig war.

@ M@tes
Du hast immer noch nicht gesagt, wofür du den Akku überhaupt brauchst. 12V hört sich an wie eine Hausnummer. Wenn es Bauelemente sind, die auch im KFZ verbaut werden, dann kannst du bedenkenlos auf 14,4V gehen, auch mehr sollte kein Problem darstellen.

Ich würde die 12V bei 20W Verbrauch nicht mit einem Linearregler (der ~3V zum regeln braucht) herabsetzen, sondern direkt verwenden. Bei Motoren kannst du z.B. den Dutycycle anpassen, bei LEDs den Vorwiderstand, bei Kondensatoren die Spannungsfestigkeit usw.