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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 19mm loch in alu - dau am werk



Benedikt.Seidl
02.09.2007, 17:19
hallo

ich möchte gerne ein 19mm loch in ein stückchen alu bohren. den 19mm bohrer habe ich mir auch schon gekauft, noch dazu habe ich ein bohrer set von 1mm bis zu 10mm in 0.5 mm abstufung und zuletzt natürlich eine tischbohrmaschine. "quantum b16" heißt das teil. bei der kann man zwischen folgenden drehzahlen auszuwählen: 660; 960; 1400; 1850; 2500 min^-1

wie bereits in der überschrift zu lesen, bin ich ein mehr oder wenig großer dau. ich habe mich auch schon ein bisschen im chat bei diesem thema umgehört, da meinte jemand, ich soll mit 3mm anfangen und mich dann langsam hochtasten bis zu den 19mm. gesagt getan. habe mit einem 4mm bohrer angefangen, dann einen 7,5 mm bohrer und dann fingen schon die probleme an. die bohrmaschine hat nur 60mm hub, und die bohrer haben ja sehr unterschiedliche längen, sodass ich dann den tisch hoch bzw. runter fahren muss und damit muss ich auch den schraubstock neu einspannen. also habe ich halt versucht den bohrer so genau wie möglich in die mitte zu bringen. wie auch schon bei der bohrung davor rattert es und macht geräusche, die sich nicht sehr gut anhören, die aber auch zustande kommen, wenn ich für ein 3mm loch eine versunkung bohre (ohne den schraubstock zu verrücken). da habe ich es dann so gemacht, dass ich nur sehr sehr langsam bohre, dann geht es, und macht auch keinen solchen lärm. trotzdem habe ich dann mit einem 10er bohrer weitergemacht und dann schließlich den 19mm. bei diesem bohrer hat es dann so sehr gerattert, dass das schnellspannfutter aus seinem morsekegel gefallen ist. dann habe ich noch ein bisschen rumprobiert und dann aufgegeben. und nun bitte ich euch um rat! das ergebnis könnt ihr als anhang sehen, ich hoffe ich werde dafür nicht gleich gesteinigt.

bei den geschwindigkeiten halte ich mich übrigens mehr oder weniger an diese drehzahltabelle (http://shop.educatec.ch/images/tabellekopie.jpg) allerdings habe ich dann beim löcher aufbohren lieber langsamere drehzahlen verwendet.

wäre echt dankbar, wenn ihr mir helfen könntet!


SEIDL.

dundee12
02.09.2007, 17:33
Mein Dad meint, du musst das Teil so fest einspannen, dass der Klotz einfach nicht mehr weg kann.

Tuxy
02.09.2007, 17:37
Hallo

Die Sache mit dem vorbohren war garnichtmal verkehrt,
allerdings sollte man auch nicht zu gross vorbohren,
da sich sonst der Bohrer nicht zentrieren kann.

Am besten ist du bohrst in der grösse der Querschneide vor,
bei einem 19mm Bohrer sollte die zwischen 3-6mm betragen.

Versuch einfach mal mit 4mm vorzubohren und dann direkt mit 19mm hinther.

beim ansetzten des grossen Bohrers, wird es ein wenig rattern,
das lässt sich aber bei solch kleinen Maschinen nicht vermeiden.

Nachdem der Anschnitt gemacht ist, sollte sich der Boherer zentrieren und
geschmeidig durch Material fressen.

Was die Drehzahl angeht, darfst du auch nicht zu sparsam sein,
die Werte kannst du 1:1 übernehmen.

Beim "Durchbruch" am Ende ist auch nochmal Vorsicht geboten,
schön vorsichtig und langsam drücken, da sich sonst der Bohrer verhacken kann.

M@tes
02.09.2007, 17:39
Hmm
Also das Vorbohren ist gut!
Erstmal: Ist das Material gut eingespannt?
Bei Durchmessern grösser 10mm hast mal schnell nen Helikopter.
Hast mal schneller oder langsamer probiert? Es kann sein, das gewisse Bohrer nen anderen Spannwinkel haben. Hab aber schon 2Jahre nicht mehr mit sowas zu tun gehabt. Hast auch ab und an mal eine Pause zum abkühlen eingelegt?
Was ich aber weiss, ist das oft Kühlwasser geholfen hat, auch wenns Sauerei gibt, ist manchmal ganz praktisch.
Sonst kann ich empfehlen aber 10mm Frässköpfe zu benutzen, ist in der Regel sauberer (von der Schnittkante), oder ab 20mm sowas:
http://www.aquila.li/files/ipabohraktion.jpg

/edit:
Mit Fräskopf mein ich sowas. Vorne eine Zentrierhilfe. Normal 5mm oder so die vorgebohrt werden müssen und der hintere Teil variabel im Durchmesser. Passt in jeden Bohrer. Super Sache!
http://www.drebo.de/de/produkte/kronen/beton/leistungsmerk.gif

radbruch
02.09.2007, 17:49
Hallo

Das ist eine harte Nuss für einen Bastler.


dass das schnellspannfutter aus seinem morsekegel gefallen ist.
Die Kegel müssen sauber sein und man kann das Bohrfutter gefühlvoll gegen den Schraubstock drücken, dann hält es besser.

Nicht jeder Bohrer ist gleich, es kommt auf das Material an, in das gebohrt werden soll. Bohrer für Alu benötigen einen anderen Schneid- und Spitzenwinkel als Stahl- oder Holzbohrer (siehe Schneidengeometrie (http://de.wikipedia.org/wiki/Bohrer)).

Die Bohrer haben vorne an der Spitze eine "Querschneide", ihre Breite bestimmt den Durchmesser des vorzubohrenden Lochs (1-2mm größer als die Querschneide bei 19mm). Wenn man nur einmal mit diesem Durchmesser vorbohrt, wird der große Bohrer besser geführt, hat eine größere Auflage an den eigendlichen Schneiden und der Druck verteilt sich besser. Das könnte den falschen Winkel eines Stahlbohrers ausgleichen. Zudem sollte man noch schmieren, bei Alu möglichst mit Spiritus oder Petroleum.

Achtung! Am Ende der Bohrung wird der 19er einhaken und das Werkstück aus dem Schraubstock reissen! Alles gut festschrauben und vorsichtig mit wenig Druck und niedriger Drehzahl durchbohren. Ratterspäne sind gefählich, möglichst eine Schutzbrille tragen.

Gruß

mic

[Edit]
Mal wieder zu langsam..

Benedikt.Seidl
02.09.2007, 18:13
wow! sau cool. so viel feedback habe ich nicht erwartet. dankeschön! werde mich noch mal ans werk machen.

SEIDL.

robocat
02.09.2007, 18:14
schlagt mich, wenns net stimmt (ne katze is kein bohrer), aber paar tröpfchen spiritus als kühl- und schmiermittel werden sicher auch nicht schaden. der schritt von 10 auf 19mm ist zwar bissl gross, aber sieht doch schon mal gar nicht schlecht aus bisher. viel erfolg :)

edit: ups, wurde schon gesagt @kühlmittel

Benedikt.Seidl
02.09.2007, 18:37
naja. ein loch ist jetzt schon mal drin. ich habe jetzt mit 4,5 vorgebohrt, dann den tisch nach unten bewegt und nach bestem wissen und gewissen mit dem 19mm ausgerichtet und alle schrauben schön festgezogen. hat aber trotzdem alles ziemlich gerattert und getan. ich glaube ich muss mir das mal von irgendjemandem vor ort erklären lassen oder wem anderes zuschauen wie er es so macht. weil so richtig passen kann das alles noch nicht. das kugellager, für was ich das loch gebohrt habe passt nur zur hälfte rein :-/

allerdings war das bohren mit 4mm und spiritus ein genuss. werde jetzt von öl und alu abstand halten ;-)

SEIDL. demotiviert.

thkais
07.09.2007, 16:52
Hauerha, mit einem Bohrer bekommst Du auch nur in den seltensten Fällen eine Bohrung für ein Kugellager hin.
Üblicherweise macht man das mit einer Reibahle, und wenns richtig passen soll (Position + Winkel), dann auf einer Fräsmaschine. Alternativ kann man das auch auf einer Drehbank ausdrehen. Mit einem Bohrer bekommt man nur dann die geforderten Toleranzen hin, wenn man weiß, wie man ihn anschleifen muss...

Benedikt.Seidl
07.09.2007, 16:57
dass es nicht ganz perfekt wird, ist mir leider auch schon klar geworden,.. will nur ein anständiges loch da reinbekommen,..

SEIDL.

Manf
07.09.2007, 17:59
Einen Lagerflansch mit Bohrloch wirst Du dann wohl aus zwei Teilen zusammensetzen, ein Blech mit Wellendruchführung und eines zur Aufnahme des Lagers.
Ich würde die Bohrung zur Aufnahme des Lagers dann eher mit einem Schälbohrer ausführen. Sie ist dann konisch und bietet nicht ganz so viel Halt dafür wird es überhaupt gehen.
Bevor Du Dir jetzt für drei Bohrungen einen Schälbohrer besorgst kann man auch noch über weitere Möglichkeiten nachdenken.
Manfred

thkais
08.09.2007, 17:02
Nuja - bei Kugellagersitzen ist zwischen "anständig" und "perfekt" nicht sehr viel Spielraum.
Wenn die Bohrung nicht exakt sitzt, dann sitzt hinterher die Welle schief. Ist die Bohrung zu groß, fällt das Lager durch, ist sie zu klein, muss das Lager eingepresst werden - und das gefällt nicht jedem Lager, je nach Toleranzfeld klemmt das hinterher. Ist die Bohrung nicht im Winkel, passts auch nicht...
Nur mal so in den Raum geworfen: Bei Kugellagersitzen werden Toleranzfelder gefordert, die im Bereich 0,02 - 0,04 mm liegen...
Ich mache diesen Vorschlag ja nicht gerne - aber bei Conrad gibt es fertige Lagerböcke - vielleicht ist da etwas passendes dabei?
Nicht falsch verstehen - aber mit Deiner Maschine wirst Du noch einigen Frust schieben, weil nichts passt.
Entgegen einigen Angaben weiter oben würde ich übrigens mit sehr kleinen Drehzahlen arbeiten. Faustregel: Beim Aufbohren in etwa 1/3 der üblichen Schnittgeschwindigkeit. Bei HSS-Bohrern wären das 30-50 m/min, das kommt bei einem 19mm-Bohrer ungefähr auf 500 U/min raus, davon 1/3, dann sind wir bei 160 U/min. Zumindest hab ich das mal so gelernt.
Wenn Du es Dir zutraust, kannst Du die Kanten der Schneiden des Bohrers etwas brechen, dann wird er stumpfer (bei Alu ist das nicht weiter tragisch) aber er hakt auch nicht so schnell ein (daher kommen die Rattermarken).

Andere Alternative: Mit etwas Glück bekommst Du das in einer Dreherei in der Nähe für einen Obulus in die Kaffeekasse angefertigt.

Gruß
Thomas

Yossarian
08.09.2007, 17:59
Hallo
Wenn die auftretenden Kräfte gering sind, könnte das Loch 'ungenau' gebohrt und dann mittels Epoxyd-Harz das Lager eingeklebt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Benno

sigo
09.09.2007, 17:01
Hi, evtl. wäre auch ein Versuch mit einem Holzbohrer und Schmiermittel nicht verkehrt. Der rattert in der Regel viel weniger, wenn die Aufnahme nicht optimal ist. Für ein paar Bohrungen in Alu sollte der auch halten...

Sigo

m_priester
09.09.2007, 18:47
zwei Möglichkeiten:

1. wenn du den Schraubstock festspannen willst: niedrigste Drehzahl und ohne Vorbohren

2. mit Vorbohren: da du das ganze als Passung verwenden willst darf der 19'er Bohrer nicht "rappeln" --> Schraubstock nicht festspannen. Ist ein wenig kriminell bei 19mm aber geht: 10mm vorbohren; sauber ausrichten, niedrigste Drehzahl und mit wenig Druck bohren. kurz bevor du durchkommst noch weniger Druck ausüben.
Das ganze so festhalten dass, wenn es dir aus den Fingern gerissen wird, nichts passieren kann.

Viel Erfolg,
Stephan

Spion
09.09.2007, 19:15
HILFE!!!

Holzbohrer in Alu, wünsche dir viel spass!

Erstens haben Holzbohrer vorne einen Spitz, dass man den Bohrer Zentrieren kann, den wird man nicht ins Alu bekommen, falls doch wirds spätestens wenn dann die Schneide am Alu ankommt Kriminell.

mfg Luca

Klingon77
17.09.2007, 17:17
hi,

wenn Du öfter große Bohrungen in dünne Materialien zu bohren hast, würde sich evtl. die Anschaffung eines sog. Stufenbohrers lohnen.

Der rattert so gut wie nicht. Allerdings ist die Tiefe der Bohrung auf wenige mm begrenzt.

Du könntest, wie auf Deinem Bild zu sehen, durchaus die Bohrung vollenden. Die Rattermarken verschwinden beim durchbohren.

Kugellager kannst Du auch einkleben.
Wenn Du beim einkleben des Lagers die Lagerplatte und das Kugellager auf eine ebene Fläche legst, stimmt schon mal die Ausrichtung.

Einen radialen Versatz kannst du konstruktiv durch verschieben der Kugellagerplatte auf der Grundplatte kompensieren.

Gruß, Klingon77

Benedikt.Seidl
17.09.2007, 17:40
danke noch für die ermutigende antwort!

das problem ist nur, dass mir ständig das bohrfutter beim bohren herausfällt, wenn es so rattert. und dann trau ich mich nicht weiter drücken, weil ich angst habe, dass ich den morsekegel kaputt mache.

SEIDL.

Klingon77
18.09.2007, 10:07
hi,

wenn der Morsekegel am Bohrfutter richtig sauber ist und keine Beschädigungen aufweist und das gleiche auch auf die Hülse in der Bohrmaschine zutrifft sollte das Futter eigendlich nicht so schnell rausfallen.

Evtl. mußt Du mal (mit sanfter Gewalt) mit einem Gummihammer von unten auf das Bohrfutter schlagen.

Bei vielen Hobbyfräsmaschinen ist die Antribsspindel hohl.
Da wird dann eine Gewidestange eingeführt, mit der man den Morsekegel festziehen kann.
Die Mutter ist dann am oberen Ende der Bohrspindel.

Wenn Du über eine hohle Bohrspindel verfügst, kannst Du dies möglicherweise selber nachrüsten.

Der Morsekegel verfügt sicherlich am oberen Ende (im Bereich des "Austreiblappens") über eine sog. Zentrierbohrung.

Wenn er auch in diesem Bereich gehärtet sein sollte, ist die harte Schicht jedoch nur wenige 1/10mm dick (oberflächengehärtet) und bei geringer Drehzahl mit ein wenig Ölschmierung mit einem HSS Bohrer zu bohren.

Möglich, daß du den Bohrer hinterher neu anschleifen musst.

Dann kannst Du dort ein Gewinde (M5 oder M6) reinschneiden und die Gewindestange einführen.

Dies ist aber nur die halbe Miete.
Mit Sicherheit ist das eigendliche Bohrfutter auch mit einem Kegelstumpf (ich glaube "BF20" oder so) auf den Morsekegel aufgesteckt.

Auch dieser kann sich lösen.

Noch ein Tipp:

Das Bohrfutter fällt nicht durch übermäßigen Druck aus dem Morsekegel.

Ganz im Gegenteil: Durch Druck wird das Bohrfutter in dem Kegel fixiert.

Ich würde mal folgendes versuchen:

Bei Deinen Lagerschalen, welche geborht werden sollen müssen ja noch mindestens zwei Bohrungen rein, mit denen Du die Lagerschalen am Gehäuse befestigst.

Diese Bohrst du zuerst.

Dann fertigst Du zwei weitere Alu-Bleche von ca. 5-10mm Dicke in ähnlicher Größe wie Deine Lagerschalen.

Dort machst Du die gleichen "Befestigungsbohrungen" hinein.

Dann verspannst Du alle drei Aluteile mit langen Schrauben oder Gewindestange mit Mutter.

Die später genutzte Lagerschale kommt dabei in die Mitte zwischen den beiden "Hilfsblechen"

Das Ganze Sandwich wird dann gebohrt, wie oben beschrieben (Drehzahl, vorbohren, aufbohren).

Den Druck beim Aufbohren mit den großen Durchmessern nicht zu klein wählen und beim Durchbohren des Paketes darauf achten, den Druck zu reduzieren, damit der Bohrer nicht hakt. Rattern dürfte er in diesem letzten Bohrstadium nicht mehr, so daß ein sehr feinfühliges durchbohren möglich sein sollte.

Den Schraubstock mit den Werkstücken natürlich auf der Bohrmaschine aufspannen.

Durch das Sandwich erreicht man folgendes:
Der Bereich, in dem der Bohrer beim anbohren rattert erstreckt sich nur auf das obere Blech. Dringt der Bohrer in das eigendlich genutzte Werkstück ein, rattert er nicht mehr, da er durch das obere Blech bereits "geführt" wird.

Der Bohrer durchdringt nun das eigendlich Werkstück und tritt beim Durchbohren des unteren Bleches wieder aus. Ein evtl. Einhaken beim Austritt wird dann weitestgehend das untere Blech beschädigen.

Das obere und untere Blech kann natürlich auch dicker als 5-6 mm sein.

Statt Spiritus zum schmieren kannst Du auch ein wenig Öl verwenden.
Dabei geht es bei Alu hauptsächlich darum, ein verkleben/verschweißen des abgetragenen Materials mit der Bohrerschneide zu verhindern.
Stichwort: Aufbauschneide.

Mit einer Quantum B16 sollte man auf diese Weise schon eine "gescheite" 19mm Bohrung hinbekommen.

mit optimistischem Gruß, Klingon77

Benedikt.Seidl
04.10.2007, 09:13
Evtl. musst Du mal (mit sanfter Gewalt) mit einem Gummihammer von unten auf das Bohrfutter schlagen.
ja, so ähnlich mach ich das schon, allerdings mit holz und ohne sanft :-/



Noch ein Tipp:
Das Bohrfutter fällt nicht durch übermäßigen Druck aus dem Morsekegel.
Ganz im Gegenteil: Durch Druck wird das Bohrfutter in dem Kegel fixiert.
d.h. ich muss eher mehr drücken?


danke für die ausführliche antwort! aber ich habe bereits aufgegeben :-P habe jetzt ein workaround, einen schrittmotor. wenn ich ich so weit bin, zeig ich es mal her...

SEIDL.