Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Platinenherstellung -> Stempelmethode
Andree-HB
30.08.2007, 22:05
Hallo Kollegen,
als beständiger Sucher nach einer möglichen Vereinfachung von Prozessen ist mir für ein aktuelles Projekt eine neue Platinentwicklungsmethode in den Sinn gekommen.
...kann man nicht den aufwändigen Prozesse einer Platinenbelichtung/-Entwicklung optimieren, mit Hilfe eines Stempels, auf den das fertige Layout übertragen wurde ? Halt auf eine ganz normale kupferbeschichtete Platinen einfach das Layout draufstempeln ?
Gesagt, getan....Layout bei einem Stempelunternehmen in Auftrag gegeben, 3 Tage später hatte ich den fertigen Stempel im Briefkasten. Meine Naivität wurde mir leider mal wieder schon beim ersten Einfärben des Stempels bestätigt...habe ich doch z.B. Leiterbahnen durch zwei Pins eines IC´s gezogen, was wohl einfach nicht in der Genauigkeit gefertigt werden kann. Ausserdem ist die derzeit zur Verfügung stehende Farbe völlig ungeeignet, da sie überhaupt nicht wasserfest ist. Ausserdem bekommt man zwar auf nichtfaserigem Fotopapier ein recht gutes Ergebnis, auf der Kupferschicht der Platinen verschwimmt die Farbe aber sofort und bildet keine zusammenhängende Farbschicht.
Bilder dazu gibt es hier :
http://www.pixelklecks.de/pictures/stempel1.jpg
http://www.pixelklecks.de/pictures/stempel2.jpg
Fazit - Idee gut, Ergebnis leider sehr mangelhaft...zumindest für die Platinenentwicklung !
Denn - Eine recht ideale Methode ist die Stempelmethode hingegen sicherlich für einen Bestückungsaufdruck (einer Platinenserie), bei dem es nicht so ganz auf die Genauigkeit ankommt. Sie ist extrem kostengünstig (Stempelkosten etwa 7,- Euro) und sehr einfach in der Handhabung. Es gibt übrigens auch bei Stempelherstellern Farbkissen mit der Stempelfarbe weiss, für den besseren Kontrast bei der Betrachtung !
PasstScho
30.08.2007, 22:15
Hi,
Für Bestückungsdruck könnte das interessant sein, aber als alternative zu UV/Bügeln wird das so wohl nichts.
Für 10 € gibts immerhin eine PERFEKTE Belichtungsvorlage von der örtlichen Druck-Firma. SMD kein Thema...
Für Bestückungsdruck könntest du ja mal schauen, was für eine Farbe man nutzen könnte.
Wie wäre es denn mit ganz normalem (Modellbau-)Lack?
MfG Alex
hmm eine gute idee....kannst du da nicht stat normaler stempelfarbe die aus einem ätzfesten edding nehmen?? eventuell aus solchen nachfüllpacks??
nur sone idee
ja und so hast du wenigstens eine reproduzierbare belichtungsvorlage....(obwol man das mit einem drucker auch schon hinbekommt...)
Hallo Andree-HB,
super Idee, da kriegt der Begriff 'gedruckte Schaltung' etwas Greifbares :D
Gruß, Michael
Andree-HB
30.08.2007, 22:32
da kriegt der Begriff 'gedruckte Schaltung' etwas Greifbares
...yeahh....wan`e be back in time... :-)
War halt ein kleiner Versuchballon, der ja auch zumindest nicht ganz abgeschossen wurde.
Yossarian
30.08.2007, 22:33
Hallo
Was meinst Du, wo der Begriff 'gedruckte Schaltung' herkommt?
Da wurde früher tatsächlich mittels leitfähiger Farbe per Siebdruck eine Leiterplatte 'gedruckt'.
Mit freundlichen Grüßen
Benno
Andree-HB
30.08.2007, 22:35
mittels leitfähiger Farbe
...nee, das glaube ich kaum - da wird auch früher schon nach Layoutübertragung (per Siebdruck) geätzt worden sein....
Yossarian
30.08.2007, 22:46
Hallo
auch früher schon nach Layoutübertragung (
Nein, das kam erst etwas später.
Es hat, wie gesagt, mit dem Druck von leitfähigen Farben angefangen.
Mit freundlichen Grüßen
Benno
Andree-HB
30.08.2007, 22:52
Es hat, wie gesagt, mit dem Druck von leitfähigen Farben angefangen.
...wurde in dem Fall aber ja leider nicht weiterverbessert - wäre doch der aaaaaaabsolute Traum - ein "Leitfarbe"-Pisser, der direkt lötfähig und feinauflösend auf ein fast beliebiges Trägermaterial "drucken" kann.
darwin.nuernberg
31.08.2007, 07:05
Das mit den Farben könnte immer so eine Sache sein.
Probier doch mal einen Kleber (z.B. Uhu) wenn dadurch der Stempel nicht beschädigt bzw. angelöst wird.
Der Kleber sollte nicht so schnell austrocknen wie Farbe Edding-Farbe) und hinterlässt garantiert einen dickeren Druckfilm, welcher auch noch resistenter sein sollte wenn dieser fertig ausgehärtet ist.
Klar die Auflösung eines Stempels ist nicht sehr hoch, besonders wenn die Matritze sehr weich ist,
dann kommt es auch auf einen gleichmäßigen und nicht zu starken Anpressdruck und
auf eine absolute Plane Oberfläche sowohl bei der Stempelplatte als auch bei der Leiterplatte an.
Also ich könnte mir schon vorstellen dass das bei groben Layouts eine alternative zum Film sein kann, wenn eine entsprechende Menge benötigt wird und das Layout nicht feiner als 0.05" (1,27mm) im Raster ist.
Übrigens ich habe auch schon wirklich große Stempel gesehen, welche nicht auf einer planen Platte sondern auf einer Zylindrichen Oberfläche befesticht sind, dadurch muss der Stempel über die Stempelfläche "gewippt" werden, was einen gleichmäßigeren Andruck gewährleistet.
so etwa: Stempel =)| Platine/Papier ("Druckfläche")
Es hat, wie gesagt, mit dem Druck von leitfähigen Farben angefangen.
...wurde in dem Fall aber ja leider nicht weiterverbessert - wäre doch der aaaaaaabsolute Traum - ein "Leitfarbe"-Pisser, der direkt lötfähig und feinauflösend auf ein fast beliebiges Trägermaterial "drucken" kann.prinzipiell gibt es sowas auch heute noch, das nennt sich dann Dickschicht-Hybridtechnik (http://de.wikipedia.org/wiki/Dickschicht-Hybridtechnik)
(es gibt auch Dünnschicht-Hybridtechnik, da werden die Leiterbahnen aufgedampft)
dabei wird per Siebdruck eine Leitfähige Paste auf eine Keramik gedruckt, und anschließend in einem Ofen gebrannt. Mit Hilfe von Isolierschichten sind auch sich kreuzende Leiterbahnen kein Problem, und man kann sogar Widerstände und Kondensatoren drucken.
Andree-HB
31.08.2007, 10:55
dabei wird per Siebdruck eine Leitfähige Paste auf eine Keramik gedruckt, und anschließend in einem Ofen gebrannt
...ich will das aber für meinen Canon-TiPi haben *stampftmitdemfussaufdenboden* :-)
darwin.nuernberg
01.09.2007, 10:52
PS:
Ich habe irgenwo in einem Board gelesen, dass ein Hersteller,
ich glaube dass das Epson war,
leitfähige Tinte herzustellen/entwickeln,
mit welcher es möglich sein soll Leiterbahnen direkt zu drucken....
Leider weis ich nicht mehr wo der Artikel stand und was daraus geworden ist.
Auf jeden Fall ist das schon längere Zeit her.
AAAAH, da iss er ja:
https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=5912
Weitere Links:
- http://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=1879&seite=1&t=preiswerter_und_umweltvertraeglicher
- http://www.ink-tec.de/start.html?http://www.ink-tec.de/home.html
- http://www.pcwelt.de/start/gaming_fun/archiv/14811/
Brantiko
07.09.2007, 17:30
Ohman, die Leute kommen auf Ideen. Sehr gut. Wie teuer war Spaß denn? Vielleicht gibt es andere Firmen die präziser herstellen können.
Alex
darwin.nuernberg
08.09.2007, 14:28
Hi,
Für Bestückungsdruck könnte das interessant sein, aber als alternative zu UV/Bügeln wird das so wohl nichts.
Für Bestückungsdruck könntest du ja mal schauen, was für eine Farbe man nutzen könnte.
Wie wäre es denn mit ganz normalem (Modellbau-)Lack?
MfG Alex
Noch eine kleine Info dazu,
früher in de Schule (ja lang ist's her) hatten wir mal Linoleum Druck.
Also mit einem Schnitzmessr in Linoleoum, das ist ein Bodenbelag ähnlich wie PVC nur aus natürlichen Materialien, sowas wie einen Stempel gemacht und das dann mit Fabe gedruckt.
Die Farbe war eine spezielle Druckfarbe aus der Tube.
Könnte doch sein dass das noch in dem einen oder anderen Bastelgeschäft zu haben ist.
Oder ich habe auch schon Acryl-Farbe im Künsterbedarf gesehen auch aus der Tube. Das sollte doch damit gehen.
Wichtig ist eigentlich nur, dass die Farbe nicht fliesst sondern eher pastös ist.
Die Farbe wird dann zunächst z.B. auf einer Glasplatte mit einem Gummiroller verteilt und eben mit diesem Gummiroller auf den Stempel gleichmäßig aufgetragen. Dann kann gestempelt werden.
Der Gummiroller sollte naürlich eine gleichmäßige und glatte Oberfläche haben.
Die Farbwahl kann dann Deiner Kreativität überlassen werden.
Moin,
es gibt eine Tinte, mit der die Stempel-Hersteller die Holzteile bestempeln, damit man später sieht, was auf dem Stempel ist. Die Stempelfarbe die dafür verwendet wird ist auf Lösemittelbasis und wasser- und (begrenzt) Abriebfest.
Vielleicht wäre das noch einen Versuch wert, wo der Stempel ja eh schon da ist.
Grüße
Stefan
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