PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Problem mit Li-ion-Akku aus Laptop



Tido
21.08.2007, 13:12
Hallo,

ich habe einen funktionsfähigen Akku aus meinem Dell-Laptop geöffnet, um ihn ggf. als Spannungsquelle für mein neues Projekt zu verwenden.

Die techn. Daten sind lt. Aufdruck: 14,8V 4,4Ah.
Es befinden sich neben einer kleinen Platine insgesamt 8 Sony-Zellen im Pack, jeweils 2 sind immer parallel geschaltet und diese 4 "Doppelpacks" sind in Reihe geschaltet, so dass ich eine Gesamtspannung von 16,5V messe. Leider kann ich diese Spannung nirgends am 7-poligen Stecker messen.

Soviel weiß ich:
- Der erste Kontakt ist am Minus-Pol des Akkupacks angeschlossen.
- Pin7 wird aufgrund der Leiterbahndicke der Plus-Pol sein.
- Zwischen Pin3 und Pin1 messe ich 2,48V
- Zwischen allen anderen Pins und Pin1 messe ich 0V

Frage: Kennt jemand den Trick, wie man den Plus-Pol zum Stecker durchschaltet?

Alternative: Kann ich den Akku (ggf. ohne die Platine) als solchen weiterverwenden?

Reeper
21.08.2007, 13:49
Ladegeräte dafür (8 Zellen) sind teuer und ein Selbstbau best. nicht ohne (was man da alles beachten muss).

Also die Platine würde ich so lassen, da du best. noch das Original-Ladegerät hast.?

Entweder du bekommst die Pinbelegung noch irgendwie heraus, oder du nimmst dir einen geeigneten Ein-Ein Schalter (3-Anschlüsse Kippschalter) und klemmst diesen an den Plus-Pol der Batterie (Zellen).
Somit kannst du einmal den vollen Akku benutzen und die Spannung heraus führen und auf der anderen Seite den Kontakt zur Platine herstellen und gleichzeitig dein Board (vom Bot) per Schalter abklemmen.
Das kannst du natürlich auch für Plus und Minus gleichzeitig machen, so hast du den kompletten Anschluss für das Ladegerät frei
(zB. Kippschalter http://www.conrad.de/goto.php?artikel=701158).

Gruß
Stefan

Tido
21.08.2007, 14:23
Hallo Stefan,

das Original-Ladegerät ist in diesem Fall der Laptop. Da ich diesen nur ungern aufschrauben würde um an die Kontakte zu kommen, würde ich lieber mein Li-ion-Ladegerät (ALM7010) verwenden.
Abgesehen davon sind es auch nur 4 Zellen, da ja immer zwei parallel geschaltet sind.

Da Problem liegt ja beim Entfernen der Platine, da dann beim Laden des Packs einzelne Zellen überladen werden könnten.
Dazu könnte ich mir ggf. vorstellen, zum Laden jede "Doppelzelle" einzeln zu laden.

Hessibaby
21.08.2007, 14:31
Die Platine ist ein Balancer der dafür sorgt das alle Zellen, in etwa, den gleichen Ladezustand haben. Ohne diesen solltest Du den Akku weder Laden noch entladen.
Der Balancer hat zwei "Kommunikationsleitungen" nach draußen :
1. zur Ladeelektronik
2. zur Southbridge, um dem Betriebssystem mitzuteilen das er fast leer ist.

Tido
21.08.2007, 14:45
Hi Hessibaby,

mich interessieren nur die Anschlüsse für Ladegerät/Verbraucher. Der Minus-Pol geht direkt auf den Stecker, aber den Plus-Pol muss man noch irgendwie durchschalten.

Plan B: Habe in einem Katalog eine Lithium-Schutzschaltung gefunden.
Davon 4 Stück gekauft, je eine an einen "Doppelpack", das ganze wieder in Reihe geschaltet sollte doch auch das Problem lösen, oder?

Hessibaby
21.08.2007, 15:40
Wenn Du den Akku "schlachten" willst kannst Du natürlich beliebige Balancer z.B. ELV nehmen. Dort bekommst Du auch ein vernünftiges LiPo-Ladegerät.

Tido
21.08.2007, 23:32
Ja, den Akku WILL ich schlachten, ich benötige ihn als Spannungsquelle für mehrere AVR. Da ich schon 4 Bleiakkus (6V, 7,2Ah) in meinen im Bau befindlichen AUV/ROV eingebaut habe, geht mir langsam der Platz aus; und da ich 5 Laptopakkus hatte, dachte ich, einen könnte ich opfern!

avion23
22.08.2007, 14:30
Ganz allgemein: Laptop Akkus haben (meistens) KEINEN balancer! In einem normalen Akkupack ist auch immer nur eine Zelle defekt, die anderen sind meistens noch gut. Meistens stirbt die wärmste Zelle zuerst, schlechtes Notebookdesign trägt dazu bei. Man kann aber tolle mosfets aus den Schutzschaltungen auslöten :)

Lion Akkus sind garnicht *so* schlimm. Du kannst die Zellen auch ohne Schutzschaltung verwenden und das z.B. per Software vom µC erledigen lassen. Rechne aber mit viel schwarzem Rauch und Flammen bei einem Fehler ;)
Kurzschlusssicher sind die Packs begrenzt: Ich habe mit einem 22mm Kupferheizungsrohr (relativ niedrohmig) aus Versehen einen Kurzschluss produziert. Die 2mm Nickelverbinder sind zum Glück verdampft, normale Drähte verdampfen ebenfalls. Es war trotzdem ein scheiß Gefühl das Ding in der Hand zu halten.

Als Ladegerät reicht ein LM317 ohne Kühlkörper den du unter die 4,1V als Ladeschlusspannung einstellst. Ich bin mit den Balancerchips von Maxim nicht klar gekommen, QFN ist zu hart :( Unter http://www.richard-dj1pi.de/modell_elektron.html ist ein lötbarer Plan :)
Am einfachsten ist es, wenn du die Zellen paralell schließt. Dafür solltest du vorher den Ladezustand anpassen. Die Zellen dafür über Nacht mit 10Ohm/100Ohm paralell hängen. Lithium Zellen haben einen annähernd linearen Spannungsverlauf, die Zellen gleichen sich also selbstständig aus (nicht wie bei NiMH/NiCd).