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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieder mal ein ROV



Nr. 5
10.08.2007, 17:45
Hallo,
über den Roboter -, RC- Flug, Schiffs, und U-bootbau bin ich inzwischen bei ROVs gelandet.
Die Unterwasserwelt hat mich schon immer fasziniert, und mit so einem Gerät hat man die Möglichkeit, sie zu erforschen.
Ist natürlich leichter gesagt als getan, deshalb hab ich mich in den vergangenen Tagen mal durch das Internet gehangelt und Informationen gesucht. Das größte Problem ist, wie ich erfahren musste, die Abdichtung.
Wo man in 5 Metern tiefe noch mit einem gewöhnlichen Stevenrohr und ordentlich Fett auskommt, sieht es bei den von mir angestrebten 50 Metern schon anderst aus.
Um die Motoren abzudichten bzw. um sie gar nicht erst abdichten zu müssen,
will ich deshalb sog. Magnetkupplungen verwenden.
Dazu Fragen:

1.) Taugen Magnetkupplungen überhaupt im Wasser(bezüglich des hohen Wasserwiderstands)?

2.) Wo bekommt man kleine Magnetkupplungen zu humanen Preisen?

3.) Gibt es Alternativen? Wie machen das die großen ROVs, die in mehrere tausend Metern Tiefe operieren?

Beim ROV selbst orientiere ich mich an einem ROV eines anderen Forenmitglieds, hier seine Website:
http://michi.fischundpartner.ch/

Ich habe mit Blender schonmal einen groben Plan angefertigt, die endgültigen Maße richten sich dann nach dem verfügbaren Material(Rohr, Dichtungen usw.):



Den Rumpf und die zwei "Kufen" will ich aus Alurohren bauen.
Das dürfte auch kein Problem werden, die Frontscheibe dagegen schon:
Nach meinen Berechnungen lasten auf einer Scheibe mit 20cm Durchmesser bei 50m tiefe knapp 1,6 Tonnen!
Eine kleinere Scheibe möchte ich eigentlich nicht verwenden, da ich die Kamera schwenkbar machen und später vlt. auch mal meine DSLR einpacken will. (Wo ich gerade dabei bin: Das ROV wird per Monitor und Kabel vom Schlauchboot aus Ferngesteuert (-; )
Was schätzt Ihr, wie dick muss eine Plexiglasscheibe sein, um diesem Druck(mit Reserven, es kommt ja auch mal ein Stoß an die Scheibe o.ä.)
standzuhalten? Wo bekommt man so dickes Plexiglas?

So, das wären erstmal meine Fragen.
Wäre super, wenn sie mir hier beantwortet werden könnten.
Für weitere Fragen bezüglich des ROVs(bzw. dem Plan, den ich im Kopf habe), bin ich immer offen. ^^

user529
10.08.2007, 19:43
ich habe aus der dekoabteilung eine glasschale und mit dieser eine femberechnung gemacht, herausgekommen ist folgendes:
bei 5mm dicke
60mm durchmesser
und 10bar belastung kannst du das vergessen...

http://img413.imageshack.us/img413/7337/kamerafensteruy3.jpg

wie kommst du auf die 1,5t?

0,05m²*pi/4*100m*1000kg/m³=196,35kg

sonst fällt mir noch ein:
*vergiss duchgangsbohrungen
*kein plastig pg verschraubungen
mfg clemens

Nr. 5
10.08.2007, 19:49
Danke, aber das Problem mit der Scheibe habe ich inzwischen schon gelöst^^. Bei www.dev-pein.de gibt es fertig geschliffene Gläser für Taucherlampen, Uwasserkameras usw.
Kostet mit 15cm Durchmesser, 19mm dick und bis 10 bar belastbar gerade mal 25€.
Bleibt das mit den Magnetkupplungen.
Hat jemand eine Quelle?

Nr. 5
11.08.2007, 23:31
Kennt sich keiner mit sowas aus?
Gab doch schon ein paar ROVs hier im Forum!

Hessibaby
13.08.2007, 08:39
Google mal nach Magnetic Clutch ( bzw. Permanent Magnetic Clutch ).
Für ein Seewasseraquarium (Pumpe) hatte ich selber eine gebaut.
Zwei Aluronden 60mm Durchmesser, Flansch angedreht für 8er Kugellager. 24 Bohrungen 6 mm 10 mm Tief/je Scheibe und Magnete von MagnaC 6mm x 8mm (längsmagnetisiert) immer im N/S Wechsel eingeklebt. Funktioniert durch eine 5mm Glasscheibe problemlos.
Das wichtigste : im Zentrum der An-/Abtriebsscheiben sind 1,8 mm Bohrungen in denen eine 2mm Edelstahlkugel (aus altem Kugellager ) als Stützlager liegt.

avion23
13.08.2007, 14:50
Du kannst dir die Magnetkupplungen sparen, in dem du einen BLDC verwendest. Dann wäre die Kupplung ein (funktionaler) Teil vom Motor. Dazu kannst du in der Leistung sehr hoch gehen, weil der MOtor perfekt gekühlt wird.
Bei Magnetkupplungen sehe ich das Problem des Schlupfes. Außerdem nimmt die Magnetkraft mit der Entfernung quadratisch (?) ab. D.h. deine Trennwand der Magnetkupplung ist idealerweise sehr dünn. Das widerspricht aber dem Ziel, druckstabil zu sein.

Nr. 5
13.08.2007, 14:54
MMhhh das was Google ausspuckt bewegt sich alles im Bereich mehrere 100€/Kupplung...
Gibt es eine Möglichkeit, eine ganz normale Wellendurchführung bis 100m Wasserdiicht zu machen?

Nr. 5
13.08.2007, 14:56
DANKE avion das habe ich gesucht!!!
Wenn jetzt noch die Preise stimmen hab ich eigentlich alle mechanischen Probleme gelöst.

avion23
13.08.2007, 15:33
Ich sehe keine Möglichkeit eine Wellendurchführung bis 100m dicht zu bekommen. Bei dem hohen Druck baut man eine Düse, ich denke dass schon die unterschiedliche Wärmeausdehnung verschiedener Metalle ausreicht, um einen genügend großen Spalt zu schaffen.
Die Alternative wäre, das Innere des Gehäuses unter Druck zu setzen. Da dürften aber die ELkos etc. sterben :( Außerdem: was passiert beim auftauchen? wo kommt der Druck her?
Stevenrohre funktionieren, aber nur bis zu einem bestimmten Druck. Bis ca. 5m würde ich sie verwenden (1,5bar).

Was meinst du mit "wenn die Preise stimmen"? Die Preise stimmen nie :(
Aber: Das kann man selbst machen! Im Modellbaubereich werden alteCD-Rom Laufwerken die Motoren aufgearbeitet und wieder verwendet. Diese haben später maximal 250W bei 90% Wirkungsgrad. Mit größeren Statoren geht natürlich mehr. Wenn der Stator innen ist, würde ich diesen mit der Spule in Gießharz eingießen. Die drei Zuleitungen muss man noch in das Gehäuse hineinbekommen, sollte aber irgendwie schon passen. Noch ein paar Links:

http://www.rcgroups.com/forums/showthread.php?t=240993 Linksammlung zu BLDC motoren, englisch
http://www.jetcontrol.de/Bastelstube/Monster.html Brushless controller, deutsch.
http://aquaticus.info/bldc_controller brushless controller für ROV, deutsch.

Nr. 5
13.08.2007, 16:22
Danke für die links, besonders der aquaticus.info ist interessant.
Werde versuchen das Antriebsprinzip von dieser Seite nachzubauen,
der hat ja Gott sei Dank anschauliche Zeichnungen auf der Website.

Spion
13.08.2007, 17:25
Hallo

Schau dir mal das (https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=10761&highlight=tbot) an.

mfg Luca

Nr. 5
13.08.2007, 18:22
Hallo

Schau dir mal das (https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=10761&highlight=tbot) an.

mfg Luca
Habe selbstverständlich schon alle ROV Threads im Forum durchgelesen.
Aber soweit ich mich errinere, kommt der T-Bot keine 100m tief.

avion23
13.08.2007, 19:01
Ich bin's nochmal: Kannst du danach sagen, was funktioniert hat und was nicht?Z.B. mit welchem Harz Spulen eingegossen, wie den Durchbruch für die Kable abgedichtet, welcher Stator usw. Dann muss ich nicht die selben Fehler machen wie du ;)

Ich kann dir dafür evtl. bei einem Brushless controller helfen. Das layouten macht mir inzwischen fast Spaß, das könnte ihc also übernehmen ;)

Nr. 5
13.08.2007, 19:10
Ich bin's nochmal: Kannst du danach sagen, was funktioniert hat und was nicht?Z.B. mit welchem Harz Spulen eingegossen, wie den Durchbruch für die Kable abgedichtet, welcher Stator usw. Dann muss ich nicht die selben Fehler machen wie du ;)

Ich kann dir dafür evtl. bei einem Brushless controller helfen. Das layouten macht mir inzwischen fast Spaß, das könnte ihc also übernehmen ;)

Kann ich natürlich machen, aber da musst du dich gedulden.
Ich fange erst an Material zu kaufen, wenn ich alles bis zum kleinsten Detail durchgeplant habe. Im Moment beschäftigt mich das Alumiunium für den Rumpf.
Weiß jemand, welches Alu seewasserfest ist?
Und gibt es überhaupt Alurohre mit ~20cm Durchmesser und ausreichend Wandstärke(hab bis jetzt noch nichts gefunden)? Gibt es irgendwo eine Formel, mit der ich die nötige Wandstärke errechnen könnte?
Fragen über Fragen...

user529
13.08.2007, 19:22
formelsachen selber machen:

der umgebungsdruck lastet auf einer fläche von d*l das gibt eine kraft von d*l*p
diese kraft muss in zwei seitenwänden abgefangen werden, wobei die maximal zulässige spannung nicht überschritten werden sollte: 2*s*l *si

gleichsetzen:

d*l*p=2*s*l*si l streichen und auf s umformen

s=d*p/2/si alles in grundeinheiten einsetzen und heraus kommt:
d=300mm
p=100*10^5pa
si=300Mpa

und herauskommt eine wandstärke von 25mm, diese würde ich verdreifachen, da da noch ein "ich kann nicht gut schweißen zuschlag" und eine sicherheut von 2,5 und vl eine schlechtere al legierung kommen.

für die deckel wären gedrückte böden empfehlenswert, vl lohnt es sich sogar eine modifikation an der drehbank zu schustern.

hth clemens

Nr. 5
13.08.2007, 19:35
Ich kann doch kein Rohr mit 7,5cm Wandstärke nehmen ^^^^
Was sind gedrückte Böden?

user529
13.08.2007, 19:39
gedrückte böden sind druckgünstig gebogen
http://www.img-plueschke.de/_images/bild_06b.jpg

und so kann man das sehr einfach herstellen:
http://www.img-plueschke.de/_images/bild_06b.jpg

hopsala, da fehlt ein .