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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Transistoren als IC



Aileron
31.07.2007, 14:14
hi.

Ich bin leider neu in diesem Gebiet und kenne die ganzen IC-Listen noch nicht auswendig :(

Ich hoffe diese Frage ist nicht zu dumm, um beantwortet zu werden...

Ich suche (aus Platzgründen auf der Platine) einen IC der folgenden Bauplan ähnelt:

http://pics.methanch4.de/amp.gif
(LED Treiber)

Wäre ein solcher IC in der Lage pro Linie 50 mA also insgesammt 400 mA auf der VCC zu verarbeiten?


Gibt es diesen IC (so es einen gibt) auch als PNP variante?

Habt ihr vielleicht eine Liste wo solche ICs vielleicht gelistet sind?

mfg
Aileron

PS.: Gibt es ein ähnliches Programm wie Eagle (auch ohne Autopath) als GPL oder zumindest als Freewasre ohne Pin-Beschrenkung?
Wäre schon wenn eine Bauteilbibliothek enthalten wäre aber das muss nicht unbedingt sein...

shaun
31.07.2007, 14:44
UDN2983 wäre das Highside-Pendant zum ULN2803.
Listen in denen ICs gelistet sind? Machst Du Witze? Bei den abertausenden Typen willst Du nicht wirklich Listen blättern. Eine Liste der typischen ICs des Roboterbastlers wurde hier schon desöfteren angefragt, ob jemals eine entstanden ist - ?

pongi
31.07.2007, 14:47
Google mal nach NPN oder PNP Transistor Array, da findest Du sicher was.

Oder schau gleich das an: http://www.rentron.com/Files/uln2803.pdf

Edit: da war jemand wohl schneller :D

MfG

pongi

Aileron
31.07.2007, 14:53
Der UDN2983 ist genau das was ich gesucht habe :)
Jetzt muss ich nur noch einen laden Finden, der diesen führt, aber das sollte machbar sein.

@pongi: Der Begriff NPN-Array war mir bisher nicht geläufig :) Sowas lernt man bei uns weder in der Schule noch in der Uni...
Vielen danke für eure Antwort :)

mfg
Aileron

s.o.
31.07.2007, 15:08
Wäre für dich nicht ein Treiberbaustein besser geeignet?

z.B. 74HC 244 :: 8-BIT BUSTREIBER
gibts z.B. bei Reichelt.

shaun
01.08.2007, 08:58
Ein HC244, der pro Ausgang 50mA und gesamt 400mA liefert? Den will ich auch!

@Aileron: in der Uni lernt man was? Also ich habe in meiner Zeit dort bestimmt drei mal von Grund auf das Wohlbefinden der Elektronen im Halbleitermaterial samt aller erdenklichen theoretischen Herleitungen vorgekaut bekommen, an Schaltungstechnik war dann bei der Messschaltung für den Gleichstromverstärkungsfaktor und einer Emitterstufe mit Stromgegenkopplung Schluss. In der Berufsschule wurde in Sachen Schaltungstechnik mehr und ausführlicher gelehrt. Wie ein Transistor aussieht, welche Kenndaten er noch so hat, zB beim Einsatz als Schalter, ist in der Uni leider komplett ausgefallen, und so war es dann mit praktisch allen "konzentrierten" Bauteilen und Anwendungsschaltungen, wirklich Beachtung fand nur der theoretische Hintergrund, und was nicht durch eine Differenzialgleichung zu beschreiben war, war es nicht wert, überhaupt angesehen zu werden.

kalledom
01.08.2007, 11:18
@shaun
Stimmt, da hast Du den Nagel genau auf dem Kopf getroffen.
Ich habe früher auf ein Studium verzichtet und mich auf meine 4 Buchstaben gesetzt und selber alles mögliche ausprobiert. Unendlich viele Fehlschläge waren mit dabei, was ich heute positiv sehe. Es ist auch sehr wichtig zu wissen, wie es nicht geht und ab wann es knallt.
Allerdings ist für Forschung und Entwicklung neuer Halbleitertechniken, wo ja nach der Uni alle hingehen, das Wissen um das Wohlbefinden der Elektronen im Halbleitermaterial von größter Bedeutung :-)
Im Laufe meines Berufslebens durfte ich ca. 10 "frischen" Ing's und Dipl.-Ing's erklären, wie ein Transistor angeschlossen wird, daß ein 7400 ein Logik-Baustein mit 4 NAND-Gattern ist und das man mit dem 555 viele interessante Schaltungen aufbauen kann.
Was eine Aderendhülse ist, wurde auch niemandem beigebracht; zu trivial.
Heute wird das nicht viel anders sein. Die alten Professoren kennen noch ihr CPM und den Z80 (oder sind die schon ausgestorben ?) und niemand vermittelt was über PICs und AVRs.
Wie heißt es so schön in der Werbung: "Ich bleibe doch blöd" ? Oder was sagen die da ? :-)

shaun
01.08.2007, 11:30
Hi Karl-Heinz,

diese Erkenntnis hat sich allerorts durchgesetzt, sogar in der Hohen Politik, daher kauft man halt halbwegs fähige Leute aus dem Ausland zu. (Ironie inbegriffen)
In die Halbleiterentwicklung geht man höchstens, weil man Applikationsentwicklung in der Uni vermiest bekommt, mich interessiert es zumindest nicht und die wenigen, die bei uns Mikroelektronik vertieft haben, sind mit Sonderanträgen im x-ten Semester an ihrer Studienarbeit, weil die Diffusionsanlagen besetzt oder kaputt sind. Oder fertige Ings mit Diplomarbeit über die theoretische Feldberechung, weil in ME gerade keine Diplstelle frei war und basteln nun PWM-Steuerungen für LED-Backlights.
Ich habe das Studium mit dem Wissen, dort nichts für die Praxis zu lernen, was ich mir nicht selbst aus dem vermittelten theoretischen Wissen herleite, begonnen und froh, bald durch zu sein. Die ersten interessanten Aufträge kommen so langsam und auch wenn ich in den ersten Jahren sicher keine 50kEUR/a machen werde, glaube ich dennoch, das Richtige zu tun :)

kalledom
01.08.2007, 11:43
Ich möchte ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber (ist jetzt zwar OT, aber egal, ein Mod kann damit einen neuen Thread öffnen):
wer hätte vor 30 Jahren gedacht, daß der Schriftsetzer oder Buchbinder mal (fast) überflüßig sein wird ?
wie sehr hat sich der Beruf des Elektrikers und KFZ-Mechanikers verändert ?
mit welcher zunehmenden Häufigkeit stoßen wir Elektroniker auf immer mehr komplexe und hochintelligente schwarze Klötzchen mit Beinchen dran, denen man ganz einfach erklärt, was sie machen sollen ?
Kann sich jemand vorstellen, daß der Elektroniker auch mal überflüßig sein wird, weil es für alles ein IC oder ein IC für alles geben wird ?

shaun
01.08.2007, 11:57
Den Teufel malen Fachleute und Labertaschen gleichermaßen (Dich zähle ich zu ersteren, keine Sorge :) ) seit der Einführung des Mikroprozessors an die Wand, da mache ich mir nun wirklich keine Sorgen. Eigentlich dürfte es seit 20 Jahren keine analogen Regler mehr geben. Klar, die Tendenz in der Massenfertigung geht zu überdimensionierten Prozessoren, FPGAs und ähnlichem, die flexible Produkte ermöglichen, aber mit der Komplexität und Schnelligkeit wächst auch der Aufwand an Stromversorgungslösungen, und das nur als Beispiel.
Ich versuche auch kontinuierlich, im Reparaturbereich die Augen offen zu halten, da ich es nicht für abwegig halte, dass wir eine Zeit erleben werden, in der materielle Werte erhalten und nicht zugunsten einer florierenden globalisierten Weltwirtschaft tagtäglich sinnfrei vernichtet werden müssen.
Im Massenmarkt wird auf Teufel-komm-raus integriert, aber bei den Nischenlösungen, die ich bisher gesehen oder selbst realisiert habe, war Transparenz gefragt. Und da die Mehrheit den Gewinn in der Masse sieht, werde ich weiterhin die Mehrarbeit der Nische auf mich nehmen :)

kalledom
01.08.2007, 12:17
Shaun, Du hast natürlich Recht, daß der Elektroniker nie ganz ausstirbt, wenige Schriftsetzer und Buchbinder gibt es ja auch noch, richtige KFZ-Mechanker für Oldies und RICHTIGE Autos sind ebenfalls noch gefragt.
Für spezielle Einzellösungen und Wartung / Reparatur alter Anlagen / Systeme werden immer Fachleute ausgebildet werden müssen (sonst brauchen wir Inder statt Kinder).
Auf dem Massenmarkt gehen Leute wie Du und ich wie ein Bleiklotz im Wasser unter.
Übrigens, nett, daß Du mich nicht bei den Labertaschen eingeordnet hast :-)

Aileron
02.08.2007, 00:53
Aber diese "black boxes" sind verteufelt praktisch, wenn ich daran denke was sie alles können, und wieviel platz man sich spart :) Denk doch mal an den Zuse 1 XD

mfg
Aileron

Hessibaby
02.08.2007, 07:39
Karl-Heinz, ich fürchte das wir Vollblutelektroniker, die mit einem Blick auf eine Platine den toten Elko oder den verbrannten R sehen, zu einer aussterbenden Spezies gehören. Ich bin während meines Studiums ( 1971-1976 ) den Elektronen noch hinterhergeschwommen und kannte jedes Bit beim Vornamen ( das Flüssige auch ), aber zu meiner Schande muss ich gestehen das auch ich Heute zumeist auf Boardebene und nicht mehr auf Komponentenebene repariere. Die Industrie zwingt uns aber , durch ihre Preispolitik, dazu. Wie kann ein Mainboard 50 € kosten, wenn ein dusseliger 105°C Elko im Spannungswandler schon 3€ kostet und 8 Stück drauf sind ?
Früher, als ein 2N3055 beim Neye Enatechnik 8 DM gekostet hat, stimmte das Verhältnis noch.
Warum soll man also auf Komponentenlevel lehren, wenn die doch eigentlich obsolete sind, und nur noch ganze Funktionseinheiten zählen ?
Die Schaltungsentwicklung wird doch fast nur noch mit EDA-Tools gemacht und der "blöde" Ing. dient doch nur noch der Problembeschreibung und Ergebniskontrolle.
nachdenkliche Grüße Hartmut

shaun
02.08.2007, 11:55
Ich sehe es bei meinen EDV-Kunden so: der Elko kostet ihn im VK 1,50 netto, dazu Arbeitszeit, er kann mit seinem Rechner sofort weiterarbeiten. Nach Boardtausch eines Mitbewerbers passt u.U. die I/O-Karte nicht mehr weil ISA, das Windows bluescreened, alles muss neu aufgesetzt werden, Lizenzschlüssel für irgendwelche Superprogramme lassen sich nicht retten und müssen neu angefordert werden, die Maschine steht eine Woche still und der Einsatz kostet am Ende mehr.
Und das ist nicht nur bei Industrierechnern so, auch der eine oder andere Privatkunde weiss zu schätzen, dass nicht alles anders ist als zuvor.

Entwicklung: EDA-Tools sind zwar toll, aber die Ideen für ein Projekt/Produkt haben sie zum Glück noch nicht, und eine Maschine vor Ort analysieren, modifizieren, reparieren, erweitern usw können sie auch noch nicht. Dem Kunden vor Ort eine Lösung für seine Solaridee vorschlagen und dann in Hardware umsetzen klappt auch irgendwie nicht so ganz.
Also überflüssig fühle ich mich nicht, das überlasse ich meinen Exkommilitonen, die als Unterschreibingenierure in der Industrie rumsitzen und absegnen, was gerade aus China von der Palette gefallen ist.

kalledom
02.08.2007, 12:47
@Aileron
Der Zuse 1 XD war ein bissl groß, die heutige Größe ist ganz ok, SMD 0805 stelle ich schon in Frage.
Für das Wegwerfen unserer Elektronik (Edelschrott) werden wir vielleicht mal die Quittung bekommen: alles wieder ausbuddeln :-)
Die Minimalisierung in Ehren, oh weh, wenn da mal ein richtig starker elektromagnetischer Impuls auf uns nieder kommt (militärisch gesehen); was dann an so einem schönen kleinen und hochintegrierten Baustein alles dran hängt, anschließend nicht mehr läuft und was alles außer Betrieb gesetzt wird ?
Erinnert euch mal daran, was beim Wechsel auf das Jahr 2000 von den Rechnern und ihren Programmen alles befürchtet wurde ?
Was ist heute in den Kraftfahrzeugen, wo kaum noch jemand die 'Wechsel- und Nebenwirkungen' der kommunizierenden Technik vorhersagen kann ?
Minimalisierung und Verbesserungen um jeden Preis ? Wenn das mal gut geht oder anders gefragt: wie lange geht das noch gut ?
Bin ich jetzt ein Schwarzmaler ? Ich denke nicht, ich mache mir Gedanken und tausche die gerne aus.

@Hessibaby
Uns 'Alten' kann das eigentlich nicht mehr besonders jucken, wir haben bald die Rente durch (falls es dann noch was gibt). Wir werden auch immer noch für die alten Anlagen benötigt, weil die Generationen nach uns 'so was Altes' nicht mehr kennen.
Insofern hat @shaun schon recht; auch ich hänge an meinen Rechnern mit DOS / Win 3.1 und mit Windows 98 (ich bin ein Abhängiger), weil eine Vielzahl meiner Programme mit Hardware unter neueren Betriebssystemen nicht mehr laufen, aber noch sehr vieles in Betrieben läuft und sehr gut funktioniert. Da geht nix mit Mainboard austauschen.

Heute sehe ich das so, wie die Zeit der Fließbandarbeiter, die durch Roboter abgelöst wurden (u.A. mit dem Argument: unhumane Arbeitsplätze). Dafür haben wir immer noch Millionen Arbeitslose.
Mikro-Controller mit Software lösen zunehmend elektronische Systeme ab und verlagern die Tätigkeiten der Elektroniker auf Programmierer und Bedienpersonal.

Aber wie gesagt, die Sorge für uns Ältere ist weitaus geringer, als die Sorge um die Aussichten der heutigen Kinder .... Schüler .... Studierenden.