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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie empfindlich sind (ATMEL) Controller?



M@tes
20.07.2007, 11:27
Muss man auf ESD achten, oder kann man diese normal ohne Beachtung anfassen?

Florian
20.07.2007, 11:39
Hallo M@tes,
normalerweise ist ein Anfassen der Controller ohne Probleme möglich.
Ich hatte erst einmal das Problem, dass ich so bei einem neuen Controller einen Port zerlegt habe, aber das kann theoretisch auch schon im Herstellungsprozess passiert sein, ich kann aber ESD nicht ausschließen.

Aber normalerweise gibt es keine Probleme damit - auch wenn mich jetzt jeder professionelle Elektroniker hauen wird ... O:)

Viele Grüße
Florian

darwin.nuernberg
20.07.2007, 11:47
Also was ich schon alles mit meinem megas gemacht habe...
und die laufen immer noch.

ESD ist zwar ein Thema und sollte immer berücksichtigt werden,
aber soooo empfindlich wie alle immer tun ist der AVR auch nicht.


Problematischer ist es wenn der Chip nicht korrekt beschaltet wird (zu hohe Spannungen/Stöme/verpolung),
oder die Lock und Fuesbits falsch zu setzen.


Das soll jetzt aber kein Freibrief sein, dass du alles unbeachtet sein lässt.

Wenn es möglich ist fasse ich die Chips nicht am den Pins an sondern am Gehäuse ohne die Pins zu berühren.
Klar das geht nicht immer, sollte aber vermieden werden.

MeckPommER
20.07.2007, 13:00
Ich kann bisher nicht bestätigen, das Atmels empfindlich sind. Ich gehe ganz normal mit denen um, da fasse ich schon mal einen Pin an. Bisher ohne Folgen.
Probleme sind bisher nur dann aufgetreten, wenn die Spannung nicht sauber war, oder ich versuchen wollte, mit den empfohlenen 100nF Kondensatoren zu geizen ;-)
Habe bisher so um die 20-30 Platinen mit Atmels zusammengelötet, und bisher keine Probleme gehabt. Es gelten halt einige Sicherheitsregeln (vorher entladen, quartze & 22pF und 100nF dicht an den Controller, usw.) und wenn man diese beachtet, gibts keine Probleme.
Das ist bei PIC & Co aber auch nicht anders.

chr-mt
20.07.2007, 13:45
Ich habe bisher noch keinen Chip durch anfassen kaputtgekriegt.
Da gibt's andere Möglichkeiten ;)
Aber, wie schon gesagt wurde, das ist kein Freibrief.
Schadet ja nix, sich vor dem anfassen der Chips mal zu "entladen".

Gruß
Christopher

uwegw
20.07.2007, 15:24
Hab bis jetzt nur eine AVR kaputt bekommen. War nen alter 90S8515, die sollen wohl noch nicht so unempfindlich gewesen sein. Woran es lag, kann man natürlich nachher nicht mehr sagen (ist auch schon Jahre her). Ein 90S8535 hat mal irgendwie seine ID vergessen. Er läuft noch einwandfrei, lässt sich aber vom ISP noch mehr identifizieren.

Ansonsten hab ich nur gute Erfahrungen gemacht. Ein Mega8 ist bei mir mal einige Minuten lang an 7,5V gelaufen. Wurde etwas warm und lief dabei nicht mehr, aber danach und bei 5V ging er wieder. Außerdem betreibe ich auf dem Steckbrett gerne LEDs ohne Vorwiderstand direkt am AVR. Da ist bis jetzt auch noch nichts passiert.

MeckPommER
20.07.2007, 15:38
... . Außerdem betreibe ich auf dem Steckbrett gerne LEDs ohne Vorwiderstand direkt am AVR. Da ist bis jetzt auch noch nichts passiert.

Aua!

Das kommt einem Kurzschluss dann doch recht nahe, wenn ich nicht irre. Ich nehme generell eigentlich nen 1KOhm Widerstand, solange die LED nicht bei ungünstigen Lichtverhältnissen zu sehen sein muss.
Und ich könnte mir vorstellen, das der AVR von dieser Art Kurzschlussbeschaltung nicht begeistert ist, vor allem, wenn man viele LEDs so an die Ports hängt.

Zumindest ist es nicht nachahmenswert!

uwegw
20.07.2007, 20:39
Na gut, die LED zieht etwa 60mA... ist doch nur "knapp" über den absolute maximum ratings (AVR 40mA, LED 20mA) ;)
Klar, ist nicht gut, aber praktisch. Für nen Widerstand müsste man Drähte über das halbe Brett ziehen, und so stöpselt man einfach die LED von Pin an die Versorgungsschiene, die parallel zum AVR liegt.
Die elegante Lösung wären LEDs mit eingebautem Vorwiderstand. Gibts bei Reichelt, hab mir bloß immer noch keine bestellt...

darwin.nuernberg
20.07.2007, 22:41
MOMENT MAL!!!
Verbreite nicht solche Lügen.

Die LED's ziehen keine 60 mA!

Standard LED's sind lt. Datenblatt mit etwa IF von 20mA bei 1,6V (rote Std. LED) zu betreiben.
Alles was darüber hinaus geht wird die LED und ggf. auch den AVR zerstören.

Formel zu Berechnung des LED Vorwiderstandes:

(Ub - ULED) / ILED

ALSO z.B.

(5V -1,6) = 3,4V / 20 mA = 170 Ohm -> nächster Wert (+Sicherheit) = 220 Ohm (E12)

Dies ist der minimale Vorwiderstand mit welchem eine LED betrieben werden darf.

Alles darunter ist wohl ein sehr großes AUA!!!



Siehe auch den L E D - Vorwiderstandsrecher (http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109111.htm) vom ElKo (Elektronik Kompendium).

uwegw
20.07.2007, 22:53
Dann lügt die Stromanzeige meines Netzgerätes... und mein Multimeter auch (das sagt sogar 70mA). Eine LED zieht was sie kriegen kann, wenn man den Strom nicht begrenzt...

Ich weiß: es ist nicht gut für LED und AVR! Du hast recht: es ist "aua!" und "don't try this at home!"


(aber die LED leuchtet seit meine Post von 20:39
ununterbrochen, und alles lebt noch;))

MeckPommER
20.07.2007, 22:55
Wer seinen Atmel liebt, der gibt ...

... den LEDs einen Vorwiderstand *kopfnick*

Aber diverse Fehlverdrahtungen (ausversehen an 7.5V gehängt, zwei Pins zweier Atmegas zusammen, ausversehen beide als Ausgang, einer auf 1 der andere auf 0, usw. ..) habe die braven Teile bisher klaglos überstanden. Ich könnte mir aber vorstellen, das dies - wie beim OC - die Lebenserwartung des Controllers verkürzt, die ich im Falle eines normal betriebenen Atmels als > mein Rentenalter einstufe.

darwin.nuernberg
20.07.2007, 23:00
Kann / Wird sicherlich so sein dass der AVR da noch einen Schutzwiderstand mit din hat,
aber verlassen würde ich mich darauf nicht.

Wie Du selber sagst: "Eine LED zieht was sie kriegt"
und das muss man mit einem Vorwiderstand begrenzen.

Schlechte Angewohnheiten gewöhnt man sich so schnell nicht wieder ab.

Und wie es so kommen wird,
eines Tages wirds in Deiner Bude ganz schön Stinken
und Du hast Besuch von Vielen Netten Männern
mit Atemschutzgeräten , dicken Schäuchen unterm Arm
und leuchtenden blauen Lichtern auf ihren roten Autos.

MeckPommER
20.07.2007, 23:10
Besuch vom AVR-Schutzbund?

Dem Verein mishandelter LEDs?

Der einzige Grund, warum ich gegen diese Beschaltung plädiere, ist die Tatsache, das auch viele Neulinge fleissig lesen, und denen möchte ich raten - wie auch uwegw schon schrieb "don't try this @ home" :-)

P.S.: uwegw, auch wenn es der Atmel wegsteckt - ich kann mir nicht vorstellen, das die LED das auf Dauer mitmacht - *koppkratz* - die müsste eigentlich mit der Zeit an Helligkeit verlieren, bevor sie den Heldentod stirbt.

uwegw
20.07.2007, 23:12
Der lowside-Treiber des Mega32 hat in dieser Situation etwa 37 Ohm. Das scheint zu reichen, damit die LED nicht sofort stirbt. Mir ist klar, dass sie dabei schneller altert. Um es noch mal zu betonen: ich mach das nur für KURZZEITIGE Experimente auf dem Steckbrett. In dauerhaften Schaltungen kommen natürlich Widerstände rein. Bei Akkubetrieb sogar meist etwas mehr als nötig, um Strom zu sparen.

Gestunken hats in meiner Bude bis jetzt nur einmal, als mein PC-Netzteil gestorben ist, aber da hab ich nichts dran gemacht!

darwin.nuernberg
20.07.2007, 23:13
Ja man macht ja mit der Zeit auch schon den einen oder anderen Schwachsinn... :-b

Ich hab sogar schon 'ne rote LED zum gelben leuchten gebracht (aber nur ganz gaaanz kurz) :shock:

MeckPommER
20.07.2007, 23:19
Hab mich neulich auch auf dem Steckbrett etwas vertan ... worauf plötzlich ein bestialischer Gestank die Wohnung erfüllte ...

... alles getestet, alle Bauteile runter vom Brett und beschnuppert ...

... nichts :-|

Und? Was war es??

Neben mir standen meine 14 Monate alten Zwillinge und stanken aus den Windeln wie ne Kuh ausm Po ;-)

M@tes
30.08.2007, 09:09
Sorry wenn ich das Thema nochmal rauskrame...
Da ich jetzt erst anfange will ich eine Sammelbestellung tätigen und die Frage ist halt wieviel ESD Schutz nötig ist. Reicht ein einfaches ESD Armband an Erde?
In der Arbeit haben wir das ganze Programm, aber drüfte wohl für Privatzwecke einwenig übertrieben sein. Das geht von ESD Schuhen, über ESD Mantel, ESD Tisch, ESD Unterlagsmatte...
Was nutzt ihr für Massnahmen?

MeckPommER
30.08.2007, 09:40
Vor dem Basteln kurz erden - mehr mache ich nicht. Natürlich ists abhängig davon, was für ein Bodenbelag in deiner Bastelecke liegt.

Ein Armband wird sicherlich nicht schaden, aber ich habe (noch) keines und mir ist noch kein Atmega deswegen verstorben.

Skynet
20.10.2007, 14:52
Hallo!
Nochmal zurück zu den Keramikkondensatoren 100nF die sollen ja an jeden Chip an die Versorgungsspannung geschlten werden. Wie schaut es aus mit Ein/Ausgäüngen, ist es dort auch sinnvoll oder quatsch?

Danke!

avion23
20.10.2007, 15:41
@Skynet

IMHO sind die 100nF um die Einbrüche der Versorgungsspannung zu glätten. Der µC schaltet bei 20Mhz 20 * 10^6-mal in der Sekunde. Jedes mal bricht die Versorgungsspannung durch den ohmschen und induktiven Widerstand ein und erholt sich dann wieder. Ist natürlich nicht so toll, die Anschlussleitungen wirken dabei auch als Antenne. Der 100nF soll für jedes schalten kurzzeitig die Ladung liefern, die der µC braucht. Mehr nicht.

An die Ausgänge würde ich keinen Kondensator hängen. Du hast dann im Umschaltmoment den vollen Kurzschlusstrom. Außerdem dauert es länger, bis der Pegel stabil ist. Also nur Nachteile, keine Vorteile.

Bei einem als Eingang geschalteten Pin sieht das Anders aus. 100nF könnten Spannungsspitzen schon abschwächen. Außerdem erreicht man damit eine Tiefpasscharakteristik/Hysterise. Das ist oft erwünscht.

Skynet
22.10.2007, 17:24
Aha!
Ich Frage deshalb, weil ich mit der Spannungsversorgung für diverse GS-Motorn (starke mit biszu 3A) auch die ganze Steuerelektronik versorgungen möchte.
Die Versorgung für die Elektronik wird Entstört, es geht nur darum das von den Kabeln der Motroen entstehende Magnetfelder auf die Leitungen der einzelnen Bauteile negativ einwirkt und störent zu Fehlschaltungen führt oder so.

Oder währe das zu übertrieben jeden Ausgang mit´n 100nF zuversehen.