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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sicherung brennt durch beim Einschalten. Früher ging es...



Gock
03.07.2007, 11:13
Hallo allerseits!
Mein Problem:
In einem elektrischen Gerät ist ein Trafo (Prim. 230V, sek. 9V/555mA/5VA) mit 0,1A (träge) primär abgesichert (Laut GeräteAngaben). Das funktionierte eine Weile problemlos. Seit neustem jedoch brennt die Sicherung beim Einschalten durch. Mit einer trägen 0,2A Sicherung geht es.
Eine Messung ergab, dass der Einschaltstrom kurzzeitig auf min. 320mA ansteigt und dann auf wenige mA abfällt. Ersteres geschieht auch, wenn die Sekundärklemmen offen sind. Es ist mir klar, dass ein Trafo einen hohen Einschaltstrom besitzt. Aber schließlich hat es mal funktioniert.
Meine Fragen:
1. Kann es sein, dass der EInschaltstrom eines Trafos mit dem Alter ansteigt und wenn ja wieso? Wenn nein, woran kann es sonst liegen?
2. Wäre es noch vertretbar, statt der angegebenen 0,1A Sicherung eine mit 0,2A zu nutzen?
3. Parallel zum Trafo befindet sich ein Bauteil, das wie ein Varistor aussieht. Könnte das auch etwas anderes sein?

Das Gerät ist in einem Kunststoffgehäuse montiert und luftdicht abgeschlossen. Der Trafo besitzt eine Temperatursicherung und ist auch sonst recht hochwertig.
Danke schonmal,
Gruß Gock

E-Fan
03.07.2007, 11:29
Bei Deinem angesprochenen Wert sollte die Sicherung erst nach 4 bis 5 Sekunden auslösen. Hast Du den Strom mit einem normalen Multimeter gemessen?
Von dem Einsatz einer Sicherung mit hörerm Wert rate ich Dir DRINGENDS ab. Im Extremfall könnte es zum abbrennen des Trafos kommen - mit entsprechenden Folgen für den Raum in dem er sich befindet. Vielleicht findest Du ja noch eine Superträge Scherung für 0,1A - die löst beim dreifachen Bemessungsstrom erst nach 6 bis 8 Sekunden aus.
Wenn die durchbrennt wüsste ich so auch erstmal nicht weiter.

Magic_X
03.07.2007, 11:29
Hallo,
ich würde als erstes das Bauteil (Varistor?) einseitig abklemmen und anschließend messen.
Dass ein Trafo mit der Zeit einen höheren Strom aufnehmen soll, ist mir nicht bekannt... wie soll das auch gehen (sofern nicht einzelne Windungen der Primärseite kurzgeschlossen sind.) . Die Vorsicherung vergrößern, nur dass es dann geht? Lieber nicht, sonst bist du, ohne die Ursache zu kennen, irgendwann bei einer 4 Ampere Sicherung ;-)
Gruß
m

uwegw
03.07.2007, 12:17
Was steht denn auf dem Parallelbauteil?

Gock
03.07.2007, 12:22
@E-Fan
Ja, bisher nur mit einem normalen Multimeter gemessen, daher nur ein Schätzwert.
Der Tip mit der superträgen Sicherung ist gut. Das würde auch erklären, warum es vorher ging.

@Magic_X
Varistor (?) abklemmen war das erste, was ich gemacht habe, ohne Unterschied.

@uwegw
Kann ich Dir zur Zeit leider nicht sagen, weil ich keine Gelegenheit zum Nachsehen habe.
Gruß

PICture
04.07.2007, 01:13
Hallo Gock!

Der Eischaltrom eines Trafos kann sich mit seinem Alter erhöhen, wenn die Induktivität der primären Wiklung sich verringert. Das kann vorkommen wenn gesamter Luftspalt zwischen den EI Blächen des Kerns ansteigt (z.B. durch Oxidation oder Rost). Wenn die 0,2 A Sicherung beim Eischalten nicht durchbrennt und der Trafo eine thermische Sicherung besitzt, besteht keine Brandgefahr.

MfG

Gock
04.07.2007, 12:54
Aja, das mit dem Luftspalt habe ich auch schon vermutet, wenngleich ich zunächst annahm, dass bei Vergrößerung des Spaltes der Einschaltstrom sinkt, weil der magnetische Widerstand steigt. Aber mit sinkender Induktivität macht das auch Sinn...
Es wäre insgesamt wahrscheinlich auch kein Problem, wenn der µC einen Augenblick mit seinem Diodentest warten würde, weil bei diesem dann ca. 15 LEDs gleichzeitig zum Leuchten gebracht werden.
Danke jedenfalls,
Gruß

Besserwessi
06.07.2007, 08:17
Die angesprochenen Einschaltströmen bei Trafos sind eigentlich nur bei grösseren Trafos (ab ca. 200 VA normal oder 50 VA Ringkern) wirklich störend. Der Einschaltstrom fließt dann auch nur für sehr kurze Zeit (einige wenige Perioden) und kann daher kaum mit einem normalen Multimeter gemessen werden. Bei keinen Trafos wird der Einschaltstrom kleiner, denn
1. der Ohmschewiderstand der Spule ist relativ hoch und begrenzt den Strom
2. das maximale Magnetfeld ist i.A. nicht so hoch, sodass auch beim Einschalten die Sättigung nicht erreicht wird
3. der Magnetische Kreis ist nicht so gut geschlossen, sodass kein grosses Magnetfeld nach dem Ausschalten erhalten beleibt.

Gock
06.07.2007, 09:07
@ Besserwessi
Ja gut, und was heißt das nun für mein Problem? Meinst Du, der Trafo hat einen Schaden, weshalb er ausgewechselt werden soll? Wie soll dieser Schaden aussehen? Wird es mit dem neuen Trafo nach 1-2 Jahren genauso enden? Denn gemessen habe ich die Ströme nunmal, wenn auch mit einem sehr hochwertigen Multimeter. Wie groß sollte der Einschaltstrom eines 5VA Trafos Deiner Meinung nach denn maximal sein (kein Ringkern)?
Gruß Gock

Yossarian
06.07.2007, 13:22
Hallo
Schau doch mal Deine Sekundärseite an, ob da etwas gealtert ist, was für den höheren Strom verantwortlich sein kann.

Mit freundlichen Grüßen
Benno

Gock
06.07.2007, 14:12
Wie gesagt, der Trafo macht das auch, wenn die Sekundärwicklung in der Luft hängt. In den Trafo reinsehen kann ich nicht, weil er vergossen ist.
Gruß

Yossarian
06.07.2007, 16:33
Hallo
Das war mir entfallen. Mach 200mA rein und harre der Dinge, die da kommen...
Wenn auch die 200er nicht mehr reicht, muß halt ein neuer Trafo her. Kostet knapp 5€.

Mit freundlichen Grüßen
Benno