Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verzweifelte Ätzversuche: Probleme mit den Ecken!
Hallo Leute,
ich fasse kurz zusammen. Ich habe eine Schaltung in Europakarten-Göße (100x160) entwickelt und ausgedruckt (Transparenzfolie, HP-Deskjet). Anschließend belichte ich die Karte mit einem UV-Gesichtsbräuner für 130 Sekunden (Zeit habe ich durch einen Test ermittelt). Anschließend gebe ich nach dem Entwickeln in NaOH die belichtete und entwickelte Karte in ein Ätzbad, in das 1kg NaPS auf 5L Wasser gelöst sind. Nach 5-10min erkennt man bereits den Fortgang des Ätzens. Es zeigt sich aber auch nach 20 minuten noch deutliche Rückstände zu entfernenden Kupfers IN DEN ECKBEREICHEN der Karte, die sich auch nicht so ohne weiteres entfernen lassen. Halte ich nur diese Eckbereiche in's Ätzbad, dann brauche ich fast eine dreiviertel Stunde bis auch dort einigermaßen akzeptabel geätzt ist.
Inzwischen habe ich schon 2 Karten verätzt, dazwischen aber das Deckglas gewechselt, was ich zum Belichten auf die Karte+Folie zum "Abdichten" lege. Beide male hatte ich die Probleme an den Ecken, es kann also nicht die Glasscheibe sein. Ich schätze, dass das Problem irgendwie bei der Belichtung liegen muss.
(Achja, Ätztemperatur ist 47°C, lösung wird mit Luft durchblasen)
Hat jemand von euch Erfahrungen und Vorschläge, wo das Problem liegen könnte?
Vielen dank,
Simon :cry:
Geht es denn mit kleineren Platinen? Ich nehme mal an, daß in der Mitte evtl. mehr Licht hinkommt, als an den Ecken. Hab (noch) nicht viel Ahnung davon.
Yossarian
27.06.2007, 19:41
Hallo
Ich würde noch ein halbes Pfund NaPS dazugeben.
Die Fehlerbeschreibung weist auf eine ungenügende Ausleuchtung der Platine.
Den Abstand Leuchte - Platine etwas vergrößern und dafür länger belichten.
Normalerweise ist die Platine nach 2 bis 4min fertig geätzt.
Mit freundlichen Grüßen
Benno
Hi.
Also auf dem Ätzsulfat steht, man sollte pro Liter 200g einsetzen. Wie lange hält eigentlich so eine fertige lösung? Ich hab jetzt erfolglos 2 Europakarten geätzt. Die zu entfernenden Flächen sind dabei möglichst gering gehalten worden. 2-4 Min, ist das nicht etwas utopisch?
der Belichtungsabstand liegt im Moment bei 20cm. Was würdet ihr vorschlagen? 40cm und dafü doppelt so lange belichten? Mit kleineren Platinen habe ic übrigens keine Probleme gehabt.
Viele Grüße,
freue mich über die Antworten :-)
Simon
Yossarian
27.06.2007, 20:59
Hallo
Die Verhältnisse zwischen Entfernung und Belichtungsdauer sind nicht linear.
Die Entfernung hängt von der zu beleuchteten Fläche und dem Öffnungswinkel der Lichtquelle ab.
Das Licht sichtbar machen oder/und probieren.
Ich setze 250g auf den Liter ein.Vier Minuten Ätzzeit ist die obere Grenze, plus einer Minute Toleranz, dann wird das Bad erneuert.
Mit freundlichen Grüßen
Benno
Hi Benno,
ich habe mal nachgerechnet: für 1 mol Kupfer mit NaPS in Lösung zu bringen (also zu ätzen) benötige ich 4 mol NaPS. Mit der Molmasse umgerechnet kann ich theoretisch mit 1000g Einwaage von NaPS ca 64g Kupfer wegblasen. Ich glaube daher nicht, dass die Ätzlösung nix taugt, weil wie gesagt in der Mitte der Platte der Ätzvorgang schon immer sehr gut gelaufen ist. Mit der Belichtung hast du bestimmt recht. Die Geschichte mit der Intensität stimmt auch, ich habe im Hinterkopf dass sich das irgendwie quadratisch verhält. Weil mir das jetzt aber eh alles schon Theorie genug ist werd' ich mal eine neue Belichtungsreihe starten, und werde den Gesichtsbräuner 40cm Entfernung geben. Meinst du das ist vernünftig?
Yossarian
27.06.2007, 21:48
Hallo
dass die Ätzlösung nix taugt
Habe ich nicht behauptet.Ich habe nur die von mir verwendete Menge genannt.
40cm kommen mir etwas weit vor.Wenn die bisherigen Platinen nur an den Ecken nicht ausgeleuchtet waren, würde ich es mit 25 bis 30cm versuchen. Das hängt aber wie gesagt von Deiner Lichtquelle ab.
Mit freundlichen Grüßen
Benno
Kaiser-F
27.06.2007, 21:48
Nach dem Entwickeln, sind da die Ecken sauber entwickelt???
Meistens erwischt mand ie Ecken beim entwickeln nicht gut, und es ist ein ganz dünner Film Ätzresist auf der zu ätzenden Stelle!
Benutz beim Entwickeln eine Zahnbürste, und bürste überall sauber drüber!
Das hilft !!! ( Die Zahnbürste nachher nicht mehr fürs Zähneputzen benutzen!!! )
Der Dünne Film der zurück bleibt lässt das Ätzmittel nur schwer durch,
daher dauert es ziemlich lange!
Torsten K.
28.06.2007, 07:21
Hi
Wenn kleine Platinen kein Problem sind - weder beim Entwickeln noch Ätzen -
und bei großen nur die Ecken nicht geätzt werden, braucht man gar nicht weiter spekulieren.
Dann liegt es ganz klar an der Belichtung.
Sitzen die Röhren noch im Gesichtsbräuner ? Auch noch im Bogen angeordnet ?
Ich persönlich finde den Abstand (Röhre>Platine) doch recht groß.
Dietmar Bungard schrieb mal: Abstand Röhrenmitte 1 zu Röhrenmitte 2 = Abstand Röhre zu Platine.
So funktioniert es bei mir perfekt. Man kann es ganz gut prüfen, wenn man ein weißes Blatt Papier
über die Röhren hält und nach links und rechts bewegt, wie die Ausleuchtung ist.
Nette Grüße
Torsten
Kaiser-F
28.06.2007, 10:51
Einfach gleich die Bungard HELLAS holen :-)
the_Ghost666
28.06.2007, 11:19
Ist es auch original Bungard Material und noch vor dem Ablauf des Haltbarkeitsdatums? Ich hatte mal das Problem, dass mein Bungard-Material zu alt war, aber ich meine das Problem war dann auch vollflächig. Mit anderem Material hab ich bisher keine so tollen Erfahrungen gemacht, auch wenn Hartpappe besser zu bohren ist.
Wenn ich bei mehr als 5min Ätzzeit schon das Bad wechseln würde, wäre ich bald pleite oder am ertrinken, ich hab bisher noch nichts zur Sammelstelle gebracht, sondern immer in Kanistern gelagert. Aber bald komm ich nichtmehr drumrum.
Kaiser-F
28.06.2007, 12:46
Ja, das Material von Bungard ist abstandslos das Beste!
Ich war schon vorort und hab mich persönlich mit dem Herrn unterhalten.
Die verkaufin wirklich nur sachen, die auch 100%ig funktionieren.
Die Maschinen die die haben sind wirklich hochwertig!
Aber zurück zu dem Problem.
Ich würd wirklich mal schaun, wie Torsten schon gesagt hat,
ob auch wirklich die gesamte Fläche gleichmäßig belichtet wird.
Und das mit der zahnbürste beim Entwickeln würde iach auch noch machn.
Ob auch wirklich jede Stelle gleichmäßig entwickelt wird.
Wenns Du beim Entwickeln schon siehst, dass da was nicht sauber
entwickelt ist, und du bekommst es auch nicht besser hin beim Entwickeln,
dann liegt es tatsächlich am Belicher!!!
Hallo Leute, danke für die vielen Antworten :-)
Das mit der Zahnbürste ist mir noch nie untergekommen. Beschädigt man durch das rubbeln nicht auch den Lack, der nicht belichtet wurde (also was zu deutsch drauf bleiben soll) ? Wird dadurch der Ätzvorgang beschleunigt?
Die Röhren sind beim Bräuner klassisch in einem leichten Bogen angeordnet.
Bei Thorstens Erklärung bin ich mir noch nicht ganz sicher: der Abstand zwischen den Röhren = Abstand Röhre zu Bräuner? Aber Benno sprach von der Erhöhung des Abstandes um die Flächen möglichst gleichmäßig zu belichten?
vG Simon
P.S.: Es sind original Bungard Platten. Haltbarkeit gewährleistet.
Kaiser-F
28.06.2007, 13:28
Zur "Zahnbüsrstenmethode": Beim Bungardmaterial - KEINE BEDENKEN!
Zum Belichter: Das kann man doch sehen oder? ob alles belichtet wird???
Poste uns wenn möglich mal ein Foto,
wie Deine Anordnung beim Belichten dieser Pltine ist.
Denn sieht man den Fehler evtl gleich auf Anhieb
Hi.
Also wenn ich die belichtete Platine ins NaOH-Bad gebe und entwickle, sehe ich an den Ecken keinen Unterschied zu den belichteten Stellen im Inneren der Fläche. Stimmt, eigentlich erkennt man es, wenn die Ecken unterbelichtet sein sollten. Ich werde mal - sobald die neuen Platten da sind - ein paar Belichtungsreihen anfertigen.
vG Simon
Torsten K.
28.06.2007, 14:24
der Abstand zwischen den Röhren = Abstand Röhre zu Bräuner?
Neeee - Abstand der Röhren (und zwar jeweils von der Mitte einer Röhre
zur Mitte der nächsten Röhre) = Abstand der Röhren zur Platine.
Also: mal angenommen die Röhren haben einen Ø von 20mm und sind so angeordnet,
dass zwischen den Röhren ein Abstand von 30 mm ist.
Also sind es vom Mittelpunkt zum Mittelpunkt genau 50 mm.
Diese 50 mm sollten auch der Abstand von den Röhren zur Platine sein.
Nette Grüße
Torsten
Ah jetzt hab ich's geblickt. Naja ich werde mal 2 Testreihen machen, mal sehen was rauskommt.
vG Simon
Hallo Leute, es lag tatsächlich im Belichtungsabstand.
Mit dem Abstand nach unten wurde das Ergebnis deutlich besser. Auch nach dem Entwickeln sah die platte ganz anders aus. Ist eigentlich auch logisch *näher* an den Bräuner zu gehen, weil das Gerät ja quasi wie ein Hohlspiegel wirkt. Um eine einigermaßen homogen ausgeleuchtete Fläche zu erhalten, muss man unter den Brennpunkt treten. Anders ist es bei einer Lampe, da wird die Ausleuchtung homogener mit zunehmendem Abstand.
vG Simon
Torsten K.
03.07.2007, 07:01
Na aaaaaaaalso - geht doch !!!
Nette Grüße
Torsten
:-)
Hoffentlich hat auch die Nachwelt was von meinem Topic.
Lordcyber
03.07.2007, 19:14
Jope hat sie.
Weiß jetzt wie ich bei meinem Scannerbelichter
Den Abstand in etwas für Röhre Glas nehmen muß.
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