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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spannung zwischen Plus-/Minuspol und Erdung



fabix
17.05.2007, 18:43
Hallo,

habe mal wieder eine Frage zu meinem selbstgebauten Netzgerät.
Wenn ich als Ausgangsspannung vom Netzgerät 0V einstelle messe ich zwischen Erde (Netztgerät hat an der Front Erdungsbuchsen) und den Ausgängen 52V.
Drehe ich nun die Ausgangsspannung hoch so messe ich zwischen Erde und Minus immer noch die 52V und zwischen Erde und Plus eine geringere Spannung.

Kann mir jemand helfen an was dies liegt? Ist es womöglich normal oder gar gefährlich?

Danke schonmal im Vorraus.

Gruß Fabi

steep
17.05.2007, 19:03
Da dürfte keine Spannung zu messen sein. Ich würde den Aufbau nochmals kontrollieren.

recycle
17.05.2007, 19:22
Kann mir jemand helfen an was dies liegt? Ist es womöglich normal oder gar gefährlich?

Woran es liegt, kann ich dir nicht sagen, dass es gefährlich ist aber schon.

An Netzspannung zu arbeiten ist grundsätzlich gefährlich. Vor allem aber, wenn man mit Netzspannung an einer fehlerhaften Schaltung rumbastelt, was bei deiner Schaltung offensichtlich der Fall ist.
Wenn dein Netzeil nicht für negative Spannungen gebaut ist, sollte zwischen Erde und Minus niemals Spannung anliegen. Wenn bei dir 52 Volt an Minus anliegen, ist da was falsch, wenn die 52V sogar an dem anliegen, was du als Erdungsbuchse bezeichnet liegt eventuell sogar Spannung am Gehäuse und anderen berührbaren Stellen.

Deiner Beschreibung nach könnte ich mir vorstellen, dass die 52V an deiner "Erdungsbuchse" anliegen. Das würde Erklären warum die Messung gegenüber "Minus" 52 Volt ergibt und die Messung gegen "Plus" niedriger wird, wenn du die Spannung hochdrehst.

Ich würde mal ganz schnell die Netzspannung abklemmen und dann erst mal mit einem Ohm-Meter nachprüfen womit die einzelnen Buchsen tatsächlich verbunden sind.
Im Zweifelsfall lass das Ding lieber liegen bis dir jemand der sich damit auskennt helfen kann.

fabix
17.05.2007, 19:32
Das es gefährlich ist an der Netzspannung zu arbeiten ist mir klar.
Habe auch schon nachgeschaut wo die Erdungsbuchse alles Kontakt hat konnte aber nichts finden was nicht so sein sollten.
Naja werde dann nochmal nachschauen gehn.

kalledom
17.05.2007, 19:34
Hallo fabix,
Du hast uns sicherlich verschwiegen, daß es sich um Wechselspannung handelt.
Die kommt nämlich kapazitiv vom Netz auf die galvanisch getrennte Primärseite des Trafos. Wenn Du das Netzteil ausschaltest und mit einem Ohmmeter zwischen Erde und Plus / Minus den Widerstand ermitteln möchtest, wirst Du sehr wahrscheinlich feststellen, daß es mit Deinem Meßgerät bis 20MOhm nichts zu messen gibt. Selbst mit einem Isolationsprüfgerät wirst Du bei einer Prüfspannung von 500VDC noch über 400MOhm liegen.
Wenn Du die Spannung mit einem 'Elektriker-Meßgerät', dem DusPol mißt, ist da nix, weil es nur kapazitiv über wenige PikoFarad rüber kommt.

Wenn Dein Ohmmeter unter 20MOhm anzeigt, solltest Du allerdings mal das Netztgerät überprüfen.

fabix
17.05.2007, 19:44
@ kalledom

Nein handelt sich um Gleichspannung. Die 52 V ist die gleiche Spannung wie nach dem Gleichrichten.

kalledom
17.05.2007, 19:49
Was hat eine Ohm-Messung zwischen Erde und Plus / Minus ergeben ?
Dann solltest Du noch vom Netzstecker von jedem Stecker-Pin nach Erde, Plus und Minus messen.
Das muß alles über 20MOhm liegen (außer zwischen 'Pin' und 'Pin', wenn kein Netzschalter da ist).

fabix
17.05.2007, 19:59
zwischen Erde und Plus / Minus lässt sich nichts messen.
Vom Netzstecker zu Erde, Plus und Minus ließ sich auch nichts messen ausser vom "Erde"-pin zu der Erdebuchse.

Gerdchen
17.05.2007, 20:00
Könnte man aus dem Stromlaufplan was ersehen ?
MfG Gerd...

fabix
17.05.2007, 20:06
@gerdchen

Ich vermute das vom Stromlaufplan alles ok sein sollte. Es handelt sich um den Nachbau eines ELV-Netzteils.

kalledom
17.05.2007, 20:14
Dann ist doch alles in Ordnung und es ist so, wie ich bereits gesagt habe, da baut sich kapazitiv was auf. Bei mir messe ich 98V Wechselspannung !!! Gleichspannung wird nur ganz kurz angezeigt und fällt dann bis auf 0 zusammen. Das hängt natürlich auch vom Meßgerät ab. Wenn ich diese 98V mit beiden Händen anfasse, brechen die auf ca. 20V zusammen (ich bin ja auch noch widerstands-fähig :-).
Nimm einen Widerstand von 1...10k und schließe den mal an Erde und Plus bzw. Minus an; dann mißt Du, wie weit die Spannung zusammen bricht.

fabix
17.05.2007, 20:26
Wenn ich Wechselspannung messe zeigt es 0V an und Gleichspannung zeigt es bei mir dauerhaft an.

Bei einem 10k Widerstand bricht sie bis auf 30V zusammen.

Gerdchen
17.05.2007, 20:33
ohne "Nachbau-Stromlaufplan" bleibts am rätselraten !
Gerd...

kalledom
18.05.2007, 00:08
@Gerdchen
Was möchtest Du mit einem Stromlaufplan ?
Die Spannung kommt kapazitiv auf die Erde / das Gehäuse.
Z.B. ist der Collektor des Längstransistors mit einer Glimmerscheibe auf einen Kühlkörper montiert. Der Kühlkörper ist am Gehäuse befestigt. Der Collektor mit seiner Plus-Spannung bildet mit der Glimmerscheibe zum Gehäuse / zur Erde hin einen Kondensator.
Glaubst Du, das davon etwas im Stromlaufplan zu finden ist ?

Bei meinem Netzgerät kommen ca. 90V Wechselspannung von der Netz-Seite kapazitiv auf die Primärseite oder über das Blechpaket des Trafos an das Gehäuse, das NICHT geerdet ist (Schutztrennung und Kleinspannung).
Glaubst Du, das darüber etwas in irgendeinem Stromlaufplan zu finden ist ?

Viele haben ihr Netzteil-Blechgehäuse mit dem Schutzleiter verbunden, so daß kapazitive (Wechsel-)Spannungen vom Netz in die Erde abgeleitet werden.
Bei meinem Netzteil fällt das sonst auch nicht auf, weil der GND mit GND = Erde des Scopes verbunden ist.
Die kapazitive Gleichspannung (wie oben beschrieben) kann nicht über den Schutzleiter in die Erde abfließen, weil es sekundärseitig keine Verbindung zum Netz gibt.
Auf jeden Fall brechen derartige Spannungen selbst bei 10kOhm zusammen und sind ungefährlich. So lange Widerstandsmessungen von Plus / Minus nach Erde und zum 230V-Anschluß über 20MOhm liegen, besteht kein Grund zum Unruhig werden.

Gefährlich wird es bei parallel verlaufenden Hochspannungskabeln. Deshalb müssen bei Arbeiten in abgeschalteten Umspann-Anlagen die Kabel geerdet werden, damit sie sich nicht kapazitiv aufladen können.

Gerdchen
18.05.2007, 01:53
kalledom,

Du hast recht, ich habs an meinem Stromversorgungsgerät (auch schutzisoliert) mal gemessen, 35 Volt Wechselspannung.
Gleichspannungsmessung bringt grad mal 2 Volt.

Gerd...

fabix
18.05.2007, 09:16
hab gerade nochmal nachgeschaut und festgestellt das die Kollektoren der Längsreglertransistoren mit der Rückseite der Transistoren verbunden sind und diese liegen nun auf dem Kühlkörper der mit dem Gehäuse verbunden ist.

Wenn ich nun diese nicht mehr erde bekomme ich eine kapazitive Wechselspannung die jedoch sofort zusammenbricht wenn ich sie berühre.

Ist es nun gefährlich/schlecht wenn ich so eine, im Vergleich zu euern Netzteilen, hohe Gleichspannung zwischen Erde und Plus/Minus habe? Eine Wechselspannung kann ich zwischen Erde und Plus/Minus nicht messen.

r.moshage
18.05.2007, 10:47
Die Kollektoren würde ich mit Isolierscheiben (Glimmer oder Silikon) und Wärmeleitpaste zum Kühlkörper isolieren, dann hast du auch keine Gleichspannung mehr zwischen Erde und Plus/Minus. Dann kanst du den Kühlkörper/ das Gehäuse auch wieder vorschriftsgemäß mit dem Schutzleiter verbinden.

kalledom
18.05.2007, 10:52
Wenn Du 52V auf Erde hast und verbindest für eine Messung ein Scope zwischen Netzteil-GND und Scope-Erde, was glaubst Du was passiert ?
Ich empfehle Dir dringend, die Längs-Transistoren mit Glimmerscheiben und Wärmeleitpaste vom Gehäuse zu isolieren.
Dann verstehe ich allerdings nicht, wie Du zwischen Erde und Plus über 20MOhm gemessen hast ??? Oder hattest Du da gar nicht gemessen ?

fabix
18.05.2007, 13:58
also habe gerade nicht das Material da um sie zu isolieren bzw. nur Wärmeleitpaste und somit ist immer noch Kontakt über die Schrauben.
Bin morgen in Stuttgart mal schauen ob ich dort was finden kann sonst bestell ich was beim Reichelt.

und zwischen Erde und Plus messe ich über 20Mohm

Vielen Danke noch für die Hilfe

kalledom
18.05.2007, 14:26
Dann prüfe mal den Widerstand von Plus und Minus unmittelbar nach dem Gleichrichter gegen Erde.
Es kann ja nicht sein, daß der Gleichrichter-Plus (52V) vom Collektor über die Schrauben zum Gehäuse gelangt, und da >20MOhm sein sollen.
Im ausgeschalteten Zustand wird der Ausgangs-Plus wegen des hochohmigen Längs-Transistors gegen alles sehr hochohmig sein, obwohl 20MOhm ??? Da ist ja auch noch ein Poti zur Regelung, was sicher weit unter 20MOhm hat.
Deshalb eine Messung VOR dem Längs-Transistor, also vom Collektor ... Gleichrichter-Plus (52V).

fabix
18.05.2007, 15:10
ok, also vor dem Läng-Transistor zum Gleichrichter-Plus ist der Widerstand 0 bzw 0,01 Ohm

kalledom
18.05.2007, 16:12
Meine Frage war nicht nach dem Widerstand zwischen Längs-Transistor und Gleichrichter-Plus; da muß 0 Ohm sein.
Meine Frage war:
wieviel Ohm sind zwischen Gleichrichter-Plus und Erd-Buchse / Gehäuse / Schutzleiter ?
Besteht eine Verbindung vom Gehäuse zur Erd-Buchse ?
Besteht eine Verbindung vom Gehäuse zum Schutzleiter ?

fabix
18.05.2007, 20:43
Sind überall annährend 0 Ohm.

kalledom
18.05.2007, 23:46
Dann isoliere erst einmal den Transistor mit Glimmerscheibe und Wärmeleitpaste oder Silikonfolie, sowie Isolierbuchsen für die Schrauben.
Dann hattest Du aber bis jetzt Glück, daß es noch nicht geknallt und geraucht hat.