Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sicherheit bei Pc Netzteilen
Hallo
Es werden häufig Pc Netzteile verwendet, um Schaltungen mit hoher Last mit Strom zu versorgen.
Die Netzteile werden dann außerhalb des Pcs verwendet, haben aber noch ihr eigenes Gehäuse mit einem 230V Eingang und 3, 5, 12V Ausgängen.
Die Masse Ausgänge und das Gehäuse des Netzteils sind über den 230V Eingang geerdet und stellen somit keine Gefahr mehr bei einem Kurzschluss im Netzteil dar.
Die 3, 5 und 12V Ausgänge können über dieses Prinzip nicht gesichert werden. Was ist nun, wenn ein kleiner Draht durch das Lüftergitter in das Gehäuse eindringt und im ungünstigsten Fall den 230V Eingang zum 3, 5 oder 12V Ausgang durchschleift?
Im Pc selber kann man dann mit den 230V am Ausgang des Netzteils nicht in Kontakt kommen, da das Pc Gehäuse geerdet ist und kein Netzteil Ausgang das Pc Gehäuse verlässt.
Was ist aber wenn das Pc Netzteil nicht im Pc ist, sondern frei?
Gibt es da eine Sicherung im Pc Netzteil, die in wenigen ms das Netzteil abschaltet? Oder muss man dann warten, bis die Bauteile des Netzteils soweit zerstört wurden und die 230V vom Ausgang getrennt werden, wenn sowieso alles zu spät ist?
Weiß jemand etwas dazu?
Wie ist das bei Labornetzgeräten?
kalledom
10.04.2007, 23:47
5V und 12V verlassen über die Schnittstellen das PC-Gehäuse.
Bei 220VAC muß der (Draht-)Kurzschluß erst einmal zwischen 3, 5 oder 12V und der Phase erfolgen; beim Null passiert nichts. Somit stehen die Chancen schon mal Halbe / Halbe.
Dann ist der Widerstand zwischen 3, 5 und 12V nach Masse .... Erde .... Schutzleiter so niederohmig, daß auf jeden Fall der Sicherungsautomat auslöst. Halbleiter, die irgendwie dazwischen hängen, werden durchschlagen oder auseinander fliegen. Das Ganze geht so schnell, daß Du keine Möglichkeit hast, etwas abzuschalten.
Was während der kurzen Zeit des Kurzschluß auf der 3, 5 und 12V Leitung passiert, welche Spannung dort kurzfristig anliegt und welche anderen Bauteile noch zerstört werden, kann nur ein Hellseher vorhersagen.
Edit:
Bei (Labor-)Netzgeräten ist ein Transformator, der die Niederspannungsseite vom Netz trennt. Dort hat eine Verbindung zwischen Phase und z.B. 12V andere Auswirkungen; an den 12V ist dann 220VAC gegen Erde, da in den meisten Fällen der GND ... Masse ... Null nicht mit dem Schutzleiter verbunden ist.
bis das ding in rauch auf geht und deine sicherung auslöst, liegt netzspannung an. der von dir geschilderte fall ist ähnlich wie:
"Was ist nun, wenn ein kleiner Draht durch das Loch in der Steckdose in das Gehäuse eindringt und im ungünstigsten Fall den 230V Anschluss...?"
in labornetzgeräten würde wohl ein kleiner draht durch eine öffnung eindringen und die netzleitung mit dem ausgang verbinden.
da kleine drähte von sich aus selten solche wundersamen reisen unternehmen, vernachlässigt man diese gefahr meistens.
@robocat:
Da stimme ich nicht ganz zu: Es gibt die IP-Schutzarten, die genau das Beschreiben. (Der Draht, der sich selbständig macht)
Die erste Ziffer gibt den Berührungsschutz an:
Kennziffern für Berührungsschutz:
IP0X Weder Berührungsschutz, noch Fremdkörperschutz
IP1X Handrückenschutz
Schutz gegen Fremdkörper mit Durchmesser >50mm.
IP 2X Fernhalten von Fingern
Schutz gegen Fremdkörper >12mm Durchmesser
IP 3X Schutz vor dem Berühren mit Werkzeugen
(Prüfling: 12mm Durchmesser, 100mm Lang)
Schutz gegen Fremdkörper mit Druchmesser >2,5mm
IP 4X Fernhalten von Werkzeugen u.ä.
Schutz gegen Fremdkörper >1mm Durchmesser
IP 5X Vollständiger Berührungsschutz
Schutz gegen schädliche Staubablagerungen im Innern
IP 6X Vollständiger Berührungsschutz
Schutz gegen Eindringen von Staub (staubdicht)
Wann welche Schutzart eingesetzt werden darf und wann nicht steht wahrscheinlich in der VDE0100... genau kann ich das aber nicht sagen.
Gruß,
SIGINT
P.S.: Im überigen würde ich ein PC-Netzgerät nur zum experimentieren einsetzen, wenn ich wirklich weiss was ich tue: Die Teile liefern richtig Leistung und können in kurzer Zeit großen Schaden anrichten. (Ich hatte vor kurzem einen Einsatz, bei dem ein PC-Netzteil im PC abgeraucht ist)
Zudem erwarten manche Netzteile auch bestimmte Grundlasten für den ordnungsgemäßen Betrieb.
wenn du dir sorgen in bezug auf den magischen draht machst, dann muß du das netzteil eben nochmal in ein etwas größeres gehäuse setzen.
Kann dann auch holz sein.
Die Ansaug Lüftungslöcher mit staubfangmatten zumachen, den Ausgang mit einem extra Lüfter um 90° versetzt zu den kühllöchern.
Wenn durch den lüfter hinten ein draht eindringt, würde dieser so auf alle Fälle abgeknickt.
Durch den Staubschutz kommen keine drähte.
Die spannungsausgänge müßte man dann nat. extra nach vorne rausführen,evtl mit Buchsen wie im labornetzteil.
Wenn du auf nummer sicher gehen willst, könntest du noch z-dioden an alle Ausgänge einbauen, die bei 15V über gehäusemasse leiten und die sicherung abschießen.
Siehe Anhang: (Auszug aus einem Bericht von mir)
In dem Einbau ist das einzige Loch über das ein draht reinkommen kann wie original neben der stromsteckerbuchse.
Die Strombelastbarkeit einseitig (12V maximal .. 5V minimal) wurde nicht getestet.
Funktioniert hat es wie es sollte.
Siehe auch hier:
https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?p=270928#270928
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