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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : gelöst: Programmabsturz durch Schaltfunken



Tido
07.04.2007, 11:45
Hallo,

nachdem mein Projekt (Hausautomatisierung) nun schon längere Zeit am 230V-Netz funktioniert, wollte ich jetzt ein Backup-System per Wechselrichter (WR) nachrüsten.

Leider stürzt der uC beim Verbinden der 12V-Leitung des 150W-WR mit dem 150Ah-Akku ab, egal ob durch den uC per Relais noch manuell.
Die einzigen Verbindungen zws. dem Akku und dem uC sind GND und ein Spannungsteiler (4:1) am Analogport zum Messen der Akkuspannung.

Habe mal einen 12V-Varistor über den Schaltkontakt getestet, bringt aber gar nichts.
Bevor ich jetzt den WR aufschraube und evtl. die Eingangskondensatoren testweise entferne...

WAS KÖNNTE ICH VORHER NOCH VERSUCHEN???

mattmiksys
07.04.2007, 11:52
Hast Du den Analogeingang des uC mit Kondensator und Spannungsbegrenzung versehen? Bei Überspannungen oder gar negativen Spitzen macht so ein uC ja gern Unfug.
Grüße,
Matthias

dremler
07.04.2007, 11:54
kommen von dem wechselrichter nicht irgendwelche impulse mit rüber? diese könnten doch theoretisch auch einen reset auslösen.......

versuch mal die spannungsversorgung durch nen größren kondensator zu stabilisieren(kurz vorm µC)

ich hatte mal ein ähnliches problem...

Skynet
07.04.2007, 13:17
Zur Entstörung der Elektronik würde ich zum Kondensator noch eine
Entstördrossel in reihe schalten, die Idee mit dem Varistor ist gut.
Ist der Wechselrichter selbst gebaut, oder wo hast du den her??
Wechselrichter erzeugen Oberwellen, diese können wenn der WR keine
eigene Entstörung hat ins Netz geleitet werden (auch schlechter Radioempfang),
und diese Oberwellen können dann auch deine µC stören.

Tido
07.04.2007, 13:30
Hallo

@dremler: An Störungen des WR kann es meiner Ansicht nicht liegen:
Der WR besitzt einen Ein-/Aus-Schalter mit dem die Erzeugung der 230V-Ausgangsspannung eingeschaltet wird. Sobald bei Schalter in Stellung "Aus" die 12V-Spannung angelegt wird, zieht der WR Standby-Strom. Schließe ich den Wechselrichter fest an und starte den uC erst danach, tritt der Resetfall nicht ein.

@mattmiksys: Der Spannungsteiler besteht aus 30KOhm und 10KOhm zws. 12V und GND. Dazwischen zweige ich zum Analogeingang ab. Am Eingang liegt ein 100nF und parallel eine 4,9V-Z-Diode nach GND.
Direkt am uC hängen schon 1000uF.

@SkyNet: Der WR ist gekauft, mit CE-Zeichen.

Ich mach' mal den Wechselrichter auf...

Tido
07.04.2007, 13:37
Hallo, ich wieder...

Es muß mit den Eingangskondensatoren des WR zu tun haben:
Wenn ich den WR ausgeschaltet lasse, tritt der Reset beim ersten Zuschalten der 12V-Spannung ein, beim Einschalten direkt danach (Kondensatoren noch geladen) nicht.

mattmiksys
07.04.2007, 13:45
...Direkt am uC hängen schon 1000uF....Ui, das ist aber reichlich! Und hoffentlich dazu auch etwas Keramisches?

kalledom
07.04.2007, 13:45
1000µF am µC nützen nicht viel, weil Elkos gegen steile Flanken und hohe Frequenzen nicht viel ausrichten; sie sind gewickelt und somit auch induktiv.
Besser ist ein 100nF Keramik-Vielschicht-Kondensator und ein 10µF Tantal, da vom WR steile Flanken kommen, auch durch die Luft (elektromagnetische Wellen).

Skynet
07.04.2007, 15:53
Das Problem Kondensator kenne ich, hätte aber nicht gedacht das es bei einem kleinen WR was aus macht, bei richtig grosse WR ist es unbedingt erforderlich den Kondensator über einen Widerstand aufzuladen, da er sonst einen sehr hohen Ladestrom zieht, dieser Strom löst aber nur sicherung aus bringt aber keine Anlagen zum absturz.

Last dein Kondensator vorgeladen.

Skynet
07.04.2007, 15:59
Ach, ich dachte der Kondensator vorm WR ist gemeit, oder.

Tido
07.04.2007, 22:09
Hallo,

war unterwegs, also nix mit Basteln.

Also, um die Kondensatorensache zu klären:

10000uF am Eingang des 78S05 (Netzteil, 12V, stabilisiert), Ausgang 4700uF, 100nF an beiden Seiten.
Zusätzlich am uC 100nF, sowie an allen IC's.
WR: keine Ahnung, noch nicht offen...
Werde morgen mal 22uF Tantal am uC testen, sowie WR aufmachen, ggf. Kondensatoren vorladen bzw. entfernen.

Gute Nacht erstmal...

kalledom
07.04.2007, 22:55
Sollte der 10000µF am Eingang des Reglers aus irgendwelchen Gründen schneller leer sein, als der 4700µF am Ausgang, darfst Du den 78S05 sehr wahrscheinlich austauschen. Es sei denn, Du hast vom Ausgang zum Eingang eine Diode.
Was soll der 4700µF im Übrigen am Ausgang des Reglers bezwecken ?
Wie soll der 78S05 noch vernünftig regeln können, wenn ihm so ein 'dicker Mühlstein' an den Hals gehängt wird ?
Wenn Du noch was Gutes tun willst, entkopple die Steuerung durch eine Diode und einen 100...1000µF Elko vom 'Rest der Welt'. Über die Diode darf natürlich keine Last laufen, nur der µC und SteuerBausteine.
Am Regler kommen 100nF am Eingang, wenn der Elko einige cm weit weg ist, noch ein 10µF Tantal dazu, am Ausgang 100nF und 10µF und am µC 100nF und 10µF. Das alles mit möglichst kurzen Leiterbahnen.
Wenn Du keinen älteren 78S05 hast (älteres Herstellungsjahr), kannst Du evtl. die 10µF Tantals am Regler weglassen und stattdessen am Ausgang 330nF vorsehen.
Was an dem WR zu machen ist, kann ich Dir so nicht sagen. Wichtiger ist erst einmal, daß sich die Steuerelektronik von Nichts und Niemand stören läßt.

Tido
09.04.2007, 21:51
Hallo,

Problem vorerst gelöst:

Im WR befindet sich nur ein 4700uF Elko, für den Funken also unerheblich.
Da ich keine Lust hatte, die Platine rauszuschrauben, habe ich den WR gleich wieder zugeschraubt.

Das Problem des Resets war offensichtlich die 6m lange 12V-Leitung vom 150Ah-Akku, an derem Ende bisher nur ein Elko hängt (soll an diesem Ende mal 12V-Verbraucher versorgen (<3A).
Der WR wird fast direkt am Akku zugeschaltet.
Der Reset tritt nicht auf, wenn die weiteren 6m der 12V-Leitung nicht angeschlossen bzw. noch am Anfang der Leitung eine Diode in die Plus-Leitung eingeschleift wird.

Muß demnächst mal testen, wie hoch der Spannungsabfall an der Diode bei 3A ist... (auch 0,7V?)