Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Platinen mit hohen Strömen
Strahleman
21.03.2007, 18:29
Ich bin gerade dabei ein Netzteiltestgerät zu bauen. Hierfür ist eine Platine für ein paar Bauteilen von Nöten, doch es gibt ein Problem: Auf der Platine wird es eine Leiterbahn geben, die bis zu 50A aushalten muss. Da der Rest der Platine mit Masse "überzogen" ist, habe ich Angst, dass es einen Sprung von der 50A-Leitung auf Masse gibt.
Außerdem habe ich bedenken, dass es die Leitung durch Induktivität Leitungen beeinflusst, die in unmittelbarer Nähe zu der 50A-Leitung liegen. Nun wollt ich, um sicher zu gehen hier nachfragen, ob meine Zweifel berechtigt sind oder ob ich mit keinerlei Problemen rechnen muss.
Überschläge gibt es nicht durch den Strom, sondern durch die Spannung! Der Strom lässt (wenn die Bahn zu dünn ist) nur die Leiterbahn abbrennen, durch die er fließt. Bei 50A muss schon ne ziemlich dicke Leiterbahn ran, damit sie nicht sofort verdampft.
Moritz f.
21.03.2007, 20:10
Hallo,
ja bei 50A musst du ne verdammt dicke Leiterbahn machen! und wenns geht auch mit Lötzinn verstärken. Über den Spezifischen Widerstand von Kupfer kannst du den Widerstand der Leitung berechnen, und die daraus resultierende Verlustleistung
MFG Moritz
Strahleman
21.03.2007, 20:30
Ich habe geplant, die Leitung mit Kupferdraht zu verstärken. Die Bahn soll quasi nur als Basis für das Kuperkabel dienen.
Ich bin gerade dabei ein Netzteiltestgerät zu bauen. Hierfür ist eine Platine für ein paar Bauteilen von Nöten, doch es gibt ein Problem: Auf der Platine wird es eine Leiterbahn geben, die bis zu 50A aushalten muss. Da der Rest der Platine mit Masse "überzogen" ist, habe ich Angst, dass es einen Sprung von der 50A-Leitung auf Masse gibt.
Außerdem habe ich bedenken, dass es die Leitung durch Induktivität Leitungen beeinflusst, die in unmittelbarer Nähe zu der 50A-Leitung liegen. Nun wollt ich, um sicher zu gehen hier nachfragen, ob meine Zweifel berechtigt sind oder ob ich mit keinerlei Problemen rechnen muss.
Mhmmm.....
50A ist ganz schön viel :-).......
aber, wie die anderen auch schon sagen die Spannung ist dein erstes Problem.
Solange du dich im Bereich bis ca 40-50V AC/DC bewegst (es gibt da eine "Kleinspannungsdefinition" )bist du Spannungsmässig eigentlich sauber.
Die brauchst den üblichen Berührungsschutz, die typischen Abstände zwischen den Leiterbahnen... gut ist.
Problem wird der Strom.
Leiterbahnen musst du massiv verstärken!!! Gut geht das mit "Entloetlitze" Die ist so flexibel, das du damit den Leiterbahnen folgen kannst und wenn du sie richtig verlegt und angeheftet hast, mit dem Kolben und Lot massiv nachloeten und vertsärken.
Rechne mal den Queerschnitt und den Leiterbahnwiderstand aus, dann hast du ca, die thermische Last, die deine Scahltung bei 50 A abkönnen muss.
Dein größtes Problem werden aber die Anschußpunkte sein.Schau dir einmal am Auto den Akku-Anschluß /Kabel vom Anlasser..... an
Da fließen so um die 40-100A. Du wirst also deine Schaltung sauber an Flachkupfer oder so anschließen müssen und da dann Schraubpole, große Klemmen für deine Test-Geräte anhängen.
Die Platine und die Schaltung erscheint mir das kleinste Problem. Die mechanische Lösung wird dir Kopfzerbrechen machen :-))
Als Daumenwert rechne einmal mit ca 1 qmm Querschnitt pro 5A.
D.h. du wirst mit Querschnitten so um >10-16 qmm umgehen müssen. Ist Schlosserarbeit ;-))
Beschreib doch bitte einmal genauer was du vor hast!
Grusse der Fred
Ps. Ich würde Steuer und Lastteil trennen.
Die Regelung, was du auch immer anstrebst, auf eine Platine und dann die Lastteile (Mosfets oder was auch immer, direkt auf dickes Kupfer... oder was auch immer schlosseren....
Aber werde iste einmal genauer.
fred
Strahleman
22.03.2007, 16:15
Danke für die ausführliche Antwort fred. Ich habe hier bereits ein Datenblatt, wo die Kabeldurchschnitte mit Ampere-Begrenzung drinstehen, danach werde ich mich richten, wenn ich das Kabel auf die Leiterbahn auflöte.
Und wegen den Anschlüssen habe ich auch schon etwas passendes. Bei Conrad habe ich Hochstromstecker und -buchsen bekommen, die den erforderlichen Strom abkönnen.
Beschreibung was ich genau vor habe:
Ich möchte mittels einer Stromsenke mit vier Leistungsschienen ein Testgerät für PC-Netzteile aufbauen. An die einzelnen Schienen können insgesamt vier Leitungen gleichzeitig gehängt und unterschiedlich belastet werden. Sinn und Zweck ist das Überprüfen von Stabilität, Wirkungsgrad, etc. Soweit habe ich auch schon die erste Schiene fertig und sie läuft auch, nur sind mir nun im Nachinein eben Zweifel gekommen, ob die Platine auf Dauer den Lasten standhält. Es sei dazu gesagt, dass es im Moment meines Wissens nach keine Netzteile für PCs gibt, die eine Leitung mit 50A belasten können, aber ich wollte lieber etwas Luft nach oben hin haben. Gängig sind zur Zeit rund 30A auf 3.3V, 5V bzw. 12V.
Ich habe schon versucht so weit wie möglich mit der Stromleitung von der eigentlichen Schaltung wegzugehen, da aber ein Präzisionswiderstand zum Messen zwischen Schaltung und den MOSFETs hängt, habe ich die Leitung aber auf die gleiche Platine wie die Schaltung gemacht...
Hi Strahleman,
ich wollte dir nur sagen, dass eine statische Last nicht unbedingt sinnvoll ist. Damit wirst du das Netzteil nur wenig fordern können.
Schlag auf sprut.de das Prinzip von Schaltnetzteilen nach. Du wirst sehen, dass es nicht schwierig ist, eine konstante Last mit hoher Leistung zu versorgen.
Das Problem sind stark schwankende Lasten. Und die sind im PC fast nur vorhanden, bei einer CPU z.B. 20W idle, 60W Last. Diese Schwankungen muss das Netzteil ausregeln können, ohne einzubrechen oder zuviel Spannung durchzulassen. Genau das wirst du wohl mit deiner Stromsenke nicht testen können, obwohl es das eigentlich interessante an einem Netzteil ist.
Ganz interessant: Auf den ersten Sockel A Mainboards waren alle Stromsparmodi (C0?) abgeschaltet, weil die Netzteile mit den ständig wechselnden Stromanforderungen nicht klar kammen und explodiert sind.
Beschreibung was ich genau vor habe:
Ich möchte mittels einer Stromsenke mit vier Leistungsschienen ein Testgerät für PC-Netzteile aufbauen. An die einzelnen Schienen können insgesamt vier Leitungen gleichzeitig gehängt und unterschiedlich belastet werden. Sinn und Zweck ist das Überprüfen von Stabilität, Wirkungsgrad, etc. Soweit habe ich auch schon die erste Schiene fertig und sie läuft auch, nur sind mir nun im Nachinein eben Zweifel gekommen, ob die Platine auf Dauer den Lasten standhält. Es sei dazu gesagt, dass es im Moment meines Wissens nach keine Netzteile für PCs gibt, die eine Leitung mit 50A belasten können, aber ich wollte lieber etwas Luft nach oben hin haben. Gängig sind zur Zeit rund 30A auf 3.3V, 5V bzw. 12V.
Ich habe schon versucht so weit wie möglich mit der Stromleitung von der eigentlichen Schaltung wegzugehen, da aber ein Präzisionswiderstand zum Messen zwischen Schaltung und den MOSFETs hängt, habe ich die Leitung aber auf die gleiche Platine wie die Schaltung gemacht...
Avion23 hat recht. Genau das wollte ich auch gerade sagen. Stromsenke, Mosfet..... du brauchst um ein Netztteil zu testen stark schwankende Lasten.
Mal so in die Tüte gedacht:
Was hältst du von 12 V Glühlampen als Last? Die bekommst du in 5,10,20,50Watt, wenn du mehr oder andere Werte brauchst reihen- oder parallelschalten.
Wenn du die jetzt nicht über Mosfet sondern über Kleinrelais mit kräftigen Kontakten an die entsprechenden Spannungen schaltest?
Da hast du Lampen-Fassungen die sich leicht montieren lassen. du kannst mit Reihen/Paralelschaltung billig jede Last simulieren. Optische Kontrolle:-) und hast durch die Relais (nimm welche mit Autosteckern) eine sichere Trennung zwischen Steuerung und Last.
Weiter haben Glühlampen den Vorteil, das sie durch Kalt-/Warmwiderstand als Last das Netzteil recht fordern.
Das Messshunt würde ich auf eine unterbrochene Kupferschiene schrauben, die wiederum auf eine Kunststoffplatte montiert ist. Wenn du dir Kupferschienen dick genug machst, kannst du Löcher reinbohren und mit Bananensteckern (Hirschmann) die einzelnen Verbraucher anhängen.
Alternativ bohren und Gewinde ins Kupfer schneiden, Dann kannst du Kabel klemmen. Hochstromstecker und Buchsen sind nich gerade billig :-))
So ein Steckbrett für "richtig" Ampere :-))
Wenn ich das jetzt unverständlich beschrieben habe, kann ich das ja mal aufzeichnen.
Mit Glühlampen hast du die preiswertesten Lastwiederstände, (garantiert nur ohmsche Last) die es gibt, hast optische Kontrolle, und kannst fast jede Last nachbilden.
Ich benutze die immer um Akkus gezielt zu belasten/entladen oder auch um mal ein Netzteil zu prüfen wenn das unklare Sachen macht.
Elektronik ist zwar schön, aber bei solch hohen Strönen doch recht Problembeladen.
So würde ich das loesen. Denk das mal weiter....
Gruss der Fred
Strahleman
22.03.2007, 22:14
Ok, mal aus der Tüte gesprochen: wir haben das Glück, dass uns ein nicht gerade kleiner Elektronikteile-Versand bei diesem Projekt unterstützt. Wir haben hier schon alle Teile liegen, die für die Stromsenke von Nöten sind und ich habe auch schon einen Großteil auf die Kühler montiert und erste Testläufe mit Erfolg absolviert. Das einzige Problem war halt nur die Platine, da diese während dem Betrieb nicht abrauchen darf.
Es handelt sich bei dem Projekt keinesfalls um eine statische Last, da die Leistung, die das Netzteil aufwenden muss jederzeit per Poti geregelt werden kann. Später soll auch einmal ein Controller folgen, der genau diese Simulationen von Idle -> Volllast ect. durchspielt und dementsprechend automatisch die Leistung regelt. Nur das kommt erst, wenn die Stromsenke auch läuft ;)
Dennoch Danke für die Tipps (ich habe übrigens auch zuerst überlegt, das Ganze auf Glühbirnen aufzubauen).
Noch einmal kurz die Antworten auf meine Frage zusammengefasst: Wenn die Leitung dick genug ist (z.B: mit Kupferleitung/blech verstärkt), ist es kein Problem, auch hohe Ströme durch die Platine zu schicken? Angst vor Überschlag etc. braucht man nicht haben, da die Spannung "lediglich" bei max 12V liegt.
Noch einmal kurz die Antworten auf meine Frage zusammengefasst: Wenn die Leitung dick genug ist (z.B: mit Kupferleitung/blech verstärkt), ist es kein Problem, auch hohe Ströme durch die Platine zu schicken? Angst vor Überschlag etc. braucht man nicht haben, da die Spannung "lediglich" bei max 12V liegt.
Max 12V= Da reichen ELEKTRISCH die "normalen Leiterbahn abstände. Ich wurde trotzdem den Abstand verdopplen, weil das MECHANISCH einfacher zu bauen ist.
Max 50A= Queerschnitte aus Liste. NUR.......
bei den hohen Strömen geht der Leitungswiderstand sehr schnell in die Messergebnisse ein, D.H die je ein paar hundert Milliohm der Klemmen, Leitungen usw. zusammengenommen machen das Messeigebniss fragwürdig.
Bei 2-3 A im Betrieb sind 200 mOhm kein Thema. Bei 50 A Nennlast und Bewertung der Ergebnisse solltest du die Schaltung mit einer Referenz eichen können. Wenn du einmal für 500A ein Shunt gefeilt hast, weißt du was ich meine :-)) Dein Problem sind die "niederigen" Spannungen. Bei <=12V50A=600VA machen sich 500mOhm ganz anders bemerkbar wie bei 60 oder 230V/600VA
Dein Lastzweig muss mechanisch Wiederholbar aufgebaut sein. Das. geht m.M.n. nicht mit aufgelöteten Leitungen auf der Platine sondern nur mit calkulierbarem Flachkupfer, maßhaltig gebaut.
Du musst also elektrisch die Aufbautolleranzen kompensieren oder mechanisch verlässlich aufbauen. D.h. die Verlustleistung, der Innenwiderstand deiner Schaltung muss bekannt bzw. einstellbar sein! Das setzt m.M.n. selektierte Mosfet und präzison bei der Mechanik voraus.
5V/50A = 0,1 Ohm. Dein Innenwiderstand muss signifikannt kleiner sein :-) Viel Spass beim Schlossern wenn das auch noch fuer < 3V gehen soll.
Echte, kalibierbare "Elektronische" Lasten haben nicht umsonst einen Preis jenseits von gut und böse :-))
Gruss der Fred
Pa. Wie kompensierst du den Temperatur-Drift der Schaltung?
Strahleman
24.03.2007, 11:33
Danke fred123 für die genau Erklärung. So lange bin ich noch nicht im ETechnich Geschäft, dass ich mich da so genau auskenne ;) Wenn ich dich richtig verstehe tritt bei mir wegen den niedrigen Spannungen und der hohen Ströme ein relativer Fehler auf, der von der Spannung abhängt. Je größer diese, desto kleiner wird der Fehler. Richtig?
Wie kann man denn diesen Fehler berechnen? Mich würde es schon interessieren, wie falsch ich mit der Last am Ende messe und dieses dann dementsprechend im Ergebnis vermerken.
Dem Spannungsdrift versuche ich mit einem temperaturgeregeltem Lüfter entgegenzuwirken. Wird der Präzisionswiderstand warm, dreht der Lüfter schneller, bis er wieder auf eine entsprechende Temperatur gebracht wurde. Der Rest der Schaltung bleibt aber ungekühlt (ich wüsste auch nicht, was da warm werden soll, da durch den Rest kleine Spannungen und Ströme mit max 500mA fliessen).
Danke fred123 für die genau Erklärung. So lange bin ich noch nicht im ETechnich Geschäft, dass ich mich da so genau auskenne ;) Wenn ich dich richtig verstehe tritt bei mir wegen den niedrigen Spannungen und der hohen Ströme ein relativer Fehler auf, der von der Spannung abhängt. Je größer diese, desto kleiner wird der Fehler. Richtig?
Mhmm... nicht ganz.
Hast du 600V/1A/600VA = 600Ohm oder 60V/10A/600VA= 6Ohm... machen 0.1 Ohm Übergangs-/Leitungswiderstand nicht viel aus.
Bei 6V/100A/600VA=0,06Ohm kommst du zu ganz anderen Verhältnissen.
Aber noch einmal zu deiner Grundidee:
Wenn du ein Netzteil an ein Board anschließt hast du dort meist fixe Bedingungen. Leitungswiderstände sind fix (relativ) Stecker auch, Corespannungen werden direkt auf dem Board in der Nähe der Proz. erzeugt. Alles ein überschaubares Umfeld, das vom Netzteil mehr oder weniger gut beherscht werden kann.
Wenn du dem Bord jetzt Messpunkte verpasst kannst du das Verhalten verschiedener Netzteile an diesem Board bewerten.
Diese Bewertung gilt für diese Board/Netzteil kombination.
Tauscht du die Boards an einem Netzteil wirst du messen, wie sich verschiedene Boards mit diesem Netzteil vertragen.
Bis hierhin wind wir uns wohl einig :-))
Jetzt zu deiner Schaltung:
Wenn du, so wie du das beschrieben hast, diese Schaltung 3 x aufbaust und mit 3 verschiedenen Netzteilen jeweils deine 3 Schaltungen testet, (9 mal Messen) wirst du wahrscheinlich 9 verschiedene Daten messen.
Wenn du Leiterbahnen mit Loetzin dicklötest und nicht mechanisch präzise baust kann/wird dir passieren:
Schaltung a) bringt andere Werte wie Schaltung b) oder c) weil deine Schaltungen nicht elektrisch gleich sind!!!
Bei einer "guten" elektronischen Last muss ich mit verschiedenen Geräte einer Serie,
die Messwerte auf dem X% Niveau wiederholen können. Da liegt das Problem.
Baust du nur 1 Teil lassen sich die externen Komponenten vergleichen!
Baust du 2 oder 3 und willst dort die Messergebnisse gegenüber stellen, musst du die Schaltungen eichen, kalibrieren können. Allein schon der Anschluß des Netzteils kann, wenn du normale Stecker nimmst, bei drei Messungen verschieden ausfallen. Mal hast du 50mOhm mal 300mOhm Übergangswiderstand. Da reicht einmal anfassen der Stecker (Hautfeuchtigkeit)
Wenn du also mechanisch/elektrisch die Schaltung NICHT auf dem 1% Niveau(Nennlast) gleich bekommst, die Messfehler deiner externen Komponenten (Messgerät,A/D-Wandler, Anschlusspunkte.....) kommen noch dazu, misst du Mist! ;-)
Verstehst du? Nimm nur einmal die Leitungs- und Übergangswiderstände im Bereich 5V/50A=0,1 Ohm und lass einmal den Übergangswiderstand eines Steckers zwischen 50-200mOhm pendeln :-)) dann kannst du schon auf einem Blatt Papier den Ausage-Wert deiner Messung/die Messfehler ausrechnen.
Wie simulierst du die Last? Wohl Mosfets als Stromtore? In wieweit deine Mosfets voneinander abweichen weißt du auch nicht. Haben die gleiche Innenwiderstände, sind die im Temp-Drift gleich.....
Statisch ist das in die Hand zu bekommen. Du willst aber,(wenn ich das richtig verstanden habe) die dynamischen Regelungseigenschaften der Netzteile testen.
Was passiert wenn du von 1-50-20-30-5 Ampere schaltest. Misst du da die Netzteilregelung oder das Schaltverhalten der Mosfets/deiner Schaltungen?
Wie kann man denn diesen Fehler berechnen? Mich würde es schon interessieren, wie falsch ich mit der Last am Ende messe und dieses dann dementsprechend im Ergebnis vermerken.
Zu rechnen ist das einfach. Bauen ist das Problem:-) Wie willst du mehrfach identische, gleiche Widerstände realisieren? Bei 5V/50A ist eine Leiterbahndickenschwankung um 5 % schon schlimm. 1 Schaltung kannst du so herstellen.
3x gleich bekommest du das nicht aufgebaut. Deine Übergangswiderstände deiner Komponenten schwanken. Du müsstest z.b. alle Stecker abschrauben und Lötaugen an die Kabel machen, die richtig verschrauben um auch nur annähernd gleich Anschlußqualitäten zu bekommen :-( Ich kenne keine fexibele Verbindungstechnik die nicht um 50-100 mOhm schwankten kann. (Vielleicht bin ich da veraltet ;-))
Da sehe ich die Probleme:-((
Dem Spannungsdrift versuche ich mit einem temperaturgeregeltem Lüfter entgegenzuwirken. Wird der Präzisionswiderstand warm, dreht der Lüfter schneller, bis er wieder auf eine entsprechende Temperatur gebracht wurde. Der Rest der Schaltung bleibt aber ungekühlt (ich wüsste auch nicht, was da warm werden soll, da durch den Rest kleine Spannungen und Ströme mit max 500mA fliessen).
Das versteh ich nicht? Du kühlst das Messshunt? Oder was? Wie kühlst du die Last? Die A/DWandler ...... für deine Werte????
Messgerätebau ist ganz schön tricky :-(
Gruss der Fred
Ps. Versteh das bitte nicht falsch. Ich will dir deine Idee nicht kaputt machen. Ich versuche nur die Fehlermöglichkeiten zu beschreiben, die m.M.n in deine Messung eingehen können.
Strahleman
24.03.2007, 14:06
Ps. Versteh das bitte nicht falsch. Ich will dir deine Idee nicht kaputt machen. Ich versuche nur die Fehlermöglichkeiten zu beschreiben, die m.M.n in deine Messung eingehen können.
Um Gottes Willen, keinesfalls! Ich bin ja echt froh, dass du mir das so genau erklärst und auch sagst wo Messfehler auftreten werden. So weit habe ich z.B. garnicht gedacht, da ich annahm, dass man den Widerstand vernachlässigen kann, was aber anscheinend doch nciht der Fall ist. [/quote]
Aber mal ein konkretes Beispiel dazu, weil ich mir immernoch nicht vorstellen kann, dass der relative Fehler so groß wird: ich habe z.B. ein Netzteil mit 450W und lege dort sagen wir einmal 300W an um einen PC im normalen Betrieb zu simulieren. Nun messe ich die Spannung über den Zeitraum t und habe ein Diagramm, dass mir zeigt, wie stabil die Spannung ist. Wo schlägt sich der Fehler dann genau nieder? Wird die Spannung falsch ausgegeben oder liegen am Netzteil anstatt 200W eben nur 190W oder so an? Und in welcher Größenordnung sind diese Fehler? W/mW bzw. mV/uV?
Ich weiss auch, dass die Messergebnisse keinesfalls mit denen, die in den Laboren der Hersteller gemessen werden, zu 100% übereinstimmen. Mir geht es zum Großteil darum. bei den Netzteilen die echte Leistung zu messen, den Wirkungsgrad zu bestimmen und die Spannungsschwankungen zu erfassen. Letztes wird aber erst durch das Hinzufügen eines Simulators, der verschiedene Auslatungsmodi abspielt wirklich interessant (ist bereits in Planung). Können denn hier die gemessenen Werte als Richtwerte genommen werden?
Zu der Sache mit der dicken Leiterbahn: ich habe nun noch etwas Kupfer bei uns im Werkkeller gefunden, was ich wahrscheinlich zurechtsägen und dann auf die Leiterbahn rauflöten werde.
Und natürlich, eine gekaufte elektronische Last wäre natürlich das non plus ultra dafür, aber mal eben ein paar tausend Taler auf den Tresen knallen kann ich als Student leider nicht ;)
Baust du nur 1 Teil lassen sich die externen Komponenten vergleichen!
Also es ist ja so, dass die Leistungsschienen der Last den Spannungsleitungen der Netzteile fest zugeteilt werden. Es ist nicht so, dass mal 12V an einer Schiene liegen und beim nächsten Netzteil 3.3V. Daher habe ich gedacht, dass die Ergebnisse vergleichbar sind, da ja bei jeder Messung der gleiche relative Fehler eingerechnet wird.
Das versteh ich nicht? Du kühlst das Messshunt? Oder was? Wie kühlst du die Last? Die A/DWandler ...... für deine Werte????
Achso, ich habe nun nur die Platine gemeint. Die MOSFETs und Leistungswiderstände selbst sitzen auf zwei Alu-Kühler, der mit je zwei 120mm Lüftern aktiv gekühlt wird. zusätzlich ist das Gehäuse von innen so getrennt, dass die Platinen und die Schaltelektronik von den Kühlern getrennt sind. Sozusagen zwei versch. Temperaturzonen. Außerdem sind beide Kühler nochmals in einer eigenen Zone untergebracht um effektiver gekühlt zu werden.
Muss jetzt weg. Sag ich heute am Abend was zu
Tschüss der fred
Ich fang einmal hinten an :-)
.. ich habe nun nur die Platine gemeint. Die MOSFETs und Leistungswiderstände selbst sitzen auf zwei Alu-Kühler, der mit je zwei 120mm Lüftern aktiv gekühlt wird. zusätzlich ist das Gehäuse von innen so getrennt, dass die Platinen und die Schaltelektronik von den Kühlern getrennt sind. Sozusagen zwei versch. Temperaturzonen. Außerdem sind beide Kühler nochmals in einer eigenen Zone untergebracht um effektiver gekühlt zu werden.
Warum das? Damit schaffst du höchstens einen gleitenden Arbeitspunkt X °C über Aussentemperatur, also keinen festen Punkt!
Ich würde HEIZEN ;-) Den Arbeitspunkt der Schaltung auf ca.=>40°C legen. Damit bekommest du sicher in Mitteleuropa im Rahmen deiner Schalthysteresis gleiche Werte. Du heizt mit Fremdstrom die Kiste vor, prüfst an den kritischen Punkten die Temperatur, regelst den Heizstrom gegebenenfalls zurück und wenn der nahe 0 ist, startest du die Lüfter um Verlustwärme ab zu führen.
Ein Lüfter im Gerät (Umluft) sollte immer laufen um den Temp-Ausgleich zwischen den einzelnen Komponenten sicher zu stellen. Gut wäre auch. alle Bauteile auf den gleichen Kühler zu schrauben.
Wo genau der Arbeitspunkt liegen muss hängt von deinen Kühlkörpern und deinem Bauteilen ab.
Mit so einer Lösung hast du den Temp-Drift der Bauteile ziemlich gut erschlagen :-)
Aber mal ein konkretes Beispiel dazu, weil ich mir immernoch nicht vorstellen kann, dass der relative Fehler so groß wird: ich habe z.B. ein Netzteil mit 450W und lege dort sagen wir einmal 300W an um einen PC im normalen Betrieb zu simulieren. Nun messe ich die Spannung über den Zeitraum t und habe ein Diagramm, dass mir zeigt, wie stabil die Spannung ist. Wo schlägt sich der Fehler dann genau nieder? Wird die Spannung falsch ausgegeben oder liegen am Netzteil anstatt 200W eben nur 190W oder so an? Und in welcher Größenordnung sind diese Fehler? W/mW bzw. mV/uV?
Geht so nicht!
Bei deinem Beispiel misst du immer richtig! Mit einem gleichmässigen Messfehler! Du hast immer eine Fehlmessung von n%
Wenn du das Netzteil jetzt absteckst und wieder ansteckst, kannst du die Werte nur per Zufall wiederholen. Ein nicht festsitzender Stecker bringt alls durcheinander
---------------------------
Stell die Frage einmal anders:
Nimm einmal an, du hast 2 mal das gleiche Gerät gebaut.
Stromkreis: Stromquelle Plus, Leitung, Stecker, .... Buchse,Leiterbahn, Shunt,Leiterbahn,Mosfet,Leiterbahn,Buchse,.... Stecker, Leitung, Stromquelle Minus
Weise jetzt jedem Element in der o.a.Aufzählung einen bestimmten Widerstand zu. Zusammengezählt ist das dan der Gesammtwiderstand des Stromkreises. Ok?
Versuch 1, Gerät1: 12V/0,5A/6VA=Rges. 24 Ohm Hier kannst du vergessen ob Stecker/Buchse 50 oder 100mOhm, die Leiterbahn 30 oder 60 mOhm haben.
Wenn du 5% Genauigkeit haben willst, kannst du 1.2Ohm wechselnde Übergangs-/Leitungswiderstände verkraften.
Versuch 2,Gerät 1: Die gleiche Schaltung 12V/50A/600VA=Rges. 0,24Ohm. In diesem Fall machen wechselnde Übergangs-/Leitungswiderstände 50-150mOhm fast 25-50% des Gesamtwiderstandes aus.
Widerhole die Messungen mit Gerät 2. Die Messergebnisse müssten sich wiederholen wenn du das gleiche Lastprogramm fährst. Werden sie nicht!
Rechne das mal bei 5V/1-30A. Das wir dann noch schlimmer.
Dein Netzteil regelt, gleicht aus.... aber was?
Schankt die Spannung weil das Netzteil bilig ist oder weill deine Stromsenke/Anschlüsse/.... die Werte verändert.
Oder im Langzeitversuch: Kommen die Schwankungen vom Netzteil oder von den Temp-Schwankungen die die Heizung mit Nachtabsenkung macht/Fenster auf Fenster zu im Winter......., ist das Zittern um 21.oo Netzteilfehler oder der LKW vor dem Haus?.......
Das Problem jetzt verstanden?
Und stelle weiter einmal sicher, das zwei Geräte die du baust, die gleichen Messwerte bringen, bzw. das ein Anderer deine Ergebnisse nachvollziehen kann, wenn es sich ein gleiches Gerät baut und das selbe Netzteil testet.
Du bekommst Messwerte, aber weißt nicht, wie die Werte von deiner Schaltung beeinflusst werden. Und, erste Regel beim Messen:
Die Messung darf den Messgegenstand nur kalkulierbar (am besten gar nicht) beeinflussen!!
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Bei der 50A Variante reicht es schon, das du die Stecker ab und ansteckst, sich die Luftfeuchtigkeit ändert die Temperatur um 10 °C driftet und deine Ergebnisse fliegen aus dem Fenster :-(
Als Faustregel: Messen darf max 1% das zu messende beienflussen. Dazu kommen auch noch alle Messfehler aller an der Messung beteiligten Komponenten.
Also Fehler deiner Stromsenke, plus Fehler der Messgeräte, plus Fehler der Steuerung für die Last, plus Temperaturdrift..........
Das gilt für draussen im Feld. Labor/Schreibtisch sollte genauer sein.
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Das was du vor hast, gibt dir m.M.n. Schätzwerte/Näherungswerte eines Netzteils. Du kannst sagen: Von den 3 Netzteilen hier auf dem Tisch scheint Netzteil 2 für mich geeignet.
Kannst aber nicht öffendlich oder in einer Hausarbeit schreiben: Netzteil 1 ist besser als Netzteil 2 oder 3, weil du es nicht mehr nachvollziehen/ beweisen kannst und es kein anderer nachprüfen kann.
Und die kennst die gute alte Regel in der Wissenschaft. Traue nie den Werten eines Anderen, noch weniger deinen eigenen:-) Miss nach!
Gruesse der Fred
Hallo zusammen,
sorry das ich mich einmische, aber ist der Strom, der durch Platine, Shunt, ... und Stecker fließt nicht überall gleich?! Wenn man also die Spannung und den Strom über die Zeit t aufzeichnet, hat man doch alle Messwerte, die man braucht (Temperaturdrift des Shunts mal nicht eingerechnet). Um alle anderen Seiteneffekte wie Temperaturdrift, Übergangswiderstand usw. auszuschließen, sollte es reichen den Spannungsabfall am Shunt durch eine Regelung (mit µC oder ähnliches) konstant zu halten. Und dann bestimmt nur noch die Genauigkeit des Shunts und die der Meßgeräte das Ergebnis!
Gruß
Frank
Hallo zusammen,
sorry das ich mich einmische, aber ist der Strom, der durch Platine, Shunt, ... und Stecker fließt nicht überall gleich?! Wenn man also die Spannung und den Strom über die Zeit t aufzeichnet, hat man doch alle Messwerte, die man braucht (Temperaturdrift des Shunts mal nicht eingerechnet). Um alle anderen Seiteneffekte wie Temperaturdrift, Übergangswiderstand usw. auszuschließen, sollte es reichen den Spannungsabfall am Shunt durch eine Regelung (mit µC oder ähnliches) konstant zu halten. Und dann bestimmt nur noch die Genauigkeit des Shunts und die der Meßgeräte das Ergebnis!
Gruß
Frank
Ja! Für eine Messung trifft das zu. Nur Wiederholen kannst du sie nicht und erst recht nicht 2 Messungen von 2 Netzgeräten vergleichen.
Gruss der fred
Ähhhm, versteh ich nicht. Warum sollte das nur für eine Messung zutreffen. Wenn die Last so eingestellt ist, das ein definierter konstanter Strom fließt, warum sollte sich das Netzteil bei einer zweiten Messung anderes verhalten? Oder steh ich gerade irgendwie auf der Leitung?
Gruß,
Frank
Strahleman
27.03.2007, 21:21
Geht so nicht!
Bei deinem Beispiel misst du immer richtig! Mit einem gleichmässigen Messfehler! Du hast immer eine Fehlmessung von n%
Wenn du das Netzteil jetzt absteckst und wieder ansteckst, kannst du die Werte nur per Zufall wiederholen. Ein nicht festsitzender Stecker bringt alls durcheinander
Aber das müssten doch dann auch die Netzteilhersteller haben, die ihre Netzteile testen, da sie für ihre Tests auch normale Molex-Stecker verwenden und keine speziellen Stecker.
Ich habe bisher leider auch immernoch keinen Schimmer wie groß dieser Messfehler in % sein wird, den ich mit meinem Messgerät zwangsweise mitmesse. Sind es minimale Abweichungen oder doch gewaltige (umdie 1V)?
@fraja: Genau das habe ich auch gedacht. Wenn ich ein Messgerät habe und an das verschiedene Netzteile immer gleich anschliesse, wird doch überall der Messfehler mitgemessen und gleicht sich somit wieder aus. Dachte ich zumindest ;)
Ich glaube, es verhält sich anders, da minimale Abweichungen der Kontakte, Temperaturabweichungen etc. mit in die Messung einfliessen. Aber seien wir doch mal ehrlich - die Netzteile werden doch so auch "normal" in einem PC ohne Laborbedingungen eingebaut und verwendet, warum sollte man dann Netzteile unter Laborbedingungen testen, wenn Labor und Arbeitszimmer zwei komplett unterschiedliche Werte bringen?
Hi,
fred123 hat schon recht, das sich die Meßbedingungen bei jeder Messung ändern (Temperatur, Übergangswiderstände ..uvm). Aber genau diese Widerstandsschwankungen sollten sich doch mit dem MOSFET durch eine Regelung korrigieren lassen.
@Strahlemann: Sollen die Meßwerte automatisch erfasst werden, oder willst Du mit einem Multimeter messen?
Gruß,
Frank
Strahleman
29.03.2007, 16:56
Hi,
@Strahlemann: Sollen die Meßwerte automatisch erfasst werden, oder willst Du mit einem Multimeter messen?
Werde mir dazu ein Multimeter besorgen, dass mir später die Messungen am PC in ein Diagramm überträgt.
Aber warum sollten diese Werte korrigiert werden? Das sind Einflüsse, die bei der späteren Benutzung des Netzteils am PC genauso auftreten wie beim Test.
Um zwei Messungen vergleichen zu können, müssen die Bedingungen schon vergleichbar sein, d.h. der Gesamtwiderstand der Last muß gleich sein. Da aber der Übergangswiderstand der Steckverbindungen mit großer Wahrscheinlichkeit immer anders ist, läßt sich über die MOSFETs der Gesamtwiderstand korrigieren. Das sollte die Messungen verschiedener Netzteile vergleichbar machen.
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