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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Länge von Feldlinien messen.



Benji
13.02.2007, 13:20
Hmm. Bin mir jetzt nicht sicher ob es das richtige Forum ist....

Wie ist es möglich die Länge von einer magnetischen Feldlinie zu messen? Konkret: eine Quelle "sendet Frequenzen aus", mit dem Empfänger werden diese empfangen und die Distanz und die Richtung zur Quelle wird gemessen.

Möglicherweise kennt ihr das LVS (Lawinenverschüttetensuchgerät). Diese Geräte zeigen die Distanz und die Richtung zum Opfer an.

Meine Idee: Wäre es irgendwie möglich einen Roboter (evtl. fliegend) zu entwickeln, der den Lawinenkegel selbstständig absucht und bei einem Fund (wenn das Opfer direkt darunter liegt) die Stelle markiert o.ä.

Dies ist eher eine grundlegende Frage. Ich habe nicht im Sinn ein solches Gerät nächstens zu enwickeln. (Zumindest nicht bevor ich den Ingenieur- und Doktortitel trage O:) )

MfG Benji

heli
13.02.2007, 14:18
Hi,
ich denke das wird schwierig, da es die "Feldlinie" als solche ja nicht gibt sondern es nur eine Modellvorstellung ist. Aber man könnte vielleicht die Stärke messen und so Rückschlüße auf die relevante Ausdehnung bzw. den Wirkungsbereich des Magnetfeldes ziehen.

gruß heli

Benji
13.02.2007, 14:49
Ja stimmt, das habe ich mir auch schon überlegt. Interessant zu wissen wäre, wie die Technik des LVS selber funktioniert.

Jedenfalls nähert man sich dem Opfer "in Form der Feldlinie" (siehe Bild).

Das habe ich selber auch schon gemerkt und hat mich anfangs ziemlich beeindruckt, da die Feldlinien als solche ja gar nicht existieren... *philosophier

heli
13.02.2007, 15:00
Wenn man sich diesen bekannten Schulversuch mit der Metallspäne bzw. den Metallpfeilen nochmal ins Gedächtnis ruft, bei dem sich die Metallpfeile in Richtung eines Magnetfeldes ausrichten, dann könnte man ein Gerät bauen, dass bei einem lokalen Magnetfeld aus der Nord-Süd Richtung ausgelenkt wird. Anhand dieser Auslenkung könnte man ein Bereich ermitteln in dem sich die Quelle des M.Feldes befindet. (theoretisch :-) ) Es muss natürlich entsprechend genau sein, um ein schwaches Magnetfeld lokalisieren zu können.

Benji
13.02.2007, 15:07
O:) Theoretisch....

Nur diese Geräte sind ja nicht wie ein Magnet. Glaub ich zumindest. Sie senden mit einer Frequenz von 457kHz. Wenn das so wäre wie ein Riesen-Ultra Magnet könnte man die Verschütteten mit einem Kompass finden.

Kann ich ja nächstes Mal versuchen, aber ich glaube dann werde ich die Schaufel erst beim Nordpol benutzen ;-)

heli
13.02.2007, 15:26
also der Verschüttete hat also einen Sender der mit einer Frequenz von 457 khz sendet? Dann ginge es vielleicht mit einer Parabolantenne, bei der der Empfänger nur dann in Resonanz kommt wenn die Antenne auf den Sender ausgerichtet ist. So etwas ähnliches gibt es ja auch für Schall! Diese Spionageabhörgeräte :-)

Manf
13.02.2007, 15:44
Eine Peilantenne mit ausgeprägter Richtcharakteristik nimmt man dafür. Das können unterschiedliche sein wie eine Parbolantenne oder eine andere mit hoher Richtwirkung.
Für so lange Wellen wie Mittelwelle gibt es beispielsweise magnetische Dipolantennen.
Du kannst ja auch noch mal unter Peilantenne suchen.
Manfed

http://images.google.de/images?sourceid=navclient&hl=de&ie=UTF-8&rlz=1T4GGLF_deDE203DE203&q=Peilantenne%20&oe=UTF-8&sa=N&tab=wi

Benji
13.02.2007, 15:46
also der Verschüttete hat also einen Sender der mit einer Frequenz von 457 khz sendet
genau!
Mit demselben Geräte kann auch ein anderes gesucht werden...

Soweit ich weiss sind die Geräte mit drei Antennen (was nun Antennen genau heissen mag kann ich nicht sagen) ausgestattet, die die Signale des Verschütteten empfangen.


Dann ginge es vielleicht mit einer Parabolantenne
Hmm, für einen Roboter oder einer Flugdrohne wohl etwas riesig.

evtl. Interessant, wenn man das LVS nicht kennt:
http://de.wikipedia.org/wiki/LVS-Gerät

edit: da war jemand schneller :-)

Sind aber diese Peilantennen nicht etwas gross? Oder gibts die auch in Miniaturformat die in den Geräten selber vorhanden sind?

Benji
13.02.2007, 16:08
Hmm... Mal angenommen, man nimmt einen Dipol. Die optimale Länge ist Lamda/2

==> Lamda = 300000/457000 = 0.656km

Lamda/2 = 328m ???

Dann müsste der Dipol ja 328m lang sein...

Manf
13.02.2007, 16:19
Deswegen ja magnetische Dipole, das sind Spulen die nicht so lang sein müssen.
http://images.google.de/images?q=tbn:32u-tqVs-Lg_CM:http://www.ndt-ed.org/EducationResources/CommunityCollege/MagParticle/Graphics/coil1.gif

Benji
13.02.2007, 16:48
Ah ok. Wäre es möglich die selber zu Wickeln oder sind dann die Toleranzen zu gross?

Und zur Ursprünglichen Frage: Ist dann die Signalstärke proportional zur Entfernung oder sonst irgendwie in Funktion dazu? (Exponentiell...? )

Danke schon mal für eure schnellen Antworten!

Manf
13.02.2007, 19:31
Empfangsspulen für Mittelwelle wurden früher oft von Radiobastlern selbst gewickelt.


http://images.google.de/images?q=tbn:RsLYI6YnifSyMM:http://www.oldradioworld.de/radiom109.jpg (http://www.oldradioworld.de/audion.htm)


Elektromagentische Felder breiten sich mit konstanter Geschwindigkeit aus. Die Energie(dichte), die vorher auf einer Kugeloberfläche mit dem Durchmesser 10m war ist kurze Zeit später auf einer Kugel mit dem Durchmesser 20m. Wenn nichts davon weggekommen ist, so ist es meistens ungefähr, dann ist alles noch da nur weiter verteilt.
Dadurch ist die Energie und auch die Leistung in Abhängigkeit von der Entfernung bestimmt.

Benji
13.02.2007, 20:36
Hm. Das gäbe dann meiner Ansicht nach eine Hyperbel (gemessene Energie in Funktion des Abstandes [Radius]).

gemessenes Signal = Energie/Kugeloberfläche
Energie = konstant (ausgesendete Energie)
Kugeloberfläche 4*PI*r^2

Dann wird der Abstand also irgendwie so berechnet...! Und die Richtung wird ermittelt, in dem man mehrere Antennen einsetzt?

In dem Fall eine horizontal und eine vertikal (oder so). Und aus den Energieunterschieden kann man dann Schlüsse ziehen?

Wie kommt es dann, dass man sich dem Opfer "in Feldlinienform" nähert (siehe Bild)?
Meine Vermutung: Die Energie breitet sich nicht kugelförmig aus, sondern ovalförmig (vom Sender aus in alle Richtungen). Die kugelförmige Ausbreitung war ein gutes Beispiel um das Prinzip zu erklären...

MfG Benji

heli
13.02.2007, 20:36
Ich glaube die Energie nimmt quadratisch mit der Entfernung ab!

Benji
13.02.2007, 20:39
Ich glaube nicht. Die Oberfläche nimmt quadratisch zu. Aber wenn die Energie quadratisch abnehmen würde, wäre die Energie nach einer gewissen Entfernung gleich null bzw. negativ.

Bei einer Hyperbel wird sie immer kleiner aber nie gleich null (theoretisch :-) )

edit: Grundfunktion
y = 1/(x^2)

heli
13.02.2007, 21:14
Ja stimmt...
Abstandsquadratgesetz
da war was...

Manf
13.02.2007, 21:33
Meine Vermutung: Die Energie breitet sich nicht kugelförmig aus, sondern ovalförmig (vom Sender aus in alle Richtungen). Die kugelförmige Ausbreitung war ein gutes Beispiel um das Prinzip zu erklären...
Sonst war alles richtig, die Energie, das wurde nicht erwähnt, ist nicht immer gleichmäßig auf der Kugel verteilt, sondern gemäß einer Richtcharakteristik verteilt. Sie breiten sich aber schon kugelförmig aus.


Wie kommt es dann, dass man sich dem Opfer "in Feldlinienform" nähert (siehe Bild)?
Man kann sich dem Opfer in Richtung der Feldninien nähern, das ist aber nicht der direkte Weg auf dem das Feld stärker wird. Wenn es einen einfachen Weg gibt den Feldlinen zu folgen, na gut, warum nicht.
Manfred

Benji
14.02.2007, 13:56
Eigentlich müsste dann ein Mittelwellenempfänger mit Ferritantenne reichen um die Signale zu empfangen. Er dürfte einfach nicht die AM Demodulation durchführen.

Könnte so etwas funktionieren (siehe Bild)? Kann ich mir nicht vorstellen, da der Schwingkreis nirgends gespiesen wird. Aber ich kann mich ja irren...

Manf
14.02.2007, 16:18
Der Schwingkreis ist dabei magnetisch mit dem Feld gekoppelt das empfangen werden soll.
Vielleicht gibt es ja noch eine Seite über Radiobasteln, eigentlich müßte bei Kainka soetwas sein.
Manfred

Benji
15.02.2007, 07:05
So. Habe dort etwas brauchbares gefunden. Mal probieren was man dort für Signale empfängt...
http://www.b-kainka.de/bastel20.htm

Vielen Dank für eure Erklärungen

MfG Benji