PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Motor als antrieb und dynamo?



Mann_mit_Hut
26.11.2006, 21:51
hallo!
ich plane ein kleines projekt und habe eine kleine frage:

ist es möglich einen motor als antrieb und wahlweise als dynamo zu benutzen?
grundsätzlich sind ja motor und dynam gleich aufgabaut.
also was muss ich umschalten damit der motor, der vorher durch einen akku angetrieben wurde irgendwann selbst mechanisch angetrieben wird und den akku wieder läd?

muss ich dafür die schaltung ändern? es soll natürlich eine möglichst einfache schaltung sein, ohne microprozessoren und dergleichen :]

vielen dank im vorraus, der Mann_mit_Hut

KlaRaw
26.11.2006, 22:22
Hallo,
der Motor sollte dann als Dynamo auch etwas bringen. Nicht jeder Motor hat als Dynamo auch einen vernüftigen Wirkungsgrad. Aber generell wirst Du da keine grosse Elektronik benötigen. Wenn der Akku den Motor allein speist, so wird er dann auch das Laden durch den Motor vertragen.

Gruss KLaus.

Mann_mit_Hut
26.11.2006, 22:39
jau danke für die schnelle antwort!
ich hab zwar grundkenntnisse in elektronik und löten usw aber ich weiß nicht genau wie es mit dem umschalten zwischen antrieb/laden abläuft.

läd der motor sobald er über seine maximale drehzahl bei einer spannung hinauskommt? das wäre zudem äusserst prakisch!
oder müsste ich eine diode zwischenschalten?

mfg, Hut

PICture
26.11.2006, 23:56
Hallo Mann_mit_Hut!

Es ist genauso wie Du geschrieben hast. Wenn die vom Motor generierte Spannung die Akkuspannung ubersteigt, wird der Akku geladen und es kann keine Diode dazwischen sein, da der Strom in beiden Richtungen fliessen können muss.

MfG :)

The Man
27.11.2006, 07:28
Moin!

@MANN_MIT_HUT: wenn es um einen Versuchsaufbau geht, kannst du einfache Stahlankermotoren nehemen. Wenn´s was leisten soll, nimmst du Glockenankermotoren. Die sind zwar teurer, aber seit ich mal einen in den Fingern hatte und die Vorteile kenne, sind das die coolsten Geräte wo gibt!

@PICture:
wenn der Motor die Spannung des Akkus übersteigt, dann bleibt doch die Polarität gleich, aber die Richtung des Stromflusses ändert sich(?). das könnte man doch über eine "Weiche" aus Shottkys nutzten, um z.B. bei einem RC Wagen die Bremsleistung des Motors in Kondensatoren zu laden und das Ganze ähnlich wie Lachgas bei Verbrennern zu verwenden, oder?

C ya all

Mann_mit_Hut
27.11.2006, 10:09
danke PICture, das ist ja perfekt, dann reicht ja der einfachste schaltkreis den man bauen kann, um einen motor anzutreiben :]
@the man: ich weiß zwar nicht was shottkys sind, aber hybridautos machen das ja auch so :] der radnarbenmotor läd beim bremsen die akkus

FriLu
27.11.2006, 16:07
Hallo,
Zuerst mal ein link zum Thema:
http://www.ferromel.de/bahn12.htm
Dann steige ich nicht so ganz durch: Akku laden durch Bremsen ohne den Akku vom Motor zu trennen?? [-(
Zum Bremsen Akku vom Motor trennen ( Ausrollen, also "Bremsen durch Reibung" )! Aktive/Effektive Motorbremse: Verbinden der Motoranschlüsse mit einem ( sehr kleinen ) Widerstand. Nur "hoher Strom" bremst -die Spannung ist übrigens UMGEPOLT- siehe auch Freilaufdiode an Relaiswicklung, Prinzip ist das gleiche, das induzierte Magnetfeld will den Stromfluss aufrechterhalten, dadurch kehrt sich die Wirkrichtung um.
Zurück zur Motorbremse: Wir haben also einen großen Strom und eine kleine Spannung entgegengesetzter Polarität zum laden des Akkus.
Die Bremselektronik muss jetzt die Spannung / den Strom so aufbereiten, das damit der Akku geladen werden kann. Die dabei ( beim aufbereiten ) entstehenden Verluste sind so gross, das sich das ganze erst ab einer gewissen Masse, die gebremst werden soll, lohnt -und mit speziell entwickelten, dafür optimierten Motoren- sonst wirds ein "Nullsummenspiel".
O:) O:) Wenn du einen grösseren Berg in der Nähe hast, kannst du durch bergabfahrt laden O:) O:)
Im Ernst: Es mag Fahrtregler geben, die in der Motorbremsstellung die Energie zurückspeisen- obs sich lohnt?
MfG Lutz

The Man
27.11.2006, 16:28
Schottky´s sind Dioden keine 0,7V Verlust haben, sondern nur 0,4V

SprinterSB
27.11.2006, 17:18
Ich hab mir neulich Glockenankermotoren besorgt, sind echt cool die Teile. Wenn ich 2 davon parallel hänge, dann dreht sich der zweite mit der gleichen Geschwindigkeit, in der der erste gedreht wird. Dreht man an beiden Motoren, dann fühlt es sich an, als wären sie über eine zähe Flüssigkeit verbungen.

Zum Laden eines Akkus brauchst du wohl einen Aufwärtswandler und Ladecontroller. Den Aufwärtswandler, um auf die nötige Ladespannung zu kommen, den Ladecontroller, damit dir das Ding nicht um die Ohren fliegt, wenn es voll ist (zB wenn du den Mt Blank runter fährst).

recycle
27.11.2006, 18:23
wenn der Motor die Spannung des Akkus übersteigt, dann bleibt doch die Polarität gleich, aber die Richtung des Stromflusses ändert sich(?).

Dass die Stromrichtung sich ändert ist die Mindestvoraussetzung, wenn der Akku vom Motor geladen und nicht entladen werden soll.
Damit das passiert muss, wie du richtig schreibst, die Spannung die der Motor erzeugt höher als die Akkuspannung sein.
Wenn Akku und Motor direkt miteinander verbunden sind, wird der Motor aber nicht bremsen, sondern weiter beschleunigen.
Also muss da schon irgendwelche Elektronik zwischen, wenn du die Bremsenergie nutzen willst.



das könnte man doch über eine "Weiche" aus Shottkys nutzten, um z.B. bei einem RC Wagen die Bremsleistung des Motors in Kondensatoren zu laden

Das was du in die Kondensatoren lädst, lädt dann aber die Akkus nicht auf und bei dem was so ein Motor im RC Auto beim Anfahren an Strom zieht, bräuchtest du glaube ich reichlich grosse Kondensatoren, um da eine nennenswerte Ladung drin zu speichern.
Vermutlich wird das Auto dann durch das Gewicht der Kondensatoren langsamer statt schneller.



und das Ganze ähnlich wie Lachgas bei Verbrennern zu verwenden, oder?

Bei einem Elektroauto wäre es glaube ich sinnvoller mit der Bremsenergie die Akkus zu laden. dann wird das Auto zwar nicht schneller sondern die Akkus halten etwas länger.
Da du hierfür zusätzliche Elektronik mit Umwandlungsverlusten usw. brauchst ist allerdings fraglich, ob sich der aufwand für ein paar Sekunden länger Akkulaufzeit lohnt.

Bei einem RC-Auto mit Verbrenner dürfte es gar nichts bringen, da das zusätzliche Gewicht für Motor und Akku oder Kondensatoren gerade bei der Beschleunigung wenig nützlich sind. Der "Lachgas-Effekt" dürfte da ausbleiben.



aber hybridautos machen das ja auch so :] der radnarbenmotor läd beim bremsen die akkus

Ja, aber mit Elektronik dazwischen, denn wenn der Motor direkt am Akku hinge, würde er den Wagen ja nicht bremsen, sondern beschleunigen.

ogni42
27.11.2006, 19:22
Warum nicht zum Bremsen die Akkus (so es denn mehrere gibt) von seriell auf parallel Umschalten? Dann eröht sich einerseits der Ladestrom (=Bremswirkung) und andererseits sinkt die für das Laden erforderliche Spannung (= frühes und lange andauerndes Bremsen).

pandadriver
27.11.2006, 19:35
Warum nicht zum Bremsen die Akkus (so es denn mehrere gibt) von seriell auf parallel Umschalten? Dann eröht sich einerseits der Ladestrom (=Bremswirkung) und andererseits sinkt die für das Laden erforderliche Spannung (= frühes und lange andauerndes Bremsen).


Weil dann der Motor nicht gebremst wird, sonder immer weiter fährt, wenn auch langsamer. Der Sinn einer Bremse ist meiner Meinung nach, das Auto zum stehen bringen.


Damit du aber wirklich auch etwas Leistung vom Bremsen erhälst, ist ein entsprechender Schaltungsaufwand erforderlich. Da du anscheinend wenig ahnung von Elektronik hast, würde ich an deiner Stelle das ganze Thema vergessen

Mann_mit_Hut
27.11.2006, 23:49
das hab ich zwar nicht geschrieben, aber ich glaube der aufwand wäre doch enorm viel größer als ich erwartet habe :]
danke für die statements!
mfg Hut

ogni42
28.11.2006, 20:25
Warum wird der Motor nicht gebremst, wenn ich den (fast) kurzschließe?

Das man eine Schaltung für die Umkehrung des Stromflusses benötigt war ja oben schon erwähnt.

Also nochmal:

Bremsen = Diode in Flussrichtung vom Motor zu den Akkus geschaltet. Akkus statt seriell parallel geschaltet (wieder per Elektronik). Warum wird der Motor dadurch nicht gebremst?

FriLu
28.11.2006, 21:04
Hi, ogni42
ich weiss jetzt nicht, wie gross dein Motor ist ( Amperemässig ) , deshalb ist ein direkter Kurzschluss der Anschlüsse etwas heikel, evtl. zerfeuerts dir die Kohlebüsten/den Kollektor, bei kleinen Motoren sollte ein Kurzschluss aber gehen.
Die Elektrodynamische Bremse wirkt nur bei höherer Drehzahl, mit sinkender Drehzahl lässt die Wirkung stark nach. -> kannst du an jeder Stassenbahn beobachten, ab ca 10 kmh muss mechanisch gebremst werden, da die Motorbremse nicht mehr wirkt.
Also zum Testen mal ein Relais einschleifen, Mittenkontakt (S) an einen Motoranschluss, Öffner (NC) an den anderen, Schliesser (NO) an Fahrtregler/Akku, ( 2ter Pol der Betriebsspannung an NC ).
Rel einschalten zum fahren, beim abschalten des Relais ist das die maximale Bremsleistung des Motors.
Wenn du diese Energie nutzen willst, also ein wie auch immer gearteter Widerstand dazwischen ist, wirds halt weniger...
Ich les gerade noch mal, wie du das angeschlossen hast;
bei Kurzschluss (s.o.) fliesst Strom, solange die vom Motor erzeugte Spannung >0 ist, bei dir hört das bei deutlich höherer Drehzahl auf,
nämlich bei Motorspannung <= Uakku+Uf Diode.

ogni42
29.11.2006, 18:19
Danke für die Info FriLu.

Das war mir im Wesentlichen klar. Mein Vorposter, 'pandadriver' hat aber behauptet, dass der Motor nicht gebremst wird. Darauf zielte meine Frage ab.

pandadriver
29.11.2006, 19:19
@ogni42: Natürlich wird der Motor dann gebremst, irgendwie hatte mein Gehirn einen kleinen Aussetzer...

Aber wenn du die einzelnen Zellen von Serie- und Parallelschaltung umschalten willst, brauchst du entweder haufenweise Transistoren oder einige Relais, deren Spulen aber dann warscheinlich mehr Strom fressen, als die Bremsung überhaubt einbringt.

FriLu
29.11.2006, 19:52
hi, ogni42
war wohl ein missverständniss, dachte du hast sowas nachgebaut.
->
Irgenwie bezweifle ich aber, das die paar sek Akkulaufzeit den aufwand rechtfertigen, dens braucht, um halbwegs vernünftig zu bremsen und damit den Akku zu laden.
Lutz