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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1. (selbst geätzte) Platine



HISPEED
20.10.2006, 10:22
Hallo alle Zusammen!

Ich habe soeben meine allererste Platine geätzt, ich finde, sie sieht noch gut aus, für den 1. Versuch.

Ich habe es so gemacht:

Zuerst 19 Minuten mit einer Nitraphot Glühlampe belichtet, dann 30 Sekunden ins Entwicklerbad (vieleicht etwas mehr) dann wurde mit einer Schaumätzanlage geätzt. Da es aber am anfang Probleme hatte, weil ich irgendwie die Platine falsch herum reingetan hatte, dauerte es beim richtig reinlegen 10-20 Minuten. Habe anschliessend mit Aceton geputzt und mit Lötlack versiegelt. Was könnte ich besser machen?

Gruss HISPEED

Millenniumpilot
20.10.2006, 11:12
Hallo HISPEED,

willkommen im Forum,

auf alle Fälle mußt Du noch die ganzen Kurzschlüsse wegkratzen!
Die Platine ist noch lange nicht fertig geätzt gewesen.
Die Platine das nächste Mal erst aus dem Bad nehmen, wenn alles zu entfernende Kupfer auch weg ist. (also nichts mit HISPEED ;-) )
Ab und an nehme ich aber auch mal eine (falsch belichtete und entwickelte Platine) vorzeitig aus dem Bad, wenn zwar noch 1 oder 2 klitzekleine Stege zu sehen sind, die Platine ein längere Verweildauer im Ätzbad aber nicht verträgt. Dann werden eben die 1-2 Stege mit einer Anreisnadel durchtrennt.


Gruß Dirk

PS: will nicht überheblich klingen, aber meine erste Platine vor ca. 30 Jahren sah da besser aus. Wurde zwar noch per Hand gezeichnet (also alles etwas krum und schief), aber das Ätzergebnis war bedeutend besser.
Aber nicht entmutigen lassen.

HISPEED
20.10.2006, 17:01
Hallo, ich werde es noch einmal probieren. Sind die Zeiten ok?

orph
20.10.2006, 17:43
welchen Abstand hatte die Lampe zur Platine beim Belichten?
19min finde ich ein bisschen lange. Mit nem Abstand von 15cm muss ich <6min belichten. (selbe Glühbirne und Bungard-Platinen)

Kupferreste: Platine rechtzeitig aus der Säure nehmen und dann halt ev. an den betreffenden Stellen die Reste mit einem in die Säure getauchten Wattestab oder so was wegmachen.

HISPEED
20.10.2006, 20:27
Hallo, mit einem Abstand von 30cm.

orph
20.10.2006, 22:11
ok, da die Beleuchtungsstärke zur Distanz quadratisch abnimmt, sollte dies so in Ordnung sein:

1 lux = 1 lm/m²

ev. währe es gut, wenn du sogar noch n bisschen länger belichten würdest (oder eben 15cm/6min), dafür weniger lange ätzen.

uwegw
20.10.2006, 22:13
Hast du die 19 Minuten einfach nur geraten, oder hast du eine Belichtungstestreihe gemacht? Was für ein Vorlage benutzt du? Liegt die Vorlage richtig dicht auf? Die Platine sieht insgesamt etwas unscharf aus. Die Kurzschlüsse an den Engstellen deuten auf eine zu kurze Belichtungs- und Entwicklungszeit hin, und die trotzdem schon verschwundenen feinen Schriftkonturen auf eine schlecht angepresste, wenig deckende Vorlage...
30 Sekunden entwickeln kommt mit etwas wenig vor. Ich brauche etwa eien Minute.

Mit ner vernünftigen Testreihe, einem Röhrenbelichter und ner Vorlage auf Normalpapier aus dem Laserdrucker konnte ich beim ersten Mal mehr rausholen:
http://roboter-gallery.de/albums/userpics/normal_uwegw_minbot_platinefertig.jpg

HISPEED
20.10.2006, 22:17
Also ich habe so gemacht: Schaumstoff dann Platine, Folie und ein stück Plexiglas drüber. Also ich habe von diversen anderen Seiten gelesen, dass man mit 19 Minuten gute Ergebnisse mit einer Nitraphot bekommt, und da wollte ich das einmal ausprobieren. Nun ja, 30 Sekunden vieleicht nicht ganz, etwas mehr.

HISPEED
22.10.2006, 15:06
Wie erhitzt man eigentlich am besten die Ätzflüssigkeit? Also ich habe es mal provisorisch mit einem Laborbrenner in einem Becherglas erhitzt... Was aber nicht so eine gute Lösung ist...

uwegw
22.10.2006, 15:30
Ich hab mittlerweile nen beheiztes Ätzgerät. Früher hab ich immer ne starke Lampe über die Schale gehängt.

HISPEED
22.10.2006, 15:36
Ich hab mittlerweile nen beheiztes Ätzgerät. Früher hab ich immer ne starke Lampe über die Schale gehängt.
Wie ätzt du? Sprühätzen? Schaumätzen?

Also ich habe Heute noch eine Platine versucht, diesmal habe ich das Plexistück beschwert, um eine noch höhere Dichtigkeit zu erzeugen, ausserdem habe ich beim entwickeln noch etwas mit der Zahnbürste nachgeholfen (hab ich mal hier gelesen dass es gut sein sollte) die Platine sah sehr gut nach dem entwickeln aus, alle ränder sind schön sauber gewesen, und es gab auch keine Kurzschlüsse, und der Text war gut lesbar, aber als ich ätzte, dauerte es fast 40 Minuten, bis etwas grün zu sehen war, sollte ich vieleicht auf Eisen (III) Chlorid umsteigen?

uwegw
22.10.2006, 17:34
Zahnbürste ist vielleicht etwas zu rabiat, da könnte der Fotolack beschädigt werden. Ich nehm nen weichen! Pinsel. Aber wirklich nur leicht drüberstreichen.

Die Ätzzeit verlängert sich, wenn die Säure zu kalt, schon mit Kupfer gesättig oder nciht genügend umgewälzt ist. Also: auf etwa 40-50°C halten, wechseln wenn ziemlich blau, und Luft reinpusten (Aquarienpumpe+Sprudelschlauch) oder bei ner Schale gut umrühren und schwenken. Ich hab damals auch immer ne halbe Stunde gebraucht. Mit dem Ätzgerät komme ich auf etwa 15 Minuten, je nach Luftmenge (muss das Luftsystem mal etwas aufmotzen...)

HISPEED
22.10.2006, 18:05
Hallo, ich besitze wie oben erwähnt, eine Schaumätzanlage. Das Wasser habe ich vorgewärmt. Was für ein Ätzgerät besitzt du denn? Ich habe erst 2 Platinen mit der Ätzflüssigkeit geätzt und sie ist nur leicht bläulich...

uwegw
22.10.2006, 19:17
"Leicht blau" dürfte noch gut sein.

Aber: Schaumätzgeräte betreibt man normalerweise mit Eisen3Chlorid! Ich weiß nciht, ob die mit NaPS auch funktionieren.
Ich hab nen Küvetten-Ätzgerät, das so ähnlich aussieht:
http://www.reichelt.de/bilder//web/bauelemente/C900/AETZ01.jpg

HISPEED
22.10.2006, 19:29
"Leicht blau" dürfte noch gut sein.

Aber: Schaumätzgeräte betreibt man normalerweise mit Eisen3Chlorid! Ich weiß nciht, ob die mit NaPS auch funktionieren.
Ich hab nen Küvetten-Ätzgerät, das so ähnlich aussieht:
http://www.reichelt.de/bilder//web/bauelemente/C900/AETZ01.jpg

Ich weiss, aber in der Anleitung steht wenn man Natriumpersulfat bevorzugt sollte man Keramikausströmer benutzen (hab ich mir auch gekauft). Aber wahrscheinlich probiere ich es mal mit Eisen (III) Chlorid :-k
Was ist besser, so ein Küvetten Ätzgerät oder Schaum? Und wieso?

HISPEED
24.10.2006, 17:55
Hallo, ich möchte eine neue Investition wagen, allerdings kann ich mich nicht zwischen Röhrenbelichter und Sprühätzanlage entscheiden, der Röhrenbelichter kostet nur 15€ mehr als die Sprühätzanlage, was denkt ihr?

uwegw
24.10.2006, 18:00
Den Belichter kann man auch gut selbst bauen, für die 15€ nen Gesichtsbräuner und dazu nen alten Scanner. Da würd ich lieber die Ätzanlage nehmen...

http://img118.imageshack.us/img118/2070/uwegwbelichtervonoben0wk.jpg

HISPEED
24.10.2006, 18:04
Danke für die schnelle Antwort!

Einen selbstbau möchte ich nicht wagen, da ich es ein bisschen zu kompliziert finde, da investiere ich doch lieber etwas mehr Geld, für eine bessere Qualität. Was wäre dann besser, abgesehen vom selbstbau?

Amiwerewolf
24.10.2006, 19:38
also ich denke das es an der belichtung liegt, der abstand war falls, die lampe leuchtet unregelmäßig, oder die Tintentonerschicht hat fransen.

meine 1 Platine war auch besser. wenn du einen laserdrucker hast, probierst doch mal mit der bügelmetode.

HISPEED
24.10.2006, 20:12
also ich denke das es an der belichtung liegt, der abstand war falls, die lampe leuchtet unregelmäßig, oder die Tintentonerschicht hat fransen.

meine 1 Platine war auch besser. wenn du einen laserdrucker hast, probierst doch mal mit der bügelmetode.

Also am Drucker liegt es nicht, er liefert perfekte und vorallem sehr lichtdichte Ergebnisse, damit bin ich vollstens zufrieden, es ist sehr scharf und lässt keinerlei Licht hinein, an der Lampe schon eher, aber bei der 2. Platine, sah es nach dem entwickeln sehr gut aus, ohne Kurzschlüsse usw. aber nach dem ätzen wurde viel zu viel weggätzt...

HISPEED
27.10.2006, 22:15
Tut mir leid, wenn ich etwas aufdringlich wirke, aber ich hätte gerne eine gute Antwort auf meine Frage :(

zephram_c
28.10.2006, 00:07
Es gibt eine Reihe von möglichen Ursachen:

- viel zu lange belichtet (sehr wahrscheinlich)
- Lampe zu nah an der Platine
- "kaputtes" Basismaterial
- zu lange entwickelt
- schlechter Entwickler

Stone
28.10.2006, 08:17
Wenns nach dem Entwickel randschaft und gut ausssieht und erst nach dem ätzen so zerfressen, würd ich eher aufs Ätzmittel tippen, kann es sein das es zu "scharf" oder zu schwach angemacht ist hast du dich an die Herstellerangaben gehalten ?

-Wie warm war die Lösung beim Ätzen ? In den Herstellerangaben steht(Seno) 40-50 °C is sie zu kalt ätzt sie nicht gescheid, ist sie zu warm geht sie kaputt.

Kenn mich mim Schaumätzen nicht aus, aber in meiner Eigenbauküvette dauert das Ätzen 5-10 min je nachdem wie verbraucht die Lösung ist.
40 min find ich schon sehr lange, als ich noch mit Eisen(III)chlorid in schalten geätzt habe, hats max 15 min gedauert(war mir aber zu nervig 15 min lang die Schale zu schwänken)

MfG Matthias

HISPEED
28.10.2006, 09:10
Hallo,

Also mein Bungard Basismaterial ist höchstens eine Woche alt, und sollte ein Jahr halten. Lampe war im Abstand 30cm. Zu lange entwickeln macht Bungard Basismaterial nach Anleitung nichts aus. Und entwickler wurde nach Anleitung 10g gemischt. Das Ätzmittel wurde 230g/l gemischt, wie nach Hersteller empfohlen. Sie war etwa 50°C warm.

zephram_c
28.10.2006, 09:28
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Aussehen der Platine nach dem Entwickeln recht wenig über das letztendliche Ergebnis aussagt.
Hier hilft nur probieren: Ich würde erst mal ne Probeplatine mit gestufter Belichtungszeit (teilweise abdecken und in bestimmten Zeitabschnitten immer ein Stück mehr freilegen) machen.

Stone
28.10.2006, 09:39
Welches Ätzmittel verwendest du nochmal ?
Feinätzkristalle ? Ammoniumpersulfat ?
Ist eigendlich beides nicht für Schaumätzen geeignet !

MfG Matthias

HISPEED
28.10.2006, 09:39
Natriumpersulfat verwende ich.

Stone
28.10.2006, 09:54
Natriumpersulfat= Feinätzkristalle
Also für Schaumätzen unbrauchbar, dass könnt der Fehler sein.
mit Eisen (III)chlorid wirst du mehr erfolg haben.

MfG Matthias

HISPEED
28.10.2006, 10:08
Ok, werde mir Eisen-(III)-Chlorid besorgen, was soll ich mir jetzt lieber kaufen, Sprühätzgerät oder Belichtungsgerät...

uwegw
28.10.2006, 11:53
ich würd jetzt an deiner Stelle erst mal probieren, obs mit dem Schaumätzer mit Eisen3Chlorid besser geht. Und dann kann man mal weitersehen. Nen Belichter wäre aber wohl die nötigere Anschaffung, wobei ich immer noch zum Selbstbau tendieren würde...