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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : dünnen Leiterbahnen werden weggeätzt



hacker
02.07.2006, 12:52
Hi,

in letzter Zeit habe ich immer wieder Probleme mit dem Ätzen. Bei "größeren" Platinen so ca. ne halbe bis ner ganzen Euro Platine ätzt es mir immer die dünnen Leiterbahnen weg! Die Platine gestern war so stark betroffen, dass Reparieren nicht mehr möglich war. Ich frag mich, warum das so ist. Die Säure frisst halt langsam das Kupfer weg. Und in dieser Zeit frisst es auch schon aber meine dünnen Leiterbahnen weg. Ich ätze mit Natriumpersulfad auf 48 °C ...

Hatte einer von euch auch schon mal so ein ähnliches Problem, weiss einer wie man es lösen kann?

Gruss Hacker

/edit
es kommt mir so vor, dass dieser Fotolack die dünnen Leiterbahnen nicht ausreichend in dem Ätzbad schützt...zumindest nicht auf die Dauer, bis das ganze Kupfer weggeätzt ist.

shaun
02.07.2006, 13:15
-zu stark belichtet
-zu geringer Vorlagenkontrast
-zu lange im Ätzbad
-zu lange Ätzzeit durch unvollständig entwickelte Platine

Wie lange dauert der Ätzvorgang bei halbwegs frischer Lösung bei Dir? Irgendwann knabbert die Lösung auch abgedeckte Leiterbahnen weg, nur sollte bis das passiert wirklich blankes Kupfer längst weg sein. Wenn auf dem eigentlich wegzuätzenden Kupfer noch ein Hauch von Fotolack ist, gerade bei Bungard-Material zT schwer zu sehen, dauert es zu lange und auch die eigentlich noch belackten Stellen werden angegriffen.

hacker
02.07.2006, 13:22
Ich hab das Material von Reichelt und der Vorgang bei frisch angesetzer Lösung ist ca. 10min. Entwickeln tu ich ca. 30-40 sek lang

Gruss Hacker

tobimc
02.07.2006, 15:25
HI

Andere Frage: Wie dünn sind deine Leiterbahnen?
Also ich kann mit Laservorlage ohne Verdichter und mit Salzsäure-Ätzlösung
So bis 0,4...0,3mm gehen, aber dann müssen die Bedingungen absolut stimmen, und das Material muss absolut gut sein. Im Normalfall nehm ich 0,5mm.
(Eckdaten: Belichten 90sek mit isel-Belichter, Entwickeln so +-1-2Min; wies gerade läuft und aussieht, Ätzen nach Augenmaß.)

VLG Tobi

hacker
02.07.2006, 15:34
ja die dünnen sind bei mir 0,016" = 0,397mm ..

tobimc
02.07.2006, 16:03
Hi.

Hm. Das sollte aber shcon gehen.
Wie alt ist dein Material, und wo ast dus gelagert?

VLG Tobi

shaun
02.07.2006, 16:52
Ständig gemacht: 0,25mm mit so ner ollen 500W-OSRAM-"Birne", 30cm über dem Belichtungsgut, 3:30 Minuten, geht alles. Die Zeiten sind einigermaßen im Rahmen, bleibt nur noch Überbelichtung, schlechte Vorlage, zu starker Entwickler, schlechtes Basismaterial, zu heisse Ätzlösung - aber 48degC passt.

hacker
03.07.2006, 13:17
Zu starker Entwickler kann ich eigentlich auch ausschließen, da so vorgegangen wie auf der Beilage beschrieben. Das Basismaterial kam frisch von Reichelt.

Bleibt also nur noch die schlechte Vorlage oder Überbelichtung...sind 2 1/2 Minuten mit nem Gesichtsbräuner zu lang?

Als Vorlage druck ich auf Folie (Tintenstrahl). Deckt das evt. nicht richtig? Soll ich da lieber 2 Folien übereinander legen?

shaun
03.07.2006, 13:58
Tinte? Ieeebäh! Wie UV-undurchlässig sind die Pigmente denn? Ich erinnere mich dunkel, dass wir in der Azubiwerkstatt damals stark wechselnde Resultate zwischen Deskjet 500, Canon Blubberjet und NEC Silentwriter hatten - wobei letzterer natürlich ein Laser ist und der hat auch am meisten Spaß gemacht. Neben Dauer und Leistung spielt natürlich noch UV-Anteil und Abstand Deiner Lichtquelle eine entscheidende Rolle.

Pitt1986
03.07.2006, 15:10
hi,

also ich mit tinte geht es bei mir eigentlich super. entwickeln würde ich 40 sekunden, aber ich lass se so 50 sek drin und was ich mal gelesen hab und auch nur weiterempfehlen kann mit so nem weichen pinsel den foto lack wegmachen, geht wunderbar. meine leiterbahnen sind 0,254mm und sind perfekt geätz. platinen sind bungard.

mfg pitt

kalledom
03.07.2006, 15:41
Hallo Hacker,
ist die Vorlage so bedruckt, daß sie unmittelbar auf dem Photolack aufliegt oder kann noch Licht schräg unter den Vorlagen-Leiterbahnen durch ?
Ist eine Glasscheibe oben drauf, damit die Vorlage fest genug aufliegt ?

sunnyheinz
03.07.2006, 22:15
Also ich belichte auch mit einem alten Gesichtsbräuner (der ist allerdings sehr agressiv) und zwar 2 Minuten. Die Vorlagen lasse ich im Copyshop auf Folie kopieren und nehme sie mindestens doppelt - besser dreifach.
Den Entwickler setze ich immer schwächer an als auf der Packung angegeben. Dann muss man zwar länger warten (ca. 2 Minuten), aber kann auch feinfühliger entwickeln.

Ich habe damals mal eine Testreihe mit verschiedenen Belichtungs/Entwicklungszeiten gemacht und die Werte so in Bezug auf mein "Material" ermittelt. Würde ich Dir auch empfehlen.

teslanikola
03.07.2006, 22:33
also zur leiterbahnen dicke, ich schaf mit nem billigen Tintendrucker vom Aldi und normalen Druckerpapier mit anschl. Pausklar 0,3mm Leitungen / abstände ohne probleme, aber bei kleineren werden nur die kunturen nicht mehr gerade, wegen der feinen tintenspritzer, aber sonst gehts wunderbar, Bungard-Platinen und NatriumsufaT

MrQu
04.07.2006, 01:39
Abend oder Morgen (wie Ihr wollt) *:-)*

also mein Tipp:

Mit Tintenstrahldruckern hatte ich keine guten Ergebnisse!

Laser super!

Mit Laser ausdrucken, mit Wattestäpchen oder Pinsel Tusche auf die Laserschicht auftragen, ca. 10-15 Min. trocknen lassen, mit weichem kratzfreien nassen Schwam und Zewa die überflüssige Tusche entfernen.
(bis wieder nur die Leiterbahnen sichtbar sind)

Mit der Geschichte habe ich bessere Ergebnisse als mit Tonerverdicker.

Dann in Belichter - Achtung! - so einlegen das die Toner/Tuscheseite direckt auf dem Lach liegt.
Sonst kann es durch die Folienstärke zu "Hinterlichtungen" kommen.

Ich habe mir nen Belichter nach dem Isel-Prinziep selber gebaut, mit UV-Röhren - Belichtungszeit 2 Min.

Entwickeln auch ca. 2 Min.

Ätzen - bei 40-45 °C ca. 8-12 Min. bei neuer Lösung.

Tipp: Dünne Leiterbahnen wenn möglich nicht in die Mitte der Platine. Da hier als erstes weggeätzt wird.
Und wenn man dan warten muß, bis die ganze Platine (auch an den Seiten) fertig ist, kann es passieren das man in der Mitte bei den dünnen Bahnen schon "Hinterätzungen" hat.


Gruß MrQu
Da hier als

hacker
04.07.2006, 16:48
...ist die Vorlage so bedruckt, daß sie unmittelbar auf dem Photolack aufliegt oder kann noch Licht schräg unter den Vorlagen-Leiterbahnen durch ?
Ist eine Glasscheibe oben drauf, damit die Vorlage fest genug aufliegt ?

https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=18946 Hier wird beschrieben, wie ich belichte und mit was :) Das wird deine Fragen beantworten. Dort ist auch eine Platine zu sehen. Diese ist für meinen Geschmack perfekt. Aber das ist halt eine "kleine" Platine, bei diesen hab ich das Problem nicht, nur wenn es an die großen halben bis ganzen Euroformate geht.


Tipp: Dünne Leiterbahnen wenn möglich nicht in die Mitte der Platine. Da hier als erstes weggeätzt wird.
Und wenn man dan warten muß, bis die ganze Platine (auch an den Seiten) fertig ist, kann es passieren das man in der Mitte bei den dünnen Bahnen schon "Hinterätzungen" hat.

So ist das bei mir auch! Bei kleineren Platinen macht das noch nichts...aber bei größeren machts sich umso mehr bemerkbar. Bei mir fängts aber willkürlich aus an zu ätzen. Also ich kann nicht sagen, z.B von innen nach außen oder andersrum.

Kann man nicht irgentwie erreichen, dass alles so einigermaßen gleich schnell weggeätzt wird?!

Gruss Hacker

MrQu
05.07.2006, 09:18
@hacker

Was für ein Ätzgerät benutzt Du denn?

Ich habe eines von ISEL.

Das Problem ist, daß die Säure da am besten funktioniert wo man die meiste Luftbewegung (Luftblasen) hat.

Ist natürlich bei ISEL eh schon gut gelöst.
Geht aber angeblich noch besser wie ich letzte Woche erfahren habe.

Tipp von einem Freund:
In den Aquarium-Bedarf fahren und dort einen "Sauerstoffstein" aus PE Kunstoff kaufen (oder mehrere).
Diese dann flächendeckend auf dem Boden der Küvette verteilen und an der Pumpe anschliessen.

Dieser Luftblassen-Teppich ist dann angeblich wesentlich feiner und gleichmäßiger als mit dem "Lochschlauch".

Muß ich demnächst mal testen.


Fals Du schneller mit testen bist, dann teil mir doch bitte das Ergebnis mit.


Gruß MrQu

darwin.nuernberg
05.07.2006, 09:45
TIPP von Mir:
es gibt einen Sprudelschlauch.
er ist auf die gesamte länge Luftdurchlässig und verteilt noch breiter als nur ein "lokaler" Sprudelstein:

Schau mal im WiKi:
Projekte: Ätzgerät Bauanleitung (https://www.roboternetz.de/wissen/index.php/%C3%84tzger%C3%A4t_Bauanleitung)

hacker
05.07.2006, 09:52
Ich benutze gar kein Ätzgerät. Ich nehme schon seit jeher eine Plastikbox, bei dem ich einfach ein Schlauch reinhäng. Hat bisher immer sehr gut geklappt. Aber wie gesagt nur bei kleinen Platinen...:(

Also was schlagt ihr jetzt zusammendfassend nochmal vor, was ich probieren könnte, dass ich endlich auch größere Platinen ätzen kann?!

Vielen Dank schonmal im Vorraus :)

Gruss Hacker

darwin.nuernberg
05.07.2006, 10:03
dass ich endlich auch größere Platinen ätzen kann?!

Gruss Hacker

Für grössere Platinen, ab 100x160 sollte ein Ätzgerät verwendet werden, nur so kann ein gleichmäßiger Ätzfortschritt über die gesamte Platte erfolgen.
Wannen/Schalen sind da nicht mehr angeraten. Bis zu 100 x80 funktionieren die noch gerade so, 100x 160 sind da schon kritischer und wenn es noch größer wird wird ist es ein Glücksspiel.

hacker
05.07.2006, 15:40
mmmh...schade ...:(

darwin.nuernberg
05.07.2006, 15:50
Soll ja nicht heißen dass es unmöglich ist,
probier's doch einfach mal aus.

Du musst nur sehr aufpassen und das Ätzbad immer schön in Bewegung halten.
Blos wenn Du öfters sowas machen willst hast Du bestimmt keinen Spass damit, eher Stress und Ausschuss.

Dann rentiert sich ein Ätzgerät zu bauen oder zu kaufen.

CowZ
05.07.2006, 16:08
@darwin: Ich habe überhaupt keine Probleme meine Europlatinen zu ätzen. Und das bei 10mil Leiterbahnen und 5mil Leiterbahnabstand. Das ganze inner Schale mit recht kühlem NaPS und ner Ätzzeit von ~30 Minuten.. Das Ätzbad rühre ich auch auch nur alle 5 Minuten mal um. Klappt aber wunderbar ;)


Gruß, CowZ

hacker
05.07.2006, 16:25
Ist es besser mit etwas kühlerem Natriumpersulfad zu ätzen, weil das nicht soo agressiv ist?

CowZ
05.07.2006, 16:27
Kein Plan, hab eigentlich nur kein Heizelement...

Ich mach das ganze inner Plastikschale, die ich in ne Pfanne lege... In diese Pfanne fülle ich kochendes Wasser, was aber ziemlich schnell abkühlt.

Gruß, CowZ

darwin.nuernberg
09.07.2006, 21:36
Ist es besser mit etwas kühlerem Natriumpersulfad zu ätzen, weil das nicht soo agressiv ist?

Also dir 50° sollten schon annähernd erreicht werden, sonst dauerts ewig und es könnte sich auch die Lackschiocht mit auflösen (bei sehr langen Badezeiten)

Ätzen ist relativ, meine Finger sind noch alle dran und die bekommen öfters mal Kontakt mit dem Zeug, gut ich wasche auch gleich die Finger danach ab.

Problematischer sind die T-Shirts, da könnte man glauben man hätte Motten, kleine Löcher werden von Spritzern verursacht aber da ist das Ätzmittel eigentlich nicht mehr warm geschweige denn heiss.

Also keine Angst von wegen Agressivität, Du wirst nicht gefressen,
klar "saufen" sollst Du das Zeuch ja auch nicht.
Eine Schürze (solle jeder pseudo Pro Griller (BBQ) haben) ist nicht schlecht ode man nimmt die alten Klamotten seiner großen Schwester :-b