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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zerstörung von Bauteilen bei Widerstandsmessung?



Jumper
26.06.2006, 19:17
Hi!!
Kann es sein das durch das Messen eines Wiederstandes in einer Schaltung andere Bauteile (z.B. ICs zerstört werde?)

Gruß Jumper

SprinterSB
26.06.2006, 21:48
Ja, bei empfindlichen ICs ist das möglich. Bei der Widerstandsmessung wird ja eine Spannung angelegt, der Strom bestimmt und daraus der Widerstand bestimmt.

kalledom
26.06.2006, 22:09
Hallo Jumper,
wenn Du mit einem 500V Isolations-Messgerät den Widerstand in einer Schaltung gemessen hast, ist das denkbar :-)
Ich gahe aber mal davon aus, daß Du ein 'neuzeitliches' Multimeter hast, bei dem der Meßstrom bei der Widerstand-Messung so gering ist, daß eigentlich nichts passieren kann; mir ist zumindest kein solcher Fall bekannt.
Selbst die Meßspannung ist so gering, daß es für Halbleiter-Mesungen eine besondere Stellung 'Dioden-Messung' gibt, bei der die Meßspannung über 0,7 V liegt.

SprinterSB
26.06.2006, 22:17
...zudem haben viele Halbleiter ICs Clamp-Dioden, die die Innereien in gewissem Rahmen schützen.

Ratber
27.06.2006, 00:58
Ich halte es auch für seeeeehr unwarscheinlich das beim Messen mit einem handelüblichen Multimeter an handelsüblichen Halbleitern ein Schaden entsteht.

Ich vermute eher das da Statische Ladungen aufgebracht wurden die dann bei der Inbetriebnahme den Halbleiter zerstört haben.
Also ESD-Probleme.
Aber selbst da muß man Heute schon dicker auftragen um nen Halbleiter zu killen.
Ein einfaches ESD-Armband für unter 10.- und ein Erdungspunkt verhindert zuverlässig das schlimmste.

Das ganze natürlich unter der Vorraussetzung das die Schaltung nicht schon so angelegt ist das undefinierte Zustände zum Ableben führen können.(zb. fehlende Verriegelungen bei diskreten H-Brücken)

PICture
27.06.2006, 07:26
Hallo!

Ich habe mir also 10.- € verdiennt, da ich mir ein hässliches Armband aus Kupferdraht mit einem Leiter und einer Abgreifklemme, die an Schutzleiter einer Steckdose angeschlossen wird, zusammengelötet habe. Und es funktioniert. :)

MfG

shaun
27.06.2006, 09:22
Im Zweifelsfalle verdienen allenfalls Deine Erben an Deiner Lebensversicherung. Derartige Ableitmaßnahmen sind immer über einen entsprechend spannungsfesten Widerstand (idR 1Meg) mit dem Potenzialausgleich zu verbinden, NIE direkt. Wenn im Falle des Falles allerdings die handgelenkumfassenden Brandnarben auf Deine abenteuerlichen Basteleien hindeuten, wird die Versicherung nicht zahlen, unterm Strich die Verluste: 10 Euro, ein Leben.

SprinterSB
27.06.2006, 09:34
@PICture: Dann kannst du die 10€ für die TÜV-Zulassung deines Teils investieren. Ob das ausreicht...:-k

Ratber
27.06.2006, 10:00
Yo,auf den 1 Megöhmer würde ich nicht unbedingt verzichten.
1 Mohm sind für Statische Ladungen quasi unsichtbar aber falls mal ein Elektrischer Unfall passiert oder zufällig der Blitz in die Bude eintrudelt (Antenne,Ableiter oder auch die Freileitung in der Nähe. usw. usw.) dann ist die Schutzwirkung enorm.
Bei den fertigen Armbändern ist dieser Widerstand schon mit drinn.
Ein Nachrüsten ist aber auch kein akt.Einfach passend zwischenlöten.

Natürlich wird sich kaum einer seinen Bastelplatz zu 100% ESD-Fähig machen wie es für Firmen vorgeschrieben ist aber eine ESD-fähige Unterlage (Man sollte eh nie ohne eine Matte Basteln sonst sieht die Tischplatte bald schlecht aus) nebst Bändchen ist schon ausreichend.(Man sollte bei dem Thema aber die Kirche im Dorf lassen)

Ich habe einen alten Mauser-Stahltisch (In der Lehre günstig auf Schrottschein abgegriffen) und drauf einige ESD-Matten aus meiner Firma (Nein nicht geklaut.Ich hab gefragt und mir dann die Stücke von der Rolle zurechtgeschnitten).
Das Armband ist gekauft (Version als Stahlarmband.Hält länger als die Stoffteile.Kostenpunkt ca. 20.- )
Den Rest den ich auf der Arbeit anhabe (Bodenbelag,Kittel,Schuhe,Handschuhe und sonstiges ESD-Bekleidungsmaterial) hab ich mir aber geschenkt.
Ich sitz zuhaus bestimmt nicht im weißen Kittel rum,da werd ich für erschlagen :D

Also bei dem Thema für Privat nicht übertreiben.
Gewerblich ist das anders da gibt es Vorschrifften,ISO-Zertifizierungen und Kundenvorgaben die einzuhalten sind und die insgesammt leicht überzogen sind aber im Hintergrund mit Herstellung,Handel,Konkurrenz und der allgemeinen Gewerblichen Hysterie gibt es da eh nur einen Leitsatz:

Mitziehen oder Pleite. :wink: (Ihr wisst schon was ich meine )

scales
27.06.2006, 12:17
oft gehen Multimeter auch kaputt, war zumindest bei meinem
Da stimmte irgendwas mit dem Vorwiderstand nicht, und ich hab diverse LEDs gegrillt

Ratber
27.06.2006, 12:46
Ja gut.
Das ist ja auch ne ausnahme.
Kannste nicht mit einrechnen.

Ich hab auch schon nen defektes Netzteil im Frequenzgenerator (Printtrafo) gehabt.
Einige Insekten hatten eine Brücke zwischen Primär und Sekundärseite gebildet so das Phase über den Gleichrichter auf die Sekundäre Masse geraten ist.(Phase IV lässt grüßen)
Im Kunststoffgehäuse fällt das erstmal nicht auf und die Schaltung läuft ja soweit da der Schluss nur einseitig war.
Erst als ich den BNC-Stecker eingestöpselt habe hab ich eine geputzt bekommen.
Bis dahin hingen am PS nur die Netzteile,Oskars und die Geräte an denen ich gebastelt hatte.
Zähler,Generatoren und Tischmultimeter hingen normal am Netz.

Hab ich danach geändert wie man sich sicher denken kann :D