Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Scherenhubtisch - wo angreifen?
Hallo ihr,
ich habe gerade ein kleines Brett vor dem Kopf. Wenn ich mir Scherenhubtische, zum Beispiel die kleinen manuellen aus dem Labor, so ansehe, wird meistens eine Doppelschere (zwei übereinander) benutzt und die Spindel in der Mitte angesetzt. Das Einzige, was mir daran klar ist: mit einer Umdrehung der Spindel erreiche ich, so sie auf beiden Seiten jeweils entgegen gesetzte Gewinde hat, die doppelte Höhe als wenn ich eine halb so lange Spindel ein Stockwerk tiefer am unteren Scherenarm, der horizontal verschiebbar gelagert ist, angreifen lasse. Wieso wird das nicht gemacht? Weil unten aufgrund der Bodenplatte weniger Platz ist, oder gibt es einen Grund, der mir gerade entgeht? Bei Bedarf kann ich ja eine Handskizze posten :)
Ich hoffe aber, meine Beschreibung ist deutlich genug...
linux_80
06.05.2006, 15:44
Hallo,
das hängt denke ich sehr vom Konstrukteur ab.
Wenn die Gewindestange in der Mitte ist, kann man sich evtl. gleich eine zusätzliche Versteifung sparen, weil ja das Gewinde da ist, als wenns zB. oben oder unten angebracht wäre.
Belastung spielt da auch einen Rolle.
Aber nach dem Motto kann jeder machen wie ein Dachdecker.
Wir haben bei uns eine Hydraulische Version (für Paletten), da ist der Zylinder schräg drin.
so ähnlich wir hier : Bild von Hubtisch (http://www.willecke.de/components/com_phpshop/shop_image/product/53943a044efc36e8a48a50601ab59abb.jpg)
Versteifung ist nicht das Problem, da die ehemals einzelnen, mit Teflonbuchsen versehenen Alustangen inzwischen durch geschweisste Rahmen aus Flachstahl und Vierkantrohr ersetzt wurden. Ob und inwieweit Belastung eine Rolle spielt war aber nun gerade meine Frage - wenn ich darüber so nachdenken, komme ich eigentlich zu dem Schluss, dass es von den wirkenden Kräften her ziemlich egal sein müsste, wo die Spindel sitzt, aber trotzdem wird praktisch immer schräg zur Konstruktion (wie in Deinem Fall bei hydraulischer Betätigung) oder mittig (bei manueller) angegriffen, wobei die Spindelvariante mit E-Motor wohl eher selten ist, habe im Netz nur eine gefunden und da muss der Motor zwangsläufig mittig sitzen und mitfahren, weil unten gar nicht genug Platz wäre.
Also: wer beruhigt mich und bekräftigt mein Vorhaben, die Spindel nach unten zu setzen?
linux_80
06.05.2006, 16:12
Mit was willst du die Spindel drehen ?
Steht der Tisch ganz auf dem Boden, oder ist auf der Spindelseite Platz nach unten ?
Mit einem Hebel hat man nur max. 180° Bewegungsfreiheit.
Evtl. mit Ratsche ?
Mit Motor brauchts dann mind. soviel Platz nach unten wie das Getriebe o.ä. hoch ist.
Mit Belastung meinte ich nicht nur die Kraft die Senkrecht kommt, sondern evtl. auch von der Seite, vor allem wenn der Tisch ganz ausgefahren ist.
Kommt halt auf den Einsatzzweck an.
Achso,
die Krafteinwirkung durch die Last erfolgt fast ausschliesslich senkrecht auf die Mitte des Tisches, bei ganz ausgefahrenem Tisch also nicht mehr mittig auf die gesamte Konstruktion, aber da kann man etwas abmildern, die Last ohnehin auf einer kleinen Fläche mit dem Tisch verschraubt wird. Die Ankopplung des Getriebemotors ist kein Problem, sowohl für direkten Anbau als auch eine Zahnriemenlösung ist Platz und Material vorhanden.
Nehmen wir doch mal eine kleine Bildersammlung zu dem Thema her.
http://images.google.de/images?svnum=10&hl=de&lr=&q=scherenhubtisch&btnG=Suche
Gib mal an welches der klassische ist und vielleicht findest Du auch einen der der alternativen Konstruktion recht nahe kommt.
http://images.google.de/images?q=tbn:-CpyKs2yqqDuEM:www.alfotec.de/foerdertechnik_rollenbahnen/hubtisch_hebebuehne/images/scherenhubtisch/9_r2_c1.jpg
Nö, leider nicht. Die meisten in der Auswahl haben einen oder mehrere Hydraulikzylinder, aber keiner eine elektromotorisch betriebene Spindel im unteren Bereich. Ich hatte mit Tante Google ja schon einen mit Spindel in der Mitte und dickem Motor dran gefunden, aber eben keinen der so aufgebaut ist, wie ich es mir vorstelle.
Ich wollte im wesentlichen das Zeichnen erleichern.
Innerhalb der Scherenkonstruktion wird eine Strecke in der Länge geändert. Das kann mit gegenläufigen Gewinden gemacht werden, oder mit einem Lager und einem Gewinde. Für den Eigenbau sollte man sich das Linksgewinde sparen.
Ein Unterschied kann grundsätzlich auch in der Kraft liegen, die in Abhängigkeit von der Position des Tischs zur Höhenverstellung aufgewendet werden muss. Gibt es da sinnvolle Variationsmöglichkeiten?
Manfred
Manf, fragts Du da gerade genau das, was ich ursprünglich durch dieses Posting erfahren wollte? Oder meinst Du nicht die Position der Spindel, sondern die jeweils aktuelle Höhe des gesamten Tisches, also wie weit er gerade "ausgefahren" ist? Dass Letzteres einen erheblichen Einfluss bei mittiger Spindel hat, habe ich bereits festgestellt, der Tisch wird auch nie ganz eingefahren werden, zum einen aus gerade genanntem Grund, zum anderen, weil der Getriebemotor noch darunter passen muss. Meine Frage ist nach wie vor: übersehe ich etwas, wenn ich sage, dass es für die notwendige Kraft im grossen und ganzen egal ist, ob die Spindel mittig oder am Fusspunkt sitzt?
Um in einer bestimmten Zeit einen bestimmten Hub zu erreichen, muss ich an beiden Orten (gegenläufige Spindel ausgenommen) in derselben Zeit dieselbe Anzahl von Spindelumdrehungen machen, die Mechanik sagt also, das Moment beim drehen ist identisch - oder wo verschwindet hier Energie?
Dieses X förmige Gebilde verhält sich ähnlich. Es ist bei einer doppelten Anordnung halb so groß und zweimal hintereinandergeschaltet.
(Das scheint in Richtung Deiner urspünglichen Frage zu gehen.)
Die andere Bemerkung war noch die Frage, ob man das treibende Element auch an einer grundsätzlich anderen Stelle anbringen kann. In den Bildern steht es ja manchmal auch fast senkrecht.
http://www.alfotec.de/content/gallery/hubtisch_economic_k.jpg
Diese Anordnung ist auch noch als besonders günstig gekennzeichnet, :-s O:)
hi ,alle
ich moechte wissen, wenn die Last 200kg ist , wie viel kraft bei dem Bolzen ? oder welche Spannungen gibt es insgesamt? nur als beispiel,
und wie soll man das berechnen? noch eine Frage , wie viel schrauben gibt es bei diesem scherenhubtisch?und wo?
danke
Wenn du den Tisch nie komplett einfahren willst, ist doch eine horizontale Spindel gut realisierbar.
Es sprechen zwei Gründe für eine Spindel in Ebene 2:
- Es ist mehr Platz für den Drehgriff oder optional einen Motor
- Die Kraft liegt in der Mitte an. Die Kontstruktion wird dadurch etwas stabiler
Auf meinem Bild kann man ja noch erkennen, dass egal auf welcher Ebene, eine Spindelumdrehung die gleiche Höhenänderung erzeugen würde.
Hallo shaun,
prinzipiell kannst du ansetzen, wo du möchtest.
Aber aufpassen solltest du in der unteren Endlage in jedem Fall. Zeichne dir das Detail gut heraus. Da entsteht ein Knieeffekt, der die Belastung auf den ersten Millimetern sehr sehr hoch werden lassen kann. Die Übersetzung des Mechanismus ist ja von der jeweiligen Ausfahrhöhe abhängig.
Grüsse,
Hannes
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