PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Motor stark genug?



BiGF00T
17.04.2006, 23:47
Aaalso, kürzlich kam ich auf den Gedanken, ich könnte doch "mal eben" nen Roboter bauen. Jetzt hatte ich wie durch Zufall zwei alte HP Laserjet 4L rumstehen, die mir auch zwei baugleiche Schrittmotoren lieferten. Die schlaue Frage ist nun, ob man, allein mit dem Wissen, dass diese Motoren ja mal mehrere Walzen und Papier usw. bewegt haben, Aussagen dazu treffen kann, ob man damit später auch einen Roboter bewegen kann. Bzw. besser gefragt, wie groß man dann die Übersetzung von Motor nach Antriebsrad machen sollte und wie schwer die gesamte Konstruktion werden dürfte. Ausserdem hätte ich eine Frage, ob Ketten sehr viel mehr Kraft erfordern als Räder. Man könnte ja drehen nicht indem man eine Kette laufen lässt, sondern zur gleichen Zeit die andere rückwärts laufen lässt, so sollte sich wenigstens ein wenig Kraft sparen lassen, die sonst auf das Ziehen der anderen Kette verwendet werden müsste. Ich weiss, dass meine Frage viel zu allgemein ist, bin aber eben total unsicher, ob ich einen Bot von ca. 5-6 kg noch bewegen kann am Ende...
Falls jemand schonmal etwas über die Motoren weiss, bitte eine Info an mich. Ich habe mehrfach gegoogelt, aber leider mit wenig Erfolg was technische Daten angeht. Die Beschriftung des Motors ist wie folgt:
sankyo MSCM048A50 02
RG5-0765 4420
Habe mal testweise bissle rumprobiert und "es fühlt sich schon kräftig an"... (was auch immer das heissen mag)
Die Dinger haben auch ne ordentliche Größe und ein Gewicht von ca. 300g, wenn Größe = Leistung, dann sollten die Teile abgehen wie Schnitzel aber leider sagen Größe und Gewicht ähnlich viel wie die Farbe (grau übrigens :P)...
Danke für die Geduld zum Lesen des langen Textes, vielleicht kommt trotz vager Beschreibung doch ein nützlicher Tipp raus oder vielleicht hat ja auch schonmal jemand so nen Motor in den Fingern gehabt und kann was darüber sagen.

Moritz f.
18.04.2006, 00:07
Hallo,
ich habe noch vom guten alten Lego her die Erfahrung das Ketten viel mehr Kraft als Räder erfordern. Hab bei mir zwei Stepper Rumliergen die ca 500g wiegen aber denen trau ich nicht zu das sie 5 k mit Ketten tragen.

MfG Moritz

BiGF00T
18.04.2006, 00:16
Hallo,
ich habe noch vom guten alten Lego her die Erfahrung das Ketten viel mehr Kraft als Räder erfordern. Hab bei mir zwei Stepper Rumliergen die ca 500g wiegen aber denen trau ich nicht zu das sie 5 k mit Ketten tragen.

MfG Moritz
grmpf... Hätte jetzt lieber was anderes gehört :)
Naja, also du meinst das wäre wanrscheinlich hoffnungslos sowas überhaupt erst anzufangen. Wenn mir nur jemand die Daten von den Motoren liefern könnte :/ Ob es irgendwem was bringt zu wissen, dass die Spulen nen Widerstand von 40 Ohm haben? Naja, mal sehen... Ich denke ich werde das trotzdem mal in Angriff nehmen und einfach am Gewicht sparen wo immer ich kann. Zur Not dann halt irgendwann doch andere Motoren kaufen oder so ne elends Übersetzung einbauen, dass man die Bewegung erst in ner Zeitrafferaufnahme erkennen kann.
Gibt es irgendeine tolle Methode / Formel, mit der man die Kraft eines Motors bestimmen kann, ohne großartig viel von dem Motor zu wissen? Denke wahrscheinlich nicht. Kann höchstens mal versuchen ein Gewicht damit zu ziehen und es erhöhen bis er aufgibt... Aber das wird mir dann immernoch nix darüber verraten, wie er sich in einem fertigen Modell verhält, da ich keine Vergleichswerte habe... Jetzt erstmal ne Nacht drüber schlafen...

womb@t
18.04.2006, 01:37
Ich denke dass hier nur eines gilt: Probieren geht über studieren!
Wir können viele Vermutungen anstellen, doch letzten endes gilt die Praxis.
Einfach mal anschliessen und mit der Hand versuchen anhalten, das sagt mehr als tausend Vermutungen

Manf
18.04.2006, 09:35
Du kannst ja mal versuchen einen möglichst ähnlichen Schrittmotor zu finden um die Daten etwas anzuschätzen. http://www.eminebea.com/content/html/en/motor_list/pm_motor/index.shtml
http://www.nanotec.de/page_zweiphasen__de.html

Sonst gibt es auch en paar Messungen unter Momente, Durchflutung
https://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=13162
Manfred

BiGF00T
18.04.2006, 17:00
Du kannst ja mal versuchen einen möglichst ähnlichen Schrittmotor zu finden um die Daten etwas anzuschätzen. http://www.eminebea.com/content/html/en/motor_list/pm_motor/index.shtml
http://www.nanotec.de/page_zweiphasen__de.html

Sonst gibt es auch en paar Messungen unter Momente, Durchflutung
https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=13162
Manfred

Ok, also das mit dem schätzen wird glaub echt schwer.
Das mit dem Temperatur messen gestaltet sich ein bissle schwierig, da ich leider nur ein total billiges Thermometer hab. Ich denke ich muss die Dinger einfach echt mal wo einbauen und versuchen was schweres damit zu bewegen und dann entscheiden, ob ich ne dicke Übersetzung brauch oder nicht.

Eine kleine Frage hätte ich noch zu Motoren:
Wenn ich das Ding einfach mal an 12V anschliesse ohne Strombegrenzung, kann es da kaputtgehen, wenn es ein 12V-Motor ist? Wenn mein Motor 40 Ohm Widerstand pro Spule hat, kann ich dann annehmen, dass er maximal 12/40 = 0.3 A * 2 Spulen = 0.6 A zieht?

18.04.2006, 17:23
bei 12 v fließen durch jede 40Ohm-Spule 0,3A, korrekt. Im praktischen Betrieb wirst du die Spannung für diesen Strom aber höher einplanen müssen wegen der induktivitätsbedingten Stromverringerung.
Robotronix

BiGF00T
18.04.2006, 17:34
bei 12 v fließen durch jede 40Ohm-Spule 0,3A, korrekt. Im praktischen Betrieb wirst du die Spannung für diesen Strom aber höher einplanen müssen wegen der induktivitätsbedingten Stromverringerung.
Robotronix
Ok, es ging mehr darum, den Maximalstrom des "wieheissternochgleich"-ICs von 0.6A nicht zu überschreiten...
0.3A hört sich nicht grad viel an... Naja, mal testen das Ganze. Aber leider ist Ostern jetzt vorbei und die Zeit zum Basteln ist knapp. :(

Manf
18.04.2006, 18:50
Grundsätzlich sollte ein Motor mit ähnlicher Bauform und etwa dem Gewicht auch die gleiche thermische Verlustleistung, also I*R abführen können.
0,3A hört sich nicht nach viel an.
Hast Du gesehen wie man der Spule, ohne Thermometer die Temperatur mißt? Die Methode ist doch recht elegant. https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=13162
Manfred

BiGF00T
18.04.2006, 22:09
Grundsätzlich sollte ein Motor mit ähnlicher Bauform und etwa dem Gewicht auch die gleiche thermische Verlustleistung, also I*R abführen können.
0,3A hört sich nicht nach viel an.
Hast Du gesehen wie man der Spule, ohne Thermometer die Temperatur mißt? Die Methode ist doch recht elegant. https://www.roboternetz.de/phpBB2/zeigebeitrag.php?t=13162
ManfredStimmt, die Methode ist wirklich gut, Respekt. Jetzt muss ich nur noch warten, bis der Postmann mir das Paket vom Reichelt bringt und dann kann ich mich daran machen und den Motor anschließen und testen. Bisher habe ich nur mit Krokoklemmen auf Position 1 anschliessen > Netzteil an *ruck* > Netzteil aus > umklemmen > an *ruck* ... etc. getestet (was nur gezeigt hat, dass der Motor nicht kaputt ist). Sobald ich die Steuerung soweit habe, werde ich mal den Strom nach deiner Methode messen. Dann kann ich auch mal richtig die Finger dranhalten und sehen, ob ich den Motor locker ausbremsen kann. Da ich nicht wirklich viele (gar keine) Erfahrungswerte habe, wird mir auch das nicht wirklich weiterhelfen, also werde ich wohl oder übel einfach mal ein Modell zusammenschrauben und testen müssen. Ich werde einfach genug Platz lassen, sodass ich im Notfall auch noch auf andere Motoren umsteigen kann.
Danke für die Hilfe und den guten Artikel. Ich werde die Methode auf jeden Fall mal anwenden. (btw, da der Motor ja eigentlich sowieso die ganze Zeit unter Strom steht, würde er ja auch ohne Drehung warm. D.h. ich könnte den Strom auch einfach nur in stationärer Lage messen und bräuchte die Drehung nur für das subjektive Fingergefühl, oder?)

Manf
18.04.2006, 22:17
(btw, da der Motor ja eigentlich sowieso die ganze Zeit unter Strom steht, würde er ja auch ohne Drehung warm. D.h. ich könnte den Strom auch einfach nur in stationärer Lage messen und bräuchte die Drehung nur für das subjektive Fingergefühl, oder?)
Für die Messung der Erwärmung braucht man den Motor nicht zu bewegen. Das sehe ich auch so.
Manfred

BiGF00T
18.04.2006, 22:19
Für die Messung der Erwärmung braucht man den Motor nicht zu bewegen. Das sehe ich auch so.
Manfred

sehr gut, dann weiss ich schon, was ich im Laufe der Woche zu tun habe :)
Vielen Dank und gute Nacht *gähn*

BiGF00T
19.04.2006, 15:55
Ok, gemessen hab ich noch nichts, ausser den Widerstand und ich muss tatsächlich ein wenig müde gewesen sein als ich diese 40 Ohm gemessen habe.
Es sind 4 Ohm. Hatte mich schon gewundert, wie das bissle Kupfer so nen enormen Widerstand haben kann...
Dann werde ich wohl irgendwie Probleme bekommen. Bei 5V wären das ja schon... *rechne* 5V/4Ohm = 1.25 A ... OMG, da werd ich mit meinem blöden L293D (oder hiess der doch anders?) Chip, der nur 0.6A aushält, schlecht aussehen... Mist... Wer müde misst, misst Mist!
Welche Möglichkeiten zur Strombegrenzung könnte man denn nun benutzen um vorerst mit den max 0.6A Chips auszukommen?

Robotronix
20.04.2006, 17:49
Spannungsverringerung oder Vorwiderstände bringen dich zwar in den zulässigen Strombereich, aber das Drehmoment dürfte extrem abfallen.
Wenn du den Motor ausreizen willst, kommst du um stärkere Endstufen (zB. L298) nicht herum

BiGF00T
21.04.2006, 10:09
zB. L298

Argh, ich habe schon befürchtet, dass ich das zu hören bekomm. Hab meine Bestellung beim Reichelt schon abgeschickt gehabt und kann die nicht mehr ändern. Der Conrad shop liegt zwar auf meinem Heimweg, ist aber so teuer, dass ich mir schon vom Mehrpreis das Porto von Reichelt leisten könnte... :| Ich denke für den Anfang muss mal ein Widerstand herhalten solange bis ich wieder ein paar Teile zusammen hab, dass sich eine Bestellung lohnt. Wenn ich jetzt bestell, fällt mir morgen bestimmt schon wieder was ein, das ich vergessen hab :) Is immer so. Wahrscheinlich auch, wenn ich noch ne Weile warte.

fhalgo
20.08.2006, 14:10
Hallo, hast du seit April Fortschritte mit deinem Roboterantrieb gemacht?
Bin nämlich eben über google auf diesen Thread gestoßen, nachdem ich gerade vor der selben Frage stehe - eignen sich die Schrittmotoren aus dem HP 4L für meinen Robotor.
Wäre super, wenn du mir Deine Erfahrungen mitteilen könntest.
Franz