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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einklemmschutz



Karin
31.03.2006, 14:00
Hallo,

vielleicht finde ich hier jemanden, der mir helfen kann. Bei meinem Projekt an der Uni sind wir auf der Suche nach Leuten, die sich besonders gut im Bereich der Sensorik auskennen.

Wir beschäftigen uns gerade mit Entwicklungen und Trends (Technologie und Markttrends) im Bereich des Einklemmschutzes bei PKWs. Das Thema passt zwar nicht so recht ins Forum, aber vielleicht hat jemand eine Idee, durch welche neuartige Technolgie den derzeitigen Einklemmschutz bei Türen, Fenstern und Schiebedächern man besser machen könnte, sodass zum Beispiel keine Einklemmsituation entsteht (berührungsloser Einklemmschutz).

Vielleicht war auch schon jemand in einer Einklemmsituation, in der besserer Einklemmschutz gefehlt hat. Oder aber es hat jemand schon selbst ein ähnliches System entwickelt mit dem man auch genausogut Einklemmsituationen lösen könnte?


Es wär wirklich super von euch, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet und mir einfach schreibt, was euch grundsätzlich beim derzeit am Markt bestehenden Einklemmschutz stört oder ob ihr selbst euch schonmal Gedanken über mögliche bessere Lösungen gemacht habt.

Vielen, vielen Dank!!

8-[
Lg Karin

cmorgen
31.03.2006, 15:10
Hallo Karin,

heute macht man ja den Einklemmschutz z.B. bei Fahrstuhltüren über Lichtschranken (gestern erst habe ich mich nämlich in einem Fahrstuhl darüber gewundert habe, dass sich die Lichtschranke auf 1,50m Höhe befindet, was ich für Kinder oder Hunde irgendwie blödsinnig finde...)
Aber das Problem hast du beim Auto natürlich nicht.
Allerdings habe ich mich noch nicht eingehender mit Einklemmschutz beschäftigt. Lichtschranken sind natürlich "genial einfach" und dabei noch effektiv. Allerdings weiß ich nicht, wie gut das zum Beispiel bei Autofenstern funktioniert.
Alternativ könnte man vielleicht kleine Wärmesensoren anbringen, wenn man mal davon ausgeht, dass es hauptsächlich darum geht, dass Menschen sich nicht einklemmen.
Aber wahrscheinlich gibt´s noch viel gescheitere Lösungen :-k

Viele Grüße und viel Erfolg!
Christiane

Manf
31.03.2006, 15:42
Ich habe nur erst mal das Thema von Sensoren (so heisst ja schon das Forum) auf Einklemmschutz geaendert.

Neben einer Begrenzung der Kraft wird es auch einen Sensor fuer die aufgewendete Kraft geben um auch bei Umgehung des Sensors die Wirkung zu begrenzen. Eine Fahrstuhltuer muesste dafuer ausgestattet sein, dass sie neben dem Sensor blockiert wird.

Falls es jemand ausprobieren will, bitte kein Koerperteil einklemmen und nachgiebig bleiben, um die Tuer nicht zu beschaedigen.

Manfred

Karin
31.03.2006, 16:04
Danke für die Antworten. Was meinst du mit Sensor für die aufgewendete Kraft? Würde das nicht bedeuten, dass der Einklemmschutz eine Berührung erfordert?
Das Problem bei Fahrzeugtüren ist ja oft, dass man einen Lichtschranken auf einer bestimmten Höhe vorfindet, der bei Kindern/Hunden oder anderen Hindernissen in davon abweichender Höhe nicht erkennt...

Bei einem PKW wär das bei einem Fenster zum Beispiel nicht möglich, nur eine Lichtschranke zu haben. Da bräuchte man einen umfassenderen Schutz, als bei Aufzugtüren.

Bestehende Einklemmschutz-Systeme erkennen eine Einklemmsituation ja über einen erhöhten Motorstrom oder Motordrehzahl, soweit ich bisher erfahren habe. Das bedeutet aber auch, dass eine Einklemmsituation erstmal vorliegen muss, damit das System "wirkt", was natürlich zu Verletzungen führen kann ...

ACU
31.03.2006, 16:12
Also ich kann nur zu dem Fahrstuhl in unserem Haus und den automatischen Straßenbahntüren etwas sagen.
Beide haben in unterschiedlicher Höhe jeweils eine Lichtsschranke.
Wenn die Last zu groß wird (zum Beispiel steigt der Strom für den Anstiegsmotor), dann wird das erkannt und die Tür zurückgefahren.
Sonst könnte ja zum Beispiel jemand mit einer Stange im Fahstuhl sein und diese Stange rangt raus und wird von den Lichtschranken nicht erkannt.
Wäre schon unschön, wenn wegen sowas das System kaputtgeht.


MfG ACU

Manf
31.03.2006, 16:22
So heikel wie das Thema Verletztungen speziell bei oeffentlichen Einrichtungen ist, gehe ich davon aus, dass eine Reihe von Sicherheitsmassnahmen parallel wirken.

Bei der Fahrstuhltuer ist es eine Lichtschranke (oder mehrere) und eine Beruehrsensorkante, die aber (bei Umgehung) noch durch eine Kraftbegrenzung unterstutzt wird, die auch noch ueberwacht wird.

Wie sieht es mit Autofenstern aus?, ich habe gerade keines da. (Ich bin gerade vom Test mit der Aufzugstuer zurueck, hier in der Hotelhalle beim free Internet, kurz vor Mitternacht (in Japan)).
Manfred

Markus4004
31.03.2006, 16:34
So ein Sensor im Auto muss auch robust sein. Wenn sich das Fenster nicht mehr schließen lässt, weil die Lichtschranke verdreckt ist, dann hat der Anwender sicher wenig Freude damit.

Goblin
31.03.2006, 16:48
Also speziell bei Autoschreiben, die ja eine relativ Breite zu überwachende Fläche und idr ein relativ kleines potenziell einklemmbares Objekt (Finger) haben ist es Berührungslos relativ schwierig. Was machbar wäre wäre vielleicht die Oberkante des Fensters (des Glasteils) zu beschichten und da eine Messund á la Tastschalter (bloße Berührung reicht) zu machen. Das ganze ist dann nicht berührungslos, aber es muss auch nicht erst zur Einklemmsituation kommen bevor das Fenster stoppt.

askazo
31.03.2006, 16:52
Wir experimentieren hier auf der Arbeit zur Zeit mit einer Tür vom Golf V rum. Zwar nicht direkt mit dem Einklemmschutz, aber damit haben wir auch schon rumgespielt. Bei der Golf Tür wird ein Einklemmen über den Motorstrom registriert. Ich hab schon mal den Arm dazwischengehalten, das funktioniert eigentlich recht gut, mein Arm war nicht stark eingelemmt. Für ein Kind z.B. ist's aber sicher nicht angenehm, einen einzelnen Finger würde ich auch nicht unbeding dazwischenhalten.

Von daher finde ich Eure Idee, einen berührungslosen Einklemmschutz zu entwickeln, ziemlich gut. Berührungslos bedeutet wohl auf jeden Fall, dass Ihr mit optischen Sensoren arbeiten müsst.
Meine grobe Idee hierzu wäre, am unteren Rand des Fensters Laserdioden anzubringen, die von unten in die Scheibe reinstrahlen. Das Licht sollte eigentlich wie durch einen Lichwellenleiter durch die Scheibe durch geleitet werden - mit einigen Verlusten natürlich. Dennoch sollte es möglich sein, die Laserstrahlen mit Sensoren im oberen Türrahmen zu registrieren. Wird ein Strahl unterbrochen, stoppt das Fenster.
Das größte Problem bei der Sache ist wohl, dass die Seitenscheiben leicht gebogen sind und somit die austretenden Strahlen bei niedriger Fensterstellung an den Sensoren vorbeischießen. Relevant sind aber ja eigentlich nur die letzten ~10cm, vielleicht passt da der Winkel auch schon wieder.
Ihr könnt die Idee ja mal weiterspinnen...

Gruß,
askazo

Karin
31.03.2006, 16:53
Das Problem bei der Lösung mit dem Tastschalter an der Oberkante dann vermutlich auch einen Einklemmschutz auslösen würde, wenn es nicht gewünscht ist, d.h. wenn ich bei halb offenem Fenster meinen Arm ausstrecke und das Fenster zufällig berühre....

askazo
31.03.2006, 16:57
Das Problem wirst Du mit jedem berührungslosen Einklemmschutz haben.
Aber man kann das ganze ja so steuern, dass der Einklemmschutz nur dann aktiv ist, wenn das Fenster hoch fährt.

askazo

Karin
31.03.2006, 17:00
@ askazo
tolle idee mit den Laserdioden. Du meinst also, bei berührungslosem Einklemmschutz kommen wahrscheinlich nur optische Sensoren in Frage?


Ich kenn mich mit Biosensoren nicht wirklich aus, hat da jemand Erfahrung mit sowas? Möglicherweise könnte das mal funktionieren?

Möglicherweise sogar mittels elektrische od. auch magnetische Felder... :-k
Damit könnte vielleicht auch das Problem einer Fehlauslösung/-funktion durch Schmutz oder dgl. behoben werden...

Karin
31.03.2006, 17:05
Stimmt.... vermutlich wird das Problem dann immer bestehen. Allerdings gefällt mir die Idee, das so zu steuern, dass es nur wirkt, wenn man grade das Fenster hochfährt gut.

Bei Heckklappen oder Schiebetüren wirds halt dann doch schwieriger, da steckt doch eine immense Kraft dahinter, d.h. man müsste das Hindernis (Mensch/Gegenstand) schon relativ früh erkennen, um noch rechtzeitig vorher bremsen zu können... Da wird's schon schwieriger eine berührungslose Lösung zu finden

Goblin
31.03.2006, 17:17
wie gedenkst du denn eine Schiebetür, beispielweise die eines Bullys, die jemand mit Schwung schliesst du bremsen, falls was dazwischen ist?

Karin
31.03.2006, 17:26
Ja, das ist sicher nur schwierig, wenn überhaupt lösbar. Vermutlich wäre eine mögliche Lösung, ein System einzurichten, dass die Schiebetür nur loslässt, wenn kein Hindernis dazwischen ist. Eine Sperre oder so..

Goblin
31.03.2006, 18:04
edit: Die Tür nur zum Schliessen freizugeben wenn nix dazwischen ist ist Unsinn, das macht der "User" schon selber. Das Problem ist dass während des Schliessvorgangs etwas dazwischen geraten kann.

http://img110.imageshack.us/img110/7044/unbenannt6ea.jpg

naja so eine Tür wird ja in einer Schiene geführt. Und wenn die "Rolle"(Rot) die sich in der Führung (Blau) bewegt (das grüne ist die Tür) ein wenig eliptisch ist, verklemmt sie sich, wenn sie um eine Verklemmung zu vermeiden gedreht wird. Wäre auch nicht so schlagartig, als würde die Tür mit einem mal blockiert. -> Materialschonend

s1m0n
31.03.2006, 23:41
Wir haben nen VW BUS (T4)
Ich hatte schonmal meine Hand zwischen Schiebetür und rahmen einkeklemmt.
Sone Tür wiegt ziemlich viel wie willst du die stoppen wenn die erstmal in bewegung ist.

Bei Fenstern finde ich de Idee gut auf der Scheibe oben sowas wie eine Oberfläch eaufzubringen die bei kontakt mit dem Körper ein Signal ausgibt.

Karin
01.04.2006, 16:04
@ Goblin
Du meinst also, man könnte die Tür so schneller zum Stoppen bringen? Wurde oder wird das irgendwo bereits angewendet mit der elipsenförmigen "Rolle"? Die Idee find ich ja super, wenns funktioniert. Kann es mir grad aber nicht so vorstellen, dass sowas schnell genug sein könnte...

Hat jemand eine Idee, in welchen Bereichen extremere oder andere Anforderungen an einen Einklemmschutz bestehen könnten? Ich hab da schon an öffentl. Verkehrsmittel gedacht, allerdings sind die Reflexionssensoren oder Lichtsensoren an den Türen ja eher nicht so fortschrittlich.....

CowZ
01.04.2006, 16:15
"extremere Anforderungen?"

Wie wär's zum Beispiel bei irgendwelchen Pressmaschinen etc. ? Da müsste das System natürlich auch noch zwischen Werkstoff und Hand unterscheiden können (Wärme?)

Gruß, CowZ

MrNiemand
01.04.2006, 16:21
mittlerweile gibt es doch auch z.b. pressen die einen "Lichtvorhang" haben, also viele Lichtschranken die ein Gatter bilden, nur müsste es halt rel. fein gerastert sein für finger und der gleichen.

Karin
01.04.2006, 16:32
stimmt... gerade in der Industrie ist es extrem wichtig, dass zwischen Ding und Mensch unterschieden werden kann. Allerdings sind die, wie MrNiemand schon schrieb, meist zu grob oder einfach ausgestattet (die haben halt auch immer die billigste Lösung)..... Die Frage ist wohl eher, gibt es einen Bereich, in dem man technisch viel fortschrittlichere Lösungen einsetzen muss, als jene, die derzeit bei Einklemmschutz üblich sind.

Goblin
01.04.2006, 18:15
bei maschinen ist es doch ird so, dass der bediener 2 schalter bedienen muss damit sich an der maschine was tut, also nicht die hand in die maschine bekommt. zu der schiebetür: das war jetzt nur ne idee, keine funktionsgarantie, aber ich denke schon dass man damit ne schiebetür aufhalten könnte. Zumindest start bremsen.

Was den Lichtvorhang angeht: Mehrere Lichtschranken währen wohl unsinn. Man könnte auch einfach sowas machen:

http://img342.imageshack.us/img342/600/unbenannt3px.jpg

SeveQ
11.04.2006, 12:07
Okay, hab Alternativen, beantworte aber nicht die Frage nach den Sensoren:

Man haut die Tür an 'nem Bully ja nur deswegen mit Schwung zu, weil sie langsam geschoben nicht verriegelt. Da wäre vielleicht ein elektronischer Verschlussmechanismus (wie bei modernen Heckklappen) und eine mechanische Bremse gut, die nur ein langsames Schließen der Tür zulässt. Eben um zu verhindern, daß die Tür mit ihrem vollen Gewicht kleine Kinderfinger zermalmt. Reicht ja, wenn diese Bremse nur auf den letzten 20cm der Tür reagiert und die Tür voll abbremst auf die mindestens notwendige Geschwindigkeit, die nötig ist, um den elektronischen Verschlussmechanismus anzusprechen. Es muss auch keine Bremse sein, sondern könnte in Form einer Mechanik mit Gasdruckdämpfern funktionieren. Insgesamt sind Sensoren dann zumindest bei der Schiebetür auch überflüssig. Heckklappen kann man bei modernen Autos heute ja schon sanft schließen, muss sie nicht mehr zupfeffern. Bei den Türen wäre das auch denkbar.

Promech
11.04.2006, 13:26
Die Idee mit dem Lichtvorhang hatte ich auch schon im Kopf (Die sind sehr oft an den Maschinen bei mir auf der Arbeit verbaut und zwar genau so wie Goblin es aufgezeichnet hat, die lösen schon aus , wenn man mal´nen 6er Maulschlüssel reinhält, sehr nervig aber besser empfindlich als überhaupt nicht!)

Wenn man den Lichtvorhang nun so ansteuert, dass er nur beim zufahren "scharf" ist und nicht beim auffahren(erkenne beim Autofenster auffahren ehrlich gesagt keine Klemmgefahr) könnte das ganz gut funktionieren.
Dann kann man auch beruhigt seine hand durch das geöffnete bzw. öffnende fenster seine finger/Hand gefahrlos rausstrecken (für die Raucher denk ich mal ganz wichtig :cheesy: )