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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schaltung zum invertieren oder verschlüsseln von Videosignal



Gast23
29.03.2006, 11:20
Kennt jemand zufällig eine Schaltung zum verschlüsseln/invertieren von Videosignalen?
Ich möchte nicht das mein Nachbar meine Videos mitschaut

urkel_
29.03.2006, 12:05
Und wie schaut dein Nachbar deine Videos mit?

Ich vermute mal Du besitzt eine Funkantenne oder? Falls nein ..
Welche Art von Verschlüsselung brauchst Du und was für ein Videosignal hast Du?

PICture
29.03.2006, 12:20
Hallo Gast23!

Tatsächlich, die einfachste Methode wäre inversion des Videosignals. Das ist mit einem Transistor möglich. Man muss es sowohl zwischen der Signalquelle und dem Sender, als auch zwischen dem Empfänger und dem Fernseher schalten.

MfG




VCC=12V
+
|
.-.Rc
| |75 +11,25V
Rb* | | /-------
160k '-'/
___ |< #| invers
+-|___|-+---#|-------> Video
| | +#|
|| | |/
Video >------||--+-----| C2
|| T1 |> 47u
BC338 |
C1 | +0,75V
u47 |<-------
.-.
| |Re
| |75
'-'
|
===
GND

urkel_
29.03.2006, 15:37
Naja Verschlüsselung würde ich das nicht nennen, da das Bild weiterhin sehr gut erkennbar ist.

Falls eine Funkantenne verwendet wird, würde ich mir mal überlegen ob der Nachbar wirklich so nah dran sitzt, das es theoretisch überhaubt möglich ist, das er "schwarz" Video schauen kann. Solche Antennen haben eine sehr begrenzte Reichweite.

PICture
30.03.2006, 10:07
Hallo urkel_!

Das invertierte Videosignal enthält keine für "normalen" Fernseher erkennbare Synchroimpulse mehr und somit kann kein Bild sichtbar sein. Man kann nur flimmernde und sich ändernde schräge Linien auf dem Bildschirm sehen. Einfach probieren, wenn Du das bezweifelst.

MfG

urkel_
30.03.2006, 14:19
Hallo PICture,


... Einfach probieren, wenn Du das bezweifelst.
MfG

Warum sollte ich das bezweifeln? Hmmmm

PICture
30.03.2006, 15:32
@urkel_

Weil Du geschrieben hast

..., da das Bild weiterhin sehr gut erkennbar ist.

MfG :)

urkel_
30.03.2006, 16:11
@PICture,

ich hatte mir Deine Schaltung nicht angeschaut und nur gelesen gehabt "invertieren". Ich habe wohl beim Überfliegen "Videobild" anstatt "Videosignal" gelesen. Deshalb meine Antwort ;)

Gast23
31.03.2006, 19:28
Hallo Gast23!

Tatsächlich, die einfachste Methode wäre inversion des Videosignals. Das ist mit einem Transistor möglich. Man muss es sowohl zwischen der Signalquelle und dem Sender, als auch zwischen dem Empfänger und dem Fernseher schalten.

MfG




VCC
+
|
.-.
Rc| |
| | C2
Rb '-'
___ | || invers
C1 +-|___|-+--||--------> Video
| | ||
|| | |/
Video >------||--+-----|
|| |>
|
|
|
.-.
Re| |
| |
'-'
|
===
GND




Genau an sowas dachte ich. Nur wie komme ich zu den genauen Bauteilewerten?
Oder ist Operationsverstärker besser? Aber da bräuchte ich auch Bauteilewerte.

PICture
31.03.2006, 19:58
Hallo Gast23!

Operationverstärker ist nicht besonders besser, weil die Bandbreite eines Videosignals ca. 6 MHz ist, und es muss schon ein schneller OpAmp sein. Um die Bauteile zu berechnen braucht man zuerst die Betriebspannung (+VCC). Wenn die Verbindung mit Koaxkabel realisiert wird (75 Ohm), wäre gut, noch ein Transistor als Emiterfolger am Ausgang des Inverters zu schalten. Ich nehme an, dass die Amplitude des Videosignals, wie üblich, 1V ist.

MfG

Gast23
31.03.2006, 22:55
Ich wollte das mit 12V betreiben. 1V Videosignal wäre das. Und wie berechne ich Widerstände wenn ich einen BC338 nehme?

PICture
01.04.2006, 00:27
Wenn der Last 75 Ohm und die Amplitude des Videosignals 1Vpp ist, dann muss der Transistor auf der Last (Rc=75 Ohm) ohne Signal ca. 0,75 V haben. Weil Rc=Re (Verstärkung=1), auf dem Re wird auch 0,75V abfallen. Das ergibt die Kollektor-Emiter Spannung 12-2x0.75=10,5V bei 0,75V/75 Ohm=10 mA Kollektorstrom. Somit wird in dem Transistor 10,5Vx10mA= 105 mW in die Wärme umgewandelt, was er noch wahrscheinlich ohne Kühlkörper erträgt. (muss man im Datenblatt schauen).

Den Rc wäre am besten experimentiel zu finden, weil für Berechnung, braucht man den genauer Wert für Stromverstärkung (ß=Hfe) beim Kollektorstrom 10 mA. Zur Schätzung kann man z.B. ß=100 nehmen. Dann ist Ub=Ue+0,6 V= 0,75+0,6 V=1,35V, Uc=12-0,75=11,25 V und Ib=Ic/ß=10mA/100=0,1 mA. Daraus ergibt sich Rb=Uc-Ub/Ib=99 kOhm. Man kann 100 kOhm nehmen, die Kollektorspannung messen und eventuell korriegieren.

Die niedrigste Frequenz des Videosignals ist 50 Hz (Vertikalsynchro). Der Eingangswiderstand des Transistors ist Ri=ßxRe=100x75 Ohm=7,5 kOhm. Für Hochpassfilter gilt F=1/2pixRxC. Daraus ergibt sich C1=1/2pixFxRi=0,424 uF (nom. 0,47uF) und C2=ßxC1=47 uF.

Jetzt schaue ich mir noch das Datenblatt des Transistors.

Alles passt. Laut Datenblatt wird er ohne Kühlkörper um 20°C wärmer als die Umgebung und der Rb könnte ca. 160k sein (durchsnittliches ß=Hfe=170).

MfG :)

Gast23
01.04.2006, 12:19
Vielen Dank das du dir so viel Mühe machst. Ich habe das heute mal nachgebaut.
Es funktioniert tatsächlich. Ich habe nun gleich zwei solche Schaltungen hintereinander geschaltet um das Ergebnis zu sehen.

Jedoch sind die Farben im Bild wesentlich schlechter. Die Farben stimmen nicht ganz, es zeigt eine rosa/gelb Einfärbung und helle Spiegelungen werden zu weiß.

Kann ich das noch verbessern? Der Arbeitspunkt müßte nach Messungen stimmen.

mfg
g23

PICture
01.04.2006, 18:58
Hallo Gast23!

Es wurde mir klar, dass es noch nicht fertig ist. Ich habe sogar was schlimmeres erwartet. Die einfachste Schaltung hat noch ein paar Nachteile, die man beseitigen muss. Der Unterschied zwischen den zwei Bilder zeigt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. :)

Es sind (hoffentlich) nur noch zwei Parameter zu bestimmen:

1. Eigangsimpedanz.
2. Frequenzgang.

Ich nehme an, dass die Versorgungsspannung schon entkoppelt und sauber ist, weil die Schaltung nicht oszilliert.

Fangen wir mit 2.Problem. Versuche, bitte, anstatt des Rb so was anzuschliessen:




|
.-.
Rb = Rb1 + Rb2 | |
| |
100k 56k '-'
___ ___ |
+-|___|-+-|___|-+
| | |
| --- |
| Cb --- |
| | | ||
| === +-||-
| GND | ||
|| | |/
---||--+-------------|
|| |>
|
.-.
| |
| |
'-'
|
===
GND

Der Cb= min.56 pF (berechnet) und Rb=Rb1+Rb2. Die Aufteilung des Rb auf zwei Rb1 und Rb2 ist nicht kritisch. Du kannst jetzt so lange experimentieren bis Du keine Verbesserung mehr erzielst. Dann melde Deine Resultaten und machen wir weiter.

Viel Spass und Erfolg ! :)

MfG

Gast23
01.04.2006, 19:27
Das Problem ist nur das ich nicht alle Bauteilewerte im Nähkästchen habe. Daher hatte ich statt 75 Ohm ca. 165 Ohm verwendet und auch den Basiswiderstand entsprechend geändert damit Arbeitspunkt wieder stimmte.

Wir wäre es denn wenn ich einen Videoverstärker umfunktioniere? Ich habe hier irgendwo noch eine Videoverstärker Schaltung rumliegen. Ich hänge mal den Schaltplan an. Kann man den mit einer Brücke umfunktionieren, vielleicht eine Transistorstufe überspringen? Wo müßte man das machen?

PICture
01.04.2006, 19:45
Das ist sehr gute, zeitsparende Idee ! :)

Am eifachsten scheint mir folgende Lösung:

Den C5 umdrehen (+/-) und anstatt auf Kollektor, auf den Emitter des T3 anschlessen. Die Verstärkung wird ca. 1/2 der unsprünglichen betragen, wird aber (hoffentlich) noch ausreichend.

MfG

Gast23
02.04.2006, 09:36
Fein, das werde ich probieren. Es ist sowieso ein Bausatz den ich noch zusammenlöten muß, von daher sind alle Änderungen einfach.
Da ich heute 3 Tage weg fahre, werde ich aber erst ende der Woche dazu kommen. Ich melde mich danach wieder. Vielen dank nochmals.

MFG

Gast23
06.04.2006, 15:23
Hier bin ich wieder. Ich hatte jetzt Gelegenheit den Videoverstärker wie angeregt umzubauen, also den Kondensator C5 umgedreht und mit dem Emitter verbunden.
Auf den ersten Blick klappt dies auch sehr gut. Wenn ich zwei Bausätze hintereinander schalte, habe ich wieder ein richtig gutes Bild.
Dabei kann ich die Videosignalstärke auch ruhig voll aufdrehen. Die Schärferegelung hat keinen Effekt mehr.

Sobald ich das ganze jedoch über einen Funksender betreibe gibt es doch heftige Störungen. Das Bild flackert und läuft. Ob die andere Elektronik / Servos da vielleicht stören? Jedenfalls ohne Videoinverter ist Bild wieder ok.

Theorie und Praxis scheinen wirklich ganz unterschiedlich.

PICture
07.04.2006, 09:07
Hallo Gast23!

Über andere Elektronik hast Du bisher nichts gesagt. Die Störungsquelle kann man am eifachsten per abschalten lokalisieren. Ich vermute, dass die volständige Abschirmung des Inverters (Metallgehäse mit GND verbunden) sollte die Störungen beseitigen. Wahrscheinlich ist die ganze "Videoelektronik" ausser dem Inverter abgeschirmt.

MfG

Gast23
07.04.2006, 13:57
Genau so ist es. Ich werde mir jetzt Metallgehäuse besorgen und das ausprobieren

Gast23
15.04.2006, 15:58
Inzwischen hatte ich´s im Metallgehäuse probiert. Ergebnis ist noch schlechter als vorher. Ich gebe auf. Falls jemand mal einen erprobten Inverter zustand bringt, kann er ja mal Schaltung vorstellen. Trotzdem danke für die Hilfe.

PICture
15.04.2006, 16:32
Hallo Gast 23!

Gib nicht auf ! Du bist doch schon so weit gekommen und brauchst Du nur noch die Quelle der Störungen finden. Nach dem was Du schon gemacht hast, glaubst Du wirklich, dass in Deinem "Störungsfeld" wird ein nach gepostetem Schaltplan gebauter Videoinverter perfekt funktionieren ? :)

Na ja, ich kann Deine Entscheidung nicht ändern.

Schöne Grüße!