PDA

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HannoHupmann
07.03.2006, 10:56
Die Frage diesmal:
"Welche Möglichkeiten gibt es Roboter zu Programmieren ohne PC"
Sprich ohne Notbook oder PC, also über PDA, Handy (?), denke da an besser Organiser Handys.
Hat schon jemand Erfahrungen damit gemacht? Im Prinzip ist ja jedes Handy bzw. PDA möglich welches .exe Datein ausführen kann und damit eine Entwicklungssoftware.
Übertragung sollte kein Problem sein, entweder Blauzahn oder eben Serielles Kabel bzw. USB.

Also welche Möglichkeiten gibt es?

maze2k
07.03.2006, 11:37
Stelle ich mir schwierig vor.
Ich glaube kaum, dass du Entwicklungsumgebungen für mobile Betriebssysteme findest. Und wenn doch, dann werden die nicht sehr ausgereift sein oder nicht sehr viel funktionalität bieten.

Das einzige was du finden könntest, ist ein Compiler für deine Sprache.
Du erstellst dein Programm in einem Ascii Texteditor auf dem PDA und gibst die dann dem Compiler. Für C gibt es z.B. PocketC...
Das Problem dabei ist, dass die Compiler, die auf PDAs laufen, auch meistens für PDAs gedacht sind. Es wird also schwer sein, Programme für Microcontroller zum Laufen zu bringen. Die besten Chancen sehe ich da bei Assembler...

HannoHupmann
07.03.2006, 14:24
Naja die Frage ist einfach in wie weit kann man einen standart compiler (manche von denen sind recht klein) auf dem PDA anwenden. Naja die meisten haben ja einen USB Port oder eben Seriell (wenn etwas älter)
denke es ist nicht so schwer da entsprechend den Prot zu konfigurieren

maze2k
07.03.2006, 14:34
Ja das ansprechen der Schnittstellen sollte nicht das Problem sein. Irgendwo bekommt man immer Bibliotheken dafür her.

Aber wie schon gesagt sind die Programme, die du dann compilieren kannst, speziell für den PDA optimiert. Ich weiss nicht, ob du da auch die Bibliotheken einbinden kannst, die du für die Microprozessorprogrammierung brauchst. Da musst du dir aber den jeweiligen Compiler anschauen.

Aber ich weiss nicht, ob das überhaupt noch eine Antwort auf deine Frage ist. Deine Frage ist
"Welche Möglichkeiten gibt es Roboter zu Programmieren ohne PC". Im Prinzip ist ein PDA nur ein kleiner PC ;)

Warum willst du überhaupt ein mobiles Gerät zum programmieren nehmen? Gut, du kannst dir eine Tastatur dafür besorgen, dann ist das programmieren nicht zu umständlich. Aber aufgrund des geringen Speicherplatzes, der geringeren Leistungsfähigkeit usw. ist es nicht sehr effizient, auf PDAs, etc. zu programmieren.

Gestern ist bei mir auch ein nagelneuer DELL Axim angekommen, der als Testumgebung für Software gedacht ist (eine Kommunikations-Software für mobile bzw. embedded-Geräte). Aber ich würde nie im Leben darauf wirklich programmieren wollen. Ohne zusätzliche Tastatur und Bildschirm geht das nicht (ausser vielleicht für Mini-Programme). Und dann kannst du gleich einen Laptop nehmen :)

HannoHupmann
07.03.2006, 14:55
Moment also PDAs ham heute schon leicht über 50MB speicher wenn nicht sogar 512MB (mit entsprechender Speicherkarte). Außerdem sind sie super klein und leicht gegenüber einem Notebook. Zumdem auch billiger.
Ich suche für meinen Roboter eine Lösung ihn unterwegs zu programmieren bzw. das Programm abzuändern.

Sprich wenn mit bei der Präsentation auffällt das z.B. ein Wert etwas zu ungenau eingestellt ist, würde ich diesen gerne schnell ändern können. Sprich Programm auf, änderung rein, USB übertragen und dann läuft es auf dem Roboter wieder.

Laptop ist mir so aber zu teuer und auch zu schwer. Zumal ich eh überlege einen PDA für mich zuzulegen.

NaYthan
28.07.2006, 02:07
Einen PDA als Entwicklungsumgebung für Roboter umzubauen ist prinzipiell möglich.
Wenn man die Entwicklungssoftware aber nicht selber schreiben will, muss man sich voll und ganz auf Open Source Software verlassen...
Das bedeutet dann folgendes:

Der PDA sollte bereits Linux als OS besitzen oder auf Linux umgeflasht werden. (PDAs auf PalmOS Basis sind keine gute Wahl, da das extrem effiziente PalmOS mit sehr sehr wenig Speicher auskommt. Linux kann man zwar auch so klein kriegen, aber das mit der Entwicklungsumgebung wird da nichts. Also braucht man schon ein Windows Gerät, wenn man es umflashen will)
Anschliessend brauchst du Open Source Entwicklungssoftware für Linux (z.B. den gcc mit entsprechenden Bibliotheken)... dabei ist zu beachten, dass Entwicklungsumgebungen viel Speicher verbrauchen und damit nichts im OS ROM verloren haben. Somit sollte man die Entwicklungsumgebung auf einer Speicherkarte unterbringen (je nach Typ gibt es ja bereits multi-Gigabyte Versionen).
Dann kommt der nächste Schritt, die nötige Hardware um den gewünschten µC zu programmieren.
Mein iPAQ3660 hat z.B. einen USB Client (nutzlos in dem Zusammenhang) und eine normale RS232 schnittstelle (nützlich für einen Programmer der über RS232 funzt).
Der Zaurus von Sharp (die Linux Varianten) haben sogar USB Host und bieten deshalb noch einiges mehr an Möglichkeiten (z.B. das anschliessen einer ext. USB Festplatte)

Naja, ich kann aber nicht finden, dass einigermaßen Leistungsfähige PDAs billiger sind als Notebooks.
Unter umständen findet man ein Leistungsfähiges Notebook (Leistungsfähiger jedenfalls als die meisten PDAs und definitiv mit mehr Möglichkeiten in Hinblick auf eine Entwicklungsumgebung) schon für 400 Euro und so viel kostet auch schon ein guter PDA, bzw. Top Modelle der PDAs kosten schon mehr als 600 Euro.
Wobei man da auch darauf warten kann, dass UMPCs erschwinglich werden. Diese sind ein wenig größer als PDAs und laufen z.B. mit dem normalen WinXP und haben eine Festplatte, usw. integriert. Quasi ein PC unter der Stufe der Subnotebooks.

Interessant wäre so ein PDA mit Roboterumgebung schon... genial wäre dann die Möglichkeit mit dem PDA den Roboter fernzusteuern (bzw. in Programmabläufe einzugreifen) und drahtlos ein neues Programm in das Hirn des Roboters einzuspeisen.

Wobei die Idee ab einem gewissen Punkt sogar kommerzielles Potential hat.
Man stelle sich vor man benutzt als Gehirn des roboters einen Gumstix (quasi die Hardware eines PDAs auf engstem raum mit Möglichkeiten wie WLAN, etc.). Dieser hat dann als OS Linux und einen Interpreter für eine Scriptsprache (z.B. Python). Dann bietet man Entwicklungsumgebungen für Linux und Windows an, mit dessen Hilfe man die Daten des Roboters über WLAN überwachen kann, bzw. neue Python Scripte schreiben und übertragen kann. Durch die unterstützung von Linux wäre das ganze auch Leicht auf Linux PDAs übertragbar.
Und schon hat man das Spielzeug der nächsten Generation geschaffen. Gleichermaßen für jung und alt geeignet. Man stelle sich nur die Möglichkeiten vor, die Rechenleistung der Gumstix mit ihren 200-400MHz ARM Prozessoren dürfte vielleicht sogar ausreichend für einfache Bildverarbeitung sein (zumindest ausreichend um ein Webcam Bild über WLAN zu übertragen), oder für Spracherkennung. So ein system würde LEGO Roboter in der Flexibilität um Längen schlagen.