PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lüfter benötigt 110V



Olle_Filzlaus
06.03.2006, 16:13
Hallo,

ich habe aus einem defekten Overheadprojektor einen Walzenlüfter ausgebaut. der braucht zum laufen 110V~. geht aber auch schon schön leise mit 60V~.

jetzt habe ich mir überlegt das ich dafür eine kleine steuerung bauen will. nach etwas suchen im internet bin ich auf schaltungen mit diac und triac gestoßen. da ich aber mit diesen bauteilen noch keine erfahrung habe wollte ich euch um rat fragen. die schaltungen sind auch eher erklärungen wie es gehen kann.

am besten soll die ganze sache von einem kleinen atmega8 zu steuern sein. kann aber auch ein normales poti gehen. eventuell noch die einstellung das ich mindestens 60V~ bis maximal 110V~ anlegen kann.

ach ja noch was. ich habe schon mal einfach ne diode rein gehangen, dadurch fehlt ja die untere(oder obere) halbwelle und man hat 115V. bei glühbirnen oder lötkolben funktioniert es. bei diesem motor leider nicht. is ja auch klar :-)

http://www.elektronik-kompendium.de/public/wismann/dimmer.htm habe ich mal eine kleine schlatung gefunden, aber bei reichelt gibt es ja auch wieder die unterschiedlichsten modelle.

wäre also toll wenn da jemand eine kleinen fertigen plan hätte.

thx arno

Ratber
06.03.2006, 18:21
Ja,das es nicht so recht funktionieren will kann ich gut verstehen.

Mit hoher Warscheinlichkeit wird auch dein Walzenlüfter einen Spaltpolmotor als Antrieb haben und die sind etwas anders was die Versorgung angeht.

Hier mal nen Bild wie die in etwa aussehen (Gibt Variationen)

http://www.emb-online.de/images/spalt_e64.gif

Dazu der passende Wikipediaeintrag (http://de.wikipedia.org/wiki/Spaltpolmotor) dazu der rudimentär erklärt wie er funktioniert.

Mit nem Dimmer oder nur ner Diode ist da nicht viel zu machen.
Er möchte seine 110V haben und das bitteschön annähernd Sinus.

Die Möglichkeiten sind also entweder nen passenden Vorwiderstand oder ein Trafo 230/115V (Die 5V mehr machen nix) passender Leistung.

PICture
07.03.2006, 13:28
Hallo!

Wenn die galvanische Trennung nicht nötig ist, kann man auch ein Trafo mit primärer Wicklung 2x110V nehmen und den Motor zwischen der Mitte und einem Ende der Wicklung schalten. (links)
Oder man kann zwei gleiche Trafos mit sekundär 2xXV miteinander verbinden. (rechts)

MfG




<-------------. <----. ,- /---. ,------\
)| )|( | )|( |
.-. )| )|( | )|( .-.
220V, 50Hz /-( M )--.|,- 220V,50Hz )|,----/ -'|( ( M )
| '-' )|( )|( )|( '-'
| )|( )|( )|( |
<----o--------' '- <----' '--------' '------/

PasstScho
07.03.2006, 13:47
Hi,
Ich habe auch so einen Lüfter gehabt.
Um den Motor an ~11V Wechselspannung laufen zu lassen hatte mein Vater mehr Wicklungen auf die Motor-Spule gemacht.
Dadurch wird er natürlich langsamer, aber immerhin braucht man keine gefährliche Spannung mehr.
MfG Alex

Olle_Filzlaus
02.08.2006, 09:54
Hallo,

da mich das Thema leider nicht los lässt mal noch ein paar ideen.

1) Runter mit Widerstand. da der nur 200mA benötigt könnte man doch einfach 110V verbrutzeln. habe mal ausgerecchnet das ich ein 550Ohm Widerstand benötige und der muss 22W aushalten. Das ganze einfach über den Lüfter gesetzt und wird dabei noch gekühlt

2) Ein Übertrager nehmen (bei Reichelt als Trenntrafo) auf der einen Seite mit nem Triac 110V erstellen und auf der anderen Seite hat man durch das 1:1 Verhältniss auch 115V. Aber durch den Metallkern im inneren müsste das doch ne annähernde Sinuskurve geben. Oder?

3) Trafo selber wickeln. Einfach mit eine VErhältniss 1:2 ein Trafo wickeln. Dürften ja schon ein paar Wickelungen genügen. Muss mal gucken wieviel ich brauche. dachte da so an 100 : 200 Wicklungen.

Oder habt ihr noch andere Vorschläge??

thx arno

Ratber
02.08.2006, 12:12
Wenn du schon fragst...........



...Schmeiss das Teil weg und kauf nen Lüfter für 230V :wink: :D

PeterPan
02.08.2006, 15:13
Hallo,

wie wäre es mit einem Kondensator in Reihe zum Lüfter?
Da der Winkel zwischen Spannung und Strom nahezu 90° beträgt gibt es auch kaum Wirkleistung. Also nur wenig bis gar keine Wärme.

Bis bald,
Peter Pan

Olle_Filzlaus
02.08.2006, 17:50
Hallo,

ja an den Kapazitiven Blindwiderstand habe ich schonmal gedacht. habe damit paar kontroll LEDs an 220V Geräten.

Aber gehen die auch für so ne Leistung? Sind immerhin 200mA.

Habe das mal schnell ausgerechnet. laut rechnung brauche ich ein 5300µF Elko und geben tuts 4700µF Elkos.

mhm, mal sehen, habe glaube keine ELkos in 250V ausführung da.

müsste ich bestellen, also mal bitte die meinungen dazu hier rein. würde das gehen??

cu arno

kalledom
02.08.2006, 18:04
Naja, 4700µF bei 250VAC / 400VDC, da kauf Dir schon mal 'ne Sackkarre, um den zu transportieren.
Hier ist die Rede von einem MP-Kondensator 8...22µF (MP = Metall-Papier), wie er bei einigen Motoren mit Hilfswicklung oder Drehstrommotoren zum Betrieb an 220V verwendet wird.

Ein Elko ist übrigens für Gleichspannung (Ausnahme: der bipolare Elko für Lautsprecher-Weichen).

PeterPan
02.08.2006, 18:08
Hallo,

ELKO GEHT GAR NICHT !

Elkos sind gepolt. Bei unserer Wechselspannung ändert sich die Polarität aber 50 Mal pro Sekunde. Während der Hälfte der Zeit wird sich also das Elektrolyt zersetzen. Manche Elkos kriegen dicke Backen andere platzen sogar. Defekt sind sie auf jeden Fall.

Aber wie kommst Du auf einen Wert von 5300µF ? Ich hätte jetzt so um 4µF geschätzt. Um es zu berechnen fehlt noch ein Wert. Entweder der Phasenwinkel oder die Wirkleistung des Motors.

Bis bald,
Peter Pan

Olle_Filzlaus
02.08.2006, 19:28
ne, weil der kondensator als widerstand drin ist:

Formel: Xc= 1 / ( 2* Pi * f * C)

und dann rechnest du einfach den teil weg der weg soll, also bei mir 115V bei 0.2A. mit r = u / I kommst du auf einen Wiederstand und die Formel stellst du nach C um. Fertig ist das Teil.

Das mit dem Elko ist natürlich falsch, ist ein Kondensator (passiert manchmal in der Hitze des Gefechts)

cu arno

kalledom
03.08.2006, 00:20
115V / 0,2A = 575 Ohm
C = 1.000.000 / 2 * 3,14 * 50 Hz * 575 Ohm = 1.000.000 / 314 * 575 Ohm = 1.000.000 / 180550 = 5,539 µF

Ratber
03.08.2006, 00:30
Na dann muß ich nochmal was dazu sagen.
Kann mich kaum noch halten *gg*




@Peterpan



ELKO GEHT GAR NICHT ! ..........................

Soso,dann erzähl mir mal warum in Frequenzweichen für Lautsprecher Bipolare drinne sind und auch in manch einer Motor PWM mit mittlerer Leistung ?

Sicher geht das nur muß man es auch richtig machen :wink:


Elkos sind gepolt. Bei unserer Wechselspannung ändert sich die Polarität aber 50 Mal pro Sekunde.

[Intelligenzfäkalmodus]
Mööp,Falsch.
50 Phasen die Sekunde also 100 Polaritätswechsel
[/Intelligenzfäkalmodus]

@Filzlaus

1. Den passenden Wert bekommt man auch mit Reihen/Parallelschaltung unterschiedlicher Werte.
Also ganz wie man es auch bei Widerständen macht.

2. Bei Kondensatoren ist dennoch auf den ESR zu achten denn bei etwas höheren Strömen als nur für einige LED'S macht sich der wieder Bemerkbar.
Der Kondensator Heizt und bei Elkos ist das doppelt Kritisch.

3. Ja, Xc= 1 / ( 2* Pi * f * C) umgestellt nach C ergibt C = 1/(Xc*2*pi*f)

Wenn ich deine 200mA bei 115V annehme und jegliche Phasenvrschiebung ignoriere dann ergibt das für mich nach R=U/I also Xc=U/I 115V/0.2A=575 Ohm.

Der Kondensator müsste demnach 5.5µF betragen.
Du hast dich da um eine Einheit verrechnet und 1e-3 angenommen also 5.5 mF (Milifarad)



Edit:
Zu lange getippert,Kalledom war schneller =P~

Olle_Filzlaus
03.08.2006, 00:43
oh ja das mit den einheiten ist natürlich peinlich.

komme auf 5,3E-6 und das ist natürlich schon µF.

aber ein kondensator um die 5µF dürfte sich finden lassen, da werde ich das am wochenende mal ausprobieren.

mss nur mal schaun ob ich Kondies mit mehr als 250V da habe.

thx arno

PICture
03.08.2006, 08:47
Hallo Olle_Filzlaus!

Sollte es mit dem Kondensator nicht gehen, geht sicher mit zwei gleichen Trafos (z.B. EI48/16.8 224 vom Reichelt, 2x4,90=9,80 EUR). Skizze im Code.

MfG




>-----+------. ,---------->
| )|( 24V A
| )|( |
230V,50Hz | ) ,- |
| )|( 24V |
| )|( |
>--------+---' '-+ |
| | | |96V,50Hz
| | | |
+------. ,-+ |
| )|( 24V |
| )|( |
| ) ,- |
| )|( 24V |
| )|( V
+---' '---------->

PeterPan
03.08.2006, 08:57
Autsch, da hat er es mir aber gegeben.


50 Phasen die Sekunde also 100 Polaritätswechsel

Mein Fehler. 100 Wechsel ist natürlich richtig.


Soso,dann erzähl mir mal warum in Frequenzweichen für Lautsprecher Bipolare drinne sind und auch in manch einer Motor PWM mit mittlerer Leistung ?

Das Stichwort hier ist bipolar. Bei einem normalen Elko ist das Elektrolyt ein Anschluß des Kondensators. Bei bipolaren Kondensatoren befindet es sich zwischen zwei Platten und ist mit jeweils einer Oxidschicht davon isoliert.
Im Prinzip also zwei gegeneinander geschaltete Elkos.

Na dann muß ich nochmal was dazu sagen.
Kann mich kaum noch halten *gg*

Ich hoffe Du kannst es jetzt wieder halten. O:)

@Olle_Filzlaus
Achte bei der Dimensionierung der Bauteile darauf das der induktive und der kapazitive Blindwiderstand nicht gleich groß sind, sonst kommt es zu Resonanzerscheinungen.

Bis bald,
Peter Pan

Olle_Filzlaus
03.08.2006, 09:53
Die Idee mit den Trafos gefällt mir sehr gut. Denke ich werde die Trafos mal mitbestellen, wenn ich wieder bei Reichelt was bestelle. Vorher probiere ich das mit dem Kondensator aus.

@PeterPan
meinst du das das bei einem motor stört wenn es da bissel zu resonazerscheinung kommt?

Ich wollte 400V Kondensatoren nehmen. Habe da noch welche rumliegen. mit 2,2µF. also 2 davon und 1x1µF kondi parrallel geschaltet, dann passt das.

cu arno

[/quote]

Ratber
03.08.2006, 10:59
Autsch, da hat er es mir aber gegeben.

Ja,zip zap zerap :D :D




Das Stichwort hier ist bipolar. Bei einem normalen Elko ist das Elektrolyt ein Anschluß des Kondensators. Bei bipolaren Kondensatoren befindet es sich zwischen zwei Platten und ist mit jeweils einer Oxidschicht davon isoliert.
Im Prinzip also zwei gegeneinander geschaltete Elkos.



Nicht nur im Prinzip sondern auch Praktisch.
Deswegen hab ich es ja auch erwähnt.
Man kann ,mit einer gewissen Sicherheitsreserve aufgrund der Bauteiltolleranzen natürlich, auch zwei normale Elkos zu einem Bipolaren zusammenfassen.




Ich hoffe Du kannst es jetzt wieder halten. O:)


Ja,dank Thena Lady gehts dann doch wieder. :lol:


@Filzlaus

Schonmal daran gedacht das es viel einfacher und Preiswerter wäre wenn du dir bei Conrad oder Saturn nen einfachen Heizlüfter für 10 bis 15 Euronen Kaufst und den dort drinne befindlichen Radiallüfter ausbaust ? Oder noch einfacher: du schaust mal bei Pollin rein da gibt es auch schöne Radiallüfter und das sogar für Kleinspannungen wie 24/12V

Mir scheint es irgendwie als ob du den Lüfter aussem Projektor unbedingt und mit gewallt ansl Laufen bekommen möchtest und dabei das Auge für Kosten/Nutzen/Aufwand etwas blind wird :wink: :D

Oder verstehew ich das nur falsch ?

Olle_Filzlaus
03.08.2006, 11:26
Kann man so sagen das ich den gewaltsam wieder zum laufen bringen will.

der werkelt in meinem Beamer über der lampe. führt sozusagen die bis zu 350°C heiße luft ab. wenn ich jetzt einen anderen lüfter einbauen will, muss ich das ganze ding umbauen, was ein schweinischer aufwand wird.

der beamer läuft ja super und bin zufrieden, nur will ich endlich mein trenntrafo wieder für andere sachen verwenden. nicht nur zum betreiben des lüfters.

und ob ich mir ein neuen olüfter für 10€ kaufe oder zwei trafos oder einfach paar billlige kondensatoren. ist kaum ein unterschied. bis auf das ich nichts umbauen muss.

deswegen verbeise ich mich so in das thema.

cu arno

Ratber
03.08.2006, 11:51
Achso,ja das ist eine wichtige Info fürs Verständnis.

Ja,dann eben nen Kondensator als Vorwiderstand.
Bis ca. 10µ gibts die leicht erhältlich in Folie (zb. von Wima).
Die sind sehr unproblematisch.
Hitzeunempfindlich,klein,Leicht.
Den passenden Wert kann man sich durch Kombination zusammenstellen. (5.3µF zb. aus 4.7µF+0.47µF+.15µF)

Oder eben wie Vorgeschlagen mit Trafos.
Ob du nun eine 2x110V Primär als Spartrafo nutzt oder einfach zb. zwei kleine Printtrafos 230/12V und 230/24V zusammenschaltest (Plus Sicherung und evtl. Schutzwiderstand) mußte selber entscheiden.

Die Dritte Möglichkeit wäre das du den Spaltpolmotor gegen ein 230V Modell tauschst sofern du was passendes findest und es Mechnisch möglich ist.

PeterPan
03.08.2006, 12:09
Hallo,


meinst du das das bei einem motor stört wenn es da bissel zu resonazerscheinung kommt?

Das kommt auf den ohm'schen Anteil im Kreis an. Ein Motor ist eine Reihenschaltung aus Wirkwiderstand und Induktivität. Der Kondensator liegt ebenfalls in Reihe.
Bei Resonanz sind beide Blindwiderstände gleich groß, haben im Zeigerbild aber entgegengesetzte Richtung. Sie heben sich also auf. Jetzt bestimmt nur noch der Wirkwiderstand den Strom.
Wenn Dein Motor einen Wirkwiderstand von 23Ohm hätte, dann würden im Kreis 10A fließen. Am Kondensator liegen dann 5900V an. Das nennt man Resonanzüberhöhung. Auch wenn das in der Praxis wahrscheinlich nicht ganz so groß ausfällt wird die Spannung doch deutlich über Deinen 400V liegen.
Aus diesem Grund muß man Resonanz vermeiden. Es kommt ja auch niemand auf die Idee die Blindleistung eines Motors auf einen Leistungsfaktor von cos(phi)=1 zu kompensieren.

Und eins mußt Du noch bedenken: Wenn die Schaltung vom Netz getrennt wird speichert der Kondensator den letzte Augenblickswert der Spannung. Das ist maximal der Scheitelwert. Bei den von Dir vorgeschlagenen 115V wären das 163V. Die Ladung wird dann nur über den Verlustwiderstand des Kondensators ausgeglichen. Vielleicht solltest Du noch einen Entladewiderstand parallel zum Kondensator vorsehen.
Die VDE-Vorschriften verlangen das die Spannung am Kondensator nach dem Ausschalten in einer Minute auf unter 50V abgesunken sein muß.
In diesem Fall wären das 2,2MOhm.

Bis bald,
Peter Pan