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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studium oder autodidaktisch



SeveQ
06.03.2006, 13:40
Hi Leute,

mich würde als Einsteiger mal interessieren, ob man eurer Meinung nach zwingend ein Studium benötigt, oder ob es ausreicht, bzw. ob es zu umfangreich ist, sich die notwendigen Wissensbereiche autodidaktisch anzueignen.

Gruß,
Hendrik

askazo
06.03.2006, 14:02
Es kommt darauf an, wie weit man in die Materie rein will.
Die Grundlagen und einfache Anwendungen im Bereich der Robotik kann man sich problemlos autodidaktisch beibringen. Wenn es aber komplexer wird, wie z.B. Bereiche der Regelungstechnik, ist es schon sinnvoll, auf das Wissen eines Studiums zurückgreifen zu können.

Ich habe selber Elektrotechnik studiert. Sehr viele Dinge, die ich im Studium gelernt habe, habe ich im Berufsleben noch nie verwendet. Aber manchmal ist es schon hilfreich, wenn man sich an die ein oder andere Vorlesung noch mal erinnern kann.

askazo

kalledom
06.03.2006, 15:15
Hallo,
ich habe keine Stimme abgegeben; Begründung:
Als heute 56-jähriger habe ich mir alle Kenntnisse seit meinem 14. Lebensjahr durch praktische Versuche und 'Basteleien' selbst erworben. Ich habe kein Studium absolviert und keine höhere Schule besucht; ich kenne nur 8 Jahre Volksschule, gefolgt von 3 1/2 Jahren Lehre als Starkstromelektriker. Ich kann noch nicht einmal englisch bis auf goto, call und was sonst noch an technischen Fachbegriffen wichtig ist. Eine Lehre als Radio- und Fernsehtechniker (Elektroniker gab es noch nicht) blieb mir wegen fehlendem Mittelschulabschluß verwehrt.
Mich hat nie interessiert, wie ein Transistor innen funktioniert und aufgebaut ist, sondern was ich mit ihm machen kann und wie ich ihn anschließen muß. Wenn ich Schaltungen entwickle, muß ich die Funktion und die Pinbelegung kennen und nicht den inneren Aufbau und die Struktur (das ist meine ganz persönliche Meinung).

Solche Sätze sind mir wohl bekannt:
Ich habe selber Elektrotechnik studiert. Sehr viele Dinge, die ich im Studium gelernt habe, habe ich im Berufsleben noch nie verwendet.
Während Andere studiert haben, konnte ich praktische Erfahrungen sammeln. Dabei möchte ich allerdings nicht verhehlen, daß ich über den 'Dreisatz' nicht sehr weit hinaus komme. Es gibt allerdings viele 'schlaue' Bücher, das Internet mit einer Informationsflut und 'Studierte', die man fragen kann. Was dann noch unklar ist, fragt man in einem Forum nach.

Bis heute habe ich meinen beruflichen 'Werdegang' nicht bereut und kann sogar mit etwas Stolz sagen, daß ich einigen 'frischen' Ingenieuren noch eine Menge 'Praktisches' beibringen konnte und durfte.
Daß man heute ohne Titel und Studium wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat, ist natürlich ein Problem. Insofern kann ich auch niemandem raten, auf einen Hochschulabschluß zu verzichten, sich alles selbst beizubringen und ohne Titel auf Arbeitssuche zu gehen. Deshalb habe ich auch keine Stimme abgeben können.

Wer sich den Lebenslauf eines 'Elektronik-Sauriers' ansehen möchte, hier (http://www.domnick-elektronik.de/lebensl.htm) ist er. Dazu noch das Leistungsprofil (http://www.domnick-elektronik.de/lprofil.htm).

sigo
07.03.2006, 23:26
Hallo,
man kann sich durchaus auch selbst einarbeiten. Es ist aber ein ordentliches Paket, was sicher einfacher geht, wenn man noch Schüler ist, da einfach mehr Zeit zur Verfügung ist.

Ich habe mit ca. 12 Jahren angefangen, mich mit Elektronik zu beschäftigen, wobei mir damals ein Buch von Jean Pütz (der war in seinem früheren Leben auch Elektronik-Ing. oder so) optimal geholfen hatte. Dieses recht dicke Buch stach durch seine didaktische Aufbereitung aus der Masse der Bücher, die ich mir damals ausgeliehen hatte, heraus. (Also von den Grundlagen des Atommodells aufwärts, statt reine Schaltungssammlung..)

Nachdem die Elektronik ziemlich gut saß, habe ich mich auch mit dem damaligen Commodore Pet Computer (hab den Namen vergessen, jedenfalls lange vor VC20 und C64) befasst, da erstmal AD-Wandler angeschlossen, ein Speicher-Oszilloskop (bis 30kSamples LOL ) programmiert und danach einen Atari erstanden..
Darüber war ich dann mit dem Gymn. fertig geworden und hab Automatisierungstechnik studiert. Das war natürlich sehr hilfreich. Aber den Praxiszugang habe ich mir vorher im Selbststudium und Bau von Schaltungen erworben..
Nach dem Studium gings dann an den Bau eines verteilten Transportsystems, mit kleinen Fahrzeugen, die man durchaus als Bots bezeichnen könnte, da sie selbst ihren Weg in einem Schienensystem fahren konnten, jobs erledigen (lassen) und während der Fahrt mit den anderen (10-200) Infos über Schleifleitungen (CAN) austauschen konnten. Der Gag war, dass die Teile einen Plan des Systems hatten, wussten wo sie waren und selbst lenken konnten, und dass das Schienensystem kein aktiven Weichen sondern T-Stücke enthielt.
Danach kamen 10 Jahre als Hausmann, Kindererziehung usw., und nun möchte ich mich mal wieder aufwärmen..als Hobbyist..

Lustig ist, dass die damaligen State-of-the-Art- Teile, nun hier Standardkomponenten sind. Ein Controller mit SRAM, EEPROM, FLASH, ADC, CAN, SPI, I²C, eingebautem Reset und Ramprotection .......traumhaft. Das war ne ganze Platine..und viel teurer..

Ich hab für Antwort 2 gestimmt, aber es gibt natürlich irgendwo eine Grenze. Besonders auch bei der Software...und dem Aufwand..

sigo

HannoHupmann
08.03.2006, 11:49
Na dann mal noch das Kommentar von einem Studenten dazu.
Ich hab in Elektrotechnik und Maschinenbau mal reingeschnuppert und mach jetzt Mechatronik (für alle welche T-Rex noch persönlich kennen, das ist ne Mischung aus Informatik, Elektrotechnik und Maschinenbau) weil es meiner Meinung nach am meisten bringt.
Die ersten Semester hat Roboter und Studium nicht viel miteinander zu tun auch hast du keine Ahnung wie du eine Schaltung praktisch bauen musst damit danach ein Verstärker raus kommt (naja halt Theoretisch).

Erst im Hauptstudium oder später wird es spannender und also auch erst für komplexere Projekte welche über FolgderWand, und einfache Odometrie hinaus gehen (siehe ASIMO). Sowas und ähnliches ist nur mit Studium zu bewerkstelligen, oder aber dem gleichen Zeitaufwandt für autodidakten nur wer hat soviel Zeit neben den anderen Tätigkeiten?

Was mich allerdings wundert ist warum du die Frage stellst immerhin bist du laut Profil 25 Jahre alt, also nicht mehr Studienanfänger sondern hast eine Ausbildung schon abgeschlossen oder bist gerade am Studieren (und wohl entweder fertig oder noch dabei).
Ich bin jetzt an der FH und nicht mehr Uni weil die Uni nun wirklich nur was für Leute ist die wissen wollen wie man einen Transistor dotiert oder warum Elektronen durch eine dotierung durchtunneln können. Einige aus meinem Studiengang haben bereits Meister oder Ausbildung in technischen Berufen und wünschen sich jetzt etwas mehr Wissen als einfach nur Schlatungen aufzubauen (Vorsicht keine Kritik an den Vorrednern oder sonst wem).

Welchen Hintergrund hat den die Frage?

kalledom
08.03.2006, 12:57
Die ersten Semester hat Roboter und Studium nicht viel miteinander zu tun auch hast du keine Ahnung wie du eine Schaltung praktisch bauen musst damit danach ein Verstärker raus kommt (naja halt Theoretisch). Genau da liegt mein persönlicher Kritikpunkt, was das 'Studieren' betrifft. Gehen denn Alle nach dem Studium in die Forschung, wo das Wissen über Formeln, Diagramme, Dotierungen, also die ganze Theorie der Elemente Voraussetzung ist, oder gehen die Meisten in Betriebe, wo sie Schaltungen entwickeln und zusammen bauen sollen, aber dann wenig Kenntnisse darüber haben, was an Bauteilen, IC's, Sensorik, Techniken, usw. am Markt verfügbar ist und wie diese einzusetzen sind und angeschlossen werden.
Ich mache den 'Studierenden' und 'Studierten' nicht den geringsten Vorwurf, weil ich glaube, daß viele mit einer ganz anderen Vorstellung das Studium begonnen haben. Es gibt ja durchaus 'gute' Universitäten, die auch praxisbezogen 'unterrichten'. Letztendlich sind jedoch die in der Verantwortung, deren Aufgabe es ist, Wissen zu vermitteln.

PicNick
08.03.2006, 13:58
Bei der Ausbildung ist das mit "Praxisbezogen" halt so 'ne Sache. Hätt ich damals praxisbezogenen Unterricht gehabt, hätt' ich gelernt, wie ich aus einen ECC85 Röhre einen Oszillator baue. Super, brauch' ich alle Tage. *g*
Du kannst in der Schule nur lernen, zu lernen. Der Rest hängt von dir ab.

HannoHupmann
08.03.2006, 14:02
Naja das kannst du dir ganz einfach selber ausrechnen. Es gibt bei den Maschinenbauern etwa 100 Abgänger pro Jahr und von denen bekommen vielleicht 5 eine Anstellung als Technischer Mitarbeiter (das wäre Forschung) und ein paar machen weiter zum Doktor (was auch Forschung ist) alle anderen gehen in Entwicklung und Produktion.
Bei der FH ist das ganze noch etwas besser, da diese meisten nicht so viel Forschen bzw. eher noch Praxisbezogen sind (Praxissemester, etc).
Und selbst die in der Forschung ham nicht gleich nur mit Diagrammen Dotierungen etc zu tun, das hast du nur wenn du wirklich Grundlagenforschung machst. Forschen kann man auch in der Entwicklungsabteilung einer Firma, bzw. ein neues Produkt entwickeln hat ja in gewisser weise auch was mit Forschung zu tun.
Ein studierter soll halt einfach nur mehr Ahnung haben und daher leichter etwas neues entwickeln können. Außerdem sind für kompliziertere Roboter schon einiges an Rechnungen nötig.
Einfaches Beispiel. Mein Roboter hat 6 Beine und ein Gewicht von 2,2kg wieviel Kraft muss jetzt der Servo an der Schulter aufbringen damit das Ding wärend dem laufen stabil ist? Wie gesagt einfaches Beispiel.
Komplexes Beispiel: Ein Roboter hat 6 Gelenke und damit pro Gelenk 3 Freiheitsgrade, um wieviel Grad müssen sich die Gelenke drehen damit die Spitze des Roboterarms auf den Koordinaten x=56 y= 56 und z=56 liegen und wärend der Bewegung nirgends anstossen (wenn man es "dumm" macht hat man danach etwa 200 Seiten Mathematische Formeln, wenn man aber erst noch einen Mathematiker bemüht und das mit Finiten Elementen berechnet, dann passt es auf ein A4 Schmierblatt)
Forschungs Beispiel: Wie muss ein Roboter beschaffen sein, um ein Gewicht von 6 Tonnen zu heben mehr als 600°C aushalten und dabei noch eine genauigkeit von 1mm pro 100 Durchläufe erreichen.
Oder eben wie muss ein Marsroboter aussehen.
Was man macht ist eigentlich jedem selbst überlassen, ich bin auch eher der Praktiker, lieber ausprobieren als rechnen, aber bei vielen Sachen ist ausprobieren entweder seeehr teuer oder schlicht unmöglich. Deswegen bin ich auch an ner FH und nicht an ner Uni weil die Uni doch nochmal ein Stück theoretischer ist.
Bei beiden gleich, du lernst ne Menge Zeug was du nie brauchst, aber dir helfen Dinge die du brauchst zu verstehen.

kalledom
08.03.2006, 14:37
@HannoHupmann
Deinen Ausführungen stimme ich (fast) voll und ganz zu.
Ich habe nicht gemeint, daß die Theorie komplett durch die Praxis abgelöst werden soll, sondern daß bestimmte Teile der Theorie durch etwas mehr praxisbezogenes Studium ausgeglichen werden könnten. Was da sinnvoll ist und was nicht, vermag ich nicht zu beurteilen.
Wie Du selbst richtig schreibst, ohne Formeln für die 6 Beine mit je 3 Gelenken geht es nicht, ohne zu wissen wie sie montiert werden, mit welchen Komponenten sie bewegt werden können, wie bzw. womit diese Bewegungen gesteuert werden und wie die Steuerung angeschlossen wird, geht es aber auch nicht. Und bei der Praxis wird so manche Theorie neu überdacht und kalkuliert.
In eine Entwicklungsaufgabe, wie z.B. den Bau eines MarsRoboters kannst Du nur mit bzw. in einem Team hineinwachsen, studieren wohl weniger.
Zwischen Theorie und Praxis vermisse ich eine gewisse Ausgewogenheit.

Superhirn
08.03.2006, 15:25
also ich bin ja noch zu jung für ein Studium. aber ich muss sagen, oft ist es schon praktisch oder interresannt etwas, genauer zu kennen. einen transisor erklären kann ich auch. autodidatisch ist einfach lustiger und sicher genaus so lehrnreich, als wenn man die größte zeit vorlesungen besucht. aber für den beruf ist ein studium sicher notwendig.

nabla
08.03.2006, 16:18
Ich studiere im Moment Elektrotechnik mit Fachrichtung Automatisierungstechnik / Industrielle Informatik und kann dazu nur sagen, dass es ganz eindeutig darauf ankommt was man machen will. Wenn man wirklich nur zum eigenen Vergnügen einen Roboter bauen will, benötigt man dafür ganz bestimmt kein Studium, sondern baut einach auf bestehenden Systemen anderer auf. Ansonsten kann ich nur sagen, dass mir das Studium natürlich viel gebracht hat. Ich habe vorher schon eine Lehre gemacht und auch ja 1 Jahr als Facharbeiter gearbeitet, daher ist mir die arbeit in der Praxis ganz und garnicht fremd. Doch damals in meinem Betrieb gab es halt dann Sachen, die ich wirklich von vorne bis hinten nicht verstanden habe. Wenn es zum Beispiel um die Industrielle Anwendung von Robotern ging. Und da muss ich auch einfach sagen, manche Probleme kann man einfach ohne Studium nicht lösen, weil einem z.B. die Mathematischen Grundlagen fehlen. Natürlich kann man sich das selber beibringen nur ist das natürlich sehr sehr schwer...

Natürlich hat kalledom auch recht, wenn er sagt, dass Erfahrung einen sehr viel weiter bringt, doch merkt man im Studium irgendwann, dass die Grundlagen (Mathe, Physik, Elektronik,...) im Grundstudium doch benötigt werden. Ich studiere an einer FH, wo wir jetzt im Hauptstudium sehr Praxis bezogen arbeiten. Hatten jetzt sogar ein eigenes Fach Mikroprozessortechnik, wo jeder Student eigene Projekte programmieren musste, so dass es einfach nicht stimmt, wenn jemand sagt, dass ein Studium "nur" theoretisch wäre...

Alles in allem bleibt es wohl jedem selber überlassen und ich kann nur sagen, ich würde immer wieder zum Studium greifen auch wenn es sehr sehr hart ist...

Madgyver
08.03.2006, 16:19
also ich bin ja noch zu jung für ein Studium. aber ich muss sagen, oft ist es schon praktisch oder interresannt etwas, genauer zu kennen. einen transisor erklären kann ich auch. autodidatisch ist einfach lustiger und sicher genaus so lehrnreich, als wenn man die größte zeit vorlesungen besucht. aber für den beruf ist ein studium sicher notwendig.

Naja, soo Theorie beladen ist das nun auch wieder nicht.

Ich selber studiere ja auch Mechatronik, und ich muss sagen das Bild vom Studium das sich hier abzeichnet ist, ehmm.. jaa.. "schief" O:)

Ich selbst hab ja auch mit nem Kosmos Kasten vor 8 Jahren angefangen und bin meinen Kollegen da "etwas" voraus. Dennoch finde ich das das Wissen an der Uni (oder aber vll auch nurhier an der TUM) doch schon recht Praxisorientiert ist. Zwar mehr auf den Beruf aber was solls, Geld verdienen kann ja auch mal ganz nett sein 8-[

Es wird keineswegs Andauernd auf der Theorie rumgeritten bis der Arzt kommt. Klar "Werkstoffkunde" ist zwar trocken, aber die Grundlagen der Stahllegierungen und der Verfestigung finde ich persönlich als sehr praktisch. Auch "Grundlagen der Entwicklung und Produktion" zeigt anschaulich WIE man etwas macht und WARUM nicht anders. Formel hab ich da nie gesehen...(oh doch, das Spannvolumen aber das ist auch nett...)

Manche Fragen sich vielleicht auch warum man son Mist braucht wie Matrix- und Vektorarithmetik. Nun wenn man Roboterarme richtig Positionieren will, dann ist die Matrixschreibweise nunmal Haushoch überlegen. Ohne gehts auch, aber bis alles klappt hat man schon den ein oder anderen Motorblock in die Betonwand eingebaut. :-b


Es hängt wirklich davon ab wie Tief man rein will ins die Materie. Die Theorie die ich in an der Uni bisher gelernt habe, hat mir sehr viel weiter geholfen praktische Probleme schneller und effizienter zu lösen als mit dem was ich autodidaktisch mir selbst beigebracht habe.
Allerdings muss ich auch sagen, dass das autodidaktische mir auch geholfen hat die Theorie besser zu verstehen. Ich werde immer wieder gefragt, was der Trick ist um Schaltungen zu lesen. Die Antwort möge man sich hier hin denken...

nabla
08.03.2006, 16:22
Also genau das ist es was ich auch meine. Da hat MadGuyver recht... Es gibt einfach Dinge, da benötigt man einen theoretischen Überbau, oder jedenfalls macht er einem das Leben wesentlich einfacher... Man braucht nur mal an die Auslegung von Regelstrecken denken. Natürlich kann man auch Parameter durch Ausprobieren einstellen, aber es analytisch mit Frequenzkennlinien zu tun, ist dann doch komfortabler...

Superhirn
08.03.2006, 16:35
Also genau das ist es was ich auch meine. Da hat MadGuyver recht... Es gibt einfach Dinge, da benötigt man einen theoretischen Überbau,...
dafür gibs ja dieses Forum \:D/

Madgyver
08.03.2006, 16:40
Man denke bloss an den Ganzen kram wie Stereooptik und so das kriegt man Autodidaktisch nur sehr schwer hin...

nabla
08.03.2006, 16:47
Naja ich habe hier keine Artikel gefunden für das Lösen von differential Gleichungen oder über Laplace-Transformation, die man für Regelungstechnik zum Beispiel braucht... ;-) MadGuyver wird wissen was ich meine ;-)

Superhirn
08.03.2006, 16:50
aber baust du privat einen roboter, der das ganze komplizierte drinnen hat? das dazahlst ja meistens nichtmal

nabla
08.03.2006, 16:51
Nee, war ja auch nur ein Beispiel für ein kompliziertes Problem. Deswegen sagte ich ja, dass man für Private Robbi-Basteleien kein Studium braucht. Aber wenn etwas größeres anliegt, dann ist es hilfreich!

ogni42
08.03.2006, 17:13
Also für private Basteleien braucht man sicher kein Studium. Es hilft halt, wenn man weiss/gelernt hat, wie ein uC funktioniert, wie ein Assembler funktioniert, etc.

Der gnu-Compiler hingegen ist nicht von engagierten Hobbyisten oder Autodidakten entwickelt worden, sondern von Menschen die von Theorie und Praxis des Compilerbaus sehr, sehr viel Ahnung haben. So etwas ohne Studium/theoretisches Hintergrundwissen, Mathematik, ... zu schaffen, ist sicherlich äußerst schwierig.

Das, was ich während meines Studiums lernen durfte, hat mir fachlich zum Teil im Beruf (und auch im Hobby) geholfen, das was fachlich nicht geholfen hat, habe ich in vielen Fällen aber methodisch nutzen können.

Jedem Menschen der das Zeug (Intelligenz und Interesse!) dazu hat, kann ich nur zum Studium raten. (Bei Naturwissenschaftlichen und Ingenieurstudiengängen kommen aber noch Dinge wie Ausdauer, mathematisches Grundwissen, ... hinzu).

Madgyver
08.03.2006, 17:24
Naja ich habe hier keine Artikel gefunden für das Lösen von differential Gleichungen oder über Laplace-Transformation, die man für Regelungstechnik zum Beispiel braucht... ;-) MadGuyver wird wissen was ich meine ;-)

Ich hasse so gut wie alles was der Mann je gemacht hat :-b...
Differentialgleichungen oder aber auchnur sowas poppliges wie Interpolation sind schon was ganz wichtiges wenn man versuchen will Sensoren zu eichen.

franzi0211
08.03.2006, 23:56
Hallo, also ich studier Elektrotechnik, denk aber mal das man sich sowas(bezüglich Roboter) auch selbst aneignen kann, sowas lernt man nicht im Studium, dazu braucht man die Praxiserfahrung.
franzi

Madgyver
08.03.2006, 23:59
Ich denke auch das NUR mit Studium nichts zu holen ist. In E-Tech haben ziemlich viele eine frage falsch beantwortet , wo man den Widerstand eines Kurzgescloßenen Widerstandes angeben sollte. Da war zwar noch ein bischen was dran (Widerstandsnetzwerk) aber wenn man erkannt hatte das der eine Widerstand 0Ohm hat, dann brauchte man nur EINE Serienschaltung zu "berechnen"...

franzi0211
09.03.2006, 00:06
Ich sag mal bezüglich der Grundlagen von Elektronikschaltungen und Programmierung ist so ein Studium schon ziemlich hilfreich...

HannoHupmann
09.03.2006, 10:38
...

Jedem Menschen der das Zeug (Intelligenz und Interesse!) dazu hat, kann ich nur zum Studium raten. (Bei Naturwissenschaftlichen und Ingenieurstudiengängen kommen aber noch Dinge wie Ausdauer, mathematisches Grundwissen, ... hinzu).

Da stimm ich nicht ganz zu, mit Intelligenz (gut wer nicht gerade sau dumm ist) und Interesse (bischen Motivation ist notwendig aber sonst gehts auch nicht mit dem anderen Punkt den ich gleich erwähne) hab noch keiner das Studium geschaft.

Es geht im Studium einzig und allein um Fleiß. Intelligenz ist nur der Faktor wie fleissig man sein muss (kluger Mensch --> lernt schneller oder leichter, dummer Mensch --> braucht länger kanns danach aber auch). Die Motivation ist dabei ausschlaggebend wieviel Spass es einem macht ein ganzes Buch voller Übungsaufgaben zu rechnen und danach nochmal alle Klausuren der letzten Jahre.

Wer Studieren will sollte sich wirklich im klaren sein, es ist nur noch rechnen rechnen und nochmal rechnen, alles andere ist im Grundstudium unwichtig, die Sachen zu verstehen gilt als selbstverständlich. Vergleicht es nicht mit der Schule wo es reicht was verstanden zu haben.

Noch kurz zu Uni vs. FH. Uni ist für die Leute welche wirklich Spass am theoretischen haben und wirklich ohne Probleme 38 Stunden Woche lernen drauf ham vor den Prüfungen. Wers lieber etwas Praktischer haben will sollte sich die FH genau anschauen, so schlecht sind die nicht. Außerdem sprech ich aus erfahrung erst mal 6 Sem Uni und jetzt an der FH und fühl mich dort sauwohl

nabla
09.03.2006, 16:21
(Bei Naturwissenschaftlichen und Ingenieurstudiengängen kommen aber noch Dinge wie Ausdauer, mathematisches Grundwissen, ... hinzu).

Ja, das kann man wohl sagen... Gerade das Grundstudium war hart...

](*,)

maw_hn
10.03.2006, 10:56
Also dann geb ich halt meinen Senf auch noch dazu.

Zuerst mal muß dem größten Teil meiner Vorredner Recht geben: Für die Basteleien die die meisten hier in diesem Forum betreiben braucht man kein Studium.

Allerdings ist es doch wohl so, dass die jenigen die ihre ganze Freizeit in dieses Hobby stecken durchaus technisch interessiert sein müssen. Und ich denke für diese Leute lohnt sich ein Studium. Ich hab gerade mein 5. Semester an der FH hinter mir und langsam fängts an richtig Spaß zu machen ;-)
Das Grundstudium war großteils recht öde. Liegt vielleicht uch daran dass ich einen dieser "All- In- One"-Studiengänge gewählt habe, bei denen am Anfang einfach verdammt viel Theorie auf einen einprasselt.
Um den Autodidakten noch ein bisschen unter die Arme zu greifen: Am meisten gelernt hab ich während meiner Studienarbeit. Wenn man sich wirklich mal in ein Thema einarbeiten muß und nicht alles mehr oder weniger serviert bekommt. Allerdings wär ich wohl ohne die Theorie aus den ersten Semestern auf Grund gelaufen.
Also alles in allem würd ichs andersrum sehen:
Wer viel bastelt und sich gerne mit der Materie beschäftigt der wird auch an nem Studium Freude haben

MfG

Marco

Gottfreak
28.03.2006, 15:25
Hi
Ich stimm' dir da völlig zu. Ich studier' gerade Ingenieurinformatik/Elektrotechnik (und zwar nicht an 'ner FH sondern Uni) und kann erstmal bestätigen, dass das Ganze extrem theoretisch ist(ich kenne Leute, die ihr Vordiplom gemacht haben ohne jemals selbst eine Schaltung zu entwerfen geschweige denn aufzubauen.).
Das ist aber kein großes Problem, wenn man dafür zuhause an privaten Projekten arbeitet! Und von einigen Leuten, die hier Praxisorientierung von den Hochschulen fordern, kann ich mir gut vorstellen, dass sie sich ihre Praxis auch so holen.
mfg, Gottfreak

Sebastian132
15.06.2006, 22:41
Hi
Das ist aber kein großes Problem, wenn man dafür zuhause an privaten Projekten arbeitet! Und von einigen Leuten, die hier Praxisorientierung von den Hochschulen fordern, kann ich mir gut vorstellen, dass sie sich ihre Praxis auch so holen.
mfg, Gottfreak

Wenn denn die Zeit dazu wäre :/. Heute von 10-12 Vorlesung gehabt, und bis 20:00 gelernt. :-k ;)

Gottfreak
16.06.2006, 09:48
Hi

Ob man ´neben dem Studium noch Zeit zum Basteln hat, hängt wohl hauptsächlich davon ab, ob man sonst noch andere Hobbies hat ;-)

Madgyver
16.06.2006, 16:10
Im Hauptstsudium hat man wieder mehr zeit, aber momentan durch Praktika und die Tutorien ist man selbst fast den ganzen Tag in der Uni.

Sebastian132
16.06.2006, 22:28
Na hoffentlich. Und da gibts dann sicher auch interessanteres, als Trafokerne zu berechnen ;)

Rage_Empire
16.06.2006, 22:32
ich kenne kein studium, welches jemanden zum spezialisten machen kann

rungo
16.06.2006, 22:59
Natürlich reicht 'Autotodidaktisch' nicht aus, man muß auch die richtigen Fachleute kennen.
*lol*
:-))

HannoHupmann
17.06.2006, 09:44
Also das Studium hat schon viele Vorteile, z.B. kann man einfach mit seinem privaten Roboter zum richtige Prof gehen, der nimmt sich dann 1 Stunde (!) Zeit und ein Technischer Mitarbeiter aus dem Labor gleich auchnoch und dann wird untersucht warum die I²C Leitung bei meinem Roboter spinnt.
Ich glaub ich hab in der Stunde ne Menge gelernt über Schaltungsaufbau und Entwicklung als in mancher Vorlesung. Die Möglichkeiten gibt es.

Mir fällt nur gerade ein Fehler in der Frage auf. "Autodidaktisch" oder Studium? Ich meine Studium ist eine Berufsausbildung kein mehrwissen für ein Hobby.
Wer für sein Hobby etwas wissen will, wird es sich im Regelfall selbst aneignen, gibt ja kein Studium über Hundzucht z.B.
Wer aber einen technischen Beruf ergreifen will kann entweder einen Meister machen oder ein Studium (natürlich auch beides) aber das ist eine reine Interessensfrage und ob es mit den Voraussetzungen möglich ist.

Sebastian132
17.06.2006, 10:03
Vor allem, soviel Zeit hat kaum einer, sich das in der Tiefe selber beizubringen und nebenher noch einer anderen Beschäftigung nachzugehen.

Rage_Empire
17.06.2006, 11:21
Vor allem, soviel Zeit hat kaum einer, sich das in der Tiefe selber beizubringen und nebenher noch einer anderen Beschäftigung nachzugehen.

Hast du eine Ahnung. Wenn du in der Entwicklungstätigket dabei sein willst, wirst du wohl gar nicht anders können, da du sonst 2Jahre später durch eine Fachkraft ersetzt wirst, die uptodate ist im gegensatz zu dir.
Glaubst du das was du jetzt lernst ist in 10Jahren noch gefragt?

Sebastian132
17.06.2006, 11:30
Naja, das was ich gerade lerne war auch schon vor hundert Jahren gefragt (Elektromagnetismus, Felder etc.) ;).

Madgyver
17.06.2006, 14:07
Supi, dann kommen die ganzen Fritzen mit ihren Nanokram und dann bist du ganz schnell weg vom Fenster.

(Hab selbst Praktikum am "Center for interdisciplinary nano science and technology" gemacht)

Sebastian132
17.06.2006, 14:15
Gut, das kommt ja dann im Hauptstudium, aber die Grundlagen sind ja wohl überall die selben?

Madgyver
17.06.2006, 16:14
Das kommt gar nicht im Hauptstudium mein lieber. das sind die tollen physikalischen Chemiker und Interdisziplinären Physiker. Das hat mit Ingeneurswesen nichts mehr am Hut.