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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches ist das beste Lötzinn?



Mehto
01.02.2006, 22:08
Hallo,

mich würde einfach mal interessieren mit was für einem Lötzinn ihr Lötet und mit welchem ihr die besten Ergebnisse gemacht habt.

Sollte genug zusammen kommen werd ich einen kleinen Wikiartikel verfassen.

Ich löte z.B. zur Zeit noch für einfache Lötarbeiten mit einem billigem 1mm Lötzinn (glaub Sn60 Pb 40).
Für die SMD Löterei benutz ich 0,56mm Lötzinn (Sn60 Pb38 Cu2 von Fixpoint) von Reichelt.

Beides ist nicht so das wahre, aber es hat bis jetzt gereicht.
In der Schule verwenden wir z.B. ein Lötzinn was sehr angenehm nach "Gummibären" riecht, jedoch vergess ich jedes mal nachzuschauen was für ein Lötzinn das war...

Also, was habt ihr für ein Lötzinn das sich am besten löten lässt (speziell SMD) und am angenehmsten riecht?

Gruß,
Mehto

Felix G
01.02.2006, 22:17
Ich weiss nur eins: Hauptsache Blei!

Ich habe einmal bleifrei gelötet, und hoffe daß ich das nie wieder tun muss.
Bleifreies Lot ist nur was für Masochisten, und die armen Schweine in der Industrie die nix anderes mehr verwenden dürfen

Ratber
01.02.2006, 22:22
@Mehto


Also was das beste ist ist zur hälfte Anwendungssache und zur anderen Hälfte ne Glaubenssache.

für normales nehme ich auch 60/40 1 oder 0.5mm
Für SMD je nach größe der Stelle 0.5 oder 0.26mm
Beides meist von Stanol (Wuppertal ist in der nähe da gibts hier eh kaum was anderes)

Für Bleifreies das entsprechende.

Der Geruch ist mir egal solange es nicht Sch...e oder sowas ist.
(Wäre doch mal nen toller Scherzatikel für die kollegen *gg*)


@Felix

So wild ist das garnicht.

Ich nutze es Beruflich (Ja,da geht kaum noch was anderes) und auch Privat.
Man muß sich eben etwas umstellen aber auch kein Beinbruch.

Mehto
01.02.2006, 22:42
Ich hab hier auch noch etwas Bleifreies rumliegen, das ist aber auch schon etwas älter....
Den einzigen Unterschied den ich damals festgestellt habe ist, das das Bleifreie etwas härter beim löten ist und nicht ganz so schön glänzt.

@Ratber, so ein spezial Lötzinn wäre doch mal was... :-b

Benutzt ihr in der Firma auch Stanol? (Sn95,5 Ag3,8 Cu 0,7 ? )


Anbei noch ein Bild vom Lötzinn (links, das mit 1mm, dann 0,56mm und rechts das Bleifreie)

Gruß,
Mehto

Ratber
01.02.2006, 22:55
Für Normal 0.5mm meist das HF34 (S-sn60 Pb 40) und 0.23mm HF-32-SMD (S-Sn62 Pb36Ag2)

Es stehen aber im Materialschrank noch Speziellere Sorten bereit falls erforderlich (Einige Kunden verlangen das)

Bei Bleifrei hab ich es jetzt nicht im Kopf

darwin.nuernberg
02.02.2006, 17:23
Nocht zu unterschätzen ist das im Lot verwendete Flußmittel.

Das kann auch neben den Flußeigenschaften zu begünstigen manchmal ganz schön stinken.

Stannol Lot ist wohl das am weitesten verbreitete,
ich löte allerdings am liebsten mit Flutin.

Das kostet leider etwas mehr, fliesst aber meiner Meinung nach besser und stinkt auch nicht so sehr.

Leider bekomme ich das momentan nur bei Conrad und da auch nur als 1mm Draht.
0.5mm wären mir auch lieber habe aber noch nicht so intensiv danach gesucht, da ich auch mit dem 1mm gut zurecht komme.


http://www1.conrad.de/s/8000_8999/8100/8110/8119/811947_RB_00_FB.EPS.gif
FLUITIN-LÖTDRAHT 100g Ø 1 MM Artikel-Nr.: 811947 - 62

wodka
02.02.2006, 19:43
Ich löte auch am liebsten mit Stannol Lötzinn..

In unserer Firma ist aus umweltfreundlichen Gründen leider nur noch bleifreies Lot erlaubt :-( Aber mit einer richtiger Absaugung hält man den Gestank noch aus.

REX
02.02.2006, 22:30
Merkt man das eigntlich wenn das Lot bleifrei ist?
Ich löte immer mit Blei und hab noch nie ohne gelötet, aber ich hab angst wenn ich Umsteige das das irgendwie anders fließt oder so... :-k

mfg REX

Florian
02.02.2006, 22:35
Hallo REX!
Das Bleifreie schmilzt glaube ich erst bei einer etwas höheren Temperatur und hat einen natürlichen leichten Grauton ...

Mobius
02.02.2006, 22:46
jep, Bleifrei wird (zumindest bei uns) bei 380-400 °C HÄNDISCH gelötet (das Schwallbad arbeitet bei 285°C oder so). Einziger Nachteil, den ich bisher gemerkt habe (außer der erhöhten Temperatur) ist, dass man kalte Lötstellen nimmer bemerkt, geradte wegen dem nicht-glänzen des Lotes. Wegen der Temperatur, musst du halt auf die ICs mehr acht geben, aber ansonsten ist er gleich dem verbleiten. *schulterzuck*

Wegen dem Stinken... Entweder hab ich mich daran gewöhnt, oder es liegt am Flussmittel. Der Lot, den wir benutzen, stinkt zumindest gleich stark, wie der mit Blei, den ich privat verwende (hab halt noch fast eine gesammte Rolle rumliegen :D).

Just my 2 Cents
Mobius

Ratber
03.02.2006, 00:42
Yo,bei uns auch 380-400 Manuel und Lötanlage natürlich wesentlich weniger.

Wegen Geruch:

Mich juckts auch nicht.
Ich hab nen 160er Lüfter im Schleichgang am laufen dann bekommt ich nicht soviel davon ab.


Zu Bleifrei allgemein:

Einige Leute machen ein riesen geschrei darum.
Da werden Gerüchte gestreuht und Panik verbreitet das einem die Haare zu berge stehen.
Das erinnert mich stark an das Theater als die Halbleiter die Röhren abgelöst haben. :D

Neben Verschwörungstheorirren ist das mit der Lötbarkeit das häufigste.
Hab mal an anderer Stelle nach längerer Diskussion folgendes Bild gepostet......


http://img56.imageshack.us/img56/7946/bleifreifrage5ro.th.jpg (http://img56.imageshack.us/my.php?image=bleifreifrage5ro.jpg)


.....und dann die Experten aufgefordert zu bestimmen welche Lötstelle Bleifrei ist und welche nicht.
Es ist eine Verbleite drinne und eine Bleifreie.
Die Dritte verrate ich nicht.
Die Platine war ein Reststückt und nicht mehr ganz blank.

Tja,obwohl sich die Diskussion bis dahin laaaaange gehalten hatte waren die größten Schreihälse plötzlich weg vom Fenster.
Wochen später gabs nen neusn Topic dazu (Mit ähnlichem Verlauf und gleichen Leuten).
Ich hab auf das andere Topic aufmerksam gemacht und wieder aufgefordert die Quizfrage zu beantworten.
Mit gleichem Ergebnis.

Ich erlaube mir mal zu behaupten das es Leute waren die ihre Felle davonschwimmen sehen weil se ihre Privatlötereien so nicht mehr bei Ebay oder im eigenen Shop verticken können da sie spätestens ab Juli einen Nachweis erbringen müssen.(Natürlich rechne ich jetzt mit protest)
Dh. sie sind gezwungen ihr Equipment aufzurüsten und das bricht den unzäligen Scheingewwerblichen natürlich das Genick.

Oder es sind kleine Unternehmen die eh schon am Existenzminimum kratzen und die die Investition nun den Garaus bereitet.

Man kann es nicht allen recht machen aber die Gechichte hat sich schon in den 80ern angekündigt und ging Ende der 90er in die finale runde mit konkreteren Zeiträumen.
Wer da bis zum bitteren Ende gepennt hat der ist selber schuld.

Ich komm damit prima klar.

Mehto
03.02.2006, 13:56
Hallo Ratber,

zu deinem Bild:
Das in der mitte ist auf jeden Fall Bleifrei.
Links würd ich auf mit Blei tippen und rechts irgendeine spezialmischung ;-)
Was es genau ist kann ich nicht sagen, aber ich würde schätzen das es weniger Blei enthält als das Linke. (vieleicht Lötpaste?)

Ich bin aber kein Experte, ich kann mich auch genauso gut getäuscht haben...

Gruß,
Mehto

SprinterSB
03.02.2006, 15:36
Wie ist das eigentlich mit Lötpaste? Bisher bin ich da vor den Preisen zurückgeschreckt, vor allem, weil die Gebinde angeblich nur ein paar Monate halten. Ist da auch schon Flussmittel drin, oder braucht man noch Flussmittel "extern".

Ich erwäge es als Zinnersatz für feine Lötungen, wo es auf die Optik ankommt, weil mit normalem Lötzinn oft Flussmittelreste bleiben. Steht zwar drauf, daß es keine Reste gibt, aber es bleibt immer was übrig. Mit der Temperatur hab ich auch schon experimentiert bis 450°, aber ohne überzeugenden Erfolg. Und die Bauteile müssen das ja auch abkönnen.

Ratber
03.02.2006, 16:41
Ja,das mit der Paste ist sozusagen "Naturgegeben".
Die wird nach einiger Zeit hart.(An der Luft je nach Mischung in einigen Minuten bis Stunden oder Tage.Im Behälter nach Monaten)

Das haben wir hier in der Firma genauso.
Da die Bauteile bis zum Löten (Reflow/Welle/Selec etc.) von der Paste gehalten werden ist bei uns zwischen Sieb-/Matritzendruck und Bestückung nur wenig zeit dazwischen.
Bestückte und nicht gelötete Platinen fliegen bei uns nach max 24h raus weil der Lötprozess sonst nicht garantiert werden kann.




Zu Flussmittelreste:

Die kannste doch einfach entfernen.
Entweder ne teure Platinenwäsche (Zb. Kontaktchemie) oder einfach mit Alkohol.(Pinselfläschchen)

Alex20q90
03.02.2006, 17:27
Hallo,

also das mit der Lötpaste ist bei uns im Betrieb absolut kein problem!
Die braucht einige Tage bis sie austrocknet!

Zu ihrem Schutz haben wir extra einen Kühlschrank, in dem die Pasten kühl gelagert werden!

Achja :

Bleihaltiges Lötzinn darf verwendet werden, wenn die elektronischen Produkte zur Regelung von Industriegeräten dienen bzw das Leben von Menschen beeinflusst bei Ausfall oder Fehler!

Also sind Autoindustrie bzw Produkte für Autoindustrie und Medizintechnische Geräte von der RoHS-Spezifikation ausgeschlossen (die durfen noch 10 Jahre Rum-Plumbummen!)

Grüße
Alex

Ratber
03.02.2006, 17:54
Nicht ganz.

Ich arbeite zufällig in dem Bereich.
Da gehts schon bunt zu.


Die Ausnahmen sind primär Empfindliche Sektoren wie Medizin,Militär,Raumfahrt,Kerntechnik usw. und bereiche wo es eben bestimmte Bedingungen gibt und das Blei nicht zu ersetzen ist. (Bleischürzen beim Röntgen,Akkus usw.)

Desweiteren Ersatzteile.
Dh. Ersatzschaltungen dürfen wir noch lange bleihaltiug Löten aber die Automobilhersteller sind schon wild dabei umzustellen.
Alle neuen Produkte sind fast Bleifrei,Die Aktuellen werden in den nächsten 1-3 Jahren umgestellt und die alteren teilweise und die Alten laufen eh bald aus.

Der Hintergrund ist das man ja auch für die Zukunft denkt.
Wenn man im Extremfalle bis 2015 Bleihaltige Module produziert und eine durchschnittliche KFZ-Lebensdauer von 10 Jahren annimmt dann hätte man ein Entsorgungsproblem (Rücknahmevereinbahrung) mit dem Blei bis mindestens 2025
Deswegen wird man das so schnell wie möglich ändern.
Ein weiterer Grund sind dieKosten.
Eine Parallele Produktion kostet einfach mehr

Alex20q90
03.02.2006, 18:26
Wenn man im Extremfalle bis 2015 Bleihaltige Module produziert und eine durchschnittliche KFZ-Lebensdauer von 10 Jahren annimmt dann hätte man ein Entsorgungsproblem (Rücknahmevereinbahrung) mit dem Blei bis mindestens 2025
Deswegen wird man das so schnell wie möglich ändern.
Ein weiterer Grund sind dieKosten.
Eine Parallele Produktion kostet einfach mehr

Ja da geb ich Dir schon Recht! Das Motorsteuergerät wird wohl jetzt schon Bleifrei sein! Aber das Airbagsteuergerät wird noch mit der "alten" Lötpampe hergestellt! Ich arbeite nämlich auch zufällig in so einem Bereich ;-)

Grüße
Alex

Ratber
03.02.2006, 19:54
Ja,Ausnhmen gibt es immer.
Wie gesagt,Ersatzteile laufen noch weiter.

Benedikt.Seidl
04.02.2006, 16:29
wenn schon mal ein löt thread da ist, muss ich noch ne frage anhängen: ich habe hier auch bleihaltiges lötzinn. da steht auch 60/40 drauf (welcher wert steht eigentlich für was?) und ich löte immer so bei 290°. ist das ok? wo wäre der richige wert?

sorry für die etwas niveau lose frage,..

SEIDL.

Alex20q90
04.02.2006, 16:44
Pb60Sn40 ist meistens drauf! Blei ist meistens das wo überwiegt!

60% Blei (Plumbum Pb) 40% Zinn (Stannum Sn)

Grüße
Alex

REX
04.02.2006, 17:18
Bei mir isses genau anders rum 60Sn und 40Pb....
Is bestimmt ne andere Sorte.

mfg REX

Alex20q90
04.02.2006, 17:52
Bei mir isses genau anders rum 60Sn und 40Pb....
Is bestimmt ne andere Sorte.

mfg REX

Mißt, Du hast Recht!

Ich hab da was verwechselt! Blei ist nur ein Zusatz! Lötzinn ist das Zinn wo überwiegt ](*,)

Gott wo hab ich heut meine Gedanken ? :-k

Mehto
14.02.2006, 22:31
ok, vielen Dank für eure Beiträge.
Ich werd dann sobald ich wieder etwas zeit haben (spät. in den Ferien [leider erst ab 22. :-( ]) das mit noch anderen Sachen zusammen fassen und ins Wiki schreiben.

Wenn ihr noch Ideen/Tips habt dann nur her damit...


Gruß,
Mehto

Bargil
25.05.2006, 14:14
Hallo Leute,

ich bin ziemlicher Anfänger was das Löten angeht und wollte mal nach Eurer Meinung fragen, bevor ich den Asuro-Bausatz versaubeutele:

ich habe von Edsyn bleifreies Lötzinn mit folgender Zusammensetzung:
Sn99.3 Cu 0.7, FSW 34 (keine Ahnung was das ist, vermute mal das Flussmittel).
Der Durchmesser des Drahtes ist 1,0 mm

Ich habe zu diesem Lötdraht keine Angaben mit welcher Temperatur ich da am besten Arbeiten soll. Ein ähnlicher Edsyn mit Sn 99 und Cu1 wird mit 230-240°C angegeben.

In der Asuro-Anleitung wird für bleifrei eine Temperatur von 390°C empfohlen. Wer hat da Recht?

Ich verwende eine Ersa Analog 60 Lötstation mit einer 832SD Sptize.

Wäre echt froh über eine Meinung von Euch! Habe mir die Postings in diesem Forum schon angesehen, bin aber noch unschlüssig.

Viele Grüsse,

Bargil

BiGF00T
25.05.2006, 16:22
Hmm... Auf meinem steht
Felder GmbH
L-Sn60PbCu2/zh
3.5% FLUX
1.0mm
0.25kg

Muss schon uralt sein aber lötet sich gut damit. Hab nicht so viel Vergleichsmöglichkeiten aber für mich ist es wichtig, dass es nicht
über 1.0mm hat, sonst verzweifel ich.